Ich mache mich kaputt... *evtl Trigger*

      Ich mache mich kaputt... *evtl Trigger*

      Hallo ihr,

      habe schon lange nichts mehr geschrieben, hatte sehr viel Streß mit meinem Anerkennungsjahr (es lief nichts wie geplant, arbeite jetzt n einer anderen Enrichtung und hoffe, dass da alles glatt läuft...)

      Ich schlage mich jetzt seit über 2 Jahren mit Depressionen, Magersucht, Selbstverletzung usw rum... War 4 Monate in stationärer Behandlung (bs vor 1 Jahr) jetzt geh ich 2 wöchentlich n ambulante Therapie.
      Es ist alles wahnsinnig schwer für mich.. ich hasse meinen Körper, ich hasse es, dass ich so zugenommen habe und aussehe wie VOR der MS :(
      dabei bin ich im normalgewicht und objektiv betrachtet bin ich nicht dick... aber ich fühle mich so, ich wider mich an, ich ekele mich vor meinen eigenen berührungen, kann mich nicht im spiegel ansehen....

      mit dem essen läuft es nicht so gut. ich esse entweder zu viel oder zu wenig (glaube ich... keine ahnung)
      ich mache täglich sport:
      täglich mindestens 20km rad (3x die woche 50km)
      täglich ftnessstudio (kraft + ausdauertraining) oder 1 - 1 1/2 std schwimmen
      1x die woche reiten

      durch das frühere tägliche joggen/ rennen und den ganzen jetzigen sport habe ich meinem körper sehr geschadet:
      gelenkkapselentzündung in der leiste, schleimbeutelentzündung im knie, karpaltunnelsyndrom im handgelenk, generell sehr geschädigte, überlastete knie, permanente verspannungen, gereizte achillissehnen usw...

      ich bin erst 24 jahre alt... ich kann mich doch nicht so kaputt machen :(
      aber ich habe so viel zugenommen TROTZ des ganzen sports... was wenn ich den jetzt reduziere, dann nehme ich doch noch mehr zu... oder? ich habe angst, ich kann mich doch SO schon gar nicht ertragen...

      ich weiß nicht was ich machen soll... hat jemand ähnliche probleme und kann mir helfen da raus zu kommen? oder hat mir jemand tipps...? irgendwas?? ich kann und will so nicht mehr :(
      Hallo Lupa,

      ich hoffe ich kann dir mit meinen Erfahrungen etwas helfen. Seitdem ich regelmäßig ins Fitness-Studio gehe, habe ich deutlich zugenommen. Muskeln UND fett. Ich habe mehr Hunger, mein Stoffwechsel arbeitet wohl auch effizienter.
      Ich frage mich: Was ist denn dein Ziel? Auf mich wirkt es so, als könntest du deinen Körper nicht annehmen. Würdest du ihn mögen, wenn du viel dünner wärst? Oder würdest du - wenn du mal ganz ehrlich bist - ihn auch dann nicht mögen?

      Wovor genau hast du Angst? Dick zu werden? Warum? Weil du es nicht ertragen magst oder weil andere Menschen dich hässlich (weil dick) finden könnten?

      Es ist ein langer Weg, seinen Körper annehmen zu können. Gerade wenn man mit Essstörungen kämpft ist das ja oft so. Ich habe auch Angst fett zu werden. Habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich weniger trainiere, weil ich keine Zeit habe/mich körperlich nicht gut fühle oder sogar krank bin. Aber ich glaube DAS muss man akzeptieren lernen. Und ich muss sagen, bei mir klappt das inzwischen immer öfter.
      Irgendwann hat man ein total verzerrtes Bild von sich. Wenn andere Menschen einen schon für spindeldürr halten, sieht man selbst im Spiegel einen fetten Kloß.
      Ich fürchte da musst du dringend an deinem Selbstbild arbeiten. Darum geht es ja vielleicht auch in deiner Therapie?

