Psychologe? Ja/Nein?

      Psychologe? Ja/Nein?

      hey,
      ich habe mich hier angemeldet weil ich ... hm naja so genau weiß ich das eigentlich nicht. ich hoffe einfach das mich hier jemand versteht oder ich zumindest meine gedanken aufschreiben kann. ich habe seit mehreren monaten ständig depressive phasen in denen ich mit mir selber nichts anzufangen weiß... ich liege dann nur noch im bett, will niemanden sehen oder mit jemandem sprechen, kann nicht mehr schlafen und wenn doch hab ich alpträume aus denen ich schweißgebadet aufwache. in der schule versage ich dadurch total, ich kann mich einfach nicht mehr konzentrieren. zuhause setzt mich meine familie total unter druck und versucht mein leben für mich zu planen. aber ich pass da einfach nicht rein! ich hab andere vorstellungen von meinem leben. dazu kommt das meine mutter trinkt und nie zuhause ist. mir hört niemand zu dafür sind alle zu beschäftigt... durch das alles habe ich angefangen mich zu r*tzen, das mach ich jetzt seit fast 2 jahren..mal mehr und mal weniger, mal tiefer mal nicht so tief. letztens hat meine mutter es dann aber gesehen und hat mich angeschriehen, seitdem haben wir aber nicht nochmal wirklich darüber gesprochen... sie will das ich zum psychologen gehe aber ich weiß nicht ob das was bringen würde...
      ich vertraue solchen menschen irgendwie nicht, ich stell mir das so "programiert" vor... als hätten sie einen zettel den sie durchgehen und dich ihre fragen fragen und egal was du antwortest sie stellen es so dar das du dir das alles nur einbildest und nur aufmerksamkeit brauchst.
      kennt ihr euch mit sowas aus?
      oder habt ihr tipps wie man seine konzentration wieder steigern kann?
      danke fürs zuhören,
      LG x.wonderland.x
      "Du versuchst zu entkommen, doch es klappt nicht, es packt dich." - T-Zon
      Hey,

      schon mal sorry, dass meine Antwort nicht ausführlich wird (das bekomm ich grad nicht hin)
      Unbeantwortet wollt ichs trotzdem nicht stehen lassen:
      Finde schon dass du dich mal nach einem Psychologen und auch therapiepltz umguvkrb solltest... kann nur von meiner Therapeutin sagen, bei der ich jezt 4 Jahre bin, programmiert ist da gar nichts, sie geht auf mich ein und versucht mit mir zusmameb ne Möglichkeit zu finden mit dem was grad aktuell ist umzgeheb und allgemein besser klar zu kommen.
      Dass du dir alles nur einbildet und Aufmerksamkeit willst wird dir wohl eher keiner vor die Nase klatschen. Hab ich weder bei ner Beratungsstelle noch Schulpsychologin (was je nachdem wie alt du bist auch ne erste Anlaufstelle sein konnte), Therapeutin und Psychiater zu hören bekommen.
      Nur Mut!

      Und hm, tipps zum Konzentration steigern hab ich leider auch nicht...

      Wünsch dir alles gute und dass du Unterstützung findest
      LG
      Nightquest
      Sometimes the people around you
      won’t understand your journey.
      They don’t need to, it’s not for them.
      (Joubert Botha)
      Dann ersteinmal hallo hier im Forum @x.wonderland.x,

      Hm.. dann versuche ich einmal auf den Beitrag so gut es geht einzugehen.
      Also Aufschreiben wirst du deine Gedanken hier bestimmt können und auch verstehen werden dich sicher einige, immerhin ist ja jede Frage die mit "bin ich der/die/das einzige" beginnt zu verneinen.
      Was die Tipps für die Konzentration betrifft bin ich nicht so ganz sicher, was du darunter verstehst. Und das hängt sicher auch davon ab durch was die Konzentration gestört wird. Falls es dabei darum geht, dass sie durch den Druck sich zu v*rl*tz*n gestört wird, wären die Skills und die Achtsamkeitsübungen vielleicht etwas nützliches.
      Dann dazu ob wir uns damit (ich nehme mal an es war Therapie gemeint) auskennen.. Naja, es wird sicher einige hier geben, die in Therapie sind oder waren. Jedoch sind hier halt alle vorrangig als Laien. Also soweit auskennen, dass wir als Therapeuten zugelassen wären eben nicht. ;)

      Aber nun zum Absatz dem eigentlichen Absatz:

      x.wonderland.x schrieb:

      sie will das ich zum psychologen gehe aber ich weiß nicht ob das was bringen würde...
      ich vertraue solchen menschen irgendwie nicht, ich stell mir das so "programiert" vor... als hätten sie einen zettel den sie durchgehen und dich ihre fragen fragen und egal was du antwortest sie stellen es so dar das du dir das alles nur einbildest und nur aufmerksamkeit brauchst.


