Arzttermin - wie soll ich mich verhalten?

      Arzttermin - wie soll ich mich verhalten?

      Hey,

      also, ich hab nächste Woche einen Termin beim Orthopäden undzwar bei einem, den ich noch nicht kenne. Nun, ich erinnere mich noch ganz leicht an Orthopädenbesuche aus meiner Kindheit und ich erinnere mich daran, dass ich mich immer komplett ausziehen musste. Tja, ich verletze mich aber selbst seit mehreren Jahren habe sowohl frische Wunden als auch Narben an Armen und Beinen. Ich habe keine Angst davor, dass der Arzt das Ganze meiner Mutter erzählt, denn sie weiß sowieso Bescheid und ich bin schon jahrelang in Therapie (die mir kein Stück hilft), mir gehts eher darum wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich trage nämlich immer lange Ärmel und lange Hosen und wenn ich immer sagen meine ich immer, zu jeder Tages- und Nachtszeit, also z.B. auch beim schlafen und auch im allerheißesten Hochsommer, einfach weil ich mich so schäme. Für mich ist mein SVV eine extrem intime Sache und es fällt mir extrem schwer jemanden meine Arme und Beine zu zeigen. Ich hatte schon viele Situationen, wo Ärzte sich meine Wunden und Narben angesehen haben, aber das waren hauptsächlich Psychiater, die sich damit auskennen und meine Hausärztin, die sich sowieso oft meine Arme und Beine anschauen muss und da ich diese Leute ja kenne, war es etwas leichter als das jetzt einem wildfremden Menschen zu zeigen. Ansonsten waren es Ärzte im Krankenhaus die meine Arme und Beine gesehen haben, die dann wegen dem Grund meiner Einlieferung sowieso wussten, dass ich psychisch krank bin. Aber diesen Arzt kenne ich nicht und ich habe richtig große Angst davor.
      Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Habt ihr Tipps für mich, wie man mit solchen Situationen umgehen kann?

      Viele Grüße

      Scherben
      “Pain demands to be felt.“

      - “The Fault in our stars“ von John Green
      Hallo Scherben,

      zwei Dinge, die ich dir kurz raten möchte, weil ich es etwas eilig habe.
      Zum einen: ich war erst vor kurzem sowohl bei einem Orthopäden als auch bei einem Chiropraktiker, weil ich was an der Halswirbelsäule hatte, und da musste ich mich nicht ausziehen, nicht mal das Oberteil. Ich wurde angezogen untersucht und auch angezogen behandelt. Unter Umständen wirst du also deine Kleidung anbehalten dürfen. Vielleicht kannst du was ohne Rollkragen und nicht zu dickes anziehen, ist aber nur wilde Spekulation von mir, ob das was nützt, damit der Arzt deine Bewegungen, Haltung etc. trotz Kleidung gut erkennen kann.
      Und zum anderen: solltest du dich dann doch ausziehen müssen, überlege dir vorher genau, was du sagen möchtest. Möchtest du einen Spruch zum Kontern bringen, was Witziges? Oder möchtest du ehrlich sein und den Arzt aufklären, was das ist, wenn er es nicht eh weiß? Oder ihm sagen, dass das nichts mit deinem Termin dort zu tun hat, immerhin ist er Orthopäde und kein Psychologe? Ich finde es hilft, wenn man möglichen Antworten im Kopf zu so einem Termin geht.

      Liebe Grüße,


      Volpe
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Hi La Volpe,

      erstmal danke für deine Antwort.

      Da es bei mir nicht um die Halswirbelsäule geht, sondern eher bei der Wirbelsäule weiter unten (ich kanns gerade nicht anders beschreiben, ich hab den Fachbegriff nicht parat), bin ich mir nicht so sicher, ob es bei mir auch so sein wird, wie bei dir, also dass ich mich nicht ausziehen muss, aber man kann ja zumindest hoffen.
      Für mich ist ja schon alleine das Ausziehen vor jemanden der Horror.
      Ich denke, ich würde eher letzteres probieren, also ihm sagen, dass ich nicht wegen meinem SVV hier bin, aber ich denke, dass ich in der Situation sowieso kein Wort rauskriegen werde..

      Viele Grüße

      Scherben
      “Pain demands to be felt.“

      - “The Fault in our stars“ von John Green
      Wäre es für den worst case gut, wenn du ganz stur ein, zwei Sätze auswendig lernst, die du dann sagen kannst? Zur Not auf einen Zettel schreiben und im Wartezimmer noch mal anschauen, bevor du rein gehst. Wenn es an der Lendenwirbelsäule ist, kannst du eventuell auch nur dein Oberteil hoch schieben und es nicht ganz ausziehen.
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Also mich hat noch nie ein Arzt auf meine N*rb*n angesprochen. Ich gehe reglmäßig zum Orthopäden, zur Krankengymnastik, zu Fruenarzt - alle die haben dann freie Sicht dadrauf, keiner hat was gesagt.

      Nur als ich einmal beim Hausarzt wegen der Blu*tabnahme war. Er hat meine N*rb*n an sich schon gesehen, also die "verheilten". Das hat er nur zur Sprache gebracht, als das Thema aufkam, das viele Beschwerden die ich habe (Bauchschmerzen, Müdigkeit etc.), psychosomatisch, also wegen Stress, entstanden sein könnten und selbst da war er "nett": "Man sieht ja deutlich, dass es Ihnen nicht gut geht" mit einer Kopfbewegung Richtung meiner Arme. Das wars.
      Aber eben bei der Situation mit dem Bl*tabnehmen: Eig. hatte ich meinen rechten arm, der sehr N*rb*nfrei ist und auch zu der Zeit ohne frische N*rb*n, gegeben. Es kam aber kein Bl*t mehr, so musste er den linken arm nehmen, der voll mit frischen N*rb*n vom Vortag und nur dürftig verbunden war.
      Da hat er gefragt ob er das nochmal neu verbinden soll und ob ich mich denn schon an einen Psychologen gewandt habe.

      Also es hat nie einer was gemeines oder so gesagt.
      Den Hausarzt kenn ich seit ich Kind bin. Alle anderen Ärzte nicht, die haben aber wie gesagt, nie was dazu gesagt.

      Und falls er dir doof kommt, hast du immer noch die Option, beim nächsten Mal zu einem anderen Orthopäden zu gehen, dann musst du den nie wieder sehen ;)

      Ansonsten, denk dir: Arschl*ch, lächeln un winken, that's not your buisness ;)
      Du brauchst keine Angst haben. er kann dir ja nichts tun. :)
      Das Unangenehme Gefühl kann ich nachvollziehen - aber es ist ein Arzt. Der hat das sicher schon bei anderen Patientinnen gesehen oder so. :) Keine Angst!
      Wach' endlich auf & kämpfe!

      - I against me | me against myself | I have become my enemy number one -

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