      Das Ziel ist es wohl nicht zu schauen, wie du das "dick werden" verhindern kannst. Sondern wie du wieder ein gesundes Verhältnis zu deinem Körper aufbauen kannst, Selbstfürsorge üben kannst. Das ist nicht einfach, ja. Leider :( Aber es ist sehr wichtig! Schau mal, du machst deinen Körper ja ganz kaputt mit dem vielen Sport! Gönn ihm doch mal Pausen. Was spricht dagegen etwas weniger viel Sport zu machen? Kannst du dir nicht vorstellen, dir andere Hobbys zu suchen? Irgendwas ruhiges wie malen, basteln, fotografieren oder so. Es gibt so viele tolle Dinge, die man ausprobieren kann. Dein armer Körper schreit ja geradezu nach einer Pause! Die solltest du ihm gönnen! Und solange du gesund isst, also viel Obst und Gemüse, solltest du auch nicht großartig zunehmen.. Ich verfette auch nicht, wenn ich mal 2 Wochen gar keinen Sport mache. Ich beschäftige mich dann mit anderen Dinge, damit ich nicht aus Langeweile zu viel esse. Gerade kreative Tätigkeiten tun wirklich gut. Einfach mal ausprobieren, auch wenn man zuerst nicht recht weiß, wie man das anpacken soll. Einfach mal machen.

      Ich wünsche dir ganz viel Kraft dafür!

      Hoffe ich konnte dir irgendwie ein klein wenig helfen?!

      Liebe Grüße

      Grottenolm
      Hallo

      ich kann mich meine Vorrednerin im Grunde nur anschließen.

      Ich wohnte in einer WG als ich dann das von der WG verlangte Sportgewicht erreicht fing ich auch an Sport im Fitnesstudio zu machen. Mein Essnesplan wurde nicht verändert. Ich hatte 5 Wochen hintereinander Muskelkater (keine Gewichtsveränderung) und dann nahm ich plötzlich von einer auf die andere Woche zu. Und das waren nur Musklen (kein Fett) aber trotzdem war die Zahl auf der Waage erstmal höher.

      Ich bin eigentlich kein Freund von Essensplänen aber vieleicht wäre so was gut für dich zumindest für den Anfang?
      Und ja du sollstest unbedingt an deinem Körperbild arbeiten. Weis deine Thera das du so unter der Körper-Schema-Störung leidest?
      Ich danke euch für die Antworten :)

      ich habe im (ich glaube Juni war es) meine Waage weggeworfen. Weil ich gemerkt habe, dass ihre Anwesenheit mich wahnsinnig unter Druck gesetzt hat. ich weiß also nicht wie viel ich derzeit wiege... das macht mir auch etwas angst. aber ich merke es ja an meinen hosen usw... und das ist furchtbar :/
      Im Juli hörte ich auf, jeden Morgen von 6-7 Laufen zu gehen. Seitdem ist mein Gewicht außer Kontrolle geraten :(
      Essen war/ ist schon sooo lange chaotisch: zu viel, zu wenig, zu durcheinander, zu hektisch, zu langsam, zu geheim...
      Essen ist für mich sowohl purer Streß, aber gleichzeitig, das worauf ich mich am meisten freue (ich finds furchtbar... möchte Essen als etwas NORMALES betrachten können...)

      Seit Juli bin ich auch wieder im Normalgewicht. Habe aber das Gefühl immer mehr und mehr zu werden.
      Obwohl es so nicht ist. und ich weiß, dass kleidergröße 36 vollkommen normal, vllt sogar schlank ist. aber nicht ich! nein ich fühle mich fett! hab keinen bezug zu meinem körper.
      die ganzen wehwehchen nehme ich irgendwie nicht als besorgniserregend wahr, sondern eher als nervig, weil sie mich vom sport abhalten.
      aber gleichzeitig nehme ich sie auch mit freuden und hoffnung wahr...
      freude, weil ich so merke, dass ich etwas geschafft habe. ich habe es geschafft zu viel sport zu machen, mir zu schaden, etwas zu extrem gemacht zu haben. so kann ich vllt doch zeigen, dass es mir trotz normalgewicht noch NIHCT gut geht.

      Hoffnung, weil ich hoffe, dass mir jemand mit gewalt die verantwortung für mich aus der hand nimmt.
      mich an einen stuhl fesselt und mich besänftigt, dass ich mich nicht mehr so quälen muss, der sport ist nun vorbei. alles wird gut.

      oh gott... ich will einfach nur normal leben könnnen, überhaupt irgendwie wieder LEBEN können.
      da ist so viel zwiespalt in mir
      hej lupa,

      also an irgendeinem punkt wirst du zumindest eine entscheidung treffen müssen: willst du die verantwortung für dich erneut aus der hand geben und dich nochmal einweisen lassen, oder willst du sie nun selbst tragen?

