Ich drehe durch!!

      Es wird alles nicht besser. Ich habe versucht einen Essensplan zu erstellen und habe auch liebe Unterstützung hier im Forum bekommen. Aber ich schaffe es nicht, mich daran zu halten.
      Ich fühle mich so ekelhaft, so dick und das ist wirklich nicht nur ein Gefühl sondern es ist diesesmal wirklich so. Keine meiner Klamotten passen mir mehr, alles an mir drückt und reibt aneinander. Ich schaffe es nicht mehr, das aus zu halten. Ich hasse und verabscheue mich selbst so sehr. Ich verstehe nicht, warum ich nicht aufhören kann mit dem essen. Es ist nicht so, dass ich wieder in dieses totale Untergewicht möchte aber eine normale Figur haben, das wäre schön. Aber jetzt ist es so, dass ich wirklich fett bin. Ich schäme mich auch vor Anderen so sehr dafür, dass ich jetzt auf einmal so aufgegangen bin. Ich fühle mich so furchtbar und trotzdem kann ich nicht aufhören zu essen. Ich habe immer so riesen Hunger aber ich kann nicht so wie damals mein Salat und Gemüsezeugs essen. Es sind immer die fetten und süßen Sachen, die ich will.
      Manchmal habe ich momente, in denen es mir sehr schlecht geht wo ich dann schon nur Obst esse aber das kann dann schnell umschwenken und ich denke mir, dass es jetzt auch egal ist und dann fresse ich wirklich drauf los. Ich werde daduch natürlich dicker und dicker und bekomme immer mehr die Panik, nie mehr dünn werden zu können.
      In eine Klinik kann ich nicht gehen... ich weiß, dass mir das sehr nahe gelegt wurde und es wäre auch mein Wunsch denn meine Schmerzgrenze ist definitiv erreicht. Meiner Mutter geht es gerade aber wieder sehr schlecht wegen ihrer Multiplen Sklerose. Sie kommt kaum noch aus dem Bett, hat jetzt auch Frührente bekommen und schafft auch Zuhause gar nichts mehr. Ich bin gerade dabei, alles zu übernehmen und ihr abzunehmen, was ich kann. Mein Vater würde ihr niemals helfen, auf den könnte ich mich da also auch nicht verlassen. Ich muss mich um sie und um ihre Arbeiten kümmern. Ich weiß, dass ich nicht für sie verantwortlich und nach mir selbst schauen sollte aber das ist eben nicht einfach. Meine Mutter hat mir damals, als ich sehr stark im Untergewicht war schon immer gesagt, dass ich nicht in eine Klinik gehen soll obwohl es da eigentlich sehr notwendig gewesen wäre. Sie hat da das Problem, dass sie sehr klammert und mich nicht gehen lassen kann. In ihrer jetzigen Situation wo sie wieder so krank ist, wäre das wohl doppelt so schädlich für sie, wenn ich sie 1. nicht mehr unterstützen würde und 2. von ihr weg wäre.

      Wenn die Option Klinik (zumindest solange es meiner Mutter so schlecht geht) wegfällt und ich für den Essensplan zu undiszipliniert / schwach bin, weiß jemand von euch noch einen Rat?

      Liebe Grüße
      worthless
      Angst, Verzweiflung, Einsamkeit alles versteckt hinter großen Mauern. Für niemanden ersichtlich, für mich unerträglich. Ich möchte weglaufen, flüchten vor meinem Inneren. Ich möchte reden und das Schweigen brechen. Ich verstecke mich hinter der Fassade und leide im Stillen.
      Ich habe Angst, für immer mit diesen Gefühlen und Erinnerungen leben zu müssen.
      Hej,

      leider kann ich dir nicht besonders viel Rat geben.
      Immerhin hast du ja jetzt so ziemlich alles versucht.
      Wie sieht es mit einem Wechsel des Theras aus, bist damit schon weiter gekommen?
      Thema Klinik....nicht einfach wie mir scheint.
      Dass deine Mutter an Multibler Sklerose leidet ist sicher hart für euch.
      Nur stellt sich mir die Frage, in wie weit du überhaupt in der Lage bist einer schwer kranken Person zu helfen, wenn es dir selber so schlecht geht.
      Die Frage geht nicht nach dem wollen, sie richtet sich nach dem können.
      Was bringt es wenn du deine ganze Kraft für sie opferst und es dir nur immer schlechter geht?
      Ich weiß, dass es nicht leicht ist einer nahestehenden Person nicht zu helfen, aber irgendwann ist der Pukt erreicht an dem es nicht mehr geht.
      Als ich den Unfall hatte und ein halbes Jahr an Krücken gefesselt war hatte mein Vater eine Vaskulitis.
      Eine Krankheit, die t*dlich enden kann.
      Ich wollte ihm helfen, aber es ging einfach nicht. Wie auch, ich konnte mich ja selber kaum bewegen.
      Ich denke, dass es dabei keinen Unterschied macht ob es sich um eine V*rl*tzung, eine physische Krankheit oder spychische Krankheit handelt.
      Wenn jemand nicht kann ist es halt so.
      Nun ist es an dir zu entscheiden ob du kannst oder nicht.
      Wobei ich den Eindruck habe dass das nicht zutreffender ist.

