Wohin mein Weg mich gerade führt...

      Wohin mein Weg mich gerade führt...

      Hallo zusammen,

      ich mal wieder. Entschuldigt, falls ich nerve.

      Ist es eine Entscheidung? Das frage ich mich gerade. Habe ich es in der Hand, wie ich mich fühle, jetzt gerade? Könnte ich eingreifen?
      Ich habe das Gefühl, in Richtung Depression zu laufen. Zu Rennen. Alles strengt mich gerade an, in meinem Kopf ist nur Watte und ich kreise gedanklich nur um mich selbst. Ja, ich habe gearbeitet heute, bin Auto gefahren, war draußen im Garten. Aber eigentlich war ich dabei die ganze Zeit in mir drin. Eingeschlossen.
      Ich kenne dieses Gefühl. Besser als mir lieb ist. Und ich weiß nicht, wie ich das nochmal durchstehen sollte. Ein zweites Mal schaffe ich diesen Mist nicht.
      Ich weiß gerade nicht, wohin mich der Weg führt. Ob es nur eine Phase ist, so kurz vorm "Urlaub", oder ob es mich wieder überrollt.
      Was kann ich tun?

      seit Tagen fühle ich mich einfach nur erschöpft und müde. Habe Kopfweh, welches sich von Aspirin unbeeindruckt zeigt. Habe (wie heute) öfter Tage, an denen ich aufpassen muss, nicht grundlos in Tränen auszubrechen.

      Hilfe...
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Hallo Nunki,

      wie hast du es denn das letzte mal aus der Depression geschafft ? Vielleicht kennst du ja schon ein paar Mittelchen, die dagegen helfen ? Ansonsten gibt es hier ja auch ein paar Anregungen im Skill-Thread

      Eine Entscheidung würde ich es nicht gerade nennen, aber das heißt auch nicht dass du dem völlig machtlos ausgeliefert bist. Such die möglichst Unterstützung bei Freund*inne und vllt einer Therapeut*in.
      Da du ja auch von Müdigkeit und Kopfschmerzen sprichst würde ich auf jeden Fall mal einen Termin beim Hausarzt machen. Erschöpfung, Kopfweh und depressive Verstimmung könne ja z.B. auch durch einen Eisenmangel verursacht werden.

      Ich wünsch dir eine gute Besserung,

      Darkpunk
      die verrückten wolken treiben
      mit dem tag ein unfaires spiel
      sie jagen ihn voller schadenfreude
      in die unbarmherzige nacht
      (marko hupel)
      Hallo Darkpunk,

      danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten!

      Darkpunk schrieb:

      wie hast du es denn das letzte mal aus der Depression geschafft ? Vielleicht kennst du ja schon ein paar Mittelchen, die dagegen helfen ? Ansonsten gibt es hier ja auch ein paar Anregungen im Skill-Thread


      Das letzte Mal bin ich aus meinem Leben geflüchtet, wenn man so will. Ich wurde nach meiner Ausbildung nicht übernommen (und war seit rund 5 Jahren depressiv), da hab ich meine Sachen gepackt und bin 700km weg von dort zu meinem Freund (jetzt Mann) gezogen. Also nicht wirklich machbar :tongue: Und nicht sinnvoll - damals schon, aber heute nicht.

      Darkpunk schrieb:

      Eine Entscheidung würde ich es nicht gerade nennen, aber das heißt auch nicht dass du dem völlig machtlos ausgeliefert bist. Such die möglichst Unterstützung bei Freund*inne und vllt einer Therapeut*in.
      Da du ja auch von Müdigkeit und Kopfschmerzen sprichst würde ich auf jeden Fall mal einen Termin beim Hausarzt machen. Erschöpfung, Kopfweh und depressive Verstimmung könne ja z.B. auch durch einen Eisenmangel verursacht werden.


