Mein Chaos. Mein Nicht-Problem.

      Mein Chaos. Mein Nicht-Problem.

      Servus.

      Keine Ahnung, leer alles. Sorry, dass ich euch mit meinen Nicht-Problemen schon wieder nerve. Ich nehme nur und gebe nichts. Falls es doch jemand liest: danke.
      Ich bin momentan (nach meiner Therastunde heute) an einem Punkt, an dem ich drüber nachdenke, ob die Therapie das richtige für mich ist. Ob die Therapeutin die richtige ist. Mein Kopf ist so voll, aber manche Sachen kann ich einfach nicht ansprechen dort. Sie zwirbelt ihre Haare und schaut ihre Haarspitzen an. Meine Probleme sind keine, ich hätte einfach nur gerne welche. Einbildung. EINBILDUNG!!! Weil ich sterbenslangweilig und uninteressant bin, weil ich ohne Schne*den nichts mehr bin. Und nichtmal das kann oder mache ich vernünftig. Ein Niemand, der gerne Probleme hätte, damit sich jemand für mich interessiert.
      Ich will mich schne*den und sags nicht. Ich will h*ngern und sags nicht. Ich habe manchmal Angst vor der Welt und sags nicht. Ich wäre doch einfach nur gerne interessant. Irgendwie. Wenn ich W*nden habe, blaue Flecken oder meine N*rben anschaue, fühle ich mich "anders", insgeheim interessant. Auch wenn ich die nie jemandem zeigen oder das zugeben würde. Geschweige denn, dass ich zugeben würde, dass ich mir vorm Einschlafen vorstelle, wie mir bei der Arbeit etwas schlimmes passiert, und sich alle um mich kümmern. Ja, vielleicht bin ich damals durch meine persönliche Hölle gegangen, und vielleicht ist es noch ein großer Schritt, das meinen Eltern zu erzählen. Aber sonst habe ich ein perfektes Leben, einen tollen Job, einen Chef der sehr viel von mir hält und eine tollen Mann. Nur eben keine Freunde. Gewöhn dich dran! Find dich damit ab, dass sich keiner für dich interessiert und du ein bisschen strange bist. Ist so. Leb damit und sei glücklich. Und enttäusche nicht die Liebe deines Lebens, indem du die Therapie abbrichst und dich weiter schne*dest, auch wenn es sich gut anfühlen würde. Man kann nicht alles haben. Immerhin habe ich fast alles, also hör auf rumzuheulen und anderen Leuten mit echten Problemen den Therapieplatz wegzunehmen (und die Therapeutin zu langweilen, die hat auch besseres zu tun).
      F*ck dich doch. Du bist einfach nur zu blöd für das alles.

      Sorry, jetzt bin ich abgeschweift. Einen Arschtritt bitte. Danke.
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Hallo nunki!

      Egal was andere sagn oda denkn: niemand ist langaweilig! Jeder ist auf seine eigene weise interessant! Un wenn deine thera sich eher für ihr haare interessiert das scheint die nich wirklich gut zu sein ... Ok ich kenne sie nicht aba das grenzt schon an unprofessionalität meiner meinung nach zumindest!
      Un wenn du der meinung bist du brauchst eine thera dann nimmst du niemandn ein platz weg!
      Wenn du redn magst egal über was ich kann gut zulesn :) manchmal hilft nur das erkennen un aufschreibn der probleme um anfangn zu könn es zu lösn oda zu verarbeitn!
      Ich wünsche dir ganz viel kraft un mut deine unzufriednheit anzusprechn!
      Lg
      Danke dir dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Schmarrn zu lesen und mir zu schreiben. Ich bin nach wie vor total unzufrieden mit dem Termin gestern (und hatte immer mal wieder Termine dabei, die eher kontraproduktiv waren). Ich hatte heute einen wirklich guten Tag, und meine Laune ist auch nicht schlecht. Aber trotzdem bin ich drauf und dran, den ganzen Kram hinzuschmeißen und es bleiben zu lassen mit der Therapie. Ich brauche keine, ich hätte vor 6 Jahren eine gebraucht, aber nicht mehr heute. Meine eingebildeten Probleme sind keine und ich müsste mich einfach nur nich so anstellen. Strange halt. Punkt.
      Überlege mir schon Begründungen / Ausreden, nicht weiter zu machen und hoffe auf einen "Grund" mich schne*den zu können, weils gut täte. Ist doch doof alles.
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Tus bitte nich! Lass es bleibn durch diese w*ndn wird nichts bessa ok für einen moment wirkt es vllt so aba es bringt nichts!
      Ich kann dir im moment nur ratn nicht aufzugebn weiter zu machn un dich nich unterkriegn zu lassn! Tut mir leid im moment fällt mir nich ein wie ich dir helfn könnte außer dir mein offenes auge anzubietn!
      Kein Mensch ist objektiv sterbenslangweilig und uninteressant. Das sind subjektive Bewertungen und da liegt es in der Natur der Sache, dass andere Menschen dass teilweise ganz anders sehen. Für die brauchst Du keine N*rb*n. Im übrigen: was sind eingebildete Probleme. Selbst das eingebildete - in der Realität also wohl objektiv nicht vorhandene - Problem wird zu dem ganz echten, objektiv vorhandenen "eingebildeten Problem", das keinesfalls unter Hinweis auf fehlende objektive Realität einfach unbehandelt weggewischt werden kann...ebensowenig, wie etwa Flugangst durch Hinweis auf noch so gute Unfallstatistiken "final Behandelbar" ist
      Liebe Nunki,

