Das Essen, mein Freund und ich

      Das Essen, mein Freund und ich

      Hallo Forum,

      ich habe ein Problem. Ich hätte gerne Erfahrungen, Ratschläge oder was euch sonst einfällt.

      ich lebe seit ca. 5 Jahren mit meinem Freund zusammen. Als wir uns kennen gelernt haben steckte ich mitten in einer Ess-Br*ch-Hunger-Phase. Dank Ihm hat sich das einigermaßen gelegt. Klar macht man sich immer Gedanken übers Essen, aber mit Ihm habe ich "gelernt" einigermaßen normal damit umzugehen.

      Seit ein paar Wochen habe ich wieder ziemliche Probleme mit dem Essen, angefangen hat es ganz harmlos.
      Irgendwie komm ich nicht mehr da raus. Diese Gefühle sind so "vertraut", das hungern...

      Mein Freund kriegt das mit, sagt aber nichts. Ich wünsche mir so sehr, dass er mir hilft. Das er mir das Gefühl gibt okay zu sein, das das Essen "normal" ist, kein Feind.

      Ich habe versucht mit ihm zu reden, aber er versteht es nicht, oder ich weiß nicht, wie ich es ihm erklären soll.

      Ich brächte gerade wen, der mich an die Hand nimmt, ich schaffe das gerade nicht.

      Evien
      ... Die Ironie des Lachens ist der erbitterte Kampf des Überlebens ...

      Höre die Schreie der Verzweiflung,
      Fühle die Schm*rz*n
      Denn etwas will st*rb*n
      Jede Nacht.
      .
      Hey

      bist du denn in Therapie? Wenn ja könntest du mit deiner Thera darüber sprechen oder?

      Ansonsten hast du Freunde/Freundinnen die dich verstehen und es sozusagen (in deinem Beisein) deinen Freund erklären?
      Oder kannst du dich vieleicht besser schrifltich ausdrücken? Das du deinem Freund einen Brief schreibst und es ihm erklärst?

      eine Essstörung ist sehr schwer jemand außenstehnden zu erklären weil sie so irrational ist.
      Vieleicht wäre es für deinen Freund auch einfacher wenn du ihm sagt was genau für Hilfe du dir von ihm wünschst. Also etwas greifbarers als das du okay bist und das essen kein Feind ist.

      Wichtig wäre auch zu ergründen warum es vor ein paar wochen wieder angefangen hat? Ist irgendwas vorgefallen warum du in alte muster verfällst?

      ich hoffe es war was brauchbares dabei
      junimond
      Hallo Evien,

      zunächst mal finde ich den Vorschlag von Junimond sehr gut, dass du deinem Freund konkret sagst, was dir helfen könnte. Selbst für Leute, die die Probleme von sich selbst kennen, ist es oft schwer einzuschätzen, wie sie sich verhalten sollen: Druck, kein Druck? etc. Wie viel schwerer ist es dann für Angehörige, die mit der Problematik nicht vertraut sind.
      Ich finde aber auch wichtig, dass du deinem Freund keine Verantwortung aufbürdest, die er nicht tragen kann. Das heißt, dass du weder ihm signalisierst, dass er dafür verantwortlich ist, dass du wieder vernünftig isst, noch dass du dir von ihm "Rettung" erhoffst. Ich will dir da nichts unterstellen, aber dein Wunsch, dass dich jemand an die Hand nimmt, klingt schon sehr danach. Ich verstehe das gut, oft hat man keine Kraft mehr oder glaubt, keine Kraft mehr zu haben. Man weiß nicht, wie man das Problem angehen soll, was der nächste Schritt sein soll. Und es stimmt ja auch, dass die Angehörigen eine große und wichtige Rolle spielen und dass sie unheimlich helfen und unterstützen können. Aber sie sind - und müssen das auch bleiben dürfen - Angehörige und keine Therapeuten, Ärzte, Sozialarbeiter...was auch immer. Deswegen finde ich es wichtig, dass du dir überlegst, ob du dir nicht auch professionelle Hilfe holst, eher du noch tiefer drin steckst, als ohnehin schon. Bei der Suche nach dieser Hilfe kannst du ja deinen Freund um Hilfe bitten, beispielsweise dich zu einer Beratungsstelle begleiten o.Ä. Denn sonst sehe ich die Gefahr, dass du deine Beziehung sehr stark belastest, weil dann ein Ungleichgewicht entsteht.

