Tipps gegen das Gefühl der Unsicherheit unter Menschen

      Tipps gegen das Gefühl der Unsicherheit unter Menschen

      Hallo zusammen,

      ich könnte mal ein paar praktische Tipps zum Thema Unsicherheit gebrauchen.
      Wenn ich unter Menschen bin, bin ich meistens sehr unsicher. Es ist nicht so, dass ich schüchtern bin, aber ich habe trotzdem Angst. So eine Art Angst, unangenehm aufzufallen, sodass die Leute mit dem Finger auf mich zeigen und mich auslachen. Ich weiß, dass das kaum einer tun würde, aber die Angst ist da. Sie hemmt mich leider ziemlich. An manchen Tagen traue ich mich deswegen nicht in die Bibliothek oder haue da nach kurzer Zeit wieder ab. Auch durch die Stadt laufen, einkaufen etc. ist oft anstrengend. Das ganze ist auch sehr verknüpft mit meinem Körpergefühl. Ich bin "draußen" (d.h. nicht im geschützten Raum meiner Wohnung) einfach sehr unsicher. Ich finde mich dann selber total komisch, irgendwie falsch. Ich bin halt nicht gerade eine Schönheit. Das ist auch ok, aber mich stört es, dass ich mich draußen oft so fühle, als würde ich wegen meines Äußeren, wegen meiner Bewegungen komisch wirken und negativ stark auffallen. Ja, klar hab ich Probleme mit dem Essen und dem Gewicht, aber bei anderen Leuten stört mich das sowas von gar nicht, wenn sie etwas mehr wiegen und ich halte auch nicht viel davon, Personen ausschließlich nach ihrem Äußeren zu beurteilen.
      Puh, ich habe das Gefühl, dass ich nicht richtig beschreiben kann, worum es mir geht, aber vielleicht steigt ja trotzdem jemand durch.
      Ich denke, dadurch, dass ich so unsicher bin, wirke ich vermutlich auch manchmal komisch, also bestätige ich meine Ängste quasi selber. Besonders nervt es mich zur Zeit in der Kommunikation mit den Dozenten. Ich hab schon Tage vor einer Sprechstunde ein flaues Gefühl und wenn es dann soweit ist manchmal richtig Angst. Ich schäme mich dann für mich, für mein Äußeres, meine Bewegungen, wie und was ich rede. Und ich habe Angst, damit konfrontiert zu werden, daruaf angesprochen zu werden. Wobei ich nicht genau weiß, wie ich nach außen wirke...vermutlich ziemlich ambivalent.
      Mich nervt das. Ich versuche immer, mir einzureden das alles gut ist, dass ich ok bin, dass ich selbstbewusst auftreten kann und darf, aber so ganz klappt das nicht. Dabei würde ich mich viel lieber auf andere Dinge konzentrieren, z.B. auf das schöne Wetter oder an der Uni auf das Arbeiten. Und vor allem befeuert das auch den Selbsthass ziemlich, was den Kampf gegen das problematische Essverhalten und andere destruktive Geschichten auch nicht gerade leichter macht.

      Vielleicht versteht ja jemand, worum es mir geht und kann mir Tipps geben. Es geht mir wirklich um praktische Tipps. Was die Ursachen angeht weiß ich manches aus der Therapie. Irgendwie ist es auch echt bekloppt, denn wirklich schüchtern bin ich dann auch wieder nicht. Ich kann in Seminaren durchaus mit den Kommilitonen und Dozenten diskutieren, ich kann mit Bekannten an der Uni Smalltalk treiben. Aber unsicher bin ich trotzdem.

      Danke schonmal fürs Lesen,
      Fylgja.
      Liebe Fylgja,

      ich finde es ein wenig schwierig zu deinem Pos zu antworten und muss vielleicht ein wenig ausholen von mir selbst.

      Ich war früher eher schüchtern und hatte wie Du immer Angst unangenehm aufzufallen. Ich wurde lange Zeit gemobbt, weil ich dicker war. Bei meinen Freunden, die ich bis heute noch teilweise habe, gab es dahingehend niemals Probeme, aber ich habe mich dennoch nicht wohl, nicht zugehörig gefühlt. Ich hatte ähnlich wie Du Angst negativ aufzufallen und habe deswegen auch nie meine Meinung gesagt oder dergleichen. Beir mir war es aber eher die mangelnde Schlagfertigkeit und die Angst nicht mehr gewollt zu sein.
      Vor einigen Jahren habe ich sehr viel abgenommen. Ich habe mir in dieser Zeit auch viel Selbstbewusstsein erkämpft, da ich lange Zeit alleine im Ausland gelebt habe. Da wird man dann doch schnell selbst bewusst und glaubt an sich selbst.
      Jedenfalls bin ich seitdem das Gegenteil und eher vorlaut, direkt und extrem ehrlich. Damit ecke ich inzwischen sehr an, was mich aber nicht so stört. Also ich habe wirklich eine Drehung um 180Grad gemacht, aber kann deine Situation nachvollziehen, zumindest in etwa.