      Ich denke in einer Klinik wärst du aktuell besser aufgehoben.
      Das Personal dort wird definitiv niemanden zu dir lassen, der/die dich unter Druck setzt.
      Es ist wichtig, dass du dich jetzt um dich kümmerst.
      Die Kammern sind in solchen Fällen sehr entgegenkommend was Ausbildungsverlängerungen angeht.
      Dir ist ja auch nicht geholfen wenn du dich durch die Prüfung qu*lst und gerade so eben bestehst obwohl du viel besser sein könntest.
      Wenn es deiner Mutter nicht gut geht und dein Vater ihr nicht hilft, egal warum, dann ist es an ihr sich Hilfe zu suchen.
      Genau wie es bei dir leigt, dir hilfe zu suchen.
      Kümmere dich bitte JETZT um einen Platz in einer Klinik für Essstörungen.
      Und sei es, dass du deinem Thera sagst du möchtest in eine Klinik, er möge dir helfen einen Platz zu finden.
      Das sollte er auf jeden Fall schaffen. Auch wenn er dir sonst nicht helfen kann.
      Es ist wichtig, dass du dich JETZT darum kümmerst, weil diese Kliniken oft lange Wartelisten haben.
      Es kann also sein, dass du erst in zwei Monaten oder noch später einen Platz bekommst.
      Bis dahin könnte es deiner Mutter ja auch wieder besser gehen.
      Kümmerst du dich erst darum wenn es deiner Mutter geht, was ja auch etwas dauern kann und bekommst dann erst in drei Monaten einen Termin bist du über einen unnötig lagen Zeitraum auf dich gestellt mit deiner Krankheit.
      Besser wird es so nicht.
      Also tu uns und dir bitte den Gefallen und kümmere dich um dich selbt.

      Darf ich die Frage in den Raum werfen was dein Freund zu all dem sagt?
      Der wird ja wohl mitbekommen haben dass du dich veränderst und dass deine Situation sich verändert.

      Hoffende Grüße

      Khaotikus
      "Wenn dein Leben in Sch*rb*n liegt, zieh die Schuhe aus und tanz darauf."

      Frei nach einem guten Freund
      Hey Khaotikus, danke für deine Nachricht

      Über einen Therapeutenwechsel habe ich schon nachgedacht ja aber ich schaffe das gerade nicht aus eigener Kraft heraus. bei meinem jetzigen bin ich schon seit Wochen nicht mehr gewesen und mittlerweile traue ich mich auch gar nicht mehr, überhaupt noch anzurufen. Ich weiß nicht wie das ist, wenn man Termine ignoriert und sich nicht mehr meldet. Da habe ich Angst vor einem Gespräch mit ihm.

      Zuhause ist es nicht einfach aber ich bin die Einzige, die sich kümmern kann. Mein Vater macht gar nichts, der sitzt nur da und lebt sein leben, mehr nicht. Er inetressiert sich absolut nicht für uns. Zurzeit ist meine Mutter im Krankenhaus wegen Bauchblutungen und ich fahre seit Tagen in die Klinik zu ihr, wieder nach Hause um meinen Hund zu füttern und nach draußen zu lassen (obwohl mein Vater ja Zuhause wäre....), dann wieder in die Klinik, nach Hause zum Einkaufen und dann bekomme ich von meinem Vater auch noch einen Anpfiff weil ich ihm zu hektisch bin weil ich mich beim Ausräumen der Einkäufe so beeilt habe damit ich mit meinem Hund rechtzeitig zur Hundeschule komme. Er meinte dann nur, ich soll endlich verschwinden und wenn ich zu dumm bin und nicht früh genug vom Krankenhaus zum Einkaufen fahren kann, dann bin ich selbst Schuld aber ich soll ihn deswegen jetzt nicht stören.... ein Idiot ist das! Jedesmal wenn ich ihn nur sehe könnte ich mich so aufregen aber ich muss immer so tun, als hätte ich ihn ja so lieb und muss ihm immer dumme Geschenke kaufen zum Vatertag, etc. Will meine Mutter so haben damit Zuhause auch Frieden herrscht. Also kann ich meine Mutter bei ihm nicht alleine lassen weil sie da sonst wirklich alleine wäre und muss da sein, um ihr die Arbeiten abzunehmen, die sie alleine nicht mehr schafft. Meine Mutter ist so, dass sie sich immer durch kämpft und zur Arbeit rennt obwohl es ihr schlecht geht. Sie schleppt sich durch den Tag und versucht immer, allen Anforderungen zu entsprechen wo ich dann auch immer versuche, sie auszubremsen. Ich weiß es ist nicht meine Aufgabe aber, keine Ahnung warum, hänge ich sehr an ihr und kümmere mich immer mehr um sie als um mich. Ich weiß auch nicht, normal könnte ich auch echt sauer auf sie sein nachdem sie mir damals bei dem Mis*brau*h nicht geholfen hat, obwohl ich es ihr gesagt hatte. Aber dieses Detail blende ich immer aus.

