Muss ich wirklich zum Hausarzt? Therapie und co

      Bis jetzt ist das aber alles nur in meinem Kopf. Ob ich das wirklich durchhalte ist auch noch die nächste Frage.
      Ich muss mindestens 2 einhalb Stunden pro Tag pendeln. Davor muss ich mit dem Auto zum nächsten Kuhkaff und wieder zurück.
      Und immer bedenken: Ich habe dann schon etwas fertig. Damit ist die Verlockung groß die Sache hinzuschmeißen.
      Und nebenbei muss ich irgendwie noch schaffen zu arbeiten. Je näher die Zeit rückt, umso mehr habe ich so meine Zweifel ob ich das 5 Jahre lang durchhalte.

      Umziehen möchte ich auch nicht unbedingt. Vielleicht wenn man dann dort jemanden kennen gelernt hat. Aber ich kenne mich ja. Da versumpfe ich dann irgendwo in der Hochhaussiedlung im 10. Stock und gehe im übertragenen Sinne vor Einsamkeit vor die Hunde.
      Ich brauche da irgendwie das soziale Umfeld um mich drumherum. Auch wenn ich mit meiner Mutter nicht so optimal klar komme. Aber es ist besser als gar kein sozialer Kontakt und in WGs ist das gar nichts für mich.

      Und andererseits ist eben die Verlockung groß mit fast Mitte 20 auch mal Geld in den Fingern zu halten und nicht nur am Tropf zu hängen.

      Hatte schon überlegt, ob ich wenn es zu viel wird Teilzeitstudium mache. Nur da ist es nahezu unmöglich einen Arbeitgeber zu finden, der sich das gefallen lässt.

      Ich gehe nervlich momentan ziemlich an der Krücke. Habe jede Nacht Alpträume wie es weiter geht.
      Hmm kann ich gut verstehen. auch wenn wg erstmal das logischste klänge ging das bei mir auch nicht gut.

      Letztlich ist es eine Frage wie sehr du es willst und ob du den Mut zum experiment aufbringst.. oder?

      Was die Arbeit angeht.. Die stresst, raubt Zeit, und so weiter man im Studium ist, desto weniger Zeit hat man denke ich.
      Ich muss aber sagen, dass mir die Arbeit auch etwas positives gegeben hat. Während man im Studium mit wissenschaftlichen Texten sich quält, Quellen zusammensucht, Gliederungen macht was auch immer.. dieses ganze stille langwierige arbeiten und lernen... fand ich arbeit zum Teil nen schönen Ausgleich.. Das Gerenne bei der Gastro genauso wie die Routinearbeit im Büro.. Eben mal nicht denken, zumindest nicht so wie im Studium. Und ein direktes Feedback.
      Kann ich verstehen.
      Ich hab nur totale Angst, dass ich das logistisch und fahrtechnisch nicht auf die Reihe kriege.
      Wenn ich mir den Stundenplan jetzt so legen kann, dass ich 3 Tage die Woche Uni habe und den Rest arbeite. Aber das ist ja alles so ungewiss.

      An meiner letzten Hochschule war das alles sehr locker. Keine Anwesenheitspflicht. Man konnte nebenher arbeiten und übertrieben gesagt hätte man sicher auch ein Haus bauen können und hätte beides kombiniert.
      Die Skripte gab es dann im Server.
      Man wurde total an die Hand genommen. Jetzt kann ich das bei dieser Massenuni sicher vergessen.
      Keine Anwesenheitspflicht tat mir gar nicht gut damals :D

      Ich würde sagen.. wenn du es willst versuch es.. mit 500 euro + job wäre zumindest theoretisch ein wg zimmer drin. vllt auch ein kleines appartment.

      Wenn du merkst pendeln geht nicht auf dauer und wg ist das kleinere übel und das studium soll es aber sein..

      Und wenn die Uni gar nichts ist.. Dann hast du immernoch deinen fertigen Abschluss (ein fertiger Abschluss!!!). Schreibst in deinen Lebenslauf Fortbildung Uni xy und die Kurse die für die jeweilige Bewerbung Sinn machen.
      Beim Lebenslauf muss man eh nur wissen wie man es hinschreibt ohne zu Lügen aber so dass es zur Bewerbung passt :D
      Warum wäre wg nichts? Schonmal versucht? Angst davor? Es kommt bei einer wg immer auf die Mitbewohner an...
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Hallo nochmal,

      Lina478 schrieb:

      Ich habe das so verstanden, dass jemand wenn er SSV macht sich erst dadurch ernst genommen fühlt von außen. Das war bei mir nicht so.

