Ich habe so Angst, dass er gehen könnte

      Ich habe so Angst, dass er gehen könnte

      Mit meinem Freund bin ich nun schon seit 3 1/4 Jahren zusammen. Wir haben schon viel gemeinsam durchgestanden wobei er immer mehr zu ertragen hatte als ich. Er kannte mich noch gar nicht richtig, da konnte er mich dann schon in der Psychiatrie besuchen. Er hatte mich dort damals immer abends angerufen um mit mir so lange zu reden, bis ich eingeschlafen bin. Er war und ist immer für mich da. Er selbst hat auch seine Probleme und ist psychisch nicht immer sehr stabil aber für mich ist er bedingungslos da. Er akzeptiert mich so wie ich bin, lässt mir meine Freiheit und versucht so gut es geht, mich zu stützen.

      Zu meinen schlimmsten Zeiten, wo er mir psychisch sehr schlecht ging und ich auch am Tiefpunkt meiner Mag**su*ht angelangt war, war er auch am Ende. Er hat damals zu mir gesagt, dass er es nicht aushalten kann mir dabei zu zu sehen, wie ich mich selbst hinrichte. Wir hatten viele Gespräche miteinander und ich bin dann auch wegen ihm in eine Therapie gegangen. Er hat mir so leid getan weil er so hilflos dem gegenüber war und ich habe mich selbst so gehasst, dass ich ihm das antue.

      Bei ihm fühle ich mich an manchen guten Tagen sogar angekommen und kann bei ihm auch zu Ruhe kommen. Er ist mein Ruhe- und Kraftpol. Ohne ihn wüsste ich nicht, wo ich heute wäre. Er war der Einzige, der mich immer bedingungslos unterstützt hat und auch heute noch so zu mir steht.

      Die letzte Zeit geht es mir psychisch wieder sehr schlecht und es geht immer mehr runter. Ich kann Nähe nicht mehr aushalten was er auch einhält und akzeptiert. Ich hatte gestern Abend ein Gespräch mit ihn wo ich ganz offen war. Ich habe gesagt das es mit der Mag**su*ht gerade wieder schlimmer wird und das ich gerade wieder sehr zurückfalle. Ich habe die Angst und die Verzweiflung sehen können.... ich denke er will genau so wenig wie ich nochmal durch diese ganze Zeit gehen.

      Er sagt er steht hinter mir und hilft mir, da wieder heraus zu finden. Aber ich habe so Angst das er irgendwann aufgibt. Es könnte ihm keiner verübeln wenn er sich ein Leben mit jemandem aufbaut, mit dem er eine beständige Zukunft haben kann anstatt mit mir wo es immer nur Probleme und Rückschläge gibt. Ich selbst fühle mich gegenüber auch so schuldig. Er ist ein guter Mensch der alles für mich tun würde und ich mache es ihm so schwer. Ich weiß, wie sehr ich ihn damit verletze aber ich kann mich selbst nicht ändern. Ich müsste es schon ihm zu liebe tun aber dieser Drang nach Selbstzer**öru*g ist so groß das ich davon nicht abkommen kann.
      Ich habe Angst ihn zu verletzen und ihn zu verlieren denn alleine ohne ihn bei mir, wäre bei mir alles vorbei dann würde es gar keinen Halt und gar keine Grenzen mehr geben.
      Ich sag ihm diese Befürchtung auch und er meint dazu, dass ich da nie Angst haben müsste aber wer weiß was bei mir noch alles kommt.
      Ich brauche ihn, ich liebe ihn und doch verjage und verletzte ich ihn ?(
      Angst, Verzweiflung, Einsamkeit alles versteckt hinter großen Mauern. Für niemanden ersichtlich, für mich unerträglich. Ich möchte weglaufen, flüchten vor meinem Inneren. Ich möchte reden und das Schweigen brechen. Ich verstecke mich hinter der Fassade und leide im Stillen.
      Ich habe Angst, für immer mit diesen Gefühlen und Erinnerungen leben zu müssen.
      Hallo du,

      ich hoffe, dass das nicht zu harsch rüber kommt, wenn du gerade keine klaren Ansagen gebrauchen kannst, dann lies meinen Beitrag nicht, ich möchte dich darin etwas wachrütteln, aber keinesfalls verl*tzen.