      gerade in Kliniken hatte ich oft das Gefühl, dass meine Probleme im Gegensatz zu denen der anderen Menschen klein sind. Dass ich keine Therapie verdiene und anderen nur den Platz wegnehme! Aber das ist Unsinn! Jeder Mensch, der einen gewissen Leidensdruck hat, der hat ein Anrecht auf eine Therapie. Bei dir führt der Leidensdruck sogar schon zu destruktiven Verhaltensweisen, die dir schaden! Das ist definitiv ein Grund für eine Therapie! Auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt! Du hast ein Recht darauf!
      Aber vielleicht ist diese Therapeutin nicht die Richtige! Am besten wäre es sie direkt darauf anzusprechen wie ihr Verhalten bei dir ankommt! Wenn es direkt nicht geht, dann vielleicht aufschreiben? Eine Email schicken? Ich schätze dieser Frau ist gar nicht bewusst, wie ihr Verhalten bei dir ankommt!
      Ich habe schon einige Therapien gemacht und verschiedene Therapeuten kennen gelernt. Die meisten davon waren für mich einfach nichts. Leider ist nicht jeder Therapeut gut und hilfreich. Ich habe einige Jahre mit schlechten Therapeuten verschwendet, die mich gar nicht weiter gebracht haben! Wenn man merkt, dass man mit diesem Therapeuten nicht zurecht kommt, dann muss man ihn dringend wechseln, denn dann bringt die Therapie nichts! Ich habe das manchmal auch viel zu spät erkannt, aber dann habe ich doch noch eine super Therapeutin gefunden, die mir sehr weiter geholfen hat. Bei ihr fühlte ich mich wohl, konnte nach und nach auch über unangenehme Dinge sprechen, fühlte mich ernst genommen, so angenommen wie ich bin und in guten Händen. Und genau so muss das auch sein bei einer Therapie! Zwischen Patient und Therapeut muss es einfach stimmen!

      Gerade fühlt es sich für dich vielleicht so an, als würdest du dich nur anstellen. Aber das ist nur ein Gefühl. DU bist nicht dieses Gefühl. Du bist viel mehr. Aus dem was du schreibst lese ich, dass dir etwas fehlt. Etwas, dass auch ich sehr sehr oft vermisse. Du möchtest gesehen werden. Positives Feedback, Fürsorge, Aufmerksamkeit.. Und das ist sehr menschlich! Wir alle brauchen das! Manche etwas mehr, andere etwas weniger! Verurteile dich nicht für diese Bedürfnisse! Sie sind da und sollten ernst genommen werden!
      Ich finde dich übrigens gar nicht langweilig oder uninteressant! Klar, ich kenne dich nicht persönlich, aber per PN warst du mir wirklich sehr sympathisch! Würdest du in der Nähe wohnen, würde ich sehr gerne mit dir mal nen Tee trinken oder so ;)
      Ich glaube nicht an eingebildete Probleme. Eher ist es so, dass man sich Probleme nicht eingestehen kann oder will oder das Gefühl hat, dass man sich nicht beschweren darf!
      Nach dem was du beschreibst sind da durchaus ernst zu nehmende Probleme, die es sich lohnt anzugehen! Und wenn nicht mit dieser Therapeutin, dann mit einer anderen.

