Kämpfen um "Ersatzfamilie" oder es sein lassen? Brauche viele Meinungen...

      Kämpfen um "Ersatzfamilie" oder es sein lassen? Brauche viele Meinungen...

      Hallo ihr Lieben :)
      Mich würde mal interessieren was ihr zu folgender Geschichte sagt. Ich möchte wirklich eure ehrliche Meinung hören, ob das alles so gut ist wie es gelaufen ist, wer Bockmist verzapft hat, was jetzt angemessen wäre usw.

      Vorneweg die "Hauptdarsteller" :
      Sie:
      Eigentlich sehr nett, ich mag sie sehr
      Hat so eine "Scheißegal-Haltung" zu Sachen, die einen eigentlich sehr belasten. Denke, diese Haltung ist sehr oft nur gespielt
      Lässt sich eigendlich mit nichts zufriedenstellen. Egal, wie viel Mühe man sich gibt, nie ist es gut genug. (Nicht nur bei mir so)
      Wechselt oft ihre Meinung und dreht viel hin und her, daher kann man sich nie sicher sein, was ihre richtige Meinung ist (nicht nur bei mir so)
      Im Streit aber meist recht klare Gedankengänge
      Lässt sich selten auf Gespräche ein, und wenn eigentlich immer nur sehr genervt
      Hält sich eher aus allem raus und will mit allem eigentlich nichts zu tun haben

      Er:
      Sehr nett, hilfsbereit, liebevoll, vertrauenswürdig
      Vertrauensperson für mich
      In psychischer Behandlung wegen Angstattacken und Depressionen
      Verliert im Streitfall schnell die Nerven und hat dann ab und an richtige Wutausbrüche
      Eigentlich immer da wenn was ist
      Nimmt vieles viel zu persönlich

      Beide zusammen:
      Eigentlich eine kaputte Ehe seit Jahren, zweckgemeinschaft wegen kleinem Familienbetrieb. Scheinbar sind beide damit zufrieden wie es läuft, wenn man sie aber mehr kennt weiß man, das eigendlich keiner wirklich zufrieden mit der Situation ist. (Wenn sich Weihnachten jeder sein Geschenk selbst kauft, selbst verpackt und selbst wieder auspackt... Spricht das zumindest mal für heftige Einsamkeit, finde ich...)
      Beide könnten übrigens vom Alter her meine Eltern sein, daher ist diese Freundschaft doch verdammt ungewöhnlich. Und ja, es ist NUR eine gute Freundschaft, bzw. Eltern-Kind-Verhältnis, auch wenn schon viele anders dachten :D

      Ich:
      Seit 12 Jahren im Teufelskreis des Svv, vor 6 Jahren allerdings "selbst behandelt und Leben umgekrempelt", durch folgende Sache aber wieder teilweise reingerutscht
      Nicht in Behandlung und nie gewesen
      Verbiete mir selbst viel durch meinen Stolz, auch wenn ich es eigendlich gerne getan hätte
      Viele Selbstzweifel und Zweifel an der Umwelt
      neige zu... explosiven Verhalten :D
      Nehme alles sehr persönlich
      Verdammt nachtragend
      Handle eher nach "Was sollen die Leute denken" anstatt "was will ich"

      So und jetzt wird es kompliziert. Ich versuche das alles möglichst kurz und anonym zu halten. Es ist für euch natürlich schwer, wenn es nur von einer Seite erzählt wird, daher versuche ich neutral und emotionslos zu schreiben. Weitere Fragen gerne per Pn.