      Wie in deinem ES-Thread sagst du auch hier, dass du nichts ändern kannst, dass du davon nicht wegkommen kannst etc. Und ich denke, da liegt das Problem. Wenn du dir immer sagts, dass du es ja doch nicht kannst, dann wird es auch nichts. Ich weiß, wie unheimlich schwer es ist, noch irgendwoher Mut und Kraft und Hoffnung zu bekommen um etwas zu ändern. Aber vom nichts tun wird es auch nicht besser. Wie war denn deine damalige Therapie? Hast du dort mitarbeiten können? Wenn ja, wie wäre es, wieder zur dem/der Therapeut/in zu gehen? Falls nicht: Welche Art der Therapie bräuchtest du, was könnte dir helfen? In deinem ES-Thread wurde dir mehrmals geraten, Therapie zu machen und ich bin auch der Meinung, dass es ohne professionelle Hilfe sehr viel unwahrscheinlicher ist, dass du da raus kommst und wieder besser leben kannst.
      Bei mir war es ähnlich wie bei dir: Kaum war ich mit meinem Freund zusammen, war ich in der KJP und das hat über mehrere Jahre so angehalten. Und natürlich hat er wahnsinnig viel dazu beigetragen, dass diese Beziehung noch besteht, denn er hat ganz viel ausgehalten. Aber auch ich habe sehr viel dafür getan, in dem ich immer und immer wieder versucht habe und nach wie vor versuche an mir zu arbeiten, indem ich nach jedem Absturz wieder versuche, auf die Beine zu kommen. Denn die Verantwortung für die Beziehung tragen in meinen Augen immer beide Partner. Nicht immer gleichmäßig, aber auf Dauer sollte das so sein.
      Achtung, provokant formuliert: Nichts zu tun, "weil man es ja sowieso nicht kann" und sich dann nachher in Selbsthass und/oder Selbstmitleid stürzen, weil man "die Beziehung kaputt gemacht hat und weil es ja klar war, dass es keiner mit einem aushält" ist zu einfach. Du hast JETZT die Chance, etwas zu ändern, JETZT ist es noch möglich, das Ruder herum zu reissen, Verantwortung für dich, dein Leben und deine Beziehung zu übernehmen. Ich sage nicht, dass es einfach wird. Es wird vermutlich verdammt hart und oft auch schm*rzhaft. Aber wenn du nichts tust, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit in einer Katastophe enden.

      Und dann noch was zum Thema Freund: Ich kenne das Gefühl, dass man nur aus Liebe zu einem Menschen etwas tun, sich ändern will. Ich habe das lange so gemacht und auch heute bin ich noch nicht ganz frei davon. Aber es ist wichtig, nach und nach zu lernen, das auch für sich selbst zu tun. In deinem Falle z.B. nicht nur gesund werden, damit dein Freund nicht leidet, sondern damit auch du nicht leidest unter den Schm*rzen, der Kälte, dem Schwächegefühl etc. Du hast es genauso verdient, nicht zu leiden und glücklich zu sein.

      Liebe Grüße,
      Fylgja.
      Danke schön für deine Antwort Fylgja.

      Ich finde es nicht zu hart formuliert. Beschönigungen bringen nichts und du schon recht hast mit dem, was du geschrieben hast.
      Also was das resignieren angeht und nur sagen, dass ich es eh nicht schaffe, dass stimmt so nicht ganz. Ich habe die letzten Jahre sehr viel an mir gearbeitet und habe mich, im Gegensatz zu früher, sehr geändert und einiges verbessert. Ich habe mich an dem orientiert, was er gesagt hat und was er getan hat, um mir helfen zu wollen, Das heißt nicht, dass ich mich von ihm zu allem zwingen oder mich abhängig machen lasse und nur zu seinem Spielball werde, Er ist sehr stur im Hinblick auf das weil er weiß, dass ich mir selbst niemals helfen würde. Aus eigener Motivation heraus etwas zu machen, ist natürlich immer die beste Option und Voraussetzung, das etwas klappt. Aber, jetzt kommt doch wieder mein Lieblingssatz, das kann ich wirklich nicht. Aus meinem Selbsthass heraus würde niemals resultieren, dass ich mir irgendetwas Gutes tun möchte. Aber durch sein, ich nenne es mal, mich zwingen etwas zu tun, hat es auch einigermaßen geklappt und Besserung bewirkt.

      Nur ist es gerade so, dass ich wieder an einem Tiefpunkt angekommen bin und derzeit nur rumhängen kann, zu nichts mehr Lust habe und man mich weder anfassen noch viel ansprechen kann / darf. Ich weiß nicht woher das kommt, aber die depressive und ess**stö**e Seite kommt momentan sehr stark zum Vorschein, Ich möchte nicht behaupten, dass ich das nicht wieder in den Griff bekomme auch wenn es vielleicht in einigen meiner Beiträge so rüber kommt weil ich gerade schon innerlich wieder aufgebe und resigniere, aber versuchen mich wieder hoch zu kämpfen tu ich. Aber in dieser Zeit gerade bin ich für mich selbst unausstehlich, Er meint zwar, dass er das schon aushält und das schon gewohnt wäre und er niemals deswegen von mir gehen würde.

