Glaube an die Menscheheit!!

      Glaube an die Menscheheit!!

      Hey leute,

      ich starte mal ein Thema und erhoffe mir von euch Ratschläge oder Erfahrungen und Umgang.

      Ich habe vor geraumer Zeit den Glauben an die Menschheit verloren!
      Ich bin mir bewusst, dass es viele gibt die wirklich helfen wollen und auch die Welt ein Stückchen besser machen, aber auf jeden guten Menschen kommen 10 schlechte.

      Ich verurteile niemanden der mal aus der Haut fährt und seine Wut an anderen auslässt (VERBAL!!)
      Was ich jedoch verurteile ist, dass sich Menschen wegen Privatem Stress andere suchen um an ihnen ihren Frust aus zu lassen!! Ob bewusst oder Unterbewusst, ich mag es nicht!!
      Auch finde ich es schrecklich, wenn man Menschen ausnutzt!!
      Ich habe als Verkäuferin in einer Gartenabteilung gearbeitet (Praktikum Betrieb nenne ich hier mal nicht)
      Ich habe ihnen nichts von meiner Persönlichkeitsstörung gesagt und nach dem 1. Tag geschmissen.
      Mir wurde nach telefoniert, ich sei doch so gut gewesen, was denn passiert sei.
      Daraufhin bin ich Persönlich hin und habe ihnen gesagt was es mit meiner Persönlichkeit auf sich hat und dass ich nicht so gut arbeiten kann wie andere.
      Es hieß das sei kein Problem und ich solle einfach öfter Pausen machen.
      Beim 1. Gespräch hieß es sie würden jemanden in der Gartenabteilung brauchen, deshalb habe ich das Praktikum dann fort gesetzt.
      nach 3 Wochen wollte ich um eine Feste Anstellung bitten, da ich mich echt bemüht habe und viel Kraft in die Firma gesteckt hatte.
      Das Gespräch lief darauf hinaus, dass sie auf einmal kein Budget hätten für einen weiteren Angestellten und ich das mit den Pausen dann vergessen könne und sie haben mich ja in Watte gepackt, das würde dann auch aufhören also ich würde dann die Ellenbogen spüren!

      Ich komme mir echt verarscht vor immer wieder hatte sich der Chef interessiert gezeigt und mich über die Krankheit ausgefragt. Meine Vorgesetzten haben mir viele Aufgaben gegeben und ich habe diese immer zu ende gemacht, wenn sie mich brauchten, bin ich länger geblieben und um die Pflanzen durfte ich mich trotzdem nicht kümmern (ich bin Zierpflanzengärtnerin)

      Die 2. Vorgesetzte hat mich gehasst und es mir auch gezeigt von wegen in Watte gepackt!

      Ich habe viele Erfahrungen gemacht vor allem in der Arbeitswelt, dass es nicht mehr um den Menschen geht sondern nur noch um das Ergebnis!!
      das Ärgert mich und ich kann aber nichts dagegen tun!!

      In der DBT gibt es dafür die Radikale Akzeptanz, nehme die dinge so wie sie sind, das bedeutet nicht dass du sie gut heißt.
      Ich kann das irgendwie nicht akzeptieren...
      Wir sind doch hier um zu Leben und nicht um zu Arbeiten, wir sollten freundlich mit einander umgehen und nicht unseren Stress auf andere Münzen.

      vllt. geht es euch genauso wie mir. Bitte schreibt mir Erfahrungen und Umgangstipps.

      Mit freundlichen Grüßen

      Imaru


      [edit: verschoben und Titel editiert /Volpe]
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „La Volpe“ ()

      Hallo Imaru,

      ich kann verstehen, dass solche Erlebnisse frustierend sind. Aber: Das muss nicht zwangsläufig daran liegen, dass du psychisch krank bist. Es gibt unglaublich viele völlig gesunde Menschen, die keinen Job finden, oder nach einem Praktikum nicht übernommen werden.

      Und ich möchte noch etwas sagen: Es mag jetzt vielleicht hart klingen, aber so ist der Arbeitsmarkt nun mal. Versuch dich doch mal in die Lage hineinzuversetzen. Stell dir vor, du bist ein Firmenchef, oder eine Abteilungsleiterin und hast die Wahl zwischen einer zuverlässigen Mitarbeiterin, die vorhersehbar handelt, immer gleich belastbar ist, und einer, die instabil ist, wo du nie weißt wie viel Arbeit sie heute schafft. Selbst wenn du die instabile Mitarbeiterin sympathischer findest, musst du diese Entscheidung gegenüber höheren Vorgesetzten und anderen Mitarbeitern rechtfertigen. Und leider ist es heute so, dass das, was zählt, die Arbeitsleistung ist.
      Es ist unfair, aber es ist so und du wirst es nicht ändern können.