      Diese kleine Familie lernte ich kennen, da ich mich dort für einen kleinen Nebenjob beworben hatte. Von Mal zu Mal wurde ich Abends öfter eingeladen zum essen zu bleiben und alles war super. Es wurde normal, dass ich dort ein und aus ging, aus Gelegenheitsjobber entstand eigendlich eine ganz gute Freundschaft, auf die ich mich auch immer verlassen konnte. Beispielsweise ging mir, als ich später wieder einem Vollzeitjob angenommen habe, direkt mein Auto kaputt. Ich war aber auf eines angewiesen um zur Arbeit zu kommen, also durfte ich eine ganze Zeit lang ihres fahren, und bekam von ihm sogar ein neues Auto vermittelt.
      Ja, eigendlich habe ich gelebt wie die Made im Speck. Vieles bekommen, immer mitgegessen usw. Wir haben auch ständig was in der Freizeit unternommen (zu zweit oder zu dritt), sind irgendwo hin gefahren, essen gefahren, was ich auch meist bezahlt bekommen habe ( und ja es war mir oft unangenehm, habe ich auch oft angemerkt), mir wurde endlich das Gefühl von einer richtigen Familie gegeben, dass ich nie hatte (hab auch mit meinen Eltern keinen Kontakt mehr), haben mir gezeigt, dass es auch noch ein Leben neben der Arbeit gibt, und natürlich, ja ich war auch finanziell abgesicherter. Ein vielleicht eher unwichtiger Punkt in dieser Geschichte, aber ich erwähne ihn trotzdem. Es war eine wirklich schöne Zeit.
      Er hat mich irgendwann auf meine Narben angesprochen, ich hab erzählt, hab mich dabei nie unwohl gefühlt, er wurde dann zu einer Vertrauensperson für mich. Ich hab eigendlich nie von meiner Seite aus erzählt, sondern nur, wenn ich gefragt wurde. Das war im Laufe der Zeit auch weiterhin immer so.
      Auch er sagte ständig, das ich eigendlich zur Familie gehören würde, es war also nie einseitig
      Traumhaft schön? Ja das stimmt. Allerdings gibt es auch Schattenseiten.
      Wie erwähnt, gibt es einen Haufen Probleme in dieser Familie, allerdings gab es die auch schon wo ich noch nicht da war. Und so passiert es eigendlich ständig, dass es zwischen beiden schlimme Streitereien gab/gibt, in die ich oft mit reingezogen wurde, ohne wirklich etwas dafür zu können.
      Beim ersten mal, dass weiß ich noch, bekam ich von ihm eine Nachricht, er würde jetzt ausziehen, für immer verschwinden usw. Das ging mir tierisch nah, hab das natürlich alles geglaubt, auf ich bezogen und mir ging es furchtbar schlecht. Passiert in Sachen Auszug ist nie etwas.
      Letztendlich nicht meine Sache, ja, aber ich fühlte mich da schon wie Mitglied in der Familie und kam mir vor, wie ein Scheidungskind.
      Bei einem Streit sollte ich heimfahren, damit ich nicht viel davon mitbekomme. Auf halber Strecke bekam ich eine Nachricht, ich müsse zurückkommen, Sie würde gerade Ihre Koffer packen, ich müsste verhindern dass sie geht, sonst wäre alles aus. Ich konnte nichts tun, fühlte mich überfordert und eigendlich war es nicht meine Sache, ich fuhr aber zurück und bekam den ganzen Streit mit. Und auch ich bekam mein Fett weg von ihm: Ich würde ihn alleine lassen, nichts tun usw.
      Übrigens: Die Sache mit dem ausziehen kam von beiden Seite insgesamt jetzt bestimmt 10 x in der Zeit wo ich da bin (etwas über ein Jahr), mittlerweile geht es mir nicht mehr ganz so nah, weil ich weiß dass es eh keiner durchzieht.
      Weil es mir wegen der ganzen Streiterei immer so schlecht ging, ich öfter Svv-Rückfälle hatte, habe ich gesagt, gut- mit den Streitereien will ich nichts mehr zu tun haben. Ich werde mich in Zukunft umdrehen und gehen.
      So auch eines Abends, als sie wegen irgendeiner Lapalie anfingen zu Streiten. Ich sagte "Okay, ich bin weg, möchte den Streit nicht mitbekommen!"
      Das leider endete in dem ersten Wutanfall von ihm den ich mitbekommen habe. Wenn Flaschen durch die Gegend fliegen ist das nicht sehr lustig, allerdings NIE NIE NIE gezielt auf Menschen. Das war eher ein "ich muss mir Luft machen und Dinge zerstören"
      Sie wurde wohl auch mal handgreiflich gegen ihn, da war ich aber nicht bei.
      Im Herbst letzten Jahres kam es zu folgender Situation:
      Ich sollte dorthin kommen und eine Aufgabe übernehmen. Leider kam mir was dazwischen (Hausttier war "krank") und ich schrieb, ob ich später kommen könnte.
      Antwort war erst :"Ist ok!"
      Später dann: "Ach wir machen es doch selbst, wird uns jetzt zu blöd!"