      Fylgja schrieb:


      Ich schäme mich dann für mich, für mein Äußeres, meine Bewegungen, wie und was ich rede. Und ich habe Angst, damit konfrontiert zu werden, daruaf angesprochen zu werden. Wobei ich nicht genau weiß, wie ich nach außen wirke...vermutlich ziemlich ambivalent.


      Was mir hier zu direkt einfällt, auch wenn es vielleicht nicht viel ist, aber: Wer sollte dich konfrontieren damit, dich ansprechen? Menschen hier sind meist weder ehrlich noch direkt und sprechen Fremde eh auf nichts an. Wie ist denn das Feedback von deinem Umfeld? Hast Du da vielleicht mal bei guten Freunden gefragt, wie sie Dich wahrnehmen? Vielleicht, besonders, wenn ihr zusammen in der Stadt, Uni etc. seid, also unter 'Fremden'?


      Mich nervt das. Ich versuche immer, mir einzureden das alles gut ist, dass ich ok bin, dass ich selbstbewusst auftreten kann und darf, aber so ganz klappt das nicht. Dabei würde ich mich viel lieber auf andere Dinge konzentrieren, z.B. auf das schöne Wetter oder an der Uni auf das Arbeiten. Und vor allem befeuert das auch den Selbsthass ziemlich, was den Kampf gegen das problematische Essverhalten und andere destruktive Geschichten auch nicht gerade leichter macht.


      Ich kenne dich nicht, aber: Du bist gut und du bist okay so wie Du bist und Du darfst Selbstbewusst auftreten. Jeder darf das. Glaube an dich und versuche vielleicht eine positivere Einstellung zu gewinnen (jaja, ich weiss, dass das schwierig ist), aber positive Einstellung von Innen heraus ist meist die halbe Miete. ;)

      Ich hoffe, dass Dir mein Beitrag vielleicht ein wenig helfen kann.

      Alles Liebe,
      leben.auf.anfang.
      Immer wieder Anlauf nehmen
      mit vollem Herzen losrennen
      Immer ein Stück höher springen
      Immer wieder Anlauf nehmen

      Bis es klappt.
      Hallo leben.auf.anfang!

      Vielen Dank für deine Antwort. Es ist schön zu lesen, dass du da raus gekommen bist. Mit dem Abnehmen ist es bei mir nicht so einfach. Ich arbeite dran, aber die Essstörung wirft mich immer wieder zurück. Und zudem weigere ich mich innerlich auch, das wirklich von meinem Gewicht abhängig zu machen. Ich mein - das kann es doch nicht sein, oder? Man muss in sich doch auch noch etwas anderes finden als nur das? Ich meine damit nicht, dass das bei dir so ist, aber ich befürchte: Wenn ich abgenommen habe (bzw. so war es in der Vergangenheit) dann war das Problem auch nicht wirklich weg, weil mich dann irgend eine andere Äußerlichkeit gestört hat.

      leben.auf.anfang. schrieb:

      Was mir hier zu direkt einfällt, auch wenn es vielleicht nicht viel ist, aber: Wer sollte dich konfrontieren damit, dich ansprechen? Menschen hier sind meist weder ehrlich noch direkt und sprechen Fremde eh auf nichts an.
      Niemand vermutlich. Wahrscheinlich ist diese Angst komplett irrational. Da ist sie trotzdem. Hm. Ob ich dem durch die reien Logik, dass das wohl keiner tun wird, begegnen kann?

      leben.auf.anfang. schrieb:

      Wie ist denn das Feedback von deinem Umfeld? Hast Du da vielleicht mal bei guten Freunden gefragt, wie sie Dich wahrnehmen? Vielleicht, besonders, wenn ihr zusammen in der Stadt, Uni etc. seid, also unter 'Fremden'?