      Und nur damit das nicht falsch rüberkommt: Ich kritisiere nicht dich, sondern das System, aber das System kann man nicht so einfach ändern. Deswegen kann ich dir nur auf den Weg geben: Manchmal kann es hilfreich sein, die Krankheit eher zu verstecken. Es ist zwar eine Gradwanderung, weil man auch daran kaputt gehen kann wenn man sich zu viel zumutet, aber man kann auch daran wachsen.

      Soviel mal mein Senf zum Thema

      LG
      wild_angel
      If everything seems to be going against you,
      remember that the aeroplane takes off against the wind,
      not with it...
      (Henry Ford)

      ~~~~~~~~
      Ich versuche nach den Sternen zu greifen, doch das Universum expandiert....
      hey wild_angel,

      danke für deinen Senf ^^

      Ich weiß ja dass du recht hast, aber ich finde eine Welt in der nur die Arbeit zählt einfach schrecklich... denn ich bin sehr loyal was meine Arbeit angeht und durch meine Krankheit einfühlsam und hilfsbereit und verausgabe mich wenn es sein muss.
      Ich möchte dass man mich annimmt wie ich bin und mir gegenüber Ehrlich ist...
      Ich bin Krank weil ich will dass es anderen besser geht und sie mit sich klarkommen um andere nicht zu belasten, die selbst mit ihrem stress klar kommen müssen...

      Das ist nicht nur Unfair und es geht mir nichtmal um den Job... sie haben gesagt sie würden mich verstehen und ich dürfe mir meine Zeit nehmen und obwohl ich sie so wenig wie möglich genommen habe, haben sie es mir vorgeworfen...
      Wenn es so ist wie du sagst, und das bezweifle ich keines weg, hab die erfahrung gemacht, dann hätten sie es mir einfach sagen können... Ehrlichkeit...
      Wenn ich es mir ansehe und immer wieder durchgehe denke ich mir immer >ich verlange doch nicht viel<
      Wenn es schon schwer ist ehrlich zu sein, wie soll das dann alles funktionieren?
      Auch Politiker, anstatt ehrlich zu sein und mal zu sagen was sache ist, Lügen sie nur herum...
      Wie soll sich etwas Ändern wenn niemand sagt was WIRKLICH schief geht?

      Ich weiß ich stelle unmögliche Forderungen und das wird sich nie ändern... aber ich finde das nicht nur unfair, ich finde das schrecklich!
      Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir Wünschen, dass alle Menschen auf diesem Planeten Ehrlich zu einander sind und das mal nur für 2 Wochen... Dass keiner lügen kann.
      Die Welt wäre ein einziges Chaos, aber jeder wüsste woran er ist und was er Ändern müsste...

      Es ist reines Wunschdenken aber es Beschäftigt mich jeden Tag aufs neue...
      In meiner Umgebung, wissen alle von meiner Krankheit und ich bin auch Ehrlich.
      Jeder Mensch lügt in irgendeiner art und weise, sei es um jemanden nicht zu verletzen oder um Aufmerksamkeit zu bekommen oder Ärger zu vermeiden. so sind wir nun mal...

      Ich weigere mich zu akzeptieren, dass Mutter Erde sich das für uns gewünscht hat....
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      Hallo du,

      ich habe noch nicht ganz herausgefunden, welche Art von Hilfe du dir hier erhoffst. Ja, die Welt ist oft schlecht und jeder Mensch lügt mal und viele Menschen sagen oft nicht die Wahrheit. Aber ich finde, du generalisierst gerade zu sehr.
      Was die konkrete Situation mit deinem Job angeht kann ich mich nur wild_angel anschließen. Aber ich möchte etwas zu dem Lügen sagen:
      Allen Politikern zu unterstellen, sie würden lügen, finde ich hart, gefährlich und ich finde das auch sachlich falsch.
      In der normalen sozialen Interaktion gehört es dazu, dass man nicht immer alle Dinge sagt. Das ist aber nicht dasselbe wie jemanden anzulügen. Natürlich gibt es Studien die zeigen, wie oft man pro Tag unbewusst lügt, Fakten so hinstellt, dass sie ein besseres Licht auf einen werfen etc. Ich will das auch nicht abstreiten und auch nicht, dass es viele Leute gibt, die bewusst lügen um sich einen Vorteil und anderen Nachteile zu verschaffen. Aber wie du selbst sagst: Das kannst du nicht ändern. Was du ändern kannst, ist deine Einstellung dazu. Damit meine ich nicht, dass du Lügen gutheißen sollst. Aber ich habe das Gefühl, du steckst gerade sehr in einem Extrem drin, das dir sagt "Alle lügen immer und überall und die Welt ist deswegen ganz schlecht" Ich denke, vielleicht wäre es hilfreich, wenn du dir da Gegenbeispiele suchst. Und wenn du dir klar machst, dass die Sache nicht so leicht zu beurteilen ist. Was ist denn überhaupt Wahrheit? Je länger ich mich mit der Frage beschäftige, umso mehr merke ich, dass jeder seine eigene Wahrheit hat - dass deswegen aber nicht gleich alle lügen. Dass vieles eine Frage der Interpretation ist. Wenn du zwei Pole aufmachst - dort die böse, lügende Welt und hier du, offen und ehrlich - dann wirst du sehr viel Kraft an diese Dichotomie verlieren, weil sie sich nur mit großer Mühe aufrecht erhalten lässt: Weil es kein schwarz-weiß gibt (und das sage ich in vollem Bewusstsein dessen, dass ich mir meine Welt auch sehr oft in schwarz-weiße Muster einteile).