      wenn du sie aus der hand geben willst, dann geh zu deinem therapeuten und sag ihm, dass du nicht mehr kannst, dann kann er dich einweisen und man nimmt dir all diese dinge aus der hand. vielleicht ist es das was du brauchst, vielleicht ist der stress auf arbeit etc alles noch zu viel für dich, weil du noch zu instabil bist, das kann ich nicht beurteilen.

      oder aber du trägst die verantwortung für dich. wenn du dabei hilfe brauchst, fordere sie bei deinem therapeuten ein, indem du sagst "ich komme nicht klar, ich brauche (mehr) hilfe", aber nicht durch irgendwelche "signale" wie selbstzerstörung, die am ende keiner so richtig gut lesen kann, weil sie so verschlüsselt sind.
      die erzählung, dass es einem gelingen könnte sich selbst "zu lieben", wenn man sich mal derart nicht leiden konnte wie du deinen körper, halte ich für ein gerücht. was du tun kannst, ist dir jeden tag mit deinem VERSTAND zu sagen, dass es okay ist, wie du bist. dass kritik an deinem verhalten nicht bedeutet, dass DU schlecht bist oder man DICH nicht anerkennt. dass diese auch normal ist und nicht heißt, dass du dich für etwas bestrafen musst.

      all diese sätze müsstest du doch, genau wie essenspläne etc, aus der klinik mitgebracht haben, oder? ich kenne es so, dass man solche dinge dort lernt. hast du sowas aus der klinik? deine negativen grundannahmen und die positiv/neutralen sätze dagegen?

      wenn ja, solltest du das unbedingt und stur anwenden, egal ob du es affig, blöd oder erstmal nutzlos findest. nur indem man sein verhalten gegenüber sich selbst ändert, ändert man irgendwann die wahrnehmung über sich. nicht dass du irgendwann sagen wirst "oh ja, ich bin so toll". aber irgendwann, wenn du merkst, dass du insgesamt besser lebst, wenn du mit dir nicht so fies umgehst, wird es etwas egal, wie du aussiehst, und ob du das nun ganz toll oder eher nicht so gut findest. weil du dann merken wirst, es gibt andere dinge die wichtig sind: dass man spaß an seinem leben hat, spaß an schönen dingen wie essen (oh ja, das gibt es!), an sonne im gesicht, am einfach mal irgendwo ruhig sitzen und die landschaft betrachten oder irgendeinem anderen hobby.....

      sei nicht zu streng mit dir als person, aber ändere konsequent dein verhalten, das wäre mein tipp für dich. denn wenn du so weiter machst fährst du dich sicher recht zügig an die wand.

      alles gute!
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Liebe Solaine,

      (ich weiß, dass das wie eine ausrede klingt und dass man erst auf SICH und dann auf den beruf achten muss) aber ich kann nicht nochmal in eine klinik, nicht jetzt. habe nach meiner ausbildung 1 jahr "pausiert", da war ich dann 4 monate in einer klinik, in der ES-gruppe. die restliche zeit des jahres habe ich gejobbt. am 1.9.14 begann ich dannn mein anerkennungsjahr, welches nun noch bis september geht. ich kann jetzt nicht mehr abbrechen.. es geht wirlich nicht :/ab september könnte ich nochmal eine auszeit nehmen... allerdings würde dass sich schlecht in meinem lebenslauf machen und meine mutter würde ausrasten...
      sie kreidet es mir immer noch an, dass ich damals in eine klinik wollte...
      wenn doch allein eine geordnete arbeit und ein normaler lebensstil zur gesundung beitragen würden...
      das sagt sie, obwohl sie weiß, dass ich die zeit vor der klinik 10 std täglich gearbeitet habe und morgens + abends je 1-2 stunden rennen war.... :(

      in der klinik gab es leider weder essenspläne, noch anderes aus der klinik :( die einzige bedingung war, dass ich pro woche 500g zunehmen musste. sonst war es eine rein psychosomatische klinik und gearbeitet wurde rein analytisch. das einzig verhaltenstherapeutische waar der symptombogen, der über die woche geschrieben wurde.

      ich bin jetzt noch 2x die woche bei einem therapeuten von dort und er will jetzt dann wieder mehr konzentrative bewegungs, bzw kö.pertherapie machen.weil ich mich einfach nicht spüren kann. ist schwer zu erklären, ich spüre schmerzen, ich spüre, dass mir z.b. beim sport die kräfte ausgehen usw. aber ich identifiziere mich nicht damit. ich spüre, aber bringe nicht MICH damit in verbindung...
      wie erklärt man denn sowas?!?!