Immer wieder gleiches Beziehungsmuster

      Immer wieder gleiches Beziehungsmuster

      Es hat irgendwie so richtig vor ein paar Tagen abends angefangen. Ich kam etwas angetrunken zu meinem Freund. Zwei Freunde von ihm waren auch da. Wir saßen gemütlich zusammen. Und irgendwie war da eine Spannung zwischen mir und meinem Freund. Ich war nicht nett zu ihm, fühlte mich angegriffen (kam schon mal vor als ich betrunken war).
      Am nächsten morgen bin ich neben ihm aufgewacht und war ganz unruhig, er hat noch geschlafen. Ich lag da so eine Stunde rum und wusste nicht wohin mit mir, also bin ich aufgestanden und wollte gehen. Beim Tschüss-sagen habe ich ihm noch gesagt, dass es mir nicht gut geht. Habe angefangen zu weinen.
      Und das ging dann den ganzen Tag so. Er versuchte mich aufzuheitern, ich habe gelacht. Und wieder geweint, bist er mich aufgeheitert hat.
      Irgendwann war mir das alles zu viel und ich bin fluchtartig gegangen.
      Den restlichen Tag habe ich immer wieder geweint. V.a. auch wenn ich an ihn gedacht habe.

      Gestern abend kam er spontan ganz kurz vorbei. Als er weg war gings mir wieder schlecht, habe wieder geweint. Irgendwann hab ich ihn angerufen. Nachdem ich mir lange überlegt hab ob ich das tun soll oder nicht..

      Gerade hat er angerufen und gefragt ob ich zum essen kommen will. Und sofort habe ich wieder eine gedrückte Stimmung.
      Warum kann ich gerade nicht genießen, warum kann ich mich nicht freuen? Und warum wirkt sich das so sehr auf meine Stimmung aus?

      Ich kenne das Muster auch aus früheren Beziehungen. Aber ich durchschaue es nicht.

      Vielleicht kennt jemand ähnliche Abläufe und hat eine Idee die ich vor lauter Bäumen nicht mehr sehe..
      Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
      hej du,

      ich denke, dass du selbst am besten ergründen kannst, was das gefühl dahinter sein könnte. und warum das im moment so hochkocht, da spielen bestimmt auch deine sonstigen umstände eine rolle (im sinne von: wenn sonst alles top läuft, fühlt man sich egentlich nicht so seltsam/traurig in der beziehung).

      mein erster tipp wäre verlustangst, aber das muss es natürlich nicht sein. bei mir war das am anfang (=die ersten drei jahre...) meiner beziehung so, dass ich generell schwierigkeiten hatte mich auf meinen freund einzulassen und ihn aus unterschwelliger angst, dass er mich irgendwann sowieso wieder verlässt, immer wieder "getestet" bzw weggeekelt habe. ich hab ihm szenen gemacht, auch geweint, ihn weggestoßen (""es ist besser wenn du jetzt gehst") etc - im prinzip aus angst, dass er das irgendwann wirklich tut und aus angst, dass er mir vorher so nah kommt, dass mich das dann verletzt.

      was ja quatsch ist, denn verletzt werden gehört zum leben sowieso dazu und ich hab schon schlimmeres erlebt als eine gescheiterte beziehung, insfern würde ich auch die überleben ;)

      das wurde eigentlich immer dann besnders schlimm, wenn es gerade vorher sehr schön war, weil dann das "...und das alles wirst du sowieso wieder verlieren..." besonders schmerzhaft war.

      wie gesagt, was bei dir der grund ist weiß ich natürlich nicht, den wirst du selbst suchen müssen. ich hatte auch phasen, wo mich das gefühl ein bisschen traurig gemacht hat, mit einem menschen trotz liebe nicht ganz "eins" werden zu können im sinne von, bestimmte dinge muss man trotzdem alleine machen / behält man trotzdem für sich, allerdings hat mich das nie so belastet, weil ich generell einzelgängerin bin.

      bei mir hat alkohol das leider auch immer ungünstig verstärkt, und weil ich den auch generell nicht gut vertrage (muskelkrämpfe kriege) trinke ich seit einigen jahren so gut wie gar nichts mehr. das hat mir anfangs auch sehr geholfen, mich besser unter kontrolle zu bekommen und mich auch zu stoppen, wenn es mal wieder los ging - das war ziemliche arbeit, mit sich selbst sätze vorsagen, gedanken zurückholen, aus der situation rausgehen, handy ausmachen und runterkommen etc etc.

      ich wünsche dir viel erfolg!
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


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