      Aber ich habe die Angst, dass er darauf keine Lust mehr hat und diese "Psychozeiten" nicht immer mitmachen will. Es kann sein, das geht jetzt wieder eine Ewigkeit so, bis ich mich wieder gefangen habe. Ich versuche dann vor ihm schon einigermaßen so zu tun, als wäre es nicht ganz so schlimm. Das die Esss**ru*g wieder sehr stark da ist, sage ich ihm gar nicht so und versuche immer noch zu lügen wenn er mich fragt, was ich denn zu essen hatte- Das tut mir selbst weh weil ich ihn nicht belügen möchte aber anderer Seits möchte ich ihm auch nicht immer Sorgen machen. Er selbst ist auch in Therapie weil er das mit mir nur schwer aushält und nicht so recht mit ansehen kann, wie ich mich selbst immer und immer wieder hinrichte. Damit fühle ich mich ganz furchtbar weil ich ihn ja auf keinen Fall auch in solche Probleme, Sorgen und Ängste treiben möchte. Er ist sehr verständnisvoll mir gegenüber und ohne seine Art und sein vieles Aushalten, wäre das zwischen uns schon lange keine Beziehung mehr. Ich versuche auch nach bester Kraft daran zu arbeiten, und ihm zu zeigen, dass ich mich versuche zu ändern und daran zu arbeiten.

      Es ist halt auch so, dass ich mit meinem Freund nicht über mich spreche, Ich kann ihm nicht davon erzählen, was mich innerlich so quält. Wenn ich mich nachts hin und her wälze kann ich ihm nicht sagen, welche Bilder ich in meinem Kopf sehe, wenn ich keine Berührungen möchte kann ich ihm nicht sagen, was ich damit in Verbindung bringe. Er weiß grob bescheid aber ich weiß nicht, ob er das schon wieder vergessen hat oder was er von unserem Gespräch damals noch weiß. Aber er hatte zu mir gesagt, dass er von meiner Vergangenheit nicht alles wissen will weil solche Themen für ihn ein Tabu sind und er nicht darüber sprechen möchte. Ich würde da schon ganz gerne ab und an was sagen, wenn es in meinem Kopf sehr schlimm ist. Aber gegen seinen Willen möchte ich da nichts sagen sondern ich muss das respektieren, Aber das finde ich, macht zwischen uns schon einiges schwerer weil er eben nicht immer weiß, warum ich so reagiere oder was bei mir los ist.

      In Therapie bin ich zurzeit schon. Dies zwar auch nur auf Drängen von meinem Freund, aber ich bin da obwohl ich mich da immer sehr dagegen gesträubt habe. Ich kann gar nicht sagen, was mir helfen würde oder welche Art von Therapie ich brauchen würde, um da wieder raus zu finden. Mit meinem Therapeuten ist es so, dass ich immer nur über Belangloses erzähle aber nicht die wirklichen Themen angehe. Ich habe versucht, von dem Mi**br**ch zu erzählen aber da ist er selbst gar nicht darauf eingegangen und blockt bei dem Thema auch immer wieder ab, Ich selbst kann da aber nicht nachhacken und das dann nochmal ansprechen oder ihn zu fragen, was denn da sein Problem ist, Das Thema ich so schon viel zu schwer für mich und es war eine Menge Überwindung, überhaupt damit anzufangen. Aber darüber dann diskutieren oder ihn darauf anzusprechen, warum er abblockt das bekomme ich dann nicht hin. Habe es mir schon oft vorgenommen aber dann in der eins zu eins Situation bekomme ich da kein Wort mehr raus.
      Und im Bezug auf die Essst**rung sagt er gar nichts, Er meint nur, dass es ja klar ist das ich so reagiere, mehr kommt dann aber auch nicht. Also einen Lösungsvorschlag oder irgendetwas das mir helfen könnte, kommt da nicht. Das ist für mich der falsche Therapeut aber ihm abzusagen traue ich mich dann auch wieder nicht. Ich warte mal die Sitzungen ab und beantrage dann einfach keine neuen bei ihm. Also eigentlich bin ich nicht in Therapie wenn man es genau nimmt.