      Naja, zunächst einmal kann dich ja niemand zwingen die Möglichkeit einer Therapie in betracht zu ziehen und das sollte auch niemand. So wie du eben nicht zu einem Psychologen gehen solltest weil andere der Meinung sind ob das nun hilft oder nicht. Du musst für dich eben entscheiden, ob du der Sache und dem Psychologen eine Chance gibst...
      Und zu lesen ist da ja nun auch wovor du Angst hättest. Und ich glaube so ziemlich jeder hat und hatte diese Sorge, dass er dann zum Psychologen/Psychiater geht und der dann sagt "nö, du hast kein Problem, sondern bildest dir das nur ein, weil du die Aufmerksamkeit willst.
      Aber sowas wird eigentlich nicht passieren. Und selbst wenn würde ich dazu gerne was wiedergeben, was mein Kinder- und Jugendpsychiater früher bei der Sorge gesagt hat. Nämlich selbst wenn man das nur aufgrund des Wunsches nach Aufmerksamkeit macht, dass man sich v*rl*tzt, man Schlafstörungen entwickelt, Panikangriffe erlebt und Depressionen kriegt, so dass man in der Erfüllung seiner Alltagsaufgaben gestört wird. Dann ist das dennoch ernstzunehmen. Denn allein sich selbst aus dem Drang nach Aufmerksamkeit zu schaden spricht ja dafür, dass da noch etwas viel tiefer liegt. Das die Suche nach Aufmerksamkeit dann eben nur ein weiteres Anzeichen der Ursache ist, aber eben nicht die Ursache.
      Die Sorge das Dinge als Eingebildet und nur wegen Aufmerksamkeitswunsch abgetan werden, sind nämlich wegen den Menschen die keine Ahnung haben. Ein Psychologe der auf das Vertrauen des Patienten angewiesen ist, würde sich hüten sowas zu sagen (zumal er es eben auch besser wissen sollte). Zumal eben selbst solche Gründe noch lange nichts "harmloses" sind sondern eher mit zu den Besorgniserregensten gehören.
      Dem Wunsch nach Aufmerksamkeit wird ja von Menschen, die sich damit nicht auseinander gesetzt haben, gerne nachgesagt er sei kein akzeptabler Grund um Depressionen zu entwickeln. Aber es sind ja die grundlosen Depressionen die das Problem sind. Die Begründeten weil man ein haustier oder einen Freund verloren hat, wären ja weniger besorgnis erregend. Sind dann paradoxer weise aber von außenstehender geduldeter.. -_-

      Also jetzt nach diesem Exkurs in die Welt der Aufmerksamkeit, versuche ich nochmal auf das Thema Vertrauen zurück zu kommen.
      Du schreibst du vertraust solchen Menschen nicht.. Hast du denn schon mit ihnen zu tun gehabt? Oder ist das eher die Angst bzw. Erwartung, dass das passieren könnte.
      Weil ja, vertrauen wird auch in der Therapie stückchenweise aufgebaut. Es hat bei mir damals Jahre gedauert um über die Alltagsprobleme und -situationen hinweg meinen Therapeuten an mich heran zu lassen. Aber das gehört auch irgendwo dazu. Ein Vorteil an Therapie ist eben, das da wirklich wer fremdes sitzt. Eben jemand mit dem du sonst nichts zu tun hast, weil du dadurhc auch eine gewisse Distanz entwickelst und die Sorge, was er/sie von dir denken könnte, abnimmt.
      Ich meine ich bedauere noch heute das mein Therapeut keine Fee mit einem Zauberstab war, die einmal winkt und dann ist alles heile, aber er war dennoch ein super Wegweiser auf dem Weg mit mir und den Problemen umzugehen.

      Ich persönlich denke deshalb, dass wenn du dich darauf einlässt und es eben alleine nicht geht, die Depressionen und andere Dinge dich in der Bewältigung des Alltags stören, eine Therapie ein Möglichkeit ist. Und selbst wenn der/die erste Psychologe/in dir nicht zusagt, ist es ja nicht der/die Letzte. Bei Ärzten, Psychologen und vielen anderen Berufen kommt es darauf an, dass die Chemie stimmt, so dass man wenn sie eben nicht stimmt, einfach einen anderen sucht.

