Muss ich wirklich zum Hausarzt? Therapie und co

      Muss ich wirklich zum Hausarzt? Therapie und co

      Nach langem hin und her habe ich eingesehen, dass ich mir vielleicht doch mal Hilfe suchen sollte.
      Ich war schon mal kurz in Therapie, brauchte damals aber eine Überweisung vom Arzt.
      Letztendlich tat die Therapeutin die ganze Sache mit Abistress ab.

      Genau die Überweisung samt der wenigen freien Plätze war in den letzten Monaten immer ein Hemmnis.
      Ich habe bereits meine alte Therapeutin angerufen und die meinte, unter einem halben Jahr Wartezeit geht nichts.
      Wenn brauche ich eine Überweisung vom Hausarzt.

      Das lässt meinen Entschluss wieder sehr zweifeln.

      zum einen:
      Ich wollte jetzt noch Lehramt an meinen Bachelor studieren. Mit dem Therapievermerk und SSV in der Akte könnte ich eine Verbeamtung knicken.

      zum anderen:

      Meine Hausärztin war früher Ärztin bei der Bundeswehr und genauso sieht sie psychische Probleme auch. Als ich krank geschrieben wurde musste ich bereits mit dem Kopf unterm Arm anrücken. Sie ist da sehr hart und hat grundsätzlich auch wenig Ahnung von psychischen Sachen bzw. tut sie sich schwer zu überweisen. Zum anderen Arzt kann ich nur schlecht, weil die Ärzte hier in der Nähe überlaufen sind. Momentan wohne ich noch auf dem Dorf und wenn ich mir jetzt einen Arzt 80 km weg suche ist der im Notfall schlecht erreichbar und außerdem ist es bei dieser Tuschel und Tratsch Gemeinschaft nachteilig wenn man dann einen Notdienst braucht und gewechselt hat. Abgesehen davon würde es wieder mit einem Vermerk in der Akte enden und damit könnte ich nicht nur meine beruflichen Aussichten vergessen, sondern auch das Abschließen einer Berufsunfähigkeitsversicherung.

      Was ich bräuchte wäre ein Therapeut, der anonym behandelt und keine Vermerke macht. Dazu war ich vor einer Woche bei der studentischen Beratungsstelle meiner Uni, aber der Mann hat mir klar gemacht, dass er bei mir an seine Grenzen kam.

      "Frau xy, da kann ich Ihnen nur schwer weiterhelfen. Ich berate nur und ich denke, sie bräuchten eine längerfristige Therapie und keine einmalige Sitzung."

      Was kann ich noch versuchen an einen anonym behandelnden Therapeuten zu kommen? Jeder Vermerk in meiner Akte bezüglich SSV wäre mein beruflicher Untergang. Ich bin Sozialarbeiterin und wenn ich als Lehrerin verbeamtet werden soll kann ich das vergessen.
      hallo lina,

      was ist mit beratungsstellen zb der kirchen oder pro familia? gibt es sicher auch nicht auf jedem dorf, aber vllt in der nächstgrößeren stadt? dort könnte es auch direkt von der stadt (gesundheitsamt) einen sozialpsychologischen dienst geben...?

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Das weiß ich nicht. Aber die nächste größere Stadt ist sehr weit von mir und einmal die Woche noch extra dahin neben Arbeit und Studium wird zeitlich eng.

      Du hast mich aber auf eine gute Idee gebracht. Wenn ich das Lehramtsstudium mache, könnte ich in dieser Stadt meine Fühler ausstrecken. Ob die mich allerdings länger auch ambulant behandeln da bin ich etwas skeptisch.
      Was ich mich frage fuer den Fall dass du wirklich mit thera die verbeamtung gefährdest:
      Ist dir deine psychische Gesundheit o die verbeamtung wichtiger?

      Was die Versicherung angeht: bin trot Therapie wg svv aufpreislos versichert. Ich glaub ich würde sowas schon gefragt, aber da es schon einige Jahre her war war es wohl irrelevant

      Was den Hausarzt angeht durch umzuege hatte ich schon diverse. Kannst doch bei deinem Hausarzt bleiben u dir nur einmal woanders die Überweisung holen. O seh ich Das falsch?
      Ich muss 5 Jahre zuvor nachweisen, dass ich nicht in Behandlung war bzw. die Auswirkungen nicht langfristig sind. Man fragt aber über 10 Jahre hinaus. Mit SSV kann ich das knicken. Damit nimmt mich keine BU der Welt. Momentan läuft es noch unter Abistress. Das geht eventuell gerade noch so.