      Antwort von mir: "Was geht denn jetzt?"
      Funkstille.
      Einen Tag später kommt: "Kümmer du dich um deinen Scheiß, wir suchen uns wen anders!"
      Das endete auch in einem großen Streit wo ich mich letztendlich mit ihm wieder versöhnt hab. Sie war absolut gegen mich, warum auch immer, später hat sich rausgestellt dass ging alles nicht gegen mich, sondern gegen ihn. Wie und ob ich das glauben soll sei mal dahingestellt, mir wurden ständig böse Sachen an den Kopf geworfen, auch oft so, dass ich es eigendlich gar nicht mitbekommen sollte. Ich hab ihr allerdings auch böse Sachen an den Kopf geworfen, muss ich dazu sagen. In dieser Zeit hab ich sehr viel gelitten, wollte mich mit ihr einfach nur wieder verstehen. Die zwei hatten wieder ständige Ehestreits, haben sich ständig gegenseitig rausgeworfen usw.
      Das ging bis Weihnachten, dann hat sie mich zu ihnen nach Hause eingeladen, und alles war auf einmal wieder in Ordnung. Verstanden hab ich es nie, aber gut.
      Kleine Zusammenfassung: Es gab eigendlich ständig Streits. Dann wurde mir gesagt "Ich will nicht mehr das du kommst" und "Ich will dich nicht mehr sehen" und ein paar Tage später saß ich doch wieder am Essenstisch. Für jetzt auch gar nicht soooo wichtig, nur mal ein kleiner Einblick in das seltsame Leben.
      Seit Weihnachten war also alles wieder ok. Die Planung lief, dass ich, nachdem mein Arbeitsvertrag endete (ende Juni) sogar dort angestellt werden sollte. Ich fragte und fragte ständig nach einem Arbeitsvertrag, bekam ihn nur nie. Es hieß nur immer "Warum brennst du so drauf, du vertraust uns doch?"
      Am 1.Mai dann kam es zu folgender Situation: Wir wollten einen Kurztripp durch Frankreich machen, wegen einer Lapalie fingen die zwei an zu streiten, er rastete aus. Sie ist aus dem Auto ausgestiegen, ich in meiner Not auch. So standen wir dann erstmal doof in Frankreich, bis er uns irgendwann wieder abholte. Im Auto ging es dann natürlich nicht ruhig zu. Was dann zuerst mein Vertrauen brach: Er sagte zu ihr so was wie: "Ja jetzt sag ihr endlich, dass du sie gar nicht anstellen kannst und willst!"
      Irgendwann Tage später kam raus, dass es zumindest erstmal tatsächlich nichts geben würde. Alles, worauf ich gebaut habe, war erstmal in Schutt und Asche.
      Nun ja. Irgendwann beruhigte es sich wieder, wir gingen noch essen und fuhren Heim.
      Dazu muss ich sagen: Er hat sich im Nachhinein für solche Ausraster und unfairen Sachen allgemein IMMER entschuldigt.
      Ich war so fertig, dass ich mich auch ein paar Tage nicht meldete. Als ich mich wieder meldete kam wieder: "Ich will dich nicht mehr sehen."
      Also mal wieder Streit wegen nichts, und wieder Versöhnung. Auch fast gar nicht mehr wichtig.
      Wichtigere Situation: Seit lange schon soll ich eine Tätigkeit nicht mehr machen, was ich früher immer gemacht hab. Das hat dann wer anders übernommen. Bei mir gab es ein Problem, dass wollte ich mit einer Methode versuchen zu beheben aber sollte es nie. Diese andere Person hat es versucht auf die selbe Weise zu beheben, Es hat geklappt, und schon stand ich als die Dumme da. Das ging von IHR aus. Hat mich geärgert und ich fühlte mich ungerecht behandelt, aber ich hab es versucht abzuharken.
      Ähnliche Situation gab es jetzt wieder. Ich ärgerte mich tierisch und verzog mich nach hause, eigendlich wollten wir Nachmittags noch weg (Zukunftsplanung, damit das mit der Anstellung doch irgendwann was wird), bin aber vor Ärger nicht mitgefahren (auch wenn ich gerne wollte, ich verbiete mir sowas gerne selbst...) habe ihnen meinen Ärger auch... geschildert wäre zu nett ausgedrückt. In mir kam halt der Verdacht auf, als würde sie nichts von mir halten und meinen ich könnte nichts. Das wurde mir dann im Laufe des Nachrichtenverlaufs bestätigt. (Auf sowas reagiere ich sehr emotional, denn sowas habe ich mein ganzen Leben lang gehört, und dann das zu hören von Leuten, denen man eigendlich vertraut und liebt...)
      so bin ich Abends auf 180 dort hin und es endete in einer riesen Schreierei, mir wurde endlich von ihr bestätigt was ich dachte: Sie ist der Meinung ich kann nichts, mach nichts richtig, und bin eigendlich zu schlecht für dort. Da frage ich mich: Warum war ich so lange da? Außerdem: Das was mir genau gesagt wurde, wurde mir von noch keinem anderen gesagt, also kann so viel nicht dran sein. Außerdem lass ich mich gerne kritisieren von wem, der diese Tätigkeit besser ausführt als ich, aber nicht von jemanden, der es selbst überhaup nicht kann (bestätigt).
