Frustriert von Therapiegespräch - hat es noch Sinn?

      Frustriert von Therapiegespräch - hat es noch Sinn?

      Hallo,

      Gestern hatte ich wieder eine Sitzung, ich habe inzwischen seit fast einem Jahr einen Psychologen, mit dem ich sehr gut auskomme, bei dem ich Fortschritte merke. Jedoch geht es seit 2-3 Sitzungen jetzt schon etwas tiefer in die Materie. Es geht um Gefühle, Gefühle zeigen. Ich soll in der Therapie versuchen mehr Gefühle zu zeigen, um sie dann zuzulassen und einen viel größeren Effekt zu haben, während des schlimmen Gefühls direkt drüber zu reden. Seit ein paar Sitzungen fragt er mich, warum ich das nicht kann. Zum einen kann ich die Kontrolle über mich und meinen Kopf nicht loslassen, dann schäme ich mich. Vor irgendwas hab ich Angst, vielleicht, dass ich nicht mehr heim kann sondern direkt eingewiesen werden muss, wenn ich es mal zulasse. Mehr Gründe fallen mir nicht ein. Folglich auch keiner, wie ich es ändern kann. Ich bin in der Therapie sehr angespannt, setze mich selbst enorm unter Druck, will es besser, perfekt machen. Jetzt fühle ich mich schuldig und als Versager. Bin heute echt recht niedergeschlagen. Ich habe Angst, ihn als Therapeuten zu verlieren, wenn er denkt, dass es mit mir nicht voran geht. Ich hab ihm aber auch gesagt, dass ich mich unter Druck gesetzt fühle, gestern hat er dann immer weiter "gestichelt" und ich wusste echt gar nicht mehr, was ich noch sagen sollte, hatte einen blackout. Wollte heute lernen, kann mich überhaupt nicht konzentrieren... was soll ich denn jetzt machen? Habt ihr einen Tipp? Ich bin generell fast immer unter Strom, will alles perfekt machen und kann schlecht loslassen.... Ich bin sehr sensibel, in der Therapie fühl ich mich meistens wie ein Depp, weil ich nicht mehr weiß, was ich sagen soll, bin so gefangen in meinem Verstand, Kopf und Gedanken.... Danke schonmal.... LG
      Hey

      ich musste beim Lesen fast lächen weil mir einiges so bekannt vorkommt. Ich bin auch eher ein Kopfmensch, stehe unter Strom kann schlecht/gar nicht entspannen aber das nur am Rande

      Das hörst du jetzt vieleicht nicht gerne aber manche Therapeuten provozieren absichtlich ihren Klienten. Das gehört sozusagen dazu. Und bei einigen Menschen (ich bewage sogar zu behauten bei vielen) funktioniert das auch. Damit unterstelle ich deinem Therapeuten jetzt nicht, dass es in dieser Sitzung jetzt so war bzw. das du ein Mensch der aufsowas reagiert (z.b. bei mir funktioniert Provkation nicht) Für eine "therapie-Provkation" muss allerdings genug Vertrauern herschen was bei die glaube ich Fall sein kann du bist (bis jetzt) ja gut mit ihm klar gekommen und das schon über ein Jahr. Weis er das du dich in Thera häufig wie ein Depp fühlst? Wenn nicht sag ihm das!!

      Ich hoffe es war was hilfreiches dabei
      junimond
      Auch "stichlen" und "bohren" gehört zu Therapie und wie du schon geschrieben hast an die tierere Mateire zu kommen

      Vieleicht solltest du in den nächsten Stunden eher deinen Perfektionios ansprechen. Denn eine Therapie ist ja kein Wettkampf den es zu gewinnen geht sondern mehr über sich selbst herauszufinden.