Dissoziation? Hilfe!

      Dissoziation? Hilfe!

      Hallo liebe Forenmitglider,
      Nach sehr langer Zeit melde ich mich (leider) mal wieder.
      Erstmal ein kleiner Rückblick wie es mir so erging und was alles passiert ist:
      Nach meinem fast 8 Monatigem Klinikaufenthalt wegen einer ES, Depressionen, SVV und Ptbs, der jetzt fast zwei Jahre zurück liegt, ging es mir anfangs noch sehr schlecht, bin oft dissoziiert oder hatte Flashbacks. Innerhalb der Therapie in der Klinik wurde mir Borderline diagnostiziert bzw ein Verdacht auf Borderline, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob der Post hier richtig ist, aber mir geht es in diesem Post hauptsächlich um die Dissociation en, weshalb ich mich entschieden habendiesen Post hier zu veröffentlichen, falls er hier fehl am Platz sein sollte tut es mir leid und ich bitte die Admins diesen Post zu verschieben.
      zurück zum Rückblick:
      Nachdem ich mich wieder Zuhause mit der neuen Situation zurecht gefunden hatte ging es mir deutlich besser. Die ES war kaum Thema mehr, doch SVV war immernoch präsent.
      Letztes Jahr an Halloween habe ich meinen derzeitigen Freund kennen gelernt, mit dem ich seit bald 7 Monaten zusammen bin. Anfangs ging es mir sehr gut durch ihn, doch die allgemeinen Probleme in meiner Familie, in der schule und aktuell auch mit dem Führerschein, den ich anstrebe, gewinnen nach und nach wieder überhand.
      Ich bin vor fast einem Monat 18 geworden was zwar viele Freiheiten für mich mit sich gebracht hat, aber auch sehr viel Verantwortung, von der ich mich überfordert fühle.
      In der schle habe ich sehr viel gefehlt, damein Immunsystem sehr schwach war und ich mir erst das eine und dann das andere eingefangen habe.
      Dazu kommt noch, dass ich nächstes Jahr mein Abitur machen sollte, was mir sehr viel Druck und Angst macht.
      Auch in der Beziehung gibt es momentanoft Streit, da ich extreme Stimmungsschwankungen habe und auf ein kleines für mich falsches Wort oft extrem reagiere.

      So zurück zum eigentlichen Thema, den Dissoziationen:
      durch den ganzen Stress, den ich habe und mir noch zusätzlich selbst mache, habe ich nicht nur die für mich lange zeit die ich frei von SVV gebrochen, sondern habe auch nach der langen Zeit, die ich frei von Dissoziationen war wieder welche.

      Dissoziationen nehmen bei mir oft verschiedene Formen an:
      1. Ich nehme nicht war was ich tue, kann nichts wirklich steuern und errinere mich oft nicht was ich getan habe.
      2. Ich bin nicht in der Lage zu interagieren, nehme aber alles noch wahr.
      und 3. Ich nehme nichts mehr wahr und bin völlig regungslos und nicht in der Lage in irgend einer Form zu handeln.

      Alle drei Möglichkeiten sind bei meinen derzeitigen Problemen vertreten, was zwar nicht ungewöhnlich, aber sehr unangenehm fürmich ist.
      Aber der Grund weshalb ich mich letztendlich entschieden habe, diesen Post zu verfassen ist, dass ich gestern, als ich mit meinem Freund auf seinem Motorrad von mir zu ihm gefahren bin, (also ich hinten drauf als Sozius) dissoziiert bin und uns dadurch , dass ich in den Kurven nich in der Lage war mit zu lenken, womit mein Freund nicht gerechnet hat, da ich sonst um es mit seinen Worten zu sagen "der perfekte Sozius" bin, in eine gefährliche Situation gebracht habe und es fast zu einem Unfall gekommen ist.
      Mir ist es vor gestern noch nie passiert, dass ich beim Motorrad fahren dissoziiert bin! Es macht mir Angst!
      Ich habe nicht nur mich, was ich nicht so schlimm finde, sondern AUCH MEINEN FREUND in Gefahr gebracht!
      Ich habe einfach keine Kontrolle mehr über die Dissoziationen, zuvor haben sie sich immer sozusagen "angekündigt", sodass ich dagegen ankämpfen konnte, aber in letzter zeit kommen sie so unerwartet über mich, wie aus heiterem Himmel.