      Ich habe sie dann gefragt, was sie denn meint was gut an mir ist und was ich gut mache. Daraufhin musste sie erst lange überlegen, und dann hieß es "Ja, misten tust du schon ganz gut" (aha, danke.Weiß bescheid.) In der folgenden Nacht hab ich noch sehr lange mit ihr telefoniert, dass ergab aber auch nicht viel mehr als "eigendlich bist du für alles zu schlecht und ich hab echt keine Lust darüber zu diskutieren, du schaffst eh nichts, krieg dein Leben in die Hand" <- Sollte aber irgendwie wohl nicht böse gemeint sein. HÄ?
      Er schrieb mir am nächsten Morgen, wir müssten dringend reden, dass wieder irgendwie auf die Reihe kriegen
      Letztlich führte mich diese Situation, dieser Verrat und diese Enttäuschung dazu, es-sagen wir mal, ich weiß nicht was ich schreiben darf ohne dass es gelöscht wird- dass ich es in einer Nacht mit Tabletten und Alkohol etwas übertrieben habe. Als die Wirkung einsetzte (nach Übelkeit und Herzrasen kamen dann Taubheitsgefühl und Krämpfe dazu) bekam ich wirklich Angst und dann wohl auch eine (durch die Tabletten) mehr oder weniger Panikattacke. In dieser Not hab ich die beiden angerufen, Er kam auch sehr flott (mein Gott was war ich froh in dieser Situation!) Es endete im Krankenhaus für die Nacht zur Beobachtung, dummerweise haben die Ärzte natürlich die Verletzungenan den Armen gesehen, und was ich vorhatte war ja auch klar. Also wurde ich morgens in die Psychiatrie verlegt. Gott sei Dank durfte ich schnell wieder raus. Aber nur, weil er mir den Arsch gerettet hat. Bei der Psychologin ein oder besser gesagt mehrere gute Worte für mich eingelegt hat. Das eh geplant sei dass ich mit ihm zu seiner Psychologin gehe um eine Behandlung anzufangen usw. Er hat mich dann noch am selben Tag aus der Psychatrie wieder abgeholt.
      Der Streit war eigendlich vergessen, ich war wieder oft da, hab mit beiden gesprochen auch über die Krankenhaussituation. Die Zukunftspläne wurden wieder angestrebt (Auch von ihr!). Und doch befand ich mich in irgendeinem Loch wo ich nicht rauskam. Er sagte mir immer und immer wieder wie wichtig ich sei, ich solle da bleiben, alles mit in Angriff nehmen, mit in Behandlung gehen (ich habe lange überlegt und war dann dafür, ob er es so weiß weiß ich nicht) und sie wollen die Zukunft mit mir aufbauen. Er sei für mich da usw. Es kam irgendwie nie so bei mir an, weil ich immernoch Ihre Vorwürfe im Kopf hatte. Und die wollten und wollen auch immernoch nicht da raus. Ich hab alles angezweifelt. Wusste nicht ob ich da bleiben sollte oder nicht, und warum und wie eine berufliche Zukunft aufbauen, wenn ich doch eh nichts kann und so schlecht bin. Gezweifelt habe ich an allem- vor allem an mir.
      Donnerstag wollte ich eigendlich hin, hab es aber gelassen weil die zwei wohl wieder am streiten waren. Freitag wurde ich gefragt, ob ich Abends vorbeikomme Flammkuchen essen. Ja ich wollte, hab es mir aber selbst verboten. Wusste nicht, ob es richtig ist noch weiter dort zu sein.Danach kam auch Samstag nichts mehr. Habe nur Samstag Abend gesehen, dass er mich in Facebook blockiert hat. Das hat mich sehr geschockt und verunsichert bzw. traurig gemacht, da es zu einer Zeit geschehen sein muss, wo wir keinen Stress hatten. Habe im auch direkt geschrieben was das soll. Und ja, ich war auch auf 180, und diese Gefühle von wegen "ich kann nichts" (was ja nur von ihr kam, von ihm nicht, ganz im Gegenteil) ließen mich auch nicht los.
      Er war wohl eh in der Nähe, kam zu mir obwohl ich es eigendlich nicht wollte. Nach viel hin und her hab ich mich überreden lassen kurz mit zu kommen. (Und im Nachhinein denke ich- wie er vor meiner Tür stand- die Körperhaltung war nicht normal. Er war entweder seeehr geknickt oder hatte auch irgendwie eine Depriephase). Sein erster Satz war dann: "Hast du so wenig Vertrauen, dass du mich nicht mehr rein lässt?" (Naja, meine Bude war nicht aufgeräumt...)
      Wir sind dann ein Stück in den Wald, habe ihn gefragt was das soll mit Facebook, an den Kopf geworfen, dass die zwei ja eh meinen ich wäre für alles zu blöd (und letztendlich kam es wirklich nicht von ihm)
