Sinnlosigkeit

      Sinnlosigkeit

      Hallo zusammen,

      mir geht's nicht wirklich gut und naja ich liege im Grunde im Bett rum und gucke Serien oder schreibe oder so.Ich kriegs einfach nicht anders hin. Es gibt Menschen, die wollen, dass ich aufstehe und die mit mir was unternehmen wollen, nur _will ich das nicht. Ich lerne nicht mehr oder schreibe Hausarbeit oder sonst irgendwas und ich weiß ja, dass ich aufstehen muss, damit sich die depressive Phase wieder löst, aber ich weiß gerade einfach nicht wozu. Es ist so viel Sinnlosigkeit in mir, in allem. Ich gehe zwar nachts noch joggen, aber selbst das ist sinnlos, weil keine Steigerung stattfindet und Spaß macht mir das auch nicht.Ich weiß ja im Grunde was ich machen muss und dass es hilft mit Freunden unterwegs zu sein oder mal aufzustehen und die kleinen Dinge toll zu finden, aber es fühlt sich alles so sinnlos an. Mir fehlen sogar die Worte, um das irgendwie näher zu beschreiben.

      Womit bezwingt ihr Sinnlosigkeit? Wie zwingt ihr euch dazu wieder aufzustehen oder ähnliches?

      Danke für's lesen und Grüße,
      die vielleicht.
      Hallo vielleicht,

      oh wie ich diese Zustände kenne und hasse :rolleyes2: Ich kann dich gut verstehen. Was mir manchmal hilft, sind Freunde, die wissen, dass sie nicht locker lassen dürfen beziehungsweise denen ich das mitteile. Die mich dann wirklich auch fragen: "Gehts grad wirklich nicht oder brauchst du nur etwas Druck?" Gibt leider nicht viele, die das wirklich können. Mein Schwesterherz zum Beispiel, die fragt auch gar nicht erst, die packt mich einfach ein und nimmt mich mit z.B. zum Spazieren. Vielleicht gibt es so jemanden, der dir mal ein bisschen in den Hintern treten kann? Wie wohnst du denn - alleine oder in einer WG, Studentenwohnheim...? Manchmal ist es gut, sich an die Tagesstruktur anderer "dranzuhängen", wie meine Ärztin das mal formuliert hat. Geht halt am leichtesten, wenn man nicht allein wohnt.
      Ich verstehe voll und ganz, dass du nicht willst, weil du keine Kraft hast, keine Motivation, weil es sich vermutlich so anfühlt, als sei es egal, ob du aufstehtst oder nicht oder weil jeder kleine Schritt so unglaublich viel Kraft kostet. Das fühlt sich alles ganz scheiße an. Du solltest nur bedenken: Von allein geht es eher nicht weg. Vielleicht reagierst du jetzt innerlich mit "Na und?". Aber auch, wenn alles sinnlos erscheint: Das, was du jetzt im Moment fühlst und durchmachst, das willst du ja nicht fühlen und durchmachen. Vermutlich kommt es dir sehr weit weg vor, aber mach dir bewusst, dass du nicht immer so gefühlt hast und nicht immer so fühlen wirst. Ich versuche mir immer vor Augen zu halten, dass ich bisher noch aus jedem Tief gekommen bin - es also auch diesmal schaffe.

      vielleicht schrieb:

      Ich gehe zwar nachts noch joggen, aber selbst das ist sinnlos, weil keine Steigerung stattfindet und Spaß macht mir das auch nicht.
      Aber du kannst echt stolz darauf sein, dass du noch joggen gehst, so, wie es dir gerade geht. Das ist klasse. Und was meinst du mit Steigerung? Tempo, Distanz, usw.? Das ist doch jetzt nebensächlich. Sei nicht so streng mit dir. Du kannst doch nicht gleichzeitig diese schwere Phase überwinden und auch noch sportliche Höchstleistung schaffen wollen.
      Wie ist das denn mit der Hausarbeit? Das war/ist für mich immer eine große Motivation. Nicht nur, weil ich gute Noten will, sondern auch, weil man sich ja i.d.R. das Thema selber raussucht. Vielleicht kannst du dafür wieder irgendwie die Begeisterung finden? Geht es um etwas, das dir wichtig ist? Manchmal hilft es, anderen zu erzählen, über was man schreibt (hilft beim Schreibprozess sowieso meistens), dann kommt man ins diskutieren, hat neue Ideen etc., davon abgesehen, dass man den Inhalt für sich in dem Moment oft begreiflich macht und strukturiert, indem man ihm jemand anderem erzählt. Hast du spezifische Probleme beim Schreiben oder hängt das nur mit deiner momentanen Situation zusammen? Es gibt an vielen Hochschulen ein Schreibcentrum mit Schreibberatung. Ein Termin dort wäre zumindest wieder eine Verbindlichkeit und etwas, was dir zumindest für einen Tag ein bisschen Struktur gibt.
      Und vielleicht machst du dir auch klar, dass es Konsequenzen hat, wenn du jetzt nur rumliegst, über die du dich später ärgern wirst. Manchmal hilft so ein bisschen wohldosierter Druck auch.

      Viele Grüße,
      Fylgja
      Hallo,

      danke für deine Antwort. Ich wohne alleine in einem Studentenwohnheim und naja, viele sind gerade unterwegs oder in ihrer Heimat, weil Semesterferien sind. Ich hab schon noch ein paar Leute die hier sind, aber ich stoße die alle so sehr weg, ich würde auch nichts mit mir machen wollen.
      Es ist diese Undankbarkeit und diese unfassbare Sinnlosigkeit. Ich bin eigentlich so hoch privilegiert, ich darf studieren und hab das Glück nebenbei nicht arbeiten zu müssen und habe ein (zwar gerade nicht fahrtüchtiges) Auto und mir fehlt es an nichts und ich habe tolle Freunde und trotzdem lieg ich nur sinnlos rum und krieg nichts mehr hin. Aufstehen, anziehen, duschen, einkaufen, all das. Weil sich mir der Sinn nicht erschließt und klar ich weiß im Grunde wie ich da raus kommen könnte, aber wozu?
      Und ja, nachts ist dann der Selbsthass so groß, dass ich mir Sportklamotten anziehen kann und laufen gehe, sogar duschen ist danach drin und ja, ich laufe jetzt seit 2 oder 3 Monaten mindestens einmal täglich (also nachts), aber da passiert kein Fortschritt, weder im Tempo, noch in der Distanz oder an meiner Erschöpfung.
      Alles, was ich früher gern gemacht habe, macht mir keinen Spaß mehr, alles wirkt wie hinter Glas.
      In meiner Hausarbeit versuche ich aus diversen Förderungsprogrammen (hauptsächlich "Mutig werden mit Til Tiger" und "Faustlos") für Kinder im Kita-alter etwas zusammen zu stellen, womit traumatisierte Kinder gefördert werden können, ein Thema was ich eigentlich für superwichtig halte und ich mir auch selbst gesucht habe und mich drauf gefreut habe. Die Bücher liegen hier aber nur vorwurfsvoll rum, mehr passiert nicht, weil mir der Sinn fehlt und ich meinen **rsch nicht hochkriege, aber selbst über mich kann ich mich grad nicht wirklich ärgern. Eigentlich bin ich gut im schreiben, ich weiß auch wie man eine Hausarbeit schreibt, das ist eigentlich gar nicht das Problem.

      Danke, dass ihr bis hierhin mitgelesen habt.
      Grüße,
      die vielleicht.
      Hey.
      Du hast das Thema ausgesucht und bestimmt die Betreuungstante ordentlich bequatscht. Sofern du das Buch nun hast, was du brauchst, schreib. Zumal du ein Abgabedatum hast- vielleicht nimmst du dir jeden Tag nur so und so viel vor. Damit du nicht direkt kapitulierst, wenn du siehst, dass noch 30 Seiten oder so warten. Klar, du kannst es wieder alles in der Nacht vor der Abgabe schreiben. Aber dann wird es vielleicht tatsächlich nicht so, wie du wolltest.
      Außerdem kollidiert das mit deiner Ich-laufe-nachts-wie-eine-Irre-Zeit. Also, liegt der Sinn gegebenenfalls nun darin, eine tolle Note zu holen und vor allem wirklich etwas verschriftlichen, womit andere was anfangen können. Es gibt so viele Broschüren, die sich mit "wie erkenne ich, wie reagiere ich, was kann ich tun" beschäftigen. Die reißen innerhalb von einer Vorder- und Rückseite alles nur an. So eine Broschüre schreibst du nicht, sondern deins ist zielorientierter, tiefgründiger, du kannst mehr mitgeben, wenn es ordentlich und gut ist.
      Ansonsten ist hinter Glas okay. Wenn es wieder vorübergeht.
      Ich schlafe zum Beispiel jeden Tag 12 oder mehr Stunden. Auch nicht förderlich, um ein Glas abzubauen. Ansonsten arbeite ich, um das in den Griff zu kriegen, tatsächlich wieder mit Tagesplänen (zumindest halbherzig), Zeitangaben und Einschätzungen, wie lange man diese Beschäftigung nun hat. Pausen sind auch eingeplant. Probier's selbst mal wieder aus?
      Ich würde noch von parentaler Strenge quatschen, aber dafür bin ich die Falsche.

      Denk an dich,
      alwalo
      Urlaub ist die Zeit
      in der die Seele Luft holt
      und den Problemen
      einen frischen Wind verpasst
      Hey,

      vielleicht schrieb:

      Weil sich mir der Sinn nicht erschließt und klar ich weiß im Grunde wie ich da raus kommen könnte, aber wozu?


      was steckt denn dahinter, warum denkst Du, es ist sinnlos? Das wäre vielleicht wichtig zu wissen. Ist es eine Sinnlosigkeit, die aus einer depressiven Phase entsteht, quasi ausgelöst durch die Antriebslosigkeit? Oder hast Du generell eine Haltung gegenüber der Welt als solche, dass eh alles sinnlos ist - was sich in solchen Phasen eben dann heftig niederschlägt?

      Bei ersterem hilft nur einfach wieder anzufangen das richtige zu tun - wovon Du ja für Dich auch weißt, was es ist, das sagst Du ja.
      Bei letzterem hilft nur radikale Akzeptanz, dass es sich eben so anfühlt und dann anzufangen wieder das richtige zu tun, weil Du vielleicht ja noch weißt, dass sich diese Form der gefühlten Sinnlosigkeit am besten ertragen lässt, wenn Du Dich besser fühlst und mehr am Leben partiziupierst.

      So oder so: es gibt diese Welt, wie sie ist. Ob sie sinnlos oder sinnvoll ist, das kann wohl keiner der Diesseitigen final beantworten. Fakt ist aber, dass Du JETZT HIER bist und das kannst Du entweder schulterzuckend hinnehmen oder das für Dich Beste daraus machen. Letzteres, glaub mir, macht mehr Spaß. Und wenn sich irgendwann doch herausstellt, dass alles gar nicht so sinnlos ist, dann hat man besser nicht alles für nichts weggeworfen. Ich jedenfalls gestatte mir diesen Zweifel und finde ihn bahnbrechend, wenn es darum geht vermeintlich Sinnloses, von dem ich aber weiß, dass es mir eigentlich sogar Spaß macht, in Angriff zu nehmen. Und manche Phasen kann ich auch einfach nur mit "es geht wieder vorüber" überstehen und an diesem Gedanken mich festhalten und darauf aufbauend "einfach weiter" machen. Weil wenn ich wieder mehr Sinn in den Dingen sehe, dann will ich mir selbst nicht die ganze Zeit in den A* beissen müssen, dass ich das so habe schleifen lassen.

      Grüße,
      klirr
      Hallo,
      danke für die Antworten und verzeiht meine späte Reaktion.
      Die Hausarbeit ist geschoben, ich schreibe sie also im kommenden Semester, ich habe also versagt.

      Ich glaube diese Sinnlosigkeit kommt aus der Depression, aber genau weiß ich es nicht. Ich bin traurig und leer und zweifel alles, jeden und mich an.
      Das schwankt alles so sehr und das Problem ist, wenn es wieder so depressiv ist, wie eben gerade, dann fühlt sich das nicht so an, als dass es vorbei gehen würde. Dann ist alles sinnlos und naja, was eben dazu gehört. Aber es fühlt sich nicht so an, als wäre es vergänglich. Ich weiß das rational, nur emotional kommt es eben nicht an.

      liebe Grüße,
      die vielleicht.
      Hallo,

      nur ein kurzer Gedanke: Würdest du zu einem Freund auch sagen, er habe versagt, wenn er eine Hausarbeit verschieben musste, weil er krank war? Habe ich versagt, weil ich wegen der Depressionen ein Urlaubssemester einlegen musste? Wieso solltest du dich anders bewerten als andere (ich gehe davon aus, dass du das tust)? Wieso gelten für dich strengere Maßstäbe? Ich weiß, dass es schwer ist, aber diese Härte gegen dich selbst bringt dich ja auch nicht voran. Vielleicht versuchst du stattdessen, die Situation weniger wertend zu beschreiben. Irgendwann kommt dann vielleicht auch innerlich an, dass du nicht versagt hast.
      Du hast es evtl. schon geschrieben, ich finde es gerade nicht: Bist du in Behandlung? Wie sieht es mit Therapie und Medis aus?

      Liebe Grüße,
      Fylgja
      Hallo vielleicht

      ich kenn dieses Gefühl auch und weiß wie schwer es ist wenn man est mal unter
      der "warmen Decke" ligt wider darunter herfor zu kommen und ich meine nicht
      das man einfach zu faul ist sondern das es sich wiklich sinlos erschein weil man denk
      "da drausen ist nichts für das es sich lont aufzustehen"
      leider kenne ich auch kein richtiges Retzept dagegen aber ich kann dir sagen das es doch lont
      mir hat es geholfen wider mit dem zeichenen anzufangen anfangs habe ich mir
      einfach block und stifte ins bett geholt und irgend habe ich mir dan pinsel und farbe geschnappt
      und bin tatsechlich wieder aufgestanden
      ich weis natürlich nicht ob du gerne zeichnest, aber ich denke du weist was du gerne machst/gemacht hast

      Fylgja schrieb:

      Du hast es evtl. schon geschrieben, ich finde es gerade nicht: Bist du in Behandlung? Wie sieht es mit Therapie und Medis aus?


      das würde mich auch interesieren, dan köntest du das mal ansprechen und dir von jemanden helfen lassen
      der dafür ausgebildet ist

      ich hoffe das das vieleicht ein klein bisschen hilfreich wahr ^^

      liebe Grüße Floret

      (tut mir leid wen da viele rechtschreibfehler drin sind aber meine korektu geht momentan nicht)
      Genau in dem Moment,
      als die Raupe dachte die Welt geht unter
      wurde sie zum Schmetterling

      Peter Banary
      Hallo,
      ja, ich habe gerade mit meiner 2. Therapie angefangen (es geht diese Woche auch endlich weiter - meine Therapeutin hatte 3 Wochen Urlaub) und ich nehme seit etwa einem Jahr Antidepressiva und Angstlöser und beides wohl ziemlich hoch dosiert und meine Psychiaterin meint, dass höher gehen nicht wirklich sinnvoll ist.

      Gerade habe ich das Gefühl, dass es ein bisschen besser ist, ich habe wieder angefangen zu schreiben und lasse ein paar Menschen an mich heran. Nur wirklich toll ist es halt immer noch nicht, aber vielleicht muss es das ja auch gar nicht. Ich habe nur wieder vermehrte Angst, die war mir in dieser Sinnlosigkeit deutlich egaler..

      Ich danke euch, für eure Worte.
      Liebe Grüße,
      vielleicht.