      Ich möchte dir gar keinen Arschtritt geben, denn du gibst dir gerade selber ganz viele davon. Ich möchte dich lieber in den Arm nehmen. Das verdienst du nämlich!

      Du bist interessant und besonders. Auch ohne Narben!

      Bitte versuch etwas gnädiger mit dir zu sein! Du verdienst es!

      Liebe Grüße

      Grottenolm
      Hallo ihr,

      danke für eure Antworten.

      @jeannie-lucifer:
      Bisher bin ich standhaft - natürlich weiß ich, dass Schne*den gewinnen und verlieren gleichzeitig heißt. Gewinnen ganz kurz, einen Augenblick, verlieren ganz viel.

      @Gaur:
      Danke dir. Auch das ist was, was ich eigentlich weiß. Aber manchmal ist es gut, sowas auch nochmal bestätigt zu bekommen. Wenn ich selbst mit etwas ein Problem habe, ist das schließlich immer subjektiv, aber es ändert ja nichts an der Tatsache als solches, nämlich dass es mich in irgendeiner Form stört...

      Grottenolm schrieb:


      Aber vielleicht ist diese Therapeutin nicht die Richtige! Am besten wäre es sie direkt darauf anzusprechen wie ihr Verhalten bei dir ankommt! Wenn es direkt nicht geht, dann vielleicht aufschreiben? Eine Email schicken? Ich schätze dieser Frau ist gar nicht bewusst, wie ihr Verhalten bei dir ankommt!


      Ich würde ihr so gerne eine Email schicken! Aber das habe ich vor einiger Zeit schonmal versucht (hatte damals per Mail gefragt, ob ich ihr einen etwas längeren Text schreiben darf oder ob ich lieber einen Brief mit in die nächste Stunde bringen soll), und habe keine Antwort bekommen. Auch in der Stunde hat sie kein Wort darüber verloren und weil ich oft sehr schwankend in meinen Empfindungen bin und in der Stunde die Dinge, die ich ursprünglich für die Mail angedacht hatte, nicht mehr wichtig fand, habe ich nicht nachgefragt.
      Jetzt habe ich wieder Angst, dass ich mir mega Gedanken mache und dann vielleicht sogar ne Mail absende, und dann jeden Tag bete, dass ich ne Antwort erhalte, die dann doch nicht kommt.
      Wozu hat die gute Frau auf ihrer Homepage ne Mailadresse angegeben?! Dabei weiß sie, dass ich Dinge schriftlich besser "aussprechen" kann.


      Wenn man merkt, dass man mit diesem Therapeuten nicht zurecht kommt, dann muss man ihn dringend wechseln, denn dann bringt die Therapie nichts! Ich habe das manchmal auch viel zu spät erkannt, aber dann habe ich doch noch eine super Therapeutin gefunden, die mir sehr weiter geholfen hat. Bei ihr fühlte ich mich wohl, konnte nach und nach auch über unangenehme Dinge sprechen, fühlte mich ernst genommen, so angenommen wie ich bin und in guten Händen. Und genau so muss das auch sein bei einer Therapie! Zwischen Patient und Therapeut muss es einfach stimmen!


      Ich hatte schon öfter das Gefühl, dass sich auch einfach kein Gespräch im eigentlichen Sinne entwickelt zwischen uns. Ich suche nach Dingen, die ich erzählen kann, stoße dabei auf vieles, was ich mich nicht traue, anzusprechen, weil sie mir peinlich sind oder ich mich schäme. Ich kenne das von mir im normalen Umgang mit Menschen - wenn ich mich mit jemanden wohl fühle, kann ich reden wie ein (kleiner, aber immerhin) Wasserfall. Wenn es nicht zu 100% passt, dann hab ich Blockaden.
      Ich will jetzt nicht sagen, dass sie eine schlechte Therapeutin ist, sie hat mir in manchen Dingen schon auch weitergeholfen und wir hatten auch einige gute Stunden, aber vielleicht ist sie einfach für mich nicht die richtige.