      Freunde sind schwierig - klingt armselig, aber ich habe nicht wirklich welche. Naja, ist anderes Thema... Meine Thera hat gerade Urlaub und mein nächster Termin ist erst im September, bis dahin sollte ich mich also irgendwie über Wasser halten oder mich, besser noch, selber aus dem Loch rausholen.
      Eisenmangel ist ausgeschlossen - ich nehme sowieso regelmäßig Eisen, weil ich es brauche. Ich nehme eher an, dass es (kenne mich jetzt nicht so gut damit aus, ist nur meine persönliche Vermutung), dass es in Richtung Erschöpfungsdepression geht bei mir (den Gebriff Burn Out mag ich nicht, der wird so inflationär verwendet...). Theoretisch müsste ich im Job mal eine Zeit lang kürzer treten, das ist aber derzeit schlichtweg nicht machbar. Das Wochenende konnte ich bisher seht gut für mich nutzen, ich habe mich ausgeschlafen, und gestern haben wir einen schönen Ausflug gemacht. Das hat wirklich sehr gut getan. Wenn ich abgelenkt bin, ist es ok, auch in der Arbeit, aber sobald ich geistigen Leerlauf habe, fühlt sich alles extrem schwer und anstrengend an. Also muss ich irgendwie einen Weg finden, da wieder raus zu kommen. In drei Wochen habe ich Urlaub, fahre ein paar Tage meine Familie besuchen. Dem stehe ich sehr gespalten gegenüber, weil es meiner Oma nicht mehr so gut geht und ich allgemein irgendwie ein komisches Gefühl habe. Dann meine Mieze, bei der wie darauf "warten", dass wir sie gehen lassen müssen...

      Ich weiß, ich muss mir in gewisser Weise auch erlauben, dass es mir nich so gut gehen darf und dass ich mir dann Sachen gönnen darf, die mir gut tun. Während der Woche ist das allerdings extrem schwierig, meist bin ich so geplättet vom Tag, dass ich nur noch was esse und kurz drauf ins Bett falle, da ist nicht mehr viel Zeit für anderes...
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      hmm, also das klingt ja so als könnte es im Urlaub sowohl besser als auch schlechter werden,
      also ich würde mir eine Adresse oder Telefonnummer von irgendeiner Beratungsstelle zumindest für den Notfall raussuchen, dass du nicht bis zum September das Gefühl hast mit niemandem reden zu können;

      wie du es schaffen könntest die ganze Situation mit der Arbeit etwas entspannter zu machen, kann ich jetzt natürlich nicht sagen, weil ich die ganze Situation nicht so genau kenne, aber vllt fallen dir ja doch ein paar kleine Dinge ein, die du in deinem Alltag einbauen kannst. Zumindest für den Uraluab würde ich jetzt schonmal ganz bewusst Sachen einplanen, die dir gut tun könnten, und gerade auch an den tagen bei deiner Familie würd ich darauf achten, dass du auch mal etwas Zeit für dich bekommst.

      Mehr fällt mir jetzt leider auch nicht dazu ein
      die verrückten wolken treiben
      mit dem tag ein unfaires spiel
      sie jagen ihn voller schadenfreude
      in die unbarmherzige nacht
      (marko hupel)
      Hi,

      Wenn ich deine Zeilen lese hab ich das Gefühl, dass du viele Antworten schon kennst aber innerlich gegen dich arbeitest.
      Ablenkung und Action schein dir zu helfen. das zu wissen ist doch schon mal viel wert.

      Die Kopfschmerzen, der Stress auf der Arbeit, die Mieze plus all die anderen Kleinigkeiten, die man eh immer im Hinterkopf mit schleppt... Das ist viel. Wenn dir da nach heulen zumute ist versteht ich das.
      Kannst du dir eingestehen, dass das Leben solche Herausforderungen ständig stellt u es OK ist davon manchmal einfach nur angestrengt wenn nicht sogar über fordert zu sein?

