Brauche ich Hilfe?

      Brauche ich Hilfe?

      Hallo zusammen,
      ich bin nun seit 3 Uhr wach und kann nicht mehr schlafen ...
      ich weiß momentan einfach nicht was mit mir los ist, eigtl wusste ich das noch nie.
      habe mich vor ein paar Jahren hier in dem Forum angemeldet, da ich mich s*lbst v*rl*tzt habe. Es tat gut, zu wissen, dass es noch andere gibt. Habe nicht selbst viel von mir Preis gegeben hier, sondern einfach nur viel gelesen.
      Meine N*rb*n sind verheilt und ich habe es geschafft, aufzuhören mir selbst etwas anzutun.
      Aber momentan weiß ich einfach nicht was mit mir los ist und möchte euch kurz davon erzählen, weil ich mich niemandem anvertrauen möchte.
      Habe beschlossen den Beruf zu wechseln und möchte in den sozialen Bereich (Jugend- und Heimerzieherin). Da ich eine abgeschlossene Berufsausbildung schon habe, brauche ich nur 6 Wochen Praktikumserfahrung. Gestern war mein erster Tag. Es ist eine Wohngruppe von 10 Kindern und Jugendlichen. Es ist eine therapeutisch und heilpädagogisch Einrichtung. Waren alle eigentlich sehr nett und dachte es hat mir auch ganz gut gefallen. Aber ich irgendwie weiß ich nicht, ob ich das überhaupt kann / will. Vielleicht sollte ich erstmal Hilfe für mich suchen, bevor ich anderen helfen will? Aber das Problem ist jetzt, dass ich für die Schule ein Gesundheitszeugnis benötige, dass ich dem Job gewachsen bin - aber bin ich es?! Wenn ich jetzt zum Arzt gehe und von mir erzähle, wird er mir das - denke ich - nicht ausstellen. oder vielleicht doch?
      Ich sitze schon wieder hier und habe Tr*n*n in den Augen - aber ich weiß eigentlich gar nicht genau warum.
      Es ist so viel was in meinem Kopf herum schwirrt und ich weiß grad einfach nicht wohin damit
      Soll ich morgen da wirklich wieder hin gehen? Ich habe gestern vergessen die Küchentüre in der Wohngruppe zu schließen, das war der erste Gedanke als ich aufgewacht bin. Was wenn ein Kind sich irgendetwas daraus genommen hat und sich etwas antut?!
      Solche Dinge, schwirren mir seit dem ich aufgewacht bin, im Kopf.
      Als der Heimleiter mir gestern ein paar Dinge erklärt hat, saß ich mit Tr*n*n in den Augen da und musste aufpassen, dass ich nicht los weine - aber ich weiß noch nicht mal genau warum.
      Danke fürs lesen - ich weiß noch nicht mal ob ich überhaupt eine Antworte erhoffe, aber ich musste das jetzt mal los werden.
      "Warum musst Du immer aus dem Rahmen fallen?" fragte die Mutter die Tochter.
      "Warum hast Du mich denn eingerahmt?" fragte die Tochter, "Bin ich denn ein fertiges Bild?!"
      Hallo,

      ganz ehrlich, ich würde Dir raten diesen Termin wahrzunehmen. Die gibt es ja nicht ohne Grund. Du weißt aktuell selbst nicht, ob Du Dich dem gewachsen fühlst, da kann Dir eine externe Beurteilung sicher helfen. Und wenn dabei rauskommt, dass Du es wirklich nicht bist, ist es ja vielleicht auch für Dich die bessere Variante. Sicher kann das sehr hart sein, aber Dich dafür zusammenzureissen und zu verstellen, nur damit Du durchkommst und dann vielleicht in 3 Wochen, 6 Monatem oder 1 Jahr festzustellen, dass es ein Fehler war, das wäre doch auch nicht sehr schön, dann lieber zu beginn.
      Wenn Du als geeignet durchkommst, kannst Du dann für Dich immer noch überlegen, ob Du es schaffst oder es versuchen möchtest.

      Ich persönlich denke schon, dass man viel Stabilität in so einen Beruf mitbringen sollte. Mindestens die Fähigkeit sich emotional gut abgrenzen zu können, denn man wird dort ja auch nicht immer mit den einfachsten Menschen und Schicksalen konfrontiert. Das schwierigste ist sicher für sich heraus zu finden, ob man nur jetzt am Anfang gerade mit der neuen Situation vielleicht ein wenig überfordert ist, sich aber auch gut wird eingewöhnen können, oder ob die Reaktion eben eher dauerhaft ist. Ich fürchte da wirst Du Dir selbst Gedanken zu machen müssen, wie das bei Dir ist, was Du Dir zutraust und wie viel Du in diesem Bereich leisten kannst, ohne selbst unter die Räder zu kommen. Ein ehrliches Gespräch in der Arbeitsstelle mit einem Kollegen oder Vorgesetzten könnte da natürlich auch helfen, denn die wissen oft ja recht gut Menschen und vor allem die Belastung des Jobs einzuschätzen. Ich denke mit Ehrlichkeit kommt man da am Weitesten, selbst wenn sich am Ende rausstellt, dass man vielleicht lieber einen anderen Weg einschlägt.

      Grüße,
      klirr


      PS: Natürlich muss eine Entscheidung auch nicht für immer sein. Ich denke durchaus, dass es ein guter Weg wäre sich selbst erstmal helfen zu lassen, um für sich einiges geregelt zu bekommen. Und sei es nur, dass man erstmal zu einer Beratungsstelle geht und dort mal offen spricht.