Was ist da los?

      Was ist da los?

      Liebes Forum,

      ich bin seit ner langen Weile auch mal wieder aktiv hier.
      Momentan läuft alles richtig gut, ich hab ne wundervolle Beziehung, Uni läuft, und abgesehen von einem bisschen Stress kann ich mich eigentlich über nichts beklagen. Außer vielleicht über mich selbst. Etwas stimmt da nicht. Als ich (mit ca. 15, jetzt bin ich 20) anfing zu merken, dass meine düsteren Gedanken und mein Leiden an der Welt das normale Maß ein wenig übersteigen, versuchte ich, mir mittels Internet usw. eine Diagnose zu verpassen. Ich hatte am Anfang angeblich Borderline, dann "nur" SVV, dann Depressionen. Mittlerweile denke ich, dass ich einfach über depressive Züge verfüge, welche sich vor allem in SVV niederschl*g*n; was mich beschäftigt, ist, dass mir jemand eine neue Möglichkeit der Interpretation gegeben hat. Ich bin eventuell so was wie hyperempathisch/hochsensibel/hochemotional, ich kenne den genauen Begriff nicht. Alles, was passiert, geht mir direkt unter die Haut; ich neige dazu, von Kleinigkeiten völlig aus der Bahn geworfen, ja fast verstört, zu werden, dann wieder in Verzückung über eine erfreuliche zweite Kleinigkeit zu geraten, nur um dann wieder durch ein böses Wort oder eine traurige Geschichte bis zu [...] zu kommen. Manchmal weine ich stundenlang, einfach weil ich etwas Schlimmes gehört habe oder weil mir plötzlich bewusst wird, dass die Welt ein Haufen Sch*ß* sein kann. Das geht nicht nur bei Erlebnissen so, sondern sogar bei Gerüchen, Geräuschen, Anblicken. Ich weiß nicht, wie lange man so was aushalten kann und wollte fragen, ob es unter euch jemanden gibt, dem oder der es ähnlich geht. Wie geht ihr damit um, welche Möglichkeiten gibt es, sich ein bisschen zu schützen? Abzuhärten vielleicht sogar?
      Mit einem großen Seufzer und einem großen Danke im Voraus,

      Thundergirl


      [Edit: Wort entfernt, bitte auf die Forenregeln und Löschkriterien achten! / klirr]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „klirr“ ()

      Hey,

      'Etwas stimmt da nicht'. Dieses Empfinden hatte ich als ich 18 Jahre alt war. Ich habe nichts mehr verstanden und wusste auch nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe versucht , dass irgendwie alleine zu meistern. Hilfe habe ich mir erst mit 25 gesucht. Heute kann ich sagen, dass das viel viel zu spät war. Mir geht es sehr viel schlechter als früher.
      Ich war jahrelang auf der Suche nach der Ursache, zu verstehen warum es mir geht wie es mir geht. Einblicke in meine eigene Gefühlswelt und Verständnis für diese habe ich erst durch Therapeuten erfahren.

      Ich möchte dir nichts aufschwatzen oder sagen, dass man das alleine nicht wieder zurechtbiegen kann. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es zumindest für mich unmöglich war/ist und das es tatsächlich Menschen/Therapeuten gibt, die einem weiterhelfen können.

      5 Jahre ist schon eine lange Zeit und vielleicht würde es dir , so wie mir, auch helfen Hilfe von außen zu akpzeptieren und einzusehen dass man da alleine nicht so ohne weiteres rauskommt.

      Ich befürchte irgendwie, dass das die Antwort ist, die du schon irgendwie erwartet hast und dir in keinster Weise weiterhilft. Dann tuts mir Leid ;(
      Hallo Thundergirl,

      ich habe keine solche Diagnose.
      Früher trafen aber auf mich solche Symptome sehr regelmäßig zu. Heute geht es mir nur hin und wieder so.

      Ich wuerde Stoerfaktor aber zum Teil recht geben mit seiner Idee das durch Hilfe von außen mal anzuschauen.
      Einerseits hat es sicher auch sein positives sensibel auf die Welt zu reagieren.
      Aber es scheint dich ja zu stören und zum Teil anstrengende Züge anzunehmen.
      Sich selbst da etwas "abzuhärten" ist vielleicht ein guter Weg. Das würde ich aber nicht unbedingt allein angehen. Ich habe mich selbst abgehärtet. Halbwegs erfolgreich. Aber in manchen Punkten bin ich doch noch zu sensibel und in anderen Punkten kann ich mittlerweile nahezu grausam meine Gefühle ausblenden.

      Ich weiß nicht wie stark dein "problem" ist und wie du gestrickt bist. daher basiert mein Rat vielleicht auf völlig falsche Annahmen.
      Nur "blind abhärten" ist für mich inzwischen eher negativ besetzt (auch wenn ich daraus durchaus auch schon sehr viel profitiert) habe.


      Ein ganz anderer Aspekt der mir aufgefallen ist... Wieso ist dir eine klare Diagnose wichtig?
      Welche Rolle spielt es, ob du deine Schwierigkeiten als Borderline, Depression oder Hypensensibilität bezeichnest?
      Meine Fragen suggerieren natürlich schon, dass ich für mich davon nicht soviel halte (was nicht heißt dass ich nicht auch schon nächtelang gegooglet und gesucht hätte^^), aber ich würde die Fragen gerne erstmal an dich zurückgeben.
      Hey Swollen!
      Es ist jetzt schon wirklich viel Zeit vergangen, und ich bin schon wieder ganz weit weg von dem Thema. Tatsächlich geht es mir im Moment relativ gut.
      Ich denke tatsächlich, dass die richtige "Behandlung" darin bestehen wird, eine Mischung aus Selbstschutz (mich nicht zu viel mit Dingen beschäftigen, die mich runterziehen) und Abhärten anzustreben. So weit funktioniert das auch. Danke für deine Antwort!
      Was deine Fragen angeht: Ich denke, dass Labels - also Dinge wie Diagnosen und allerlei andere Stempel, die man sich quasi aufdrückt -, so willkürlich sie auch teilweise festgelegt werden, immer auch eine Orientierung sind. Zwar würde ich nie durch die Welt gehen und sagen: Das ist meine Krankheit, und diese Krankheit bin ich. Aber ich denke, es ist einfacher, mit etwas umzugehen, das man benennen kann, als mit etwas, das nur diffus, durcheinander, schwer greifbar in einem herumwirbelt. Deswegen gibt es diese Phasen, in denen ich doch hin und wieder nach Diagnosen suche.
      Allerdings distanziere ich mich gerade davon, das Dingens benennen zu wollen, und gehe (erst mal) einfach nur davon aus, dass ich etwas anders bin als die meisten, und das reicht mir, schließlich komm ich auch so durchs Leben. ;)
      Trotzdem danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt - ich hoffe, ihr fühlt euch nicht veräppelt.
      Liebe Grüße!
      Thunder