      Und am Ende um dir auch noch einmal eine mögliche Angst zu nehmen, da es ja wichtig ist, Vertrauen aufzubauen bei sowas wie einer Therapie, wird der/die Psychologe/in auch deine Grenzen respektieren und aufhören wenn du stop sagst. Und auch wird nur gemacht, was du willst. Du wirst dabei dann der Chef im Ring sein. (um auch hier nochmal auf meinen KJP zurückzukommen)

      Ich hoffe mein Beitrag ist eine Hilfe und nimmt ein wenig die Angst vor soetwas (und dass mein doch ziemliches abschweifen nciht allzuschlimm ist).
      Aber wie gesagt, entscheiden musst am Ende du, weil es brignt nichts wenn du da hin gehst weil alle sagen es könnte helfen und du dich aber nicht darauf einlassen kannst.

      Liebe Grüße
      Neph
      Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern mit dem Körper, so wie er ist, Lebensfreude zu haben.

      Dr. med. Eckart von Hirschhausen

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Neph“ ()

      Zuerstmal möchte ich mich bei euch beiden bedanken Nightquest und Neph!
      eure antworten haben mir wirklich sehr geholfen!
      ihr habt mir etwas die angst genommen, ich werde versuchen mich mit dem thema psychologe anzufreunden ... vllt hilft es mir ja wirklich und wenn nicht kann ich es ja immernoch abbrechen.
      Danke Danke Danke!
      Dankbare Grüße ^^
      x.wonderland.x
      "Du versuchst zu entkommen, doch es klappt nicht, es packt dich." - T-Zon
      Hallo wonderland,

      wollte dir nur kurz sagen, dass ich bei meiner Thera in einer ganz ähnlichen Situation war.

      Ich war 16 oder 17 und irgendwie überfordert von meiner Beziehungs damals, dem Abistress, den Eltern (die auch eher abwesend und mit ihren Problemen beschäftigt waren) und mir selbst.
      Ich wollte manchmal morgens einfach nicht aufstehen. Hab mich viel in seltsame Fantasiewelten verkrochen.

      Da meine Eltern vom r*tz*n nie was wussten, hab ich für mich entschieden.

      Ich wollt mal wieder nicht zur Schule. Das ging aber langsam ohne Krankschreibung nicht. Bin zu meinem Hausarzt, hab vom r*tz*n berichtet (kA woher ich den Mut hatte, der hatte auch noch Praktikanten da "dürfen die zuschauen?" ich "äh nein" :D). Er war sehr verständnisvoll, wenn auch etwas planlos, weil er mich gleich für Borderline hielt. Ich hatte meine Krankschreibung und sehr schnell einen Theratermin.

      Mit meiner Thera stimmte die Chemie nicht soo gut. Sie war schon ok, aber ich hätte weitersuchen sollen.
      Aber jedenfalls war es nicht programmiert und es gab keinen Druck über Dinge zu sprechen.

      Sie hat nie gedacht, dass ich nur Aufmerksamkeit will, sie wollte mich sogar 2,3 x die Woche statt nur einmal sehen, was mir zuviel war.

      Ich hoffe du findest einen guten Thera und vor allem erstmal den Entschluss einen Vertrauensvorschuss zu geben ;)
      Hallo x.wonderland.x

      Ich finde die Idee auch gut, dass du mal zu einem Psychologen gehen solltest. Ich wollte zunächst auch nie zu einem gehen aber ich wurde dann auch durch meinen Freund mehr oder weniger gezwungen. Du hast ja bei denen auch immer ein paar Probesitzungen wo du erstmal ausprobieren kannst, ob du mit ihm klar kommst oder nicht.

      Nach Programm läuft da meiner Meinung nach wirklich nichts. Es ist schon so, dass die auf dich eingehen und auf das, was du sagst. Es ist da nicht so, dass du für irgendetwas verurteilt wirst, was du sagst und der wird das auch nie für nicht wichtig oder nicht schlimm darstellen.
      Ich bin auch echt immer fasziniert was der alles noch weiß, was ich ihm vor vielen Stunden mal gesagt habe. Ich empfinde es so, dass da schon wirkliches Interesse da ist.
      Ich bin dann mal für ein paar Wochen nicht mehr bei den Sitzungen gewesen weil ich mich nicht dazu aufrappeln konnte dann habe ich von meinem Psychologen einen Brief bekommen, der mich sehr berührt hat und er mich einfach wissen lassen wollte, dass er an mich denkt und das ich mich trotz meines plötzlichen Kontaktabbruches immer bei ihm melden kann (was ich mich wirklich schon nicht mehr getraut hatte).

      Ich finde, du solltest es zumindest mal versuchen und testen, ob es dir gut tut.

      Liebe Grüße
      Angst, Verzweiflung, Einsamkeit alles versteckt hinter großen Mauern. Für niemanden ersichtlich, für mich unerträglich. Ich möchte weglaufen, flüchten vor meinem Inneren. Ich möchte reden und das Schweigen brechen. Ich verstecke mich hinter der Fassade und leide im Stillen.
      Ich habe Angst, für immer mit diesen Gefühlen und Erinnerungen leben zu müssen.