Angst vor dem ersten Termin

      Angst vor dem ersten Termin

      Hi ihr,

      ich habe am Montag meinen ersten Termin beim Psychiater. Und, naja, wie soll ich sagen,
      irgendwie bin ich ja froh, dass mir geholfen wird (hab ja schließlich ca. 4 Wochen auf diesen Termin gewartet).
      Aber irgendwo hab ich auch Angst davor. Natürlich werd ich ihm alles erzählen was mich so belastet und wie es mit so geht,
      trotzdem hab ich auch irgendwie Angst davor wie er darauf reagieren wird. Ich hatte ja immerhin jede Menge Zeit mir so
      meine eigenen Ansichten über mein Verhalten und meine Gefühle zu machen, doch was, wenn er das ganz anders sieht?
      Was, wenn er mir zum Beispiel sagt, dass alles ok ist? Oder das ich mich in manchen dingen völlig falsch selbst einschätze?

      Ich will ihm ja durchaus die Wahrheit sagen, trotzdem hab ich Angst ihn unbewusst zu manipulieren, um eben genau das gesagt zu bekommen,
      was ICH will...

      Auf der einen Seite weiss ich, dass sich an diesem Tag alles zum Guten wenden kann, dass Maßnahmen eingeleitet werden können, die mir bei meiner Genesung helfen werden. Aber auf der anderen Seite weiss ich auch, dass an diesem Tag eine Welt in mir zerstört werden kann die ich mir (sehr wahrscheinlich zu unrecht) selbst
      aufgebaut habe.

      Mir scheint das alles sehr verwirrend und einfach nicht logisch...
      Ich würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen, und über eure Gedanken, die ihr so vor eurem ersten Termin beim Profi hattet...

      liebe Grüße,
      black-soul
      Hej,

      vor dem Psychiater selber brauchst du keine Angst haben. Schreibt sich natürlich sehr leicht, ist aber nicht unbedingt einfach umzusetzten.
      Warscheinlich wird die Ehrlichkeit im Gespräch von ganz alleine kommen, da er hauptsächlich Fragen stellt.
      Er wird auch davon ausgehen, dass ihm nicht gleich alles offen auf den Tisch gelegt wird.
      Auf solche Situationen sollte er vorbereitet sein.
      Warscheinlich wird er feststellen ob eine Therapie nötig ist und ob Medikamente benötigt werden.


      Bei meinem ersten Termin (ist ca zwei Monate her) hatte ich auch Angst. Angst davor wie er mich beurteilt und Angst davor mich zu verstellen, eine Maske aufzusetzten. Ich wusste nicht wie ich anfangen soll, hab mir die ganze Zeit davor Gedanken darum gemacht um dann noch verwirrter zu sein.
      Habe dann den Emailverkehr mit einem guten Freund ausgedruckt, in welchem ein Großteil meiner Problematik stand und alte Krankenakten bezüglich meiner ADHS rausgesucht.
      Die hab ich ihm dann zu lesen gegeben.
      Anschließend hat er angefangen zu fragen. Zu erst allgemeine Dinge, später immer spezifischer.
      Ich war zuerst sehr aufgeregt, hat sich aber sehr schnell gelegt.
      Die allgemeine Atmosphäre hat zur Ehrlichkeit eingeladen.
      Dennoch habe ich ihm nicht alles erzählt.
      Ich habe ihm auch gesagt, dass ich ihm nicht alles erzählt habe.
      Seine Antwort war, dass er nicht davon ausgeht alles zu erfahren. Ich sollte nur ansprechen, was ich auch aussprechen mochte/konnte.
      Alles in allem hat der Termin knapp eine Stunde gedauert.


      Liebe Grüße und viel Kraft für deinen Termin

      Khaotikus
      "Wenn dein Leben in Sch*rb*n liegt, zieh die Schuhe aus und tanz darauf."

      Frei nach einem guten Freund
      Hallo black-soul,

      ich hatte letztes Jahr meinen ersten Termin und war vorher auch total nervös und unsicher und überhaupt. Aber alles in allem ist der erste Termin sowieso erstmal ein gegenseitiges "Abtasten", denn du weißt vermutlich noch garnicht, ob dir der Psychiater sympathisch ist und du dort wirklich eine Therapie starten willst, oder? Bei meinem ersten Termin ging es erstmal um die Fakten, also was sind meine Probleme, was habe ich für eine Geschichte, aber alles sehr oberflächlich (was ja logisch ist, man arbeitet sich dann ja erst langsam in die Tiefe).

      Ich wünsche dir viel Kraft für Montag!
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Hey,

      also ich war jetzt dort. Das Gespräch hat keine 10 min gedauert. Ich hab ihm halt grob erzählt wie das damals so alles war
      und wie das jetzt heut so ist. Er hat halt nur gemeint, dass man bei diesen Beschwerden nichts auf die Schnelle lösen könnte. Sowas würde bei der Symptomatik Jahre dauern.
      Alles was er mir mitgegeben war dann ne Liste mit Therapeuten in der Umgebung. Ich solle mich da nach Verhaltenstherapeuten umschauen. Außerdem gabs noch ein Rezept für Tabletten. Mal schaun was die so taugen...
      Is aber halt keine Dauerlösung, deshalb werd ich die Tage mal rumtelefonieren und mich nach Terminen erkundigen.

      liebe Grüße,
      black-soul
      Hey,

      danke erstmal ;)
      Also mit dem telefonieren hats nicht weiter geklappt...
      Allerdings gings mir vor einer woche so schlecht, dass ich mich selbst hab einliefern lassen.
      Hab gestern einen Fragebogen ausgefüllt und werde die Tage noch ein Gespräch mit einem Psychologen haben,
      bezüglich einer Diagnose.

      Wies dann mit Therapie usw. weiter geht kann ich noch nicht sagen, aber ich denk die Klinik wird mir da sicher
      Hilfestellung leisten könne.

      liebe Grüße,
      black-soul