      Die Idee finde ich gut. Ich muss mir aber echt übelegen, wen ich das frage. Ich habe auch bei Freunden total Angst vor der Antwort bzw. muss auh mal überlegen, wer mir ehrlich antwortet. Manche sind mit mir oft einfach zu vorsichtig, haben Angst mich zu verl*tz*n glaube ich. Aber was tue ich, wenn ich Antwort extrem negativ ausfällt? Dann schäme ich mich ja gegenüber dem Betreffenden auch bzw. noch mehr.

      leben.auf.anfang. schrieb:

      Glaube an dich und versuche vielleicht eine positivere Einstellung zu gewinnen (jaja, ich weiss, dass das schwierig ist), aber positive Einstellung von Innen heraus ist meist die halbe Miete.
      Ich weiß aber nicht, wie ich das anstellen soll, mit dieser positiven Einstellung. Hast du da einen konkreten Tipp oder Erfahrungswert?

      Ja, irgendwie...vielleicht ist das auch ein Thema, zu dem man schwer Tipps geben kann. Heute gings mal wieder wesentlich besser als die letzten Tage. Vielleicht, weil ich mich darauf konzentriert habe, keine negativen Gedanken zuzulassen.

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      also ich kenne das Problem auch auf ähnliche weise.

      ich habe immer angst, dass mich die andere komisch finden. vor allem auch in der art und weise wie ich mich gebe, was ich sage... dass ich nicht "normal" wirke und man mich nicht mag. ich versuche mich dann zu verstellen - so wie ich denke dass ich sein sollte, was kraft kostet.
      treffen mit sogenannten "freunden" (wirkliche freunde hab ich eigentlich nicht) ... vor allem wenn es mehrere gleichzeitig sind - so cliquentreffen (auf die mein freund so gerne geht) sind für mich stress pur.
      ich analysiere mich währenddessen und auch hinterher ständig selbst. was ich getan und gesagt habe und ev. falsch war ... und ich überlege auch was die anderen gesagt oder nicht gesagt haben, das drauf schließen lässt, dass sie mich nicht mögen.
      gleichzeitig beobachte ich das ganze "treffen" quasi aus der Vogelperspektive und bin gar nicht richtig da... klar muss ich komisch, gestellt oder distanziert usw... wirken..

      so, nun zu einem tipp.
      ich habe zu diesen Situationen meist EINEN Gedanken bzw. EINE Annahme. Nämlich dass ein bestimmter an mich gerichteter satz oder auch die Tatsache, dass wenig mit mir geredet wurde oder dass dinge die ich gesagt oder getan habe auf irgendeine art negativ sind.
      ich denke dann zb: "der hat mehr mit dem anderen sitznachbarn als mit mir geredet weil er mich nicht mag"
      oder: "ich habe das und das gesagt und darauf keine antwort bekommen, weil sie es seltsam oder dumm fanden" usw...
      mein Therapeut meinte, ich muss mir zu diesen negativen grundannahmen andere alternativen aufschreiben. egal wie unwahrscheinlich sie mir erscheinen. wirklich alle die mir einfallen... und dann reihe ich sie nach Wahrscheinlichkeit. du kannst sie auch mit deinem Therapeuten besprechen, falls dir das hilft.
      ich gebe zu, ich hab das noch nicht oft gemacht... sollte ich aber... und du erinnerst mich grade wieder dran. :)

      vll bringts dir ja was?
      Mit dem Abnehmen ist es bei mir nicht so einfach. Ich arbeite dran, aber die Essstörung wirft mich immer wieder zurück. Und zudem weigere ich mich innerlich auch, das wirklich von meinem Gewicht abhängig zu machen. Ich mein - das kann es doch nicht sein, oder? Man muss in sich doch auch noch etwas anderes finden als nur das? Ich meine damit nicht, dass das bei dir so ist, aber ich befürchte: Wenn ich abgenommen habe (bzw. so war es in der Vergangenheit) dann war das Problem auch nicht wirklich weg, weil mich dann irgend eine andere Äußerlichkeit gestört hat.


      Ich gebe dir da auf jedenfall Recht. Ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe mich damals in meinem Körper nicht wohl gefühlt. Mich hat es gestört beim shoppen nicht das zu finden, was ich suche. Ich hab mich im Spiegel gesehen und fand mich hässlich, ganz einfach. Seitdem ich das geändert habe, habe ich auf jedenfall mehr Selbstbewusstsein und ein anderes Auftreten. Ich bin auch der Meinung, dass das nicht alles ist, aber auf der anderen Seite, wenn man sich unwohl fühlt und Angst hat vor blöden Blicken, fängt es meist bei dem Aussehen an, denn andere Leute schauen ja nich in uns hinein während wir durch die Stadt gehen.
      Aber ich muss sagen seitdem ich abgenommen habe, habe ich auch so einiges verändert: bewusst kochen, bewusst essen, bewusst auf sich achten, bewusst Sport machen. Das hilft mir enorm mich wohl zu fühlen. Da geht es nicht um das Gewicht an sich, sondern ich fühle mich ausgeglichener, in der Balance. Ich hoffe das ist verständlich und nicht zu weit ab vom Thema?