      Er sagte daraufhin, dass mir ja nichts an ihm liegen würde, sonst würde ich ihn anders behandeln. Ich soll diese Sätze/Vorwürfe die mich so runterziehen doch einfach aus meinem Kopf löschen. Außerdem wäre es ein Fehler von ihm gewesen, mich aus der Klinik zu holen.
      Ich sagte daraufhin, wenn er meint das ist so einfach, kann er mich ja auch einfach aus seinem Kopf löschen und gehen
      Er sagte: "Wenn du die Freundschaft so mit Füßen treten willst, ja dann geh ich."
      Naja eigendlich wollte ich es natürlich nicht. Um aus dieser Situation raus zu kommen bin ich dann in den Wald geflüchtet, weiß nicht ob er mir hinterher ist. Es war dunkel, ich kenne den Wald wie meine Westentasche, er nicht. Nachdem ich mich beruhigt hatte bin ich den selben Weg zurück weil ich Angst hatte, er liegt da irgendwo mit einer Panikattacke. Dem war nicht so, also bin ich heim.
      Am nächsten Morgen habe ich ihm nur geschrieben ob er gut angekommen ist.
      Antwort: "Mir gehts gut, danke.Mach dir keine Sorgen um mich, ich komme zurecht. Schau das du bei deinem jetzigen Job bleibst. Ansonsten überlege ob du dich nicht doch behandeln lassen willst und ruf in der Klinik an oder gehe zu deinem Hausarzt. Ich kann an dieser Stelle nichts mehr für dich tun, ein vertrautes, freundschaftliches Verhältnis sieht in meinem Augen anders aus. Würdest du mich nur halbwegs mögen, würdest du anders mit mir umgehen, ich werde in Zukunft nicht mehr für dich da sein! Denk an die Klinik, du wirst da neue Freunde finden, freunde die dich nicht verletzt haben und mit denen du eine neue Zukunft planen kannst. Du kannst mich jetzt hassen, aber wenn überhaupt, kann ich dir nurnoch auf diese Weise helfen."
      Ich: " Na wenn wenigstens du damit zurecht kommst ist ja gut. Wie es mir dabei geht spielt keine Rolle. Aber da ich eh nichts kann, ist es euch ja recht. Weißt du, dass ich gestern den Weg durch den Wald zurückgelaufen bin weil ich Agst hatte, du hast eine Panikattacke?"
      Er:" Das glaube ich dir nicht, das wäre ich dir nicht wert gewesen. Spielt aber auch keine Rolle. Ich kann dir nicht mehr helfen, zumindest nicht mehr so wie ich es immer versucht hab. Und was sie angeht: Sie sucht nur wen der ihr hilft, von deinen und meinen Problemen will sie eh nichts wissen."
      Ich: " Dann glaub was du willst, Nur damit du es weißt: Es war mein größter Wusch meine berufliche Zukunft mit euch aufzubauen. Aber ich komme mit euren Anschuldigungen nicht zurecht."
      Er:" Es waren nicht "eure" sondern nur "Ihre" Anschuldigungen. Aber dieser Unterschied ist dir ja egal. Ich musste auch lernen damit umzugehen, bin mir meiner Sache aber sicher. Du hast die ganze Zeit daran gezweifelt dass das alles noch Sinn macht, dann ist da auch was dran."
      Er:"Ich bekomme deine negativen Gedanken ständig zu spüren: Nimm das einfach an und versuche dein Leben neu aufzubauen, bei uns endet es nur in einer Sackgasse."
      (Stark gekürzte Fassung)
      Wegen einem Bild was er mir gesendet hat dachte ich fälschlicherweise, er sei in der Nacht selbst eingewiesen worden. Dieser Verdacht bestätigte sich nicht, machte mir aber sehr große Sorgen.
      Er:" Hast du dich gestern nicht genug über mich lustig gemacht im Wald? Warum jetzt noch wegen dem Bild?"
      Ich habe mich nie lustig gemacht. Auch die Frage wo ich mich lustig gemacht haben soll, konnte er mir nicht beantworten. Auch auf die Frage, ob es ihm denn egal ist wie es mir geht, ging er nicht ein.
      Gab noch etwas Diskussionen.
      Abends schrieb ich dann:
      "Soll ich dich immernoch in Ruhe lassen? Mach ich, aber dann definitiv für immer. Unter einer Bedingung: Du blockierst mich bei Whatsapp. Wenn du mich nicht blockierst gehe ich davon aus, es war nicht ernst gemeint. Dann aber reißen wir uns jetzt zusammen und reden wieder normal. Deine Entscheidung, liegt jetzt an dir.
      Er: Das hört sich vernünftig an, danke für dein Entgegenkommen. Versuch einen Arzt aufzusuchen, dann wirst du mit deinen Problemen schon fertig. Ich weiß du schaffst das."
      Ich: " Entweder du blockierst mich und schreibst mir nicht mehr- zum Arzt renne ich deshalb schonmal gar nicht- oder halt nicht."
      Er:" Ja ich mach das. Deine Sachen sind mich eh nie was angegangen."

