Ob ich das schaffe? Selbstzweifel

      Ob ich das schaffe? Selbstzweifel

      Ich bin jetzt am Ende meines Studiums und ziemlich unzufrieden und unglücklich.
      Mehr aus der Not heraus habe ich Soziale Arbeit studiert, weil es eben das einzige war was sich in der Nähe ergab und weil ich auch nicht wegziehen wollte und mich nicht in der Lage sah.
      Das Studium machte auch Spaß, das Praktikum war dann eher der Schock.
      Ich habe realisiert, dass ich mir nicht vorstellen kann Jahre lang Menschen zu helfen, die auch Hilfe brauchen und in Extremsituationen sind wenn ich selbst instabil bin.

      Nun wird es finanziell aber langsam eng bei mir. Ich würde gern Lehramt studieren und fühle mich jetzt auch in der Lage weiter weg zu gehen. Meine Familie würde mir 500 Euro dazu geben.
      Den Rest müsste ich durch Nebenjobs aufbringen. Nebenher müsste ich aber 1 1/2 Stunden pro Strecke zur Uni fahren und dann noch jobben. Mit dem Zug und Semesterticket wäre die Fahrt kostenlos.

      Auf der einen Seite bin ich Feuer und Flamme für dieses Studium. Auf der anderen Seite bin ich wirklich skeptisch die Sache finanziell zu stemmen.
      Insgesamt wären das noch einmal 5 Jahre und da ich älter bin kommt da auch noch die Krankenversicherung etc. hinzu.
      Abgesehen davon bin ich durch meine psychischen Probleme eben nicht die fitteste. Nebenjob und Studium wird heftig stressig werden.
      Einseits wäre es genial endlich einmal mehr als 1000 Euro pro Monat in der Hand zu haben. Andererseits habe ich das Gefühl das mir der Job mehr schadet als gut tut.

      Ich bin hin und her gerissen wie ich mich entscheide.
      Was meint ihr?
      Hey Lina478,

      letztlich kannst du nur selbst entscheiden, ob du ein Zweitstudium möchtes. Es gibt für das Finanzielle noch die Möglichkeit eines Studienkredites, kannst du relativ simpel beantragen, und meines Wissens nach jeweils zu Beginn des Semesters verändern. Wenn ich richtig informiert bin, bekommt man da auch die Zinsen direkt abgezogen, also wenn du zum Beispiel pro Monat 500 € möchtest, bekommst du dann halt die 500€ minus der Zinsen, sodass du dann nur die beispielhaften 500€ zurückzahlen musst. (bisher ist das aber gefährliches Halbwissen!)

      Wenn du dir aber grundsätzlich Lehramt eher als Soziale Arbeit vorstellen kannst, dann wäre vielleicht ein Versuch gar nicht schlecht? Gerade in diesen sozialen Jobs (egal ob Lehramt oder soz. Arbeit) ist es ja irgendwie wichtig glücklich zu sein, weil man ja mit fühlenden Menschen zu tun hat und nicht mit Geld und für dein persönliches Seelenheil ist es ja auch wichtig glücklich zu sein.

      Ich hoffe, ich konnte helfen,
      die vielleicht.
      Hey du,

      mal eine andere Überlegung. Wenn ich das hier:

      Lina478 schrieb:

      Einseits wäre es genial endlich einmal mehr als 1000 Euro pro Monat in der Hand zu haben. Andererseits habe ich das Gefühl das mir der Job mehr schadet als gut tut.

      richtig verstehe, dann hattest du als Student bisher 1000€ pro Monat zur Verfügung? Falls ja, wäre es für dich eine Option, mit wenig klar zu kommen? Ich kenen viele Studierende, darunter meine Wenigkeit, die mit sehr viel weniger Geld gut über die Runden kommen. Natürlich hängt das von verschiedenen Faktoren und Lebensumständen ab, aber auch wenn man mal die - sehr hoch veranschlagten - Berechnungen verschiedener Organisationen oder Medien zu Rate zieht, sind 1000€ im Monat schon recht viel als Student. Also ich denke, wen das wirklich dein Traumstudium ist, dann sollten doch ein paar finanzielle Abstriche nicht wirklich schm*rzhaft sein, oder?
      Und noch zum Thema Finanzierung: Hast du dich mal informiert, ob du für ein Stipendium in Frage kommen würdest? Bestimmt gibt s an deiner Hochschule auch eine Stipendienberatung, erkundige dich da doch mal.