      Es fällt mir schon schwer ihr zu helfen weil ich, vorallem zur Zeit, sehr am Rudern bin. Und ich muss natürlich auch meine Zeit so einteilen, dass mein Freund nicht zu kurz kommt und ich noch genug für ihn da bin weil ich ihm gegenüber auch ein schlechtes Gewissen habe. Es ist nicht so, dass er mir eines machen würde denn er hat dafür schon Verständnis und beklagt sich nicht, das ist eben nur mein eigenes Empfinden.

      Ich habe auch Angst vor der Klinik, weil da ja im Normalfall die ganz dünnen Mädchen sind die dort sind, damit sie wieder auf die Beine kommen. Naja, und so bin ich eben nicht mehr... man sieht mir wohl nicht mehr an, dass ich eine Essst*rung habe und da wird sich jeder fragen, was ich da eigentlich zu suchen habe.
      Ich leide sehr unter meinem Körper, unter meinem Essverhalten und unter alle dem, was so in meinem Kopf los ist. Aber ob es nun eine Störung ist, oder um disziplinlosigkeit bei meinem Essverhalten.... ich weiß es nicht.

      Liebe Grüße und danke schön
      Angst, Verzweiflung, Einsamkeit alles versteckt hinter großen Mauern. Für niemanden ersichtlich, für mich unerträglich. Ich möchte weglaufen, flüchten vor meinem Inneren. Ich möchte reden und das Schweigen brechen. Ich verstecke mich hinter der Fassade und leide im Stillen.
      Ich habe Angst, für immer mit diesen Gefühlen und Erinnerungen leben zu müssen.
      Essstörungs heißt ja nicht, dass jemand untergewichtig ist.
      Essstörung bezeichnet ja eher eine krankhafte Bezeihnung zum Essen. In welcher Form ist egal.
      Und da du ja offensichtlich sehr darunter leidest könnte entsprechende Hilfe nicht verkehrt.
      Auch für die Körperwahrnehmung wäre das gut.

      Dass deine Mutter im Krankenhaus liegt tut mir leid.
      Allerdings ist sie dort in fachkundigen Händen.
      Sie wird gut versorgt und betreut.
      Aus dieser Richtung hast du schon mal weniger Druck, vermute ich.

      Wenn du jetzt ihre Aufgaben mit übernimmst, wie Einkaufen und ähnliches, schätze ich mal dass es sich dabei um Sachen für deinen Vater und dich handel und für den Erhalt des Haushaltes handelt.
      Ich spinne jetzt mal ein Gedankenspiel.
      Deine Mutter ist im Krankenhaus gut betreut.
      Dein Vater lebt so vor sich hin.
      Du bekommst durch einen glücklichen Zufall in kurzer Zeit einen Platz in einer Klinik.
      Das dein Hund versorgt wird sollte sich regeln lassen.
      Dann bist du in guter Obhut, dein Hund und deine Mutter auch.
      Also wäre da nur noch dein Vater, zu dem du anscheinend kein gutes Verhältnis hast.
      Spätestens dann wird er merken, dass er auch mal was machen muss.
      Er wird da gar nicht drum herum kommen.
      Kann dir also auch egal sein.

      Ich kann sehr gut verstehen, dass du Angst hast bei dem Thera jetzt noch anzurufen. Würde mir nicht anders gehen.
      Wie wäre es mit einer Beratungsstelle?
      Du könntest ausdrucken was du hier geschrieben hast, dann müsstet du nicht mal erzählen was los ist.
      Das könnte besser zu ertragen sein.
      Dort kann dir auch geholfen werden einen Klinikplatz zu bekommen.

      Du schreibst ja, dass du merkst dass es so langsam zu viel für dich wird.
      So schwer es auch sein mag, besser wird es nicht wenn du dich nur mehr verausgabst.
      Nutze deine Kraft bitte um dich um dich zu kümmern.


      Liebe Grüße

      Khaotikus
      "Wenn dein Leben in Sch*rb*n liegt, zieh die Schuhe aus und tanz darauf."

      Frei nach einem guten Freund