      Gerade fühlt es sich für dich vielleicht so an, als würdest du dich nur anstellen. Aber das ist nur ein Gefühl. DU bist nicht dieses Gefühl. Du bist viel mehr. Aus dem was du schreibst lese ich, dass dir etwas fehlt. Etwas, dass auch ich sehr sehr oft vermisse. Du möchtest gesehen werden. Positives Feedback, Fürsorge, Aufmerksamkeit.. Und das ist sehr menschlich! Wir alle brauchen das! Manche etwas mehr, andere etwas weniger! Verurteile dich nicht für diese Bedürfnisse! Sie sind da und sollten ernst genommen werden!
      Ich finde dich übrigens gar nicht langweilig oder uninteressant! Klar, ich kenne dich nicht persönlich, aber per PN warst du mir wirklich sehr sympathisch! Würdest du in der Nähe wohnen, würde ich sehr gerne mit dir mal nen Tee trinken oder so ;)
      Ich glaube nicht an eingebildete Probleme. Eher ist es so, dass man sich Probleme nicht eingestehen kann oder will oder das Gefühl hat, dass man sich nicht beschweren darf!
      Nach dem was du beschreibst sind da durchaus ernst zu nehmende Probleme, die es sich lohnt anzugehen! Und wenn nicht mit dieser Therapeutin, dann mit einer anderen.
      Ich möchte dir gar keinen Arschtritt geben, denn du gibst dir gerade selber ganz viele davon. Ich möchte dich lieber in den Arm nehmen. Das verdienst du nämlich!
      Du bist interessant und besonders. Auch ohne Narben!
      Bitte versuch etwas gnädiger mit dir zu sein! Du verdienst es!


      Danke <3 Wirklich. Danke!

      Heute - wie schonmal geschrieben, ich bin da ziemlich schwankend, das kann auch mehrfach am Tag hin und her gehen - hab ich tatsächlich keine sooo schlechte Meinung von mir. Meine Laune ist ganz tauglich und mein Druck recht niedrig. Und trotzdem reift in mir mehr und mehr der Entschluss, nicht mehr zur nächsten Stunde zu gehen, was mir zeigt, dass es nicht nur eine spontane Laune war. Klar, ich hab noch ein paar Nächte, um drüber zu schlafen, weil der nächste Termin erst übernächste Woche wäre, und so ne Woche werde ich noch abwarten, was dieser Entschluss so macht.
      Ich habe allerdings auch keine blasse Ahnung, was das dann für mich bedeutet, kann ich mir dann einfach jemand neues suchen? Oder muss ich da zur KK auch was sagen, oder wie würde das laufen?
      Und abgesehen davon, was sage ich meinem Mann? Die Wahrheit, klar, wäre am besten. Vielleicht sollte ich ihm einen Brief schreiben oder ihm diesen ganzen Text hier mal zeigen - er kennt das von mir, dass ich schriftlich eher was sagen kann, das wäre kein Problem.
      Auch schwankend, aber zur Zeit habe ich auch den starken Drang, mit "alldem", was ich so mit mir rumtrage, sehr offen umzugehen. Meine Familie weiß nichts darüber, und auch sonstt keiner. Aber der Schritt macht mir große Angst. Ich weiß, ich könnte daran wachsen, aber ich weiß nicht, ob es wirklich gut wäre, ob es nicht dann zu viel wird.
      Ich werde am WE wohl mal in meinem Tagebuch einige Ideen hin- und herwälzen.
      Vielleicht könnt ihr ja noch den ein oder anderen Gedanken hinzufügen.

      lg Nunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Liebe Nunki,

      es freut mich, dass meine Worte gut bei dir ankamen. Es klingt für mich wirklich so, als wäre diese Therapeutin einfach nicht die richtige für dich. Ich verstehe nicht, wieso sie damals nicht auf deine Emails reagiert hat. Finde das nicht in Ordnung und ich kann auch verstehen, dass du das dann nicht ansprichst, auch wenn das natürlich das Beste gewesen wäre. Meine Therapeutin hat manchmal etwas später auf Emails reagiert, aber sie hat darauf reagiert. Im Notfall durfte ich sogar sms schreiben. Wenn ich sehr gefährdet war. Ich weiß nicht, wieviele Therapeuten sowas anbieten und ob das "normal" ist. Aber ich finde es ist wichtig, dass man ernst genommen wird und sich ernst genommen fühlt. Vielleicht ist die Mail ja auch im Spamordner gelandet. Man weiß es ja nie bei Mails.. Am besten wäre natürlich, wenn du sie darauf ansprechen könntest..