      Ich glaube man kann und sollte an sich arbeiten, Baustellen abbauen sich was gönnen sich reflektieren usw. Aber es gibt immer wieder Lebensphasen in denen alles auf einmal zusammenkommt. Manchmal ist es dann auch OK zu akzeptieren, dass man sich schwer tut und viel mehr als Zähne zusammenbeissen u auf Entspannung der ausser ren Umstände warten nicht möglich ist.

      Sry falls ich total daneben liege ;)

      Darkpunk schrieb:


      wie du es schaffen könntest die ganze Situation mit der Arbeit etwas entspannter zu machen, kann ich jetzt natürlich nicht sagen, weil ich die ganze Situation nicht so genau kenne, aber vllt fallen dir ja doch ein paar kleine Dinge ein, die du in deinem Alltag einbauen kannst. Zumindest für den Uraluab würde ich jetzt schonmal ganz bewusst Sachen einplanen, die dir gut tun könnten, und gerade auch an den tagen bei deiner Familie würd ich darauf achten, dass du auch mal etwas Zeit für dich bekommst.


      Danke dir, auch für deine PN =) Ich habe es gestern geschafft, mit meinem Mann drüber zu reden - dass ich mich gerade nicht so stabil und auf keinem so guten Weg sehe. Das hat sehr gut getan - außerdem haben wir eine kleine Entscheidung getroffen, die mir ein "Projekt" beschert. Ich brauche immer irgendwelche gedanklichen Projekte (ich nenne sie einfach so für mich, also einfach Dinge, die ich planen und mit denen ich mich länger beschäftigen kann), das hilft mir sehr.
      In der Arbeit habe ich mir fest vorgenommen, etwas entspannter zu sein. Leichter gesagt, als getan... Heute habe ich zB sehr pünktlich Feierabend gemacht, fast ohne Überstunden.
      Für meinen Urlaub versuche ich mir auch schon einige Dinge einzuplanen, und vielleicht kann ich mit meinem Mann noch ein "Code-Wort" vereinbaren, wenn mir irgendwas beim Familienbesuch zu viel wird und wir dann mal kurz raus-/weggehen oder so.

      Swollen, vielen Dank auch für deine Antwort. So falsch liegst du garnicht. Gestern, als ich mit meinem Mann drüber geredet habe, habe ich auch festgestellt, dass es gut tut, mir meine momentane Gefühlslage einzugestehen. Einerseits möchte ich vermeiden, dass sie dadurch zu viel Raum einnimmt, und dass vielleicht jemand denken könnte, ich würde mich dann darauf ausruhen. Auf der anderen Seite war es ziemlich befreiend. Ich habe meinem Mann aufgetragen, mich bis zum Urlaub jedes Wochenende einen Tag irgendwo "hinzuschleifen", also Ausflüge mit mir zu machen. Ob ich will oder nicht, weil ich weiß, dass es wichtig und gut wäre.

      Heißt für mich an aktueller Stelle:

      Nunki schrieb:

      Ist es eine Entscheidung? Das frage ich mich gerade. Habe ich es in der Hand, wie ich mich fühle, jetzt gerade? Könnte ich eingreifen?


      Jetzt kann ich noch eingreifen, es ist noch nicht zu spät. Ja, es geht mir nicht so gut. Das ist ok, ist halt so. Aber ich kann was dagegen tun, zusammen mit meinem Schatz. So kann ich hoffentlich erreichen, dass es besser wird, und nicht schlimmer. Denn schlimmer wäre garnicht gut, irgendwann kommt der Punkt, an dem ich es alleine nicht mehr schaffen kann. Das ist zwar aktuell der anstrengendere Weg, aber der sinnvollere. Ich hoffe, wir erwischen die richtige Abzweigung.

      Ich werde meine aktuelle Lage aber auch einmal aufschreiben, so dass ich das meiner Thera im September erzählen/schreiben kann. Ich hätte schon gerne, dass sie meine jetzige Lage hört.
      Flügelwesen
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      Andreas Bourani