      Liebe Grüße
      worthless
      Angst, Verzweiflung, Einsamkeit alles versteckt hinter großen Mauern. Für niemanden ersichtlich, für mich unerträglich. Ich möchte weglaufen, flüchten vor meinem Inneren. Ich möchte reden und das Schweigen brechen. Ich verstecke mich hinter der Fassade und leide im Stillen.
      Ich habe Angst, für immer mit diesen Gefühlen und Erinnerungen leben zu müssen.
      Hallo worthless!
      Ich kann mich fylgja nur anschließen.
      Aber bei deiner Antwort hab ich irgendwie das Gefühl, dass es nicht so richtig bei dir ankommt, was sie schreibt.
      Es ist echt beeindruckend, dass dein Freund so zu dir steht und sogar wegen dir eine Therapie macht.
      Die Beziehung bzw du scheinst ihm echt wichtig zu sein.
      Aber ich glaube auf die Dauer kann es nur funktionieren, wenn du lernst, dich selbst nicht mehr zu hassen, sondern zu lieben. Und das geht nur wenn du eine "wirkliche" Therapie machst.
      Es klingt echt so, als würdest du denken: Das geht schon von selbst irgendwie wieder weg, ich muss nur abwarten.
      Aber so geht das nicht! Ohne dass du etwas tust wird sich nichts ändern. Wenn du wirklich willst, dass sich etwas ändert, gehts nur über Eigeninitiative. Aber ich hab das Gefühl, dass du das nicht willst. (Kann auch falsch sein, mein Gefühl)
      Vielleicht suchst du dir einen anderen Therapeuten oder sprichst offen mit deinem...?
      Dein Freund scheint dich nciht verlassen zu wollen. Obwohl es verständlich wäre (auf die Dauer) .
      Aber nur für ihn eine Thearpie zu machen bringt echt nichts... Du musst selber wollen.
      Klingt ganz einfach, ist aber schwer, das weiß ich.
      LG JNM
      Es ist gerade wieder so schwierig.... Besser formuliert ich bin gerade so schwierig und ich fühle mich so schlecht meinem Freund gegenüber. Es gibt sich Mühe mich auszuhalten und mich so sein zu lassen, wie ich bin. Es nimmt mich abends irgendwo hin mit weil er weiß, dass ich irgendwelche Unterhaltung brauche und die Ruhe momentan nicht aushalten kann. Er bringt mir immer irgendwelche Sachen von Schafen mit (Figuren, Schaun das Schaf DVD... Ich liebe diese Tiere :D) wo mein Zimmer schon über flutet wird nur um mich einfach für den Moment aufzuheitern. Bei mir kommt das alles schon gar nicht mehr an weil ich von meinem Gefühlen so abgestumpft bin und gerade nicht mehr aus mir raus kann. Wenn er mich in den Arm nehmen will, weise ich ihn nur ab weil ich die Nähe und Enge nicht aushalten kann. Es ist gerade irgendwie nur so ein neben sich her sein was von meiner Seite aus so bedingt ist. Gefühle kann ich zur Zeit gar nicht haben geschweige denn vormachen, was auch nicht richtig wäre glaube ich.
      In besseren Phasen spricht er oft davon, wenn wir heiraten und zusammen ziehen und wie er mich lieb, etc. Aber wenn ich sobin, zieht er sich auch zurück und lässt mich in Ruhe. Er macht es genau richtig weil ich in dem Moment auch nicht mehr aushalten könnte aber das Problem ist, dass diese Phase viel häufiger da ist, als die Bessere. Er beschwert sich zwar nicht aber ich habe solche Angst, dass es ihm damit trotzdem bald mal reicht und er auf dieses ständige hin und her keine Lust mehr hat. Er ist für mich noch. Ein einziger Halt, das weis er auch, aber er ist nicht für mich verantwortlich und es tut mir so weh, es ihm so schwer zu machen obwohl er ein Herzensguter Mensch ist der so vieles toleriert. Ich will gar nicht daran denken was wäre, wenn er mal sagt das er geht aber ich konnte es verstehen. Warum sollte er jemanden heiraten von dem er nicht weiß, wann man denn mal eine Umarmung machen kann, wann man nahe kommen darf oder wann man sie in der Psychiatrie besuchen kann... Damals waren wir gerade 3 Monate zusammen als ich auf die geschlossen Station kam und selbst da hat er mich jeden Abend angerufen und mir gute Nacht Geschichten über das Telefon erzählt bis ich eingeschlafen bin. Auch beim Thema Mag××su××t nimmt er mich vor seinen Kumpels in Schutz und sagt nichts, wenn ich immer ohne Essen dasitze. Ein einziges Mal als er mich angefleht hat in eine Klinik zu gehen hat er gemeint, dass ihm das immer peinlich ist wenn ich schon so aussehe und dann auch nie etwas mit bestellte. Ich bin wirklich ein idiot das ich ihn so behandel und es tut mir so leid aber so wie ich mich in den Momenten fühle, kann ich nicht anders reagieren. Er weis das und streitet da auch nicht rum aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er das noch ewig mitmachen will und kann.
      Angst, Verzweiflung, Einsamkeit alles versteckt hinter großen Mauern. Für niemanden ersichtlich, für mich unerträglich. Ich möchte weglaufen, flüchten vor meinem Inneren. Ich möchte reden und das Schweigen brechen. Ich verstecke mich hinter der Fassade und leide im Stillen.
      Ich habe Angst, für immer mit diesen Gefühlen und Erinnerungen leben zu müssen.
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