      Und ja. Irgendwo ist mir mein berufliches Leben wichtiger, weil ich damit meine Existenz in Gefahr sehe. Wie das jetzt manch einer findet steht auf einem anderen Blatt. Leider habe ich im Bekanntenkreis die Erfahrung machen müssen, dass psychische Erkrankungen bei weitem nicht als Selbstverständlichkeit genommen werden. Erst recht nicht beim Arbeitgeber. Auch wenn einem immer vorgegaukelt wird, man kann sich doch heutzutage outen und erhält keine Nachteile. Im sozialen Bereich ist es noch schlimmer, als wenn man vielleicht im Büro sitzt oder bei der Tankstelle arbeitet.

      Ich denke, wenn ich zu einem anderen Hasuarzt gehe ist wieder so ein endloses Ding. Dann kann ich da ja nicht direkt beim ersten Mal hinein spazieren und den sofort damit konfrontieren, dass ich als Fremde eine Überweisung für eine Therapie will. Mir wäre echt geholfen wenn es diese Regelung nicht gäbe.
      Ich weiß, dass es für Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht versichert sind kostenlose ärztliche Behandlungen gibt. Warum existiert das nicht auch in Bezug auf Psychologen?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lina478“ ()

      Huhu,

      ich hab grad mal wegen der BU gegoogelt, Achtung Googlewissen :D
      Es gibt scheinbar auch Versicherungen die wirklich nur 5 Jahre abfragen.
      Depressionen in diesen 5 Jahren kommen tatsächlich nicht so gut an, muss aber nicht bei jeder Gesellschaft einen Ausschluss bedeuten, jedoch im Regelfall finanziell einen Risikozuschuss.
      Möglich scheint auch zu sein, bestimmte Erkrankungen von der BU-Zahlung auszuschließen. Sprich wenn die BU bei psychischen Erkrankungen nicht zahlen muss, ist denen auch weniger wichtig ob du mal eine hattest. Hilft natürlich nur, wenn du ausschließen kannst (soweit man das können kann), dass du deswegen einmal nicht mehr arbeiten können wirst.
      Mein Freund google rät dazu Anbieter mit einem Versicherungsmakler zu vergleichen. Das hab ich damals auch gemacht.

      Was die Verbeamtung angeht.. Das muss natürlich du wissen und in der Tat ist es da egal was andere denken.
      Ich würde es nur nich als existenzielle Bedrohung sehen. Festanstellung und unbefristete Verträge gibt es ja auch ohne Verbeamtung.
      Und ohne Verbeamtung muss dein Arbeitgeber ja nie von der Thera erfahren, sprich kein Outing.

      Wieso kannst du nicht zum Arzt spazieren und dir die Überweisung holen?
      Dass das bei einem Arzt den man nicht kennt unangenehmer sein kann ist klar (wobei ich die "anonymität" von einmal dafür hin und nie wieder eher positiv fänd). Aber möglich ist es.
      <p>Wenn ich mir die &Uuml;berweisung hole, kann ich die BU wieder 5 Jahre vergessen, da mein Hausarzt das weiter melden muss, bzw. mein Hausarzt dann befragt wird bez&uuml;glich BU.&nbsp;</p>

      Außerdem denke ich, dass die einem mit der BU immer einen Strick draus drehen können. Im Extremfall hat man dann Jahre eingezahlt und wenn es drauf ankommt zahlen sie doch nicht.
      Hallo Lina,