      Ich weiß nicht genau was ich mir von diesem Post erwarte, und ich hoffe, dass das alles nicht zu verwirrend für euch ist... ich würde mich sehr über eine Rückmeldung von euch allen freuen, da ich zur zeit nicht weiter weiß.. ich bin zwar in ambulanter Therapie, aber mein Therapeut hat zur zeit Urlaub.
      Vielen Dank falls ihr euch das hier durchlest oder durchgelesen habt. Ich wäre euch für eine Stellungnahme zu dieser Situation sehr dankbar, vielleicht habt ihr ja auch schon solche Situationen erlebt oder habt sogar Tipps für mich..?

      Danke im voraus und Liebe Grüße, eine verwirrte, verzweifelte und ängstliche Feli
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      Though I know especally this is wrong!
      Hej,

      viel Stellung kann ich dazu nicht nehmen.
      Bis zum Abi im nächsten Jahr ist noch viel Zeit. Warum jetzt schon deswegen Stress machen?
      Findest du halbwegs gut zurück in die Realität?
      Es wäre vielleicht nicht verkehrt erst mal auf das Mopedfahren zu verzichten, wenn du als Sozius eine Gefahr darstellst.
      Ist dir vielleicht eine Art von Situationen aufgefallen, die sich vor einer Dissoziation abspielt?
      Mir hilft es in allen Situationen in denen starke SSpannungen auftauchen können ein Kaugummi zu kauen.
      Gleite seid dem ich das mache viel seltener aus der Realität.

      Ich hoffe du findest Hilfe!

      Liebe Grüße

      Khaotikus
      "Wenn dein Leben in Sch*rb*n liegt, zieh die Schuhe aus und tanz darauf."

      Frei nach einem guten Freund
      Vielen Dank für die Antwort, Khaotikus,
      Ja es ist noch viel zeit bis zum Abitur, aber ich mache mir jetzt schon viele Gedanken und fühle mich dem ganzen Stress nicht wirklich gewachsen.
      Wie ich in die Realität zurück komme ist unterschiedlich, mal bin ich erst komplett desorientiert, mal muss ich erst ein paar "Realitäts-Checks machen um mich wieder zu orientieren und manchmal finde ich sofort wieder gut in die Realität zurück. In dem Fall beim Mopedfahren habe ich die Situation sehr schnell realisieren können, was vermutlich
      auch gut war.
      Während des Fahrens war ich erst tief in Gedanken versunken, die ganzen Probleme durchgegangen. Dabei bin ich anscheinend in eine Dissoziation gerutscht.
      Danke für den Tipp mit dem Kaugummi, ich werde das auf jeden Fall versuchen und hoffe, dass es mir ebenfalls hilft.

      Liebe Grüße und ein großes Dankeschön
      Feli
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      Hallo du,

      ich kann schon ganz gut nachvollziehen, dass das Abi dich stresst, grade wenn du vielleicht in letzter Zeit ein bisschen Stoff verpasst hast.
      Abi macht man halt sozusagen nur einmal im Leben und die Abschlussnote steht dann auch nach Jahren noch im Lebenslauf herum (wobei dann ja immer mehr Arbeitszeugnisse usw dazu kommen).

      Kann es vielleicht sein, dass du durch diesen Grundstress sensibler für andere Schwierigkeiten (Beziehung, Führerschein etc) bist? Dass du die anderen Dinge einzeln eigentlich gut meistern könntest, aber grad generell dich etwas luftlos fühlst?
      Falls ja, vielleicht hilft es die Dinge einzeln und in Ruhe anzugehen. Sich einen schönen ruhigen Tag machen und Abends mal zu überlegen wie du zB auf das Führerscheinthema reagierst/reagieren würdest wenn du total tiefenentspannt bist. (Welches Problem gibt es denn damit?)

      Die Zeit nach dem Abi hat mir damals auch viel Respekt eingeflößt. Sich selbst finanzieren, weit wegziehen, die ersten eigenen Mietverträge usw unterschreiben..
      Im Nachhinein kann ich eher sagen, dass das alles nicht soo wild ist. Auch jetzt bin ich manchmal ratlos oder mach im Bürokratiedschungel etwas falsch oder knapse mal einen Monat mit dem Geld. Aber irgendwie klappt das doch immer alles. Ist es diese Art Verantwortung die du meinst?