      Dann war ich blockiert.
      Er kam später zu mir, hat mir noch was vorbeigebracht ( was er mir eigendlich per Post senden wollte) Konnte mir dabei nicht in die Augen sehen. Später ging es per SMS weiter:
      er:" Ich vermute mal, dass ich dich hier jetzt auch blockieren muss. Obwohl mir das alles am Arsch vorbei geht.Vielleicht sind wir auch einfach nur vom Thema abgekommen. Es geht nicht um mich, sondern um dich. Deine Probleme sind dermaßen außer Kontrolle, dass ich um diesen Schritt nicht drumherum komme."
      Ich:"Was geht bei dir? Wenn dir das alles am Arsch vorbei geht, würdest du gar nicht mehr schreiben. Aber worüber ich mich lustig gemacht haben soll, weiß ich noch immer nicht, du selbst aber wohl auch nicht..."
      Er." Ja vielleicht ist das wirklich so:"
      Ich: "Ja dacht ich mir."
      Er." Lass jetzt gut sein, du hast versprochen mich in Ruhe zu lassen."
      Ich:" Haha du hast geschrieben, nicht ich. Dann blockier doch, wie eben angedeutet."
      Er:" Hast du nicht. Ne haha. Stattdessen hast du da weitergemacht wo du aufgehört hast."
      Ich: "Was genau willst du noch von mir?"
      Er."Nichts mehr, es lässt sich nicht mehr ändern. Wenn ich jetzt umkippe, fängt alles von vorne an. Wir müssen das beide so durchziehen, Gute Nacht:"