      Was hat dir denn das letzte Mal konkret geholfen, abgesehen von deinem Freund? Waren es Essenspläne, bestimmte Regeln, gemeinsames Kochen, Entspannungsübungen für ein besseres Körpergefühl...? Meinst du, du könntest manches von dem wieder aktivieren?

      Liebe Grüße,
      Fylgja.
      Hallo und danke für eure Antworten,

      ich bin nicht in Therapie, habe mittlerweile mit meinem Freund besprochen. Eigentlich bin ich mir gerade selber nicht im Klaren, was gut oder schlcht ist. Ich möchte Ihn auch nicht unter Druck setzten, bzw. ihm das Gefühl geben, er ist verantwortlich. So macht er nicht den Eindruck, dass er das denkt. ich bin für mich und mein Handeln lebst verantwrotlich - klar.

      Mit ihm das regelmäßig Essen hat mir sehr geholfen. Die Aufstelllungen, wann was wie usw, das Kochen, das Planen (er findet essen ganz toll :-)).

      Ich hatte damals ne ungute Beziehung hinter mir und wollte das nicht mehr. Mein Ex hat mich ziemlich nicht gut behandelt (mein Empfinden). Er hat mich fertig gemacht, wegen der Essprobleme und dem SV. Ich wollte das damals mit meinem jetzigen Freund nicht kaputt machen, daher habe ich mich zusammengerissen. Ich war glücklich mit ihm (bin es eigentlich immer noch.

      Mir geht es seit Wochen nicht gut, kp warum. Es gab keinen bestimmten Ausläser. Kann mich aber auch nicht aufraffen einen Therapieplatz zu suchen (anderen geht es viel schlechter als mir usw.) Ich hoffe i-wie, dass es sich von alleine wieder einränkt. Vielleicht naiv. Ich weiß es nicht.

      Viele Grüße und danke fürs Zuhören

      Evien
      ... Die Ironie des Lachens ist der erbitterte Kampf des Überlebens ...

      Höre die Schreie der Verzweiflung,
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      Denn etwas will st*rb*n
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      .
      Hi Evien,

      ich erinnere mich von früher noch gut an Dich :)

      Zum einen muss ich sagen, stecke ich an einem ähnlichen Punkt wie Du fest. Meine Problematik ist anders, aber auch hier reißen grade alten Wunden auf.

      Ich habe mich aber rechtzeitig um einen neuen Therapieplatz gekümmert, ich glaube das musst Du auch erstmal schaffen. Das ist die Grundlage für alles Weitere.

      Ich möchte Dir zum einen mitgeben, dass es IMMER einen Auslöser gibt, auch wenn Du ihn nicht benennen kannst, wird er da gewesen sein. Such Dir fachliche Hilfe, um dem auf den Grund zu gehen.

      Das andere ist, dass ich irgendwie nicht finde, dass man seinem Partner so viel Verantwortung auferlegen kann. Das machst Du aber unbewusst. Du entscheidest, es ist Dein Leben. Dein Partner kann Dich begleiten, aber ich finde Du legst da ziemlich viel Druck rein für ihn.

      Letztendlich ist es so, auch das erlebe ich gerade, dass ein Partner immer eine Weile eine große Unterstützung sein kann, ABER er ist nicht die Lösung. Er kann ein Begleiter sein, aber er wird den Grund und die Ursache nicht auflösen. Deshalb hat es auch nicht für immer gehalten, verstehst Du? nun bist Du an dem Punkt der Dir zeigt, dass es vielleicht eine Weile gut ging, aber nicht ewig. Nun bist Du am Zug, Du musst was tun.
      Immerhin holst Du Dir hier auch Hilfe, dann wende Dich also an einen Arzt Deines Vertrauens und fang an mit telefonieren.

      LOS! :)

      LG M.
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