Hochsensibilität, PMS, extreme Emotionalität (weinen)

      Hochsensibilität, PMS, extreme Emotionalität (weinen)

      HalliHallo!

      Mich beschäftigt derzeit das Thema Hochsensibilität. Ich habe bereits länger Bücher darüber im Schrank stehen, dachte bisher allerdings darüber, dass ich mich nicht so anstellen soll. Inzwischen ist der Begriff ja viel verbreiteter. Und Hochsensibilität, eine erhöhte Feinfühligkeit, wird mehr und mehr als positive und wertvolle Eigenschaft angesehen und wird viel mehr thematisiert. also da sagen Leute selbstbewusst, dass sie Hochsensibel sind und sprechen über ihre Gefühle. Wenn überhaupt, dann schäme ich mich dafür, wenn ich so empfindlich/emofindsam bin. Nun, ich vermute, dass ich stark Hochsensibel bin (zumindest war das 'stark' Ergebnis eines Tests- hochsensibilitaet-seminare.de/…3%A4t-verstehen/hsp-test/). Gleichzeitig las ich, dass man sich die erhöhte Sensibilität nicht abtrainieren kann. Und das machte mich stutzig: Genau das versuchte ich nämlich bisher mein Leben lang. Ich denke: "ich bin viel zu sensibel für diese Welt. Das darf mir doch jetzt nichts ausmachen... Ich muss stark sein, darf meine Gefühle nicht zeigen. Warum tue ich mir jetzt so schwer, meine Meinung zu vertreten? " Und übe, dass ich in Situationen souveräner und gelassener rüberkomme/werde (Im Prinzip übe, meine Gefühle erfolgreich nciht zu spüren und zu vertuschen) Usw.

      Nur,wenn ich auf Dauer nicht dagegen angehen kann, wie dann mit dieser -Eigenschaft (so nenne ich es mal) - zufriedenstellend Leben??? Was tun, wenn mich das Leben an sich/ das Leben in der herkömmlichen Gesellschaft überfordert??

      An der Stelle würden mich eure Erfahrungen zum Thema Hochsensibilität interessieren. Kennst du den Begriff, oder vielleicht auch noch nicht, findest aber, das hört sich interessant an... oder bist kritisch...
      Wie geht jemand von euch als HochsensibleR damit um? Hier im Forum müsste es ja wimmeln von HSP (hochsensible Persönlichkeiten).

      Kann man zu sensibel sein? Eine Therapeutin meinte mal, das gäbe es nicht...
      Ich muss die Tage so oft weinen und bin dauernd gerührt und den Tränen nahe, dass ich sehr wohl denke, dass es ein 'zu sensibel' gibt. Ich will auch um keinen Preis in der Öffentlichkeit anfangen müssen zu weinen. Wie würde das denn aussehen? und was würden andere Leute dann machen? Hilfe, dann würde ich auffallen, mir würden Fragen gestellt werden, dann müsste ich mich erklären.... obwohl ich dann eig. nur meine Ruhe möchte (da verlässt mich die korrekte Grammatik/Zeitform - haben wöllte?? ;) oder einfach bräuchte)

      Ich bin auch in manchen Zeiten sensibler, als zu anderen Phasen. Und da kommt dann das Thema PMS (Frauenthema: wers nicht kennt, bitte googlen - möchte das nicht hier ausbreiten...) auf den Plan. Und da Frage ich mich: Wer bin ich eigentlich? Sensibel, weinerlich, stark, depressiv... von welchem zustand kann ich ausgehen, wenns mir Hormonbedingt gut 2 Wochen gut und knapp 2 Wochen blöd geht... Vielleicht mag jemand schreiben, wie sie damit umgeht (evtl. auch per pn). Oder was es da für intereaante Hintergründe gibt und Umgangsformen. Ich nehme Antidepressiva und trotzdem Schwankt meine Stimmung.

      Also ich mache ja auch gerade eine (Trauma)Therapie und viel kommt hoch. Aber manchmal stecke ich das relativ gut weg und nen anderes mal, heule ich bei jeder Regung von Mitgefühl...

      Puh, ich muss sagen: das war für mich nicht leicht zu posten