      Wie das mit der Krankenkasse ist, kann ich leider nicht sagen. Kannst du da keine Email hinschicken und nachfragen, wie das gehandhabt wird? Das wäre so meine spontane Idee dazu.
      Wenn du mit deinem Mann nicht sprechen kannst, dann ist die Idee, ihm diesen Text hier zu zeigen, echt nicht verkehrt! :thumbup: Warum eigentlich nicht! :)

      Der Schritt seine Probleme offen zu zeigen ist sehr groß und erfordert wahnsinnig viel Mut! Ich finde es sehr bemerkenswert, dass du ihn gehen willst! Ich kenne ja dein Umfeld, deine Familie nicht. Ich denke da solltest du dich am Ende auf dein Gefühl verlassen. Meistens ist es gut es endlich offen anzusprechen. In manchen Fällen ist es aber auch sehr schwer, je nachdem, wie die anderen Menschen da so sind..
      Ich gehe damit inzwischen recht offen um. Meine Familie weiß von den Klinikaufenthalten. Aber die Details kennen nur wenige Menschen. Die Narben beachte ich nicht, wenn mir warm ist krempel ich die Ärmel hoch und im Sommer ziehe ich auch Tshirts an. Inzwischen sind sie nicht mehr so arg auffällig, aber dennoch sichtbar. Manchmal wird man darauf angesprochen aber auch damit kann ich umgehen. Aber das ist ein langer Prozess, lass dir Zeit und vertraue da auf dein Bauchgefühl.. Ich denke dieses nach außen offen sein erfodert ein großes Maß an Selbsterkenntnis und auch Selbst-Akzeptanz. Wie sieht es da bei dir aus? Kannst du zu dir stehen? Zu deinen Fehlern, auch vor anderen Menschen? Ich möchte dich nicht verunsichern oder so. Das wären nur so meine Denkanstöße dazu ;) Ich fände es toll, wenn du diesen Schritt gehen kannst :)

      Liebe Grüße

      Grottenolm
      Ich möchte zu meinem Eingangspost noch etwas ergänzen, weil es inzwischen beim Durchlesen nicht mehr so klingt, wie es gedacht war. Ich weiß nicht, warum ich das Gefühl habe, das nochmal sagen zu müssen (von denen, die mir geantwortet haben, hat mir niemand das Gefühl gegeben, dass ich es müsste!). Vielleicht einfach für mich selbst.
      Ich schne*de mich nicht, weil ich dadurch Aufmerksamkeit will oder bekomme. Ganz im Gegenteil, ich tue alles, damit es niemand erfährt. Nur mein Mann weiß davon, und ich hasse es, wenn ich es tue und es ihm gegenüber zugeben muss. Ich schne*de mich, weil ich dann sehe, dass es mir nicht gut geht und damit ich mich um mich kümmern und auf mich achten darf. Sonst wäre das alles ja nur Einbildung in meinem Kopf, wenn man es außen nicht sieht. Krankheit ist immer körperlich, also muss ich es irgendwie sehen können (ich weiß, dass dem nicht so ist, aber für mich selbst, für meinen Körper habe ich das irgendwie so festgelegt).

      Grottenolm schrieb:

      Ich verstehe nicht, wieso sie damals nicht auf deine Emails reagiert hat. Finde das nicht in Ordnung und ich kann auch verstehen, dass du das dann nicht ansprichst, auch wenn das natürlich das Beste gewesen wäre. Meine Therapeutin hat manchmal etwas später auf Emails reagiert, aber sie hat darauf reagiert. Im Notfall durfte ich sogar sms schreiben. Wenn ich sehr gefährdet war. Ich weiß nicht, wieviele Therapeuten sowas anbieten und ob das "normal" ist. Aber ich finde es ist wichtig, dass man ernst genommen wird und sich ernst genommen fühlt. Vielleicht ist die Mail ja auch im Spamordner gelandet. Man weiß es ja nie bei Mails.. Am besten wäre natürlich, wenn du sie darauf ansprechen könntest..


