Eine frage: bist du in therapie?
Wenn ja, da mal ansprechen.
Wenn nein, solltest du das vllt mal ändern, denn was du schreibst klingt gar nicht gut.

Hallo du,

und herzlich willkommen hier im Forum.
Guck mal, hier gibt es auch Skills die als optischer Ersatz wirken. Wenn es um das Zerstören geht: Kannst du das auf etwas anderes umleiten? Also etwas anderes kaputt machen? Zeitungen zerreisen o.Ä.? Ich finde es auch immer hilfreich, den Grundanspannungslevel runter zu bekommen, zum Beispiel durch regelmäßigen Sport (ich mag auch nicht, wenn mich Leute dabei sehen, deswegen mache ich meist alleine Sport) und regelmäßige Entspannungsübungen.
Du sprichst von Schwächen an dir/deinem Körper. Hast du mal versucht, dem bewusst deine Stärken gegenüber zu stellen? Manchmal muss man ene Weile überlegen, bis die einem einfallen, weil durch den Fokus auf das Negative so viel Positives verschüttet ist. Aber du hast bestimmt Stärken. Vielleicht kannst du auch jemanden bitten, dir zu sagen, was er/sie gut an dir findet.
Und vielleicht schaffst du es ja auch, mal zu schauen, was du körperlich magst an dir. Ob das jetzt deine Haare sind oder deine Hände oder deine Nase oder... Man legt den Fokus immer so sehr auf das, was man an sich nicht schön findet, und dabei vergisst man ganz, was schön ist. Ich finde, das ist als Anfang erstmal leichter, als gleich damit zu beginnen, die eigenen Schwächen zu akzeptieren oder gar zu lieben.
Natürlich sind Skills nur für den akuten Druck gut, das eigentliche Problem lösen sie nicht. Da wäre es gut zu schauen, woher die Gefühle kommen, evtl. auch im Rahmen einer Therapie.

hope_after_dawn schrieb:

Klingt vllt. bescheuert, aber ich denke oft, ich sollte mich nicht beschweren
und einfach aufhören, mich so dämlich zu benehmen.

Ich glaube, diesen Gedanken kennen hier ganz viele. Aber dadurch, dass man sich sagt, man soll sich nicht so anstellen, gehen die Probleme nunmal auch nicht weg. Ich finde, das baut oft mehr Druck auf und macht es noch schwerer, weil man sich selbst ein schlechtes Gewissen macht und sich vor sich selbst als noch schlechter darstellt. Es geht dir leider nicht gut, das kann man nicht so einfach wegreden oder sich einfach zusammen reissen. Deswegen darfst du dir Hilfe suchen und Hilfe annehmen. Es muss ja auch nicht gleich eine Therapie sein, du könntest dich ja z.B. mal an eine Beratungsstelle wenden, oft sind die auch anonym, wenn dir das lieber ist. Mittlerweile gibt es in allen Städten psychosoziale Beratungsstellen, einfach mal googlen.

Zu deiner Familie: Kann es sein, dass da ein bisschen Neid mitspielt, wenn sie dich wegen deiner Figur aufziehen, obwohl zu schlanker bist? Wie ist denn das Verhältnis zu den Personen, die dir das gesagt haben? Ist es möglich, da mal offen darüber zu sprechen, zu sagen, dass dir das weh tut? Ein ganz ruhiges "Wieso sagst du das? Das finde ich sehr verl*tzt*nd" kann manchmal ziemlich den Wind aus den Segeln nehmen.

Und zum Thema Freund: Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber mach dir da nicht so nen Kopf, dass du noch keinen hattest. Ich habe Freundlinnen in meinem Alter, die noch keinen festen Freund haben. Warum? Weil sie lieber auf jemanden warten, den sie wirklich lieben und der es auch ernst mit ihnen meint. Ich weiß, dass das leicht gesagt ist und dass man sich Nähe und Geborgenheit wünscht. Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass ein Freund nicht einfach alles gut macht. Bei mir ist z.B. der Selbsthass teilweise total gestiegen, weil ich mich so vor meinem Freund z.B. für mein Aussehen geschämt habe. Das geht mit Partner nicht einfach weg, daran muss man selber aktiv arbeiten.

Ich kann das Gefühl, dass einen alle anstarren und mustern total gut verstehen. Aber meistens ist dieses Gefühl absolut übertrieben. Man nimmt an sich selbst etwas Negatives wahr und geht dann gleich davon aus, dass alle anderen das auch sehen und dass sie das nicht nur sehen, sondern dass ihnen das total auffällt etc. Mir hat mal ein Therapeut gesagt, dass ich mich für nichts Besonderes halten solle, auch nicht im Negativen. Und dass die anderen Menschen meist besseres zu tun hätten, als mich pausenlos anzustarren oder sich Gedanken um mich zu machen. Und wenn mich jemand doof finde, findet der mich doof. Ich fände auch manche Leute doof. Das dürfe jeder, solange er nicht verl*tzend wird. Naja, ich fand diesen Rat erstmal schwer zu verdauen, aber auf lange Sicht war es hilfreich.

So, ich hoffe, das war jetzt nicht zu durcheinander, aber diese Dinge wollte ich dir mitgeben.

Liebe Grüße,
Fylgja.