      Alles stark gekürzt. Und ja, es klingt nach Kindergarten, und ja, das ist es irgendwie auch. Aber ein Kindergarten kann einen auch quälen.

      Was denkt ihr davon? Bin ich wirklich so ein Unmensch? Schuld dran? Kann mir jemand helfen, die Gedankengänge zu verstehen?
      Wie gesagt, ein nicht-mehr-sehen-wollen war ständig so, hat ein paar Tage gedauert und gut war. Aber das hier ist wirklich so... Endgültig.
      Würdet ihr versuchen das noch zu kitten? Wie gesagt, eigendlich war es immer toll dort. Wir hatten immer viel Spaß. Ich weiß nicht mal, ob sie was davon mitbekommen hat was jetzt wieder läuft. Das tut sie nämlich selten. Und wenn ich das alles retten wollen würde (wenn es denn noch geht) wie gehe ich in Zukunft mit den Vorwürfen um, und dem Wissen, dass sie mich bestimmte Aufgaben einfach nicht mehr machen lässt? Ich kriege es einfach nicht aus meinem Kopf raus...
      Oder doch so lassen wie es ist?
      Ich versuche natürlich stark zu sein, mir eine Zukunft ohne die zwei Aufzubauen, aber das ist schwierig. Denn Alles ist nurnoch Einsam und leer. Man sitzt ja doch immer am Handy und hofft, dass von einem der beiden eine Nachricht kommt. Und ich weiß, ihm geht es nicht anders (war zumindest sonst immer so)
      Ist es besser, es dabei zu belassen,und wenn ja, wie komme ich drüber hinweg?
      Ich: " Ne, aus Hoffnung das ich schreibe. Wie bitte soll ich mich an die Abmachung halten wenn du es selbst nicht tust? Entweder du hälst dich konsequent dran oder gar nicht."