      Naja, selbst einen Spamordner schaut man doch gelegentlich mal an, oder? Und die Mail ist ja jetzt schon mehrere Wochen her. Eine Nummer, wo ich sie direkt erreichen könnte, habe ich garnicht, so kann ich nur zwischen 7 und halb 8 in der Früh direkt jemanden erreichen, ansonsten muss ich auf den AB sprechen. Ich bin allerdings auch nicht irgendwie akut gefährdet, mir was anzutun, vielleicht handhabt sie das in solchen Fällen dann anders, keine Ahnung.

      Wie das mit der Krankenkasse ist, kann ich leider nicht sagen. Kannst du da keine Email hinschicken und nachfragen, wie das gehandhabt wird? Das wäre so meine spontane Idee dazu.


      Ja, das werd ich die Tage noch machen, denke ich. Wobei ich im Moment einfach auch kein Bock mehr auf den ganzen Kram habe (vorallem, ggf. nen neuen Therapeuten zu finden, jedes Mal wieder die gleiche Geschichte zu erzählen), und einfach nur meine Ruhe will, mich selbst sortieren und finden will, ohne Therapeuten.

      Der Schritt seine Probleme offen zu zeigen ist sehr groß und erfordert wahnsinnig viel Mut! Ich finde es sehr bemerkenswert, dass du ihn gehen willst! Ich kenne ja dein Umfeld, deine Familie nicht. Ich denke da solltest du dich am Ende auf dein Gefühl verlassen. Meistens ist es gut es endlich offen anzusprechen. In manchen Fällen ist es aber auch sehr schwer, je nachdem, wie die anderen Menschen da so sind..
      Ich gehe damit inzwischen recht offen um. Meine Familie weiß von den Klinikaufenthalten. Aber die Details kennen nur wenige Menschen. Die Narben beachte ich nicht, wenn mir warm ist krempel ich die Ärmel hoch und im Sommer ziehe ich auch Tshirts an. Inzwischen sind sie nicht mehr so arg auffällig, aber dennoch sichtbar. Manchmal wird man darauf angesprochen aber auch damit kann ich umgehen. Aber das ist ein langer Prozess, lass dir Zeit und vertraue da auf dein Bauchgefühl.. Ich denke dieses nach außen offen sein erfodert ein großes Maß an Selbsterkenntnis und auch Selbst-Akzeptanz. Wie sieht es da bei dir aus? Kannst du zu dir stehen? Zu deinen Fehlern, auch vor anderen Menschen? Ich möchte dich nicht verunsichern oder so. Das wären nur so meine Denkanstöße dazu ;) Ich fände es toll, wenn du diesen Schritt gehen kannst :)


      Ich bin so hin und hergerissen. Ob und wann ich zu wem was sage. Im einem Moment fühle ich mich so stark, und denke, dass ich alles hinter mir lassen und allen davon erzählen kann, und im nächsten Moment glaube ich, das alles nie zu schaffen und es besser für mich zu behalten. Dabei wäre es sicher ein guter Schritt, denn ich habe ja auch immer irgendwie das Gefühl, mich verstecken zu müssen (dabei sehe ich meine Familie nur 2-3 Mal pro Jahr für ein paar Tage, weil ich so weit weg wohne). Ich glaube auch nicht, dass sie deshalb irgendwie mit mit "brechen" würden oder so, aber ich würde mich so verletzbar machen... Das ist ja ein generelles Problem von mir, dass ich sehr schlecht über solche Dinge reden kann - wenn, müsste ich alles per Brief machen. Ach man, das ich echt nicht so einfach...

      Für heute ist jedenfalls der Plan, meinem Mann auf irgendeine Art und Weise zu erzählen, dass ich die Therapie nicht weiter machen will (oder zumindest eine Pause brauche, um mir über die Beziehung zur Thera klarzuwerden).
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Hallo,

      ich glaube es ist schon genauso angekommen, wie du es meintest:

      Ich schne*de mich nicht, weil ich dadurch Aufmerksamkeit will oder bekomme.
      das hätte ich auch nicht von dir gedacht, denn du versteckst die Narben ja und schämst dich dafür.
      Ich schne*de mich, weil ich dann sehe, dass es mir nicht gut geht und damit ich mich um mich kümmern und auf mich achten darf.

      Genau das dachte ich mir schon, nach all dem was du geschrieben hast. Aber es ist doch wirklich schade, dass du dafür einen Anlass brauchst. Ich kenne das selbst von mir, aber es ist nicht mehr so stark. Nur manchmal habe ich noch das Gefühl, dass auch ich es SEHEN muss, damit ich ein Recht darauf habe krank und bedürftig zu sein.. Wirklich schade.. Eigentlich haben wir das doch gar nicht nötig!!!

      Ich hoffe du findest für dich die richtige Entscheidung bezüglich dieser Therapeutin. Ja, das ist alles nervig und anstrengend und doof.. Aber so ist das jetzt leider. Akzeptanz und so ;) Ich hoffe du findest da für dich die richtige Lösung und schaffst es dann, wenn nötig, einen neuen Therapeuten zu suchen! Auch wenns mühsam ist. Es lohnt sich ganz sicher!!!

      Wenn du derzeit noch so hin und her gerissen bist, wann und wem du was erzählen willst, dann lass das Thema doch erstmal ruhen. Setz dich nicht unter Druck, der richtige Moment wird schon kommen. Eins nach dem Anderen ;)

      Wünsche dir viel Erfolg bei dem Gespräch mit deinem Mann! Er wird es bestimmt verstehen!

      Liebe Grüße

      Grottenolm
      Also inzwischen habe ich meinem Mann von meinen Plänen erzählt und er sieht das so wie ich. Wenn ich mich dort nicht (mehr) gut aufgehoben fühle, bringt's nichts.
      Außerdem habe ich gestern einen Brief an meine Thera geschrieben und heute abgeschickt. Darüber, dass ich abbreche und die Gründe dafür. Ich hab sie außerdem gebeten, mir per Brief oder Mail zu antworten. Jetzt bin ich mega nervös, was passiert, ich hab keine Ahnung. Mal gucken. Angst, ein bisschen. Dass sie mich blöd anmacht. Oder sich garnicht meldet und nächsten Dienstag fragt, wo ich denn bleibe...
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Heute ist schon eine Antwort-Mail gekommen, da habe ich nicht mit gerechnet. Als ich das gesehen habe, hätte ich am liebsten mein Handy ausm Fenster geworfen. Hab Angst, die Mail zu lesen...und denke mir schon wieder Sachen aus, die drinstehen könnten, male mir schon alle möglichen Szenarien aus.
      *wilnichtwillnichtwillnicht*
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Schon wieder ich. Diverse Emails später habe ich nächsten Dienstag wieder einen Termin dort. Ich hasse meine sprunghaften Gefühle, aber ich glaube, sie versteht mich jetzt besser, und ich sie auch. Kann ich nicht mal 3 Tage die gleiche Meinung über etwas haben bitte?!
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Hallo ihr,

      ich wollte nochmal kurz von meinem Termin berichten und wie es jetzt so weitergeht bei mir. Also sie hatte mir vorab in einer ihrer Emails schon vom Ego-State-Ansatz geschrieben und hat mir das beim Termin dann näher erklärt und meinte, dass das der Grund für meine Gefühlsschwankungen sein kann.
      Ich bin ja schon seit August 2014 bei ihr, aber noch nie hatte ich bei einer der Stunden so ein stimmiges Gefühl wie letzte Woche. Die Ego-State-Therapie hört sich für meine "Zustände" genau richtig an, ich glaube, dass wir damit viel erreichen können. Und nachdem ich an diesem WE mal wieder einige "States" durchhabe und zumindest im Groben schonmal darauf achten konnte (was nicht heißt, dass ich irgendwie eingreifen konnte, wenn man meinen Arm anschaut =/ ), fühle ich mich endlich verstanden.

      Viele Grüße
      Nunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Liebe Nunki,

      es freut mich sehr zu hören, dass es positiv weiter gegangen ist! Es war wohl genau das Richtige, mal Klartext zu reden/schreiben. So könnt ihr nun viel besser miteinander arbeiten, weil sie viel mehr versteht, was in dir vorgeht/was deine Probleme sind!

      Ich drücke dir ganz feste die Daumen, dass diese Ego-State-Tharapie dich weiter bringt und dir helfen kann! Sich verstanden zu fühlen ist so wahnsinnig wichtig! Toll, dass das jetzt der Fall ist!

      Alles liebe und viel Erfolg!

      Grottenolm