Geht die Toleranz runter? Warum?

      Geht die Toleranz runter? Warum?

      Wie einige hier habe ich Phasen in denen mein SSV mal stärker und schwächer war.
      Anfangs nur bei wirklich heftigen Sachen, bei denen ich das Gefühl hatte wertlos zu sein.
      Miese Praktiumsbewertungen, Führerschein durchgefallen, Streit, negativer Brief vom Vater.
      Mit der Zeit stellte sich eine Toleranz ein, bzw. wurde ich sehr dünnhäutig und tat SSV nicht nur bei solchen einschneidenden Erlebnissen.
      Warum ist das so? Ist das dieser Suchtcharakter von dem man spricht?
      hej lina,

      mag sein, dass da ein bisschen suchtfaktor dazukommt. meines wissens ist es aber nicht möglich, von schm*rz bzw. den ihm folgenden hormonausschüttungen wirklich körperlich abhängig zu werden wie von drogen/alkohol/nikotin. insofern würde ich im wesentlichen einfach sagen, menschen sind gewohnheitstiere.

      wenn man weiß, dass ein ventil funktioniert, dann ist man erst mal zu bequem, sich ein anderes zu suchen. solange man für sich nicht klar hat, dass man sich damit wirklich schadet und wenn man noch nicht an dem punkt ist, wo man wirklich alles daran setzen will um damit aufzuhören, so lange bietet sich das ventil dann meiner meinung nach einfach immer mehr "zu allen gelegenheiten" an.

      ist irgendwie mit vielen dingen im leben so, die man nicht jeden tag aufs neue mit voller energie und herzblut angeht, oder? wenn man die fünf gerichte gefunden hat, die man aus dem kopf kochen kann, und die einem immer gut schmecken, dann muss man schon wirklich planen und lust drauf haben, mal was neues auszuprobieren, und wenn samstag abend immer nett vor der glotze ist, muss schon was kommen, was einen wirklich interessiert, damit man mal rausgeht und was anderes macht.

      und ich denke, so viel anders ist das mit dem svv gar nicht. man hat quasi einmal die falsche abzweigung genommen, dann gemerkt, och, das funktioniert ganz gut. da muss sich dann schon im kopf und im willen wirklich was ändern, damit man sich wieder auf andere dinge besinnt, die vielleicht auch helfen, und die dann auch wirklich durchziehen - und eben auch mal aushalten, dass sie vielleicht nicht so schnell, nicht so intensiv oder... wirken. dafür macht man sich nicht selbst kaputt, verletzt die menschen um sich rum nicht mehr sinnlos und letztlich muss man auch nicht mehr so viele einschränkungen im alltag in kauf nehmen.

      lg solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Was die Quantität zugeht würde ich Solaine vollkommen zustimmen.
      Was die Intensität angeht, glaube ich schon, dass man da "tolleranter" werden kann.
      Für die meisten Menschen wäre es ja eh total absurd sich zu ver*e*z*n (obwohl Piercings usw ok sind :P), wenn man die Grenze erstmal überschritten hat fällt eine Intensitätssteigerung manchen leichter.
      Muss aber auch nicht so sein. Da SVV bei mir viel ungekonnte Kommunikation war (seh es doch endlich mir gehts bescheiden), hab ich mir zum Teil gewünscht es würde in der Intensität steigen, ich war dazu aber nicht wirklich fähig.
      Wenn man SVV regelmäßig macht, als Ventil wie von Solaine beschrieben, braucht man aber vllt für die "besonderen" Krisensituationen dann etwas mehr. Soweit war es auch bei mir ähnlich.
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