      Himmel, das ist ein Roman. Ich habe ganz viel gekürzt, und wahrscheinlich auch ganz ganz viele wichtige Punkte vergessen....Aber ich kann nicht mehr tippen und lasse es daher erstmal so...
      Danke schonmal fürs lesen und ehrlich Antworten!
      Hallo Einhornpups,

      ich finde die ganze Situation hart kompliziert und vermute, dass es gerade für dich echt anstrengend ist.

      Und ja, es klingt nach Kindergarten, und ja, das ist es irgendwie auch. Aber ein Kindergarten kann einen auch quälen


      Das verstehe ich absolut und damit bringst du die Sache eigentlich noch einmal ziemlich gut auf den Punkt. Wie geht es dir denn, wenn ihr noch Kontakt habt oder wie geht es dir mit der Vorstellung vielleicht erst einmal auch einfach keinen Kontakt mehr zu haben? Manchmal kann so ein bisschen Abstand ja auch mal ganz gut tun.

      Ich kann verstehen, dass gerade diese Verbindung von privatem und beruflichem Leben die Situation nicht gerade leichter macht.

      Könntest du dir denn überhaupt vorstellen, noch mit den beiden weiter zusammenzuarbeiten/arbeiten zu wollen? Es steht ja noch nichts richtig fest, wenn ich das richtig gelesen habe (schon allein das würde mich nachdenklich machen - gab es da ein echtes Versprechen, aber keinen Job? Wie sicher waren da die Aussichten? Denn ja, das hätte mich schon sehr gestört - zumindest, wenn mir vorher ein Job in Aussicht gestellt wird und dann davon später nicht mehr die Rede ist). Und hättest du Alternativen, wenn es nicht mehr ginge?

      Da du nach unterschiedlichen Meinungen gefragt hast: ich könnte mir unter den Bedingungen nicht vorstellen, mit der "Ersatzfamilie" auch zusammenzuarbeiten. Außerdem finde ich, dass durch die Nachrichten von ihm - aber das ist auch meine persönliche Interpretation - auch einfach eine ganze Menge Überforderung und auch Verletzungen auf beiden Seiten durchschimmert. Bevor es dann dazu kommt, dass man nur noch voneinander genervt ist und sich im Endeffekt Sachen an den Kopf wirft, die einem hinterher Leid tun (was vielleicht bereits geschehen ist), würde ich versuchen, den Kontakt zu begrenzen. Das habt ihr ja auch beide schon versucht.

      Wie du diese Situation noch angenehm lösen kannst, weiß ich gerade nicht.Vielleicht fällt da noch jemand anderem etwas ein. Ich wünsch dir ganz viel Kraft und gute Nerven.

      lg, atemzug
      Today you are you, that is truer than true.
      There is no one alive, who is youer than you.
      Dr. Seuss
      Hallo Einhornpups,
      Nein du bist kein Unmensch. Es ist NICHT deine Schuld. Die beiden Scheinen sehr große Probleme zu haben in die sie dich mit hineinziehen. Sie scheinen dir und sich gegenseitig die Schuld für ihre Probleme zu geben. Dir werden Schuldgefühle eingeredet die dich wie ein Unmensch fühlen lassen. Sie schwanken dauernd in Extremen.

      Es steht auf jedem Fall fest dass dich die Situation runterzieht dich Krank und fertig macht.
      Ich glaube nicht dass es möglich ist alles wieder gut werden zu lassen die Beziehung zu " kitten" .
      Ich würde dir dringend raten den Kontakt abzubrechen dich von den Fesseln aus Schuldgefühlen zu befreien.
      Hast du außer dem Paar soziale Kontakte eine Kirchengemeinde, einen Schachklup, ...? Wenn nicht bitte such dir etwas irgendein Verein fileicht kannst du dort neue Menschen treffen einfach rauskommen und nicht vorm " Handy sitzen "
      Ein bekannter von mir hatte eine Ähnliche Situation mit seinem Vater. Auch ihn haben Anschuldigungen und Schuldgefühle heruntergezogen fast zerbrochen. Er hatte dann einen Aufenthalt in so einer Einrichtung, keiner geschlossenen er ging am Wochenende
      raus. Jedenfalls geht es ihm heute viel besser. Fileicht kannst du wenn du freiwillig Hilfe suchst auch in so eine Kur ( so hieß das offiziell) kommen.

      Ich bin mir sicher dass du eine Starke Frau bist, sonst wärst du nicht vom Ritzen weggenommen. Ich wünsche dir viel Stärke ,
      Dove
      Hej du,
      Ich bin ganz ehrlich: für mich klingt das nach drei instabilen Personen, die sich in einem gemeinsamen relativ schwierigen beziehungsmuster gefangen haben.

      Und daher wäre mein Rat, kurz und knapp: ausbrechen so lange es noch geht. Dann selbst stabil werden und dann weitersehen, mit welchen Personen du in Zukunft welche Art von Beziehung haben willst.

      Gerade weil du keine eigene gute Familie hast, bist du wahrscheinlich offen für alles, was sich so ähnlich anfühlt. Aber so wie du es schilderst, ist das ja eher kraftraubend und destruktiv und das solltest du doch eher meiden.

      Muss ja nicht für immer sein. Aber jetzt scheinst du ja gerade genug eigene Baustellen zu haben. Da würde ich an deiner Stelle den beiden ihr Muster lassen, aber ohne mich.

      LG
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//