Alles im Wechsel

      Alles im Wechsel

      Hallo zusammen,

      Ich hab mich ja im "Neu hier" Forum schon kurz gemeldet, wollte mich aber hier im Borderline Bereich, wo ich ja eigentlich hingehöre, auch noch mal ein wenig melden und mir Balast von der Seele schreiben. Die letzten Jahre war ich ziemlich "stabil", aber auch nur, weil ich mich täglich mit Alkohol beeinflusst habe. Das hat aber gereicht um eine stabile Partnerschaft zu führen, 2 Kinder zu bekommen und normal mit Leben und Arbeit zurecht zu kommen.
      Anfang des Jahres kam dann aber der große Absturz, als ich zum Entzug in einer Klinik war. Ohne Alkohol ist mein Leben komplett aus dem Ruder gelaufen und alle "alten" Probleme sind wieder zurück gekommen: Ich habe mich ve*let*t, habe wieder Probleme mit meinem Essverhalten, meine Gefühlswelt schwankt zwischen überhaupt keine Gefühle und einem kompletten Chaos... [.....]
      Das alles hat dazu geführt, dass ich meine Familie verloren habe, Freunde hab ich eigentlich schon lange nicht mehr (bis auf 2 Mädchen, die ich in der Psychiatrie kennen gelernt habe) und auch meine Familie hab ich in dieser zeit ziemlich fertig gemacht, weil die sich logischerweise ziemliche Sorgen um mich machen mussten.

      Eigentlich geht es mir ganz okay, ich habe nur ein großes Problem zur Zeit... Irgend etwas brauche ich anscheinend, irgend ein Verhalten, das mich schädigt und so wechsle ich zwischen meinen verschiedenen Problemen hin und her und überlege irgendwie, was am wenigsten schlimm ist, womit ich am besten leben kann. Andererseits suche ich natürlich auch nach einer Lösung, wie ich das alles loswerden kann.
      Hatte von euch schon mal jemand solche Phasen, in denen irgendwie alles hoch kommt und in denen man irgendwie nur Schadensbegrenzung machen kann? Zur Zeit bin ich seit 2 Wochen wieder nüchtern, dafür sehen meine Arme nicht ganz gesund aus und was das Essen betrifft... naja, ein wenig abnehmen schadet mir sowieso nicht.

      Ich weiß nur einfach nicht, wie das alles am besten weiter gehen soll, denn alle meine Pläne, die mir helfen könnten, sind einfach noch ein paar Monate in der Zukunft...




      [edit: Satz rausgenommen. Bitte die Löschkriterien beachten. Free]

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      Hallo n0va,

      so wie das klingt, brauchst du etwas, um eine gewisse Zeit zu überbrücken, bis es wieder richtig voran geht. Darf ich fragen, was danach kommt? Was sind deine Pläne?

      Solche Phasen sind immer schwierig, denn irgendwie muss es ja voran gehen, aber es gibt keinen Halt, man "schimmt" irgendwie..

      Gibt es Dinge, die dir gut tun? Beschäftigungen, Hobbys, sportliche Aktivitäten, Interessen etc.?

      In der Zeiten, in denen ich auf den nächsten Klinikaufenthalt warten musste, wusste ich nie, was ich tun sollte. Mir ging es schlecht, nichts ging voran, ich musste warten aber hatte das Gefühl, es kaum auszuhalten. Da ging es dann auch um Schadensbegrenzung.. Ich habe das irgendwie so hinbekommen, dass ich mir Aufgaben gesucht habe. Einmal habe ich angefangen im Tierheim zu helfen, war täglich dort und beschäftigt. Außerdem habe ich einige Dinge ausprobiert, wie ich mich beschäftigen kann, habe versucht herauszufinden, was mir gut tut, was mich positiv ablenkt. Da kann ich natürlich keinen ultimativen Tipp geben, denn jeder mag ja andere Dinge gerne. Ich habe irgendwann mal von einer Therapeutin eine Liste mit angenehmen Tätigkeiten bekommen und diese quasi "abgearbeitet". Solche Listen finden sich sicher im Internet. Ich habe dann alles, was da so drauf stand und wo ich mir ansatzweise vorstellen konnte, dass ich das machen könnte, ausprobiert.
      Skillst hast du denke ich mal schon zahlreich ausprobiert? Ich war früher oft genervt über die Hinweise "es gibt doch skills, probier die mal aus". Immerhin kannte ich die alle und hab auch viele ausprobiert. Ich hatte das Gefühl das bringt ja alles nichts. Manchmal macht es aber trotzdem Sinn nochmal solche Skills auszuprobieren, auch diejenigen, die man schonmal probiert hat. Mit den Skills ist das ja auch so eine Übungssache und manchmal funktionieren Dinge, die früher nichts gebracht haben plötzlich doch ganz gut.

      Wichtig ist wohl: Niemals die Hoffnung aufgeben! Immer weiter machen, ausprobieren, sich versuchen zu ermuntern, schauen was dir gut tun könnte..

      Mir helfen Achtsamkeitsübungen immer ganz gut. Achtsamkeitsübungen

      Ich weiß, das ist irgendwie immer dasselbe, was man da tun kann um durch solche Phasen zu kommen: Skills, Ablenkung, sich etwas gutes tun etc..

      Hoffe ich konnte dir irgendwie ein bisschen damit helfen? Manchmal ist es wirklich alles so verdammt schwer. Ich hatte oft das Gefühl, dass es gar nicht weiter geht, dass ich es nicht schaffe, immer dieses auf und ab und so...
      Aber gib nicht auf, irgendwann scheint auch wieder die Sonne! ;)

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft,

      liebe Grüße

      Grottenolm
      Hallo Grottenolm,

      Danke für deine Antwort: Ich war in den letzten Tagen unterwegs und hatte kein Internet.

      Zur Zeit habe ich ganz ehrlich nichts weiter vor... ich überlebe einfach, Tag für Tag. Hobbys oder Beschäftigungen habe ich kaum noch, das hat sich alles irgendwie stark reduziert. Was deinen Hinweis wegen der Skills betrifft: Ich könnte wirklich mal wieder meine Skills ausprobieren, allerdings hab ich da leider berechtigte Zweifel, denn die hab ich leider schon öfter komplett durch.

      Die letzten Tage war ich mit Familie gut beschäftigt, bin aber dank Medikamentenentzug in ein für alle Beteiligten nicht sehr schönes Loch gefallen... aber jetzt bin ich wieder zu Hause und denke es geht aufwärts...
      Irgendwann geht es sowieso wieder aufwärts und in dieser Woche sehe ich sowohl meine Kinder, meine Therapeutin und meine beste Freundin, also wird das sicher nicht so schlecht werden...
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