      zunächst Mal zur Verbeamtung: Eine Therapie muss heute nicht mehr zwangsläufig ein automatisches Ausschlusskriterium sein. Ich nehme an, dass das nicht in allen Bundesländern gleich ist (wir sprechen hier doch über Deutschland, oder?), aber so nach und nach scheint die Einsicht durchzusickern, dass einmal Therapie nicht bedeutet, dass da jemand lebenslang schwer krank ist. Natürlich schauen die genau auf die Gesundheitsgeschichte, einmal verbeamtet können sie einen ja auch so gut wie nicht mehr loswerden und da will man schon wissen, wen man bis ans Ende seines Lebens einstellt. Trotzdem scheint mittlerweile durchzusickern, dass zum Beispiel eine Therapie wegen Prüfungsangst oder Problemen, sich vom Elternhaus zu lösen nicht das selbe ist wie eine Therapie wegen eines Traumas oder einer Persönlichkeitsstörung. Damit sollen m.E. nicht die Probleme und Krankheiten gewertet werden, sondern es ist halt wahrscheinlicher, dass letztere höhere Gesundheitskosten verursachen werden. (Ich hab dazu einige Artikel gelesen, ich find sie aber im Moment leider nicht mehr.)
      Was heißt das jetzt für dich? Angenommen du bekommst das mit dem Hausarzt geregelt und findest einen Therapeuten, dann kannst du dein Problem mit der Verbeamtung in der ersten Sitzung (soweit ich weiß, fallen die probatorischen Sitzungen noch nicht unter Therapie und werden damit nicht vermerkt? sagt es mir, wenn ich falsch liege, ich bin da unsicher) schildern und auf seine Reaktion warten. Es ist nämlich meiner Erfahrung nach so, dass vieles, was die Therapeuten an die Krankenkasse weitergeben ohnehin oft Quatsch ist, weil es zum Beispiel angegeben werden muss, selbst wenn zu dem Zeitpunkt noch keine Diagnose besteht o.Ä. Es wäre daher die Frage, was als offizieller Grund der Therapie angegeben wird. Etwas komplett anderes kann der Therapeut natürlich nicht schreiben, aber er kann zum beispiel bei mehreren Diagnosen nicht alle nennen etc. Lügen kann er nunmal nicht.
      Außerdem: Wenn deine Verbeamtung abgelehnt wird, dann muss, soweit ich weiß, dieses Schreiben eine Rechtsbehelfsbelehrung enthalten, in der eine Frist genannt wird. Innerhalb dieser Frist kannst du Widerspruch einlegen und deinen Fall begründen. Dann müssen die sich zumindest nochmal deine Unterlagen anschauen und es kann sein, dass sie dann doch nochmal anders entscheiden. Und sonst kann ich mich nur Swollen anschließen, auch ohne Beamtung kann man leben und vor allem das tun, worauf es dir ankommt: Lehrer sein.

      Jetzt zum Thema an eine Therapie kommen: Soweit ich weiß kannst du nirgends eine anonyme Therapie machen. Beratungsstellen sind in der Regel auf den Einstieg oder für die Überbrückung ausgerichtet, bieten aber keine längerfristige Therapie. Die einzige Möglichkeit wäre, die Therapie komplett selber zu bezahlen - das dürfte deine Mittel als Student aber überschreiten. Deshalb würde ich zu dem normalen Weg, also Hausarzt, Attest, Therapie mit Kostenübernahme durch die Kasse, raten.

      Lina478 schrieb:

      Ich denke, wenn ich zu einem anderen Hasuarzt gehe ist wieder so ein endloses Ding. Dann kann ich da ja nicht direkt beim ersten Mal hinein spazieren und den sofort damit konfrontieren, dass ich als Fremde eine Überweisung für eine Therapie will. Mir wäre echt geholfen wenn es diese Regelung nicht gäbe.
      Auch da schließe ich mich Swollen an. Warum soll das nicht gehen? Zudem ist es doch viel sinnvoller, als drei Termine bei einem Hausarzt zu machen, wenn man das auch gleich im ersten regeln kann. Du gehst da einfach hin, sagst wie deine Situation ist, wie es dir geht, wie deine Symptome sind. Dann sagst du, dass du bei der Beratungsstelle warst und man dort der Ansicht war, dass eine Therapie sinnvoll sei und dass du das gern machen würdest. Meiner Erfahrung nach ist es erfolgreicher, wenn man nach der Symptomschilderung und dem, was die Beratungsstelle gesagt hat, fragt, wie der Arzt das sieht. "Was würden Sie mir empfehlen" kommt halt besser als "Ich will xy". Widersprechen kann man ihm immer noch. Wenn der Arzt fragt, warum du zu ihm kommst, kannst du ihm ja immer noch sagen, wie deine eigentliche Hausärztin drauf ist. Sinnvoll kann es sein, sich vorher aufzuschreiben, was man sagen will, dann hat man das für sich schonmal formuliert und zumindest mir hilft es, dass ich nicht vor dem Arzt sitze und einen Blackout habe.

      Grüße,
      Fylgja

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Fylgja“ ()

      Wie gesagt. Das sind für mich momentan alles Hürden, durch die ich eventuell doch von einer Langzeittherapie absehe.
      Wir reden hier von SSV und nicht mehr von Abistress. Das ist eine Stufe schärfer.
      Ich habe bereits 2010 einige Sitzungen hinter mir gehabt. Damals aber unter der Kategorie Depressionen und Abistress.