      Es ging mir ehrlich gesagt auch um andere User, die das lesen. Also dass diese nicht das Gefühl bekommen, ihre Probleme seien weniger schlimm. Aber das war nur eine Bemerkung am Rande und ich will das hier auch nicht off-Topic werden, sondern zurück zum eigentlichen Thema kommen:

      Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen, dass die Leute, die pendeln (oder jedes Wochenende nach Hause pendeln) lange brauchen um Anschluss zu finden. Ich würde dir daher ans Herz legen, nochmal über eine WG oder einen Platz in einem Studentenwohnheim nachzudenken. Sicher, am Anfang kann es hart sein. Ich hab mich wochenlang echt einsam gefühlt. Aber das gehört dazu und ich denke, dass das auch etwas ist, was zu lernen nicht schadet. Auch, weil man dann zu mehr Selbstständigkeit gezwungen ist. Auch wenn du viel um die Ohren hast, findest du vielleicht die Zeit, dir schonmal die Adressen der Psychologischen Beratung der Uni herauszusuchen. Dann hast du die schnell zur Hand und vielleicht haben die ja doch noch eine Idee, dass es für dich eine Lösung gibt, eine Therapie zu machen. Wobei ich immer noch die Meinung vertrete, dass das kein K.O.-Kriterium für eine Verbeamtung mehr sein muss beziehungsweise dass man im schlimmsten Fall nicht verbeamtet wird, dafür aber als Lehrer im öffentlichen Dienst trotzdem einen sichereren Arbeitsplatz hat als große Teile der restlichen Bevölkerung. Vielleicht bekommst du das alles auch ohne Therapie hin, vielleicht findest du eine Selbsthilfegruppe. Aber ich würde eine Therapie nicht grundsätzlich ausschließen, weil du dir dann große Hürden aufgebaut hast, falls es doch nicht mehr ohne geht.

      Viele Grüße,
      Fylgja
      Wie gesagt. Ich kann mir WG bei mir gar nicht vorstellen. Abgesehen davon, dass ich chaotisch bin und die mich nach einer Woche raus geschmissen hätten, brauche ich meine Ruhe und mein Ding für mich und irgendwo auch mein gewohntes Umfeld.
      Ich habe das durch und das war nur 30 km weg. Ich bin da in der oberen Etage Hochhaussiedlung wirklich versumpft und sah aus wie eine lebende Leiche. Darunter litt dann auch zwischenzeitlich mein Studium und ich bin dann so eine, die das dann auch irgendwie auf die ganze Situation überträgt und an diese Stelle möchte ich nicht wieder hin.

      Ich bin auch so,dass ich mich gegenüber Fremden schwer durchsetzen kann und irgendwie Signale aussende, die verraten, dass ich leicht angreifbar bin. Stichwort: Mobbing.

      Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass das noch weiter weg ist. Nein, Danke. Dafür, dass ich mich auf neue Menschen in einer WG einlasse bin ich nicht so weit.
      Ich bin Jahre lang fies gemobbt wurden und betrachte Gleichaltrige eher aus einer gewissen Distanz. Zusammen leben wäre gar nichts für mich.
      Was denn Anschluss angeht kann ich es bestätigen.

      Als ich (arbeitsbedingt) gependelt bin, hab ich mich in der Gemeinschaft (Arbeit und Wohnen war zusammen) zwar wohl gefühlt und nicht ausgeschlossen, aber richtig auf die Leute eingelassen hab ich mich erst als ich nicht mehr jedes WE gependelt bin und jeden Abend telefoniert hab.

      Wobei ich auch sagen muss, dass ich mit meinem sozialen Umfeld in meiner Wahlheimat zufrieden war, also temporär auch kein Bedürfnis hatte mich zu integrieren.

      Aber bei dir les ich schon den Wunsch raus, an der Uni ein Stück weit anzukommen.
      Will das nicht jeder? Will nicht jeder in seinem Umfeld ankommen, egal ob Bekannt oder Unbekanntes Umfeld. Niemand will zurückgestoßen und allein sein.
      Es ist eben immer die frage wie man das umsetzt, oder umsetzen kann....
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      Ich weiß wie das ist zu pendeln. Ich habe das mit meiner Schule durch und bin 40 Minuten hin und zurück gependelt.

      Anders herum nützt es mir auch nichts, wenn ich dann mein Studium schmeiße, weil ich mich in der neuen Stadt überfordert und einsam fühle.
      Ich werde die erste Zeit pendeln und ich merke ja wie es dann geht.
      Hallo,

      ich würde hier nicht darauf schauen, ob deine berufliche Zukunft damit zerstört ist. Auch muss eine Therapie nicht immer automatisch einen Anschluss aus der Berufsunfähigkeitsversicherung (Quelle: bu-vergleichsberichte.de/beruf…rung-sinnvoll-oder-nicht/) bedeuten. Es können Wartezeiten oder auch Ausschlüsse in diesem Fall vereinbart werden.

      Lieber gehe zum Arzt und auch zu einer Therapie und lass dich entsprechend behandeln. Das ist in vielerlei Hinsicht viel besser. Um die Absicherung deiner Gesundheit und deiner Arbeitskraft kann du dich dann immer noch kümmern.