      Was das Kernthema Dissos angeht kann ich leider wenig helfen.
      Ich musste nur an andere aber irgendwie doch ähnliche Situationen meinerseits im Straßenverkehr denken.
      Es ist schlimm jemanden zu gefährden und es macht höllisch Angst wenn man sich vorstellt 2 Sekunden mehr und es wäre xy passiert.
      Ich sehe es aber so, dass jeder dieses Risiko eingeht, wenn er ins Auto steigt, aufs Moped oder Rad. Sobald Geschwindigkeit dazukommt sind Fehler Aussetzer was auch immer exponentiell gefährlicher. (Also ich meine damit nicht "selbst schuld" sondern einfach die reine physik)
      Ich erinner mich spontan an mehrere Situationen die hätten anders ausgehen können. Ein mir runtergefallendes Eis, das der Fahrer im instinkt noch retten wollte - Autobahn kurz vor Leitplanke.. knapp kalkulierte Überholmanöver der Fahrer usw (Ich hab selbst keinen Führerschein).
      Was ich sagen möchte: Du hast niemanden absichtlich gefährdet und du kannst erwägen derzeit nicht mehr als Sozius mitzufahren oder andere Vorkehrungen zu treffen. Ich hoffe du hast deshalb keine Schuldgefühle und machst dich nicht ewig verrückt, dass so etwas nochmal passieren könnte etc.
      Vielen Dank für deine Antwort, Swollen.
      Ja, ich setzte mich auf Grund des doch reich umfassenden Stoffes, den ich verpasst habe sehr unter Druck, da ich nicht weiß wie ich das alles aufarbeiten soll... Dazu kommen noch sozusagen persönliche Probleme mit meinem Chemie LK Lehrer, da er mich äußerlich an eine Person erinnert, die mit meinem Trauma in Verbindung steht, was mich noch zusätzlich belastet und manchmal in Klausuren zum kompletten Blackout führt und im Unterricht zu sozusagen leichten Dissoziationen.
      Ja die Form der Verantwortung, die ich meine geht in die Richtung dessen, was du geschildert hast. Da sind zum Beispiel die Übernahme der Konten, die Familienmitglieder für mir angelegt hatten, ich nun auf mich übertragen wurden... das ganze sind einfach komplett neue Situationen für mich und es war schon immer so, dass Veränderungen mir Angst machten und auch heute noch machen. Außerdem die Frage "was kommt nach dem Abi", der ganze Bewerbungsstress, da ich nach dem Abitur erst eine Ausbildung anstrebe. Ich hätte gern eine Ausbildung im Bereich Chemie und habe angst, auf Grund meiner derzeit mehr schlechten als rechten Chemie-Note keinen Ausbildungsplatz zu bekommen.
      Generell dieses ganze "Neuland" lässt in mir in manchen Momenten regelrecht Panik aufkeimen, weil ich mich dem ganzen nicht gewachsen fühle.

      Die Sache mit dem Führerschein liegt nochmal anders... Ich fahre in den Fahrstunden im Grunde genommen nicht schlecht, aber irgendwann lässt meine Konzentrationsfähigkeit einfach nach und ich drifte mit den Gedanken weg, was teilweise soweit geht, dass ich Anweisungen meines Fahrlehrers nicht mitbekomme, aber diesem wohl noch antwortete, was ich allerdings nicht mitbekomme. Als Folge dessen mache ich einige Dinge falsch, eben weil ich die Anweisungen nicht mitbekomme, woraufhin mein Fahrlehrer oftmals laut wird, was mir wiederum sehr angst macht. Dadurch gerate ich in mein typisches "Vermeidungsverhalten" und mache erstmal für längere zeit keine Fahrstunde mehr aus, was nach sich führt, dass das ganze zu einer Art Teufelskreis wird und somit auch immer teurer wird.
      Ja ich denke auch, dass die einzelnen Probleme für sich zu bewältigen wären, aber durch Alles auf einmal ich verängstigt werde und ich keine Ausweg sehe, da alles mir einfach zu viel erscheint, was mich empfindlicher für ichsage mal Kleinigkeiten macht.

      Was das Hauptthema angeht, muss ich sagen dass es eine Art Lawine nach sich gezogen hat... meine Probleme was das Essverhalten, die Selbstverletzung, meine allgemeine Stimmung etc sind seit diesem Erlebnis deutlich schlimmer geworden.
      Was die Dissoziationen angeht vor allem beim Motorrad fahren habe ich Khaotikus' Tipp mit dem Kaugummi ausprobieren und habe mich prompt an dem Kaugummi verschluckt.. an und für sich im Alltag ist dieser Tipp für mich ebenfalls hilfreich, doch während des Motorrad Fahrens ist der Kaugummi eher unpraktisch (so empfinde ich es zumindest).
      Allerdings hilft mir der Fahrtwind, wenn mein Visier offen ist und der Fahrtwind mir ins Gesicht weht, in der Realität zu bleiben, zumindest meistens.
      Allerdings mache ich mir große Vorwürfe. ..
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