      Niemand vermutlich. Wahrscheinlich ist diese Angst komplett irrational. Da ist sie trotzdem. Hm. Ob ich dem durch die reien Logik, dass das wohl keiner tun wird, begegnen kann?


      Das kannst nur Du beantworten. Ich würde ja sagen: Versuch macht klug. Einfach ausprobieren. Es kann ja nichts schief gehen. ;)

      Die Idee finde ich gut. Ich muss mir aber echt übelegen, wen ich das frage. Ich habe auch bei Freunden total Angst vor der Antwort bzw. muss auh mal überlegen, wer mir ehrlich antwortet. Manche sind mit mir oft einfach zu vorsichtig, haben Angst mich zu verl*tz*n glaube ich. Aber was tue ich, wenn ich Antwort extrem negativ ausfällt? Dann schäme ich mich ja gegenüber dem Betreffenden auch bzw. noch mehr.


      Ich würde es vielleicht versuche distanzierter zu betrachten: Es ist einfach nur ein Feedback in dem Fall, was Du einforderst. Das würde ich analysieren und schauen, ob ich was ändern kann und Du es genau so siehst. Ich denke schämen musst Du dich nicht, denn das ist ja in dem Fall dann ein Freund/in, die dich schon länger kennt und dich trotz oder gerade deswegen gerne hat oder dem/der es schlichtweg egal ist. Bei Freunden muss und sollte man sich nicht schämen! ;)

      Ich weiß aber nicht, wie ich das anstellen soll, mit dieser positiven Einstellung. Hast du da einen konkreten Tipp oder Erfahrungswert?


      Ich versuche ansich positiv zu denken und so durch den Tag zu gehen. Natürlich, klappt das nicht immer, aber ich denke mir einfach immer: mit einem Lächlen läuft es besser. Ich achte viel auf Kleinigkeiten und muss doch häufig lächlen, wenn mir dann wieder was auffällt. Einfach gelassener sein und sich nicht alles immer direkt zu Herzen zu nehmen. Aber das ist eben nun auch wieder schwieriger gesagt als getan. Ich glaube es ist schwierig da konkret Tipps zu geben.

      Liebe Grüsse,
      leben.auf.anfang.
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      Bis es klappt.
      hej fylgja,

      das mit den grundannahmen und dem stetigen etwas dagegen setzen kann ich auch empfehlen. kostet einiges an übung, aber mit der zeit funktioniert es und man lernt viel über sich.

      deine grundannahmen über dich sammelst du dafür erstmal. dabei ist es wichtig gut zu überlegen, was der dahinter steckende gedanke/gefühl /muster ist. also sowas wie: ich bin nur etwas wert, wenn ich etwas leiste. ich bin nur etwas wert, wenn andere mich mögen. ich bin nur etwas wert, wen ich die bedürfnisse anderer erfüllen kann. "alle finden mich total fett und seltsam" wäre vllt zu wenig tiefgehend, weil, was steckt dahinter, wieso ist die meinung der anderen so wichtig?

      dann neutrale oder positive gegenannahmen, egal wie unwahrscheinlich sie dir vorkommen, immer möglichst positiv formuliert:
      ich bin etwas wert, egal was ich tue.
      mein wert für mich ist unabhängig von der meinung anderer. wenn ich kritisiert werde, ist mein verhalten gemeint, nicht meine person oder mein wert als person.

      da kannst du vermutlich erst mal ein paar seiten voll schreiben. wenn es geht, evtl auch mit hilfe des theras, das dann weiter runterbrechen auf zwei, drei kernthesen, aus denen sich die anderen ableiten. wenn du am ende ca. drei grundlegende negative und dazu positive oder neutrale annahmen hast, wiederholst du dir die positiven wie ein mantra, wenn die negativen gedanken kommen. dafür solltest du dann eben erkennen, zu welcher gruppe die negativen gedanken gehören und welcher positive jetzt wohl am besten passt.

      wenn du das konsequent machst und dir nicht mehr erlaubst, die negativen gedanken unwidersprochen stehen zu lassen, verändert sich dadurch mit der zeit auch das gefühl dir selbst gegenüber. das klappt erst mit etwas übung. aber vielleicht kannst du es wie die verteidigung einer dir wichtigen person sehen (denn so sollte es ja auch dir selbst gegenüber sein): wenn dir jemand solche negativen annahmen über eine freundin sagen würde, würdest du ja auch dagegen argumentieren. also kannst und sollst du das vor dir selbst auch tun, wenn es um dïch geht.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Danke für eure Antworten.
      Ich versuch mich mal kürzer zu fassen, bin etwas knapp in der Zeit im Moment, aber das heißt nicht, dass mir eure Antworten nicht weiterhelfen oder wichtig sind:

      @leben.auf.anfang.

      leben.auf.anfang. schrieb:

      Aber ich muss sagen seitdem ich abgenommen habe, habe ich auch so einiges verändert: bewusst kochen, bewusst essen, bewusst auf sich achten, bewusst Sport machen. Das hilft mir enorm mich wohl zu fühlen. Da geht es nicht um das Gewicht an sich, sondern ich fühle mich ausgeglichener, in der Balance. Ich hoffe das ist verständlich und nicht zu weit ab vom Thema?

      Ja, ich verstehe das sehr gut und gebe dir da auch total recht. Ich versuche es. Letztes Jahr war eines der schlimmsten seit langem, Ende des Jahres habe ich mich dann gezwungen, bewusst zu essen, Sport zu machen, achtsam zu sein. Dadurch ging es mir relativ schnell besser. Im Moment ist es wieder sehr schwer, ich gebe mir aber weiterhin Mühe und hoffe, dass das auch bald mal wieder Früchte trägt.
      Das mit dem Feedback von Freunden muss ich mir ehrlich gesagt noch überlegen. Ich traue mich das im Moment noch nicht. Aber ich behalte es im Hinterkopf. Den Tipp mit dem Lächeln finde ich aber richtig gut und werde versuchen, ihn umzusetzen. Dadurch ändert sich ja auch nicht nur die eigene Stimmung sondern vielleicht auch etwas die Außenwirkung.

      @just_me86 und @solaine
      Das mit den Grundannahmen ist eine super Idee. Sie ist vor allem deshalb so sinnvoll, weil ich das selber mal in der Therapie erarbeitet habe. Ist so circa 6 Jahre her, aber ich hab in meinem Kram tatsächlich noch die Unterlagen gefunden. Wieso vergisst man so hilfreiche Sachen eigentlich wieder? Bescheuert. Auf jeden Fall haben wir da mehrere Grundannahmen, die ich so habe, erarbeitet und etwas dagegen gesetzt (inkl. Handlungsalternative, z.B. nicht aus der Situation fliehen, sondern ablenken o.ä.). Manches von damals passt nicht mehr, erschreckend vieles passt noch und einiges werde ich neu erarbeiten müssen. Aber es ist mir sehr wertvoll, dass ihr mich da wieder drauf gebracht habt. Ich versuch mir jetzt wirklich in den Hintern zu treten und das auch zu machen.

      Danke nochmal euch dreien.

      Liebe Grüße und einen schönen Abend noch,
      Fylgja
      Also ich mag das hier mal kurz ergänzen, weil es eine ganz interessante Erfahrung ist und sich vielleicht jemand dadurch ermutigt fühlt, sich das auch zu trauen:
      Ich war ja sehr skeptisch, was das mit dem Feedback von Freunden angeht. Mir war das zu viel und zu gefährlich. Zur Zeit mache ich aber eine intensive Berufsberatung und eine meiner Aufgaben ist einen dreiseitigen Fragebogen auszufüllen. Dabei geht es darum, bei Fähigkeiten anzukreuzen, also wie gut man die jeweilige Fähigkeit kann. Den selben Bogen gibt man auch anderen Leuten, die das dann so ankreuzen, wie sie einen einschätzen. Da diese Beratung für mich wichtig ist musste ich das also machen. Mit der ersten Person bin ich jetzt die Ergebnisse durchgegangen - d.h. es wird verglichen, was sie und was ich jeweils angekreuzt haben, wobei besonders die Abweichungen spannend sind. Und es war gar nicht so schlimm, wie befürchtet. Vielleicht auch, weil ich nicht direkt fragen musste, sondern eben diesen Fragebogen als "Vorwand" hatte. Eines der Ergebnisse war, dass man mir bei vielen Dingen wohl gar nicht anmerkt, wie ich mich dabei fühle. Wir sind dann auch einzelne Beispiele, also gemeinsame Erlebnisse durchgegangen, die wir unterschiedlich bewertet haben. Und das beruhigt mich dann doch sehr, dass man mir meine Angst oft überhaupt nicht anmerkt. Das macht mich jetzt etwas mutiger und ruhiger. Also alles in allem eine positive Erfahrung und dir nochmals vielen Dank @leben.auf.anfang.