Freundin mit Essstörung/ eigene Depression

      Freundin mit Essstörung/ eigene Depression

      Hallo zusammen,
      ich bin mir nicht sicher, ob mein Beitrag hierher gehört, irgendwie passt er zu so vielen Themen.
      Ich habe eine Freundin, die in den letzten Monaten immer mehr auf das aufgepasst hat, was sie isst und besonders in den letzten Wochen hat sie sehr viel abgenommen. Sie war immer schon schlank, aber mittlerweile ist sie richtig mager. Ich habe das Gefühl, dass sie eine Essstörung entwickelt. Wir tanzen zusammen und sie macht neuerdings übermäßig viel Sport, legt "Obsttage" ein und verzichtet auf alles Süße. Ich mache mir unglaubliche Sorgen um sie. Ich will und werde sie ansprechen, aber ich weiß überhaupt nicht wie und wann.
      Warum ich das jetzt ausgerechnet hier poste hat folgenden Grund: Ich selber leide seit vielen Jahren an Depressionen und habe eine ziemlich schwere Zeit hinter mir. Dank dem Einsatz von Medikamenten geht es mir seit 1 1/2 Jahren wirklich gut. Aber seit mir das bei meiner Freundin aufgefallen ist, fühle ich mich selber wieder schlecht. Nicht normal schlecht, sondern fast schon depressiv. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit der gesamten Situation umgehen soll. Ich will ihr helfen, unbedingt. Aber ich möchte nicht selber wieder abrutschen.
      Könnt ihr mir einfach eure Gedanken dazu mitteilen? Ich fühle mich so allein gelassen mit der ganzen Sache.

      Vielen Dank fürs Lesen!

      Eure yearning
      Herz über Kopf
      Hallo yearning,

      zu allererst bist du wichtig, dir soll es gut gehen. Hast du eine Idee, wie du dich stabilisieren kannst? Erst dann kannst du versuchen, deiner Freundin zu helfen. Wie gut seid ihr denn befreundet, vielleicht kannst du sie mal allein treffen und einfach mal fragen, wie es ihr so geht, wie sie sich fühlt und so. Weiß sie von deiner Depression? Ich weiß ja nicht, wie offen du damit umgehst, aber möglicherweise wäre das ein Weg für so ein Gespräch. Dass du sagst, dass es dir zur Zeit nicht so gut geht (ohne sie als Grund zu nennen), vielleicht steigt sie darauf ein?

      lg Nunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Hallo,

      ich denke wenn du merkst, dass dich das belastet wäre es (wenn möglich) jemensch dritten einzuschalten. Am Besten wäre es natürlich wenn ihr gemeinsame Freund*innen hättet, mit denen du deine Bedenken mitteilen kannst, aber wenn es niemanden gibt, dem mensch da vertrauen kann, würde ich auch vorschlagen erstmal mit ihr zu reden und dann aber vllt gemeinsam nach einer Beratungsstelle/Therapeuting whatever suchen, damit du dir sicher sein kannst, dass noch ein Mensch ein Auge drauf hat und du dich immer wenn nötig auf dich selbst konzentrieren kannst.

      Liebe Grüße,
      Darkpunk
      die verrückten wolken treiben
      mit dem tag ein unfaires spiel
      sie jagen ihn voller schadenfreude
      in die unbarmherzige nacht
      (marko hupel)
      Was ich mich Frage, was zieht dich denn runter?
      Angst um sie, Angst ihr nicht helfen zu können Richtung Schuldgefühle, dass
      'Schlechte Vorbild' das eigene dekonstruktive Verhaltensweisen u Denkweisen ins Bewusstsein zurückholt....
      Vllt kannst du besser damit umgehen, wenn du das für dich aussortiert hast...
      Nur ein Gedanke..
      Ihr Lieben, vielen Dank für eure schnellen Antworten und eure Denkanstöße!

      @ Nunki und Darkpunk: Ich habe sie jetzt mal vorsichtig angesprochen und ihr gesagt, dass sie zu dünn ist. Sie sagte, sie habe sich nicht wohl gefühlt, aber ob sie sich jetzt wohlfühlt, weiß ich nicht. Ich wollte sie nicht so sehr ausquetschen. Aber ich habe erfahren, dass sie wohl ziemlich oft auch zuhause "Work-Outs" macht neben dem normalen Training, dass wir eh haben. Ich beobachte sie und werde mal versuchen, sie alleine zu sprechen. Involviert sind eh schon ein paar Leute, weil es nicht nur mir, sondern auch einigen aus unserer Mannschaft aufgefallen ist. Aber ich habe mich dazu bereit erklärt, das Thema mal anzusprechen. Jedenfalls habe ich nun vorgeschlagen, dass wir nach ihren Klausuren für ein paar Tage mit einer anderen Freundin ans Meer zu fahren. Ich hoffe, dass ich dort ihr Essverhalten etwas genauer unter die Lupe nehmen kann und wir vielleicht etwas mehr über ihre Gefühlslage sprechen können.

      @ Swollen: Vielen Dank für diese Sichtweise! Ich vermute, dass meine Gefühle wirklich damit zu tun haben, dass ich mich an meine schlimmste Zeit erinnert fühle. Zwar hatte ich nie eine Essstörung, aber ich habe trotzdem irgendwie die Befürchtung, dass es in meiner Freundin ähnlich aussieht, wie in mir damals. Darüber nachzudenken und zu erkennen, woran meine depressive Stimmung kommt, hilft mir. Danke!
      Herz über Kopf