      Auch wenn ich die BU bewilligt bekomme, ist mir das unter diesen Umständen definitiv zu heikel.
      Ich kann das definitiv sagen, weil ich bereits anonyme Angaben gemacht habe und ein Mitarbeiter diese anonymen Angaben weiter leitete.
      Es gibt diese Option, dass man eine BU anonym prüfen lässt.
      Heraus kam, dass es bereits jetzt mit der BU knapp werden würde, da ich vor 5 Jahren wegen Abistress in Therapie war.
      Und da reden wir noch nicht von SSV, sondern Depressionen und Abistress.

      Man riet mir noch ein paar Jahre ins Land gehen zu lassen, vor der Beantragung. Gehe ich jetzt wieder zum Therapeuten, warte ich wieder ewig und dann kann ich es mitunter trotzdem vergessen.

      Edit: Danke euch allen. Mittlerweile habe ich noch eine Variante gefunden. Es gibt an meiner zukünftigen Uni eine bessere Beratung mit richtigen Psychologen. Die würden das laut Auskunft wohl auch anonym machen. Ich bin gespannt.

      Lina478 schrieb:

      Wir reden hier von SSV und nicht mehr von Abistress. Das ist eine Stufe schärfer.
      Ich habe bereits 2010 einige Sitzungen hinter mir gehabt. Damals aber unter der Kategorie Depressionen und Abistress.

      Darum geht es ja eben: Dass der Therapeut das nicht so angeben muss. Reicht doch, wenn er auch heute noch Depressionen angibt. Selbstschädigendes Verhalten ist ohnehin ein Symptom, keine Krankheit, es kann ihn ja keiner dazu auffordern, alle Symptome bei der Krankenkasse anzugeben.
      Davon abgesehen: Es stimmt, spätere Arbeitgeber mögen selbstschädigendes Verhalten und durch den Abistress ausgelöste Depressionen unterschiedlich werten. Ich würde das aber nicht tun. Möglich, dass es dir in deiner momentanen Situation schlechter geht, als vor/während dem Abi. Aber deswegen ist das nicht grundsätzlich als "eine Stufe schärfer" zu bewerten. Ich schreibe das deshalb, weil hier immer wieder Leute mit dem Gedanken und Gefühl aufschlagen "Ich habe ja _nur_ Stress durch die Schule und dadurch _nur_ Depressionen, mir geht es also erst richtig schlecht, wenn sichtbare Symptome dazukommen" was dann im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass sich jemand verl*tzt, weil er erst dann das Gefühl hat, ernst genommen zu werden.

      Viele Grüße,
      Fylgja
      Das kann ich vergessen. Ich glaube nicht, dass ein Therapeut absichtlich die BU bescheißt. Hatte schon meine Hausärztin gefragt und sie reagierte daraufhin pampig und meinte das würde sie nicht machen. Ärzte und Therapeuten sind verpflichtet die Wahrheit anzugeben und weiterzuleiten. Ich glaube, wenn man mit dem Hausarzt ganz dicke befreundet ist mag das gehen. Aber so definitiv nicht.
      Und nein SSV kam bei mir nie durchs ernst genommen werden. Aber danke für deine Bemühungen.
      Hallo Lina

      Moment mal, da hast du mich missverstanden. Oder ich dich? Mir ging es jetzt nur darum, was der Hausarzt beziehungsweise der Therapeut an die Krankenkasse weiterleitet, wenn du eine Therapie machen willst. Und da muss er nur die Diagnose weiterleiten. Zum Beispiel Depressionen. Selbstverl*tzung ist keine Diagnose (es gibt da festgeschriebene Diagnosekataloge/-schlüssel, keine Ahnung wie das in Deutschland ist, ICD 10 oder DSM 5?). Deshalb muss er das auch nicht angeben. Das hat nichts mit bescheißen zu tun, sondern damit, dass Symptome nicht angegeben werden. Vielleicht haben wir aneinander vorbeigeredet und es ging dir jetzt um die Verbeamtung statt um das, was an die Krankenkasse weitergegeben wird?
      Wenn du mehrere Diagnosen hast, weiß ich nicht, ob der Therapeut verpflichtet ist, alle anzugeben. Das kann sein, muss aber nicht, da müsste man sich erkundigen.

      Lina478 schrieb:

      Und nein SSV kam bei mir nie durchs ernst genommen werden.
      Was ich sagen wollte war: Ich finde Unterteilungen von psychischen Problemen in "schlimm", "weniger schlimm" etc. problematisch - zumindest im Rahmen eines Selbsthilfeforums. Denn das subjektiv empfundene Leid lässt sich da meiner Meinung nach nur sehr schwer einteilen. Und ich habe einfach Sorge, dass andere User sowas lesen und dann denken, ihre Probleme wären nicht schlimm genug. Verstehst du, wie ich das meine?