      Dann mal zum Studium an und für sich: Ich würde dir, wie jedem in einer ähnlichen Situation beziehungsweise grundsätzlich jedem, zu einer Studienberatung raten. Am besten sowohl fach- als auch hochschul- und problemspezifisch. Fachspezifisch im Sinne von: Welche Kompetenzen solltest du mitbringen? Welche erwirbst du? Wie sieht der Erfahrungswert des speziellen Faches bzgl. Semesteranzahl etc. aus. Und dann vor allem auch problemspezifisch: Es schadet nicht, sich vor dem Studium zu erkundigen, welche Hilfsangebote dir als krankem Menschen speziell an dieser Hochschule zur Verfügung stehen. Und ich finde, in einem persönlichen Gespräch mit jemandem, der gewisse Erfahrungswerte hat, kann man wirklich gute Entscheidungshilfen und Tipps bekommen.
      Dann zum Lehramt an sich: Ich will dir das nicht grundsätzlich ausreden, aber du solltest dir bewusst sein, dass Lehrer sein auch nicht ohne ist. Auch hier wirst du immer wieder mit Menschen in problematischen Situationen konfrontiert werden - wenn natürlich auch nicht in der Konzentration wie in vielen Bereichen der sozialen Arbeit. Hängt natürlich auch sehr von der Schule ab. Und bei Lehrern ist die Quote derer, die berufsbedingt (z.B. stressbedingt) erkranken oder deren Probleme sich durch den berufsbedingten Stress erhöhen auch sehr hoch. Auch darüber würde ich ganz offen in einer Studienberatung sprechen, in der du auch deine persönlichen psychischen Probleme ansprichst. Natürlich können auch psychisch Kranke super Lehrer sein - aber es ist eben ein Beruf, der einem sehr viel abverlangt.
      Gibt es denn für dich noch andere Pläne? In der sozialen Arbeit gibt es ja zum Beispiel auch Bereiche, bei denen man nicht direkt mit Menschen arbeitet. Ich nehme an, du hast einen Bachelor gemacht? Es gibt ja zum Beispiel auch Masterstudiengänge im sozialen Bereich. Die gehen in der Regel nur vier Semeser stat zehn, das wäre ja finanziell auch eher machbar. Ich denke da zum Beispiel an soziales Management. Das hat eine Bekannte von mir gemacht. Und in beiden Jobs, in denen sie seitdem gearbeitet hat, bestand ihre Arbeit nicht im direkten Umgang mit Menschen (abgesehen von dem Team, in dem sie arbeitet logischerweise). Hast du dich da mal ausreichend informiert? Für das kommende Semester sind natürlich die meisten Fristen abgelaufen, aber dann kannst du dich ja für das nächste Semester bewerben. Das also nur mal so als zusätzliche Idee. Ich will dir das Lehramt nicht ausreden, aber es passiert ja einfach schnell, dass man eine gewisse Vorstellung hat und sich auf diese versteift und dadurch die vielen anderen Möglichkeiten aus dem Blick verliert.

      Liebe Grüße,
      Fylgja.
      Nein, fylgja das hast du falsch verstanden. Ich habe mich falsch ausgedrückt.
      Ich hatte als Studentin nie 1000 Euro. Es wäre nur schön so viel zu verdienen.

      Ich schreibe später mehr. Muss nochmal los.

      Ich war bei der Studienberatung direkt beim Arbeitsamt, da wurde mir zum Lehramt zugeraten. Leider wurde es recht knapp, als es auf die Finanzierung kam. Da wusste die gute Frau auch nicht wie das mit dem Geld klappen soll.

      Und von einem Master Soziale Arbeit rieten sie mir eindeutig ab, weil das zu speziell ist und in zu spezielle Richtungen geht.

      Was bei Lehramt auf mich zukommt weiß ich. Ich komme aus einer Lehrerfamilie und habe davor etliche Praktika gemacht.

      Soziales Management ist leider etwas völlig anderes als Soziale Arbeit. Dafür hätte ich Soma bereits im Bachelor studieren müssen. Ich bin fürs kommende Semester bereits 2 Mal für Lehramt zugelassen. Die Frage ist nur ob machen oder nicht.
      Hallo nochmal,

      tut mir Leid, da habe ich dich wirklich missverstanden. Also wenn das mit der Finanzierung so aussieht, würde ich mich auch dem Vorschlag von @vielleicht anschließen und mich mal zum Thema Studienkredit informieren. Anosnsten, wie gesagt, Stipendienberatung. Stipendien gehen nicht nur nach Bedürftigkeit oder Noten, sondern auch nach sozialem oder politischem Engagement etc. Möglicherweise passt du da wo rein?
      Ich persönlich würde eher einen Kredit aufnehmen, als zu riskieren, dass ich aufgrund der Doppeltbelastung Studium + Nebenjob mein Studium gefährde. Aber das muss jeder für sich selber herausfinden. Und es gibt ja auch eine große Palette an Nebenjobs, die man vielleicht nicht alle als gleich anstrengend empfindet.

      Viele Grüße,
      Fylgja.

      P.S.:

      Lina478 schrieb:

      Soziales Management ist leider etwas völlig anderes als Soziale Arbeit. Dafür hätte ich Soma bereits im Bachelor studieren müssen.
      Auch wenn das Thema Master für dich generell nicht in Frage kommt, da ja das Lehramt dein Berufswunsch ist, möchte ich das hier anmerken, falls jemand anderes mitliest, den das eventuell betrifft: Diese Info ist nicht korrekt. Es gibt auch Masterstudiengänge Soziales Management, für die man keinen Bachelor in Sozialem Management braucht, sondern z.B. in Sozialer Arbeit (und ggf. noch Berufserfahrung und Anderes, die Modalitäten sind da wirklich oft sehr verschieden). Bitte nicht von einem Studiengang auf alle anderen der selben/einer ähnlichen Ausrichtung schließen, sondern immer informieren. Im schlimmsten Fall verbaut man sich sonst unnötigerweise Chancen.
      Das war nicht dein Fehler. Ich habe mich blöd ausgedrückt.

      In welcher Stadt hast du das mit Soma denn gesehen? Ich bin so informiert, dass man Soma nur mit dem Bachelor Soma studieren kann. Die Unis und FHs haben auch merkwürdige Zulassungsbedingungen was den Master Soziale Arbeit angeht. Alles sehr speziell und jede Hochschule berechnet das anders.

      Da Soma aber eh nicht für mich in Frage käme, ist mir das jetzt ein bisschen zweitrangig.

      Bei Krediten habe ich immer ein komisches Gefühl. Gerade beim KFW wollen die das Geld so schnell wie möglich zurück haben und das macht mir ein bisschen Bauchschmerzen.Ich würde ungern Schulden machen.
      Also beim googlen bin ich da auf einen Fernstudiengang der Technischen Universität Kaiserslautern und einen regulären Studiengang der Evangelischen Hochschule Freiburg gestoßen. Hab mich jetzt nicht näher damit befasst, aber ich denke, wenn man da sucht, findet sich sicher noch mehr.

      Von Studienkrediten habe ich keine Ahnung, kann aber gut verstehen, dass du dich dabei unwohl fühlst. Geht mir auch so. Du bist doch im Moment noch an einer Hochschule eingeschrieben, ja? Gibt es da keine Beratungsstelle, die über verschiedene Studienkredite oder allgemein zum Thema Studienkredit informiert?

      Viele Grüße,
      Fylgja
      Ich bin nicht getauft. Meinst du, das geht trotzdem?
      Beratungsstelle gab es. Aber mein Fall ist komplex bezüglich Zweitstudium und die Sachbearbeiterin war überfordert. Ich war bei der Studienberatung, beim Studentenwerk und beim Arbeitsamt. Selbst meine Mutter meinte: Besser kann man sich jetzt auch nicht informieren.

      Zum Teil sind mir aber selbst da Leute begenet die Lücken hatten. Mir wollte z.B. jemand vom Arbeitsamt weiß machen ich würde nur bis 25 Unterhalt bekommen. Dabei habe ich vom Gericht eine ganz andere Info bekommen und das war ja die oberste Stelle.

      Danke für die Infos. Ich werde mal drauf schauen.

      Jetzt muss ich erstmal bibbern, dass meine Bachelorarbeit durch den TÜV geht und gut abschneidet. Drückt mir mal bitte alle die Daumen.
      Hallo nochmal.

      Naja, ich will dich ja nicht von deinem Studienziel abbringen. War nur so eine Idee mit dem Master. Soweit ich informiert bin, richten sich die Hochschulen kirchlicher Träger auch nach den Landes(Bundes-?)hochschulgesetzen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Konfession da eine Rolle spielt. Müsste man aber jeweils in die Zulassungsordnung schauen.

      Hm, das ist ja richtig blöd, dass du da keine kompetente Beratung gefunden hast bzw. dass dein Fall so eine Ausnahme darstellt, dass sich da niemand auskennt.

      Erstmal Glückwunsch, dass du deine BA-Arbeit fertig hast. Gibt es berechtigte Gründe, dass du dir da Sorgen um das Bestehen machen musst oder machst du dir "nur" Sorgen um die Note? Ich glaub bei beidem hilft Ablenkung und nicht zu viel nachgrübeln, denn ändern kannst du jetzt nichts mehr und zum Sorgen machen ist noch genug Zeit, wenn du das Ergebnis hast und es wirklich nicht so ausfallen sollte, wie du hoffst. Aber das ist leichter gesagt als getan, ich weiß.

      Viele Grüße,
      Fylgja.
      Eigentlich habe ich ein gutes Gefühl mit der BA. Aber gerade
      wo hier so viel Wirbel in der Öffentlichkeit um Plagiate gemacht wird, ist man als Student extrem verunsichert ob man auch alle Quellen ordnungsgemäß angegeben hat. Denn wenn man vergisst ist es ja schon ein Plagiat.

      Nicht so toll fand ich auch , dass meine Zweitbetreuerin gleich damit protzte, dass die BA vor mir wohl durchgefallen sei und sie zu viel geschrieben hätte und der Prof ihr sicher keine 4 mehr gibt. Das ist natürlich super motivierend und ich hatte danach überhaupt nicht mehr das Gefühl dass das was ich schreibe gut ist.
      Ich habe auch zu viel geschrieben. 80 Seiten. Aber der Prof meinte in der Mail es gäbe kein Limit :(
      Hey lina,

      was deine Frage ob du es schaffst angeht..
      Das musst natuerlich letztlich Du einschaetzen.
      Was Stipendien u Kredite angeht Das war aus meiner Erfahrung nie so praktikabel.

      Bafoeg faellt raus?

      Ansonsten denke ich Kosten gering halten, wg Zimmer gut auswaehlen, semesterticket statt Auto, Discounter statt Edeka usw lach
      Die Krankenkasse ist wirklich ein fieser kostenfaktor, war mit ein Grund dass ich nach gefuehlt Jahrzehnten die Uni Uni hab sein lassen. Aber ich hatte da auch laengst keine Motivation mehr.
      Was Jobs angeht.. wuerde ich auch nicht Grad Richtung gastro denken. Manchmal findet man mit viel muehe gute Sachen. Kleiner buchladen, Nachtdienst bei dem man sogar schlafen kann, Betreuung im kinderzirkus. Finanziell ist es toll wenn man die Option hat in den Semesterferien 40std zu arbeiten. Das kann einen uebwr Das naechste Semester tragen.
      In meinem letzten Job hatte ich so 500-600netto raus. Mit Krankenkasse war Das schon sehr hart. Ich bin aber auch ein Mensch der nicht einfach mal 3 Monate nicht ausgehen will.
      Die liebe Krankenkasse nimmt Unsummen an Geld ein und wenn ich jetzt nochmal 5 Jahre studiere bin ich 30 und dann ist der Betrag noch höher. Mit über 30 würde ich dann idiotischerweise wieder elternunabhängiges Bafög bekommen. Ich kann kostenlos Zug fahren und werde pendeln. Das wird bei 3 Stunden echt fies. Aber es spart Geld. Wenn auch nicht Zeit. Weggehen tue ich nie, weil ich kaum soziale Beziehungen habe und mit Klamotten bin ich ebenfalls recht bescheiden. Alkohol und Zigaretten brauche ich nicht.