      Und noch etwas hierzu:

      Imaru schrieb:

      Ich bin Krank weil ich will dass es anderen besser geht und sie mit sich klarkommen um andere nicht zu belasten, die selbst mit ihrem stress klar kommen müssen...
      Ich kenne dich nicht und weiß nicht, von welcher Krankheit du redest. Ich will dir auch nicht unterstellen, dass du die Unwahrheit sagst. Aber ich kann mir das nicht als alleinigen Grund vorstellen, dass du krank bist. Und wenn es doch so ist, dann solltest du dir dringend Gedanken machen, ob es gut ist, so zu leben und zu handeln, dass du davon krank wirst. Man könnte ja auch so argumentieren: Indem du alles Negative auf dich lädst, um die anderen nicht zu belasten, machst du nicht nur dich kaputt, sondern entmündigst auch die Menschen um dich herum. Das ist kein Vorwurf, aber vielleicht hilft es dir bei der Selbstreflektion.

      Liebe Grüße,
      Fylgja.
      Hey Fylgja,

      Danke für deinen Beitrag. Du hast natürlich recht ich bin nicht nur wegen dem so Krank, ich hab eine lange Liste von Ereignissen, die mit rein spielen.
      Ich hab Borderline, Posttraumatische Belastungsstörung, Sozialphobie und Anwandlungen einer Schizophrenie.
      Ich bin nicht leicht und ich bin auch kein Perfekter Mensch ich hab hier nur meine Gedanken nieder geschrieben bzw. mein Thema, das mich gerade extrem Beschäftigt.

      Die Hilfe die ich mir erhofft hatte war eigentlich genau das was du getan hast. Ich brauch manchmal eine Reflektion und ich finde niemanden in meinem näheren Umkreis der sich so gut mit Borderline auskennt, deshalb mag ich dieses Forum sehr.

      Ich weiß, dass man das nicht verallgemeinern kann, aber ich habe eben sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht... Ich denke in diesem Thema wirklich zu schwarz...

      An Glaubenssätze (so wird das was du mir geraten hast in der Therapie genannt, das mit den positiven Gegenstücken) traue ich mich noch nicht heran, die kommen noch in der Therapie so am ende.

      Danke für deine Reflektion sie hat mir sehr geholfen

      Mit freundlichen Grüßen

      Imaru
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      Imaru schrieb:


      Ich weiß ja dass du recht hast, aber ich finde eine Welt in der nur die Arbeit zählt einfach schrecklich...


      hej imaru,

      ich will nur an dieser stelle mal kurz einhaken, denn ich finde, dass du hier etwas zu stark polarisierst. es geht ja in der situation, die du schilderst, nicht darum, dass in "der welt" nur die arbeit zählt. sondern es geht nur darum, dass in der arbeitssituation nur die arbeitsleistung zählt. was auch sonst?

      dass du ein fantastischer mensch, einfühlsam, ehrlich und loyal bist, bleibt ja unangetastet. dass jemand dich nicht einstellt, ist keine abwertung deiner person und sagt erstmal auch nichts über die bedeutung von arbeit oder leistung in der welt aus. es heißt zunächst nur, dass du den entscheidern für diesen job nicht passt. und so eine entscheidung dürfen sie treffen, und sie dürfen auch ihre meinung nochmal ändern, und sie müssen dir auch nicht alle gründe dafür sagen.

      das alles wertet dich trotzdem nicht ab. denn mit deinem wert hat es nichts zu tun.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//