      Viele Grüße,
      Fylgja
      Nein ich verstehe nicht was du mit dem letzten Abschnitt meinst.
      Ich habe das so verstanden, dass jemand wenn er SSV macht sich erst dadurch ernst genommen fühlt von außen. Das war bei mir nicht so.

      Bezüglich des ersten: Therapeutin und Hausärztin waren da in Kontakt. Zumindest beim letzten Mal. Also denke ich nicht, dass die nur eine Sache weiter melden.
      Also bei mir wars so, dass ich meiner Therapeutin erzählt hab was der Psychiater gesagt hat (depressive Episode und Borderline) und vom SVV hab ich auch erzählt, im Antrag an die KK stand dann nur leichte depressive Episode und Anpassungsstörung... Da stand also auch nix von Borderline und ich glaub nicht dass sie "einfach so" (ich hab nämlich nicht darum gebeten) die KK beschei*en würde...
      liebe lina.
      ich hatte da dieselben Probleme und Ängste wie du.
      bin mittlerweile seit ein paar jahren Lehrerin (und komme auch aus einem kleinen Dorf) - und hatte eben auch berechtigt angst wegen vermerken in einer akte (wegen borderline und svv und Depressionen) usw.
      hab aber festgestellt dass bisher jeder Psychiater und Therapeut bei dem ich war diese Ängste kennt und ich konnte bisher immer einfach bar zahlen ohne es über die krankenkasse laufen zu lassen. auch die Medikamente hab ich in der apotheke dann immer bar bezahlt - auch wenn die einen da komisch anschauen... aber bin eben auch extra in apotheken weiter weg in anderen Städten gefahren, damit mich auch ja niemand kennt.
      du findest da bestimmt auch solche Ärzte und Therapeuten. das ist bei weitem kein Einzelfall.
      Leider müsste ich um bar zu zahlen erst einmal Bargeld haben. Genau da mangelt es aber und wenn die Sitzung 100 Euro kostet (so war es beim letzten Mal) und ich verdiene mit Minijob ganz wenig dann überlebe ich den Monat finanziell nicht. Und meine Familie soll bei Möglichkeit nicht davon wissen.
      Ich werde mir den Tipp aber für später aufheben, wenn ich dann verdiene. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen.

      Aber dein Doppelleben kenne ich. Ist super anstrengend und mühsam, aber im Dorf kennt eben jeder jeden.

      Ich kenne es von meiner bisherigen Therapeutin und Ärztin nur so, dass alles genau vermerkt wurde. Meine Cousine ist auch bei der Ärztin und hat um BU gefragt und statt weniger aufzuschreiben hat die die Sache eher überdramatisiert.
      auch finanziell kommt mir mein Therapeut entgegen. ich zahl 40 euro pro Sitzung (die zwischen 1-3 stunden dauern können, wenns mal "schlimmer" ist) und ich geh so ca. einmal im Monat hin (naja bzw. jetzt grade setz ich für unbestimmte zeit aus).
      hab aber auch schon andere ganz negative Erfahrungen gemacht wo der Psychiater Unmengen verlangt hat und keine Ahnung von gar nix hatte und auch nicht interessiert war...
      gib nicht auf.
      Wenn ich so überlege was ich als ungelernte Kraft brutto raushabe pro Std finde ich 40 sehr zuvorkommend und 100 nicht zuviel. Soweit ich weiß bedeutet Psychotherapeut 5 Jahre Studium und danach Ausbildung auf eigene Kosten. Dazu kommt Praxis, Aquise, Buchhaltung..

      Trotzdem ist 100 Euro haben, auf den Monat dann vllt 400, als Student zumindest wie ich es erfahren hab nahe an unmöglich.

      Lina du hast dich doch für das Studium entschieden oder?
      Das war dann in einer größeren Stadt?
      Die 2. Frage verstehe ich nicht. Meinst du mein bevorstehendes oder damaliges Studium?

      Ja, deshalb ist es für mich mit 100 Euro echt unmöglich. Ich habe wenn ich irgendwie an einen guten Job komme vielleicht 300 Euro raus. Ich muss aber leben, mich ernähren und Krankenversicherung usw.

      Von daher kann ich das vergessen. Wenn man arbeitet ist es aber eine echte Alternative.