Abwesenheit von bestimmten Gefühlen

      Abwesenheit von bestimmten Gefühlen

      Hallo zusammen,

      ich möchte euch kurz etwas von mir erzählen und hoffe darauf, dass mir der ein oder andere vielleicht weiterhelfen kann mit seiner Erfahrung. Es würde schon helfen zu wissen, dass dieses "nicht vorhanden sein" von gewissen Gefühlen "normal" ist...

      Letzten September starb mein Hund - mein ein und alles. Ich habe ihn geliebt wie nichts anderes auf der Welt und nichts hätte mich je davon abringen können. Er war über 10 Jahre lang meine einzige Bezugsperson, die mir keine Schmerzen zugefügt hat und einfach nur immer für mich da war und mir so viel gegeben hat, wie man es von einem Hund eigentlich nicht erwarten könnte. Er war der Familien- und Freunde-Ersatz für mich.

      Sein Tod hat das letzte heile Stück in mir komplett zerfetzt... So fühle ich mich zumindest.

      Ab und zu kann ich lachen wenn etwas lustig ist, ich kann sehr schnell wütend werden wenn mich etwas ärgert, ich kann weinen und bin oft traurig... Aber ich kann einfach für nichts und niemanden mehr "Liebe" empfinden. Ich kann noch nicht einmal mehr sagen, dass ich etwas oder jemanden "mag". Es fühlt sich fremd an und sehr weit weg wenn diese Worte aus meinem Mund kommen oder ich darüber nachdenke. Dieser Zustand hält nun seit ein paar Monaten an.

      Hat jemand von euch so etwas schon einmal erlebt? Geht das vorüber?
      „Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Mein Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“

      - Franz von Assisi
      Hallo Speku,

      Ja ich habe bereits einen neuen Hund. Allerdings habe ich mir keinen Welpen geholt, sondern das genaue Gegenteil meines alten Hundes... Ich dachte so fällt es mir leichter nicht zu vergleichen. Sie saß in einer Tötungsstaion und hat mir vom ersten Blick an so gut gefallen, dass ich sie habe herkommen lassen.

      Sie ist ja auch auf ihre Art ein tolles, furchtbar liebes und dankbares Tier. Aber ich erwische mich trotzdem oft bei dem Gedanken, dass ich sie jederzeit für einen Tag mit meinem verstorbenen Hund eintauschen würde. Dann geht es mir noch schlechter, weil ich mich frage, wie schlecht und verkommen ein Mensch sein kann um solche Gedanken zu haben.

      Aber auch bei ihr könnte ich nicht sagen, dass ich sie lieb habe oder sonstiges. Es fühlt sich einfach an, als wäre dieses Gefühl irgendeine Farbe, aber auf meiner Farbpalette nicht mehr vorhanden. Keine Ahnung wie ich das beschreiben soll... Versteh es selbst nicht ganz.
      „Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Mein Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“

      - Franz von Assisi
      Hallo Izzy. :)

      Ersteinmal, mir tut das wirklich leid mit deinem Hund! Und ich stelle mir fast die Frage ob es so eine gute Idee war mitten in der Trauerphase schon einen neuen Hund zu adoptieren, weil ich glaube das so wie du schreibst noch gar nicht bereit bist dich auf einen neuen vierbeinigen Freund einzulassen. "Erstetzen" geht halt nicht mit Lebewesen. Ich glaube du hast nun Angst dich wieder an jemanden so emotional zubinden, wie an deinem Hund,weil er dich wieder verlassen könnte. Keine Gefühle = kein Schm*rz bei Verlust. Richtig!? Falsch! Weil man nämlich meistens dann erst merkt das man dOch Gefühle hatte und es dOch w*h tut, nur das du dann es dem jenigen nicht mehr zeigen bzw sagen kannst, weil es einfach zuspät ist. Das Leben ist viel zu kurz um Angst zu haben und alleine zu sein.

      Ich hoffe es kommt rüber was und wie ich es meine, das es halt nich gar zu Wirrt ist. ;) Ich wünsche dir alles Gute und hoffe das du dich bald wieder auf Mensch & Tier einlassen kannst. :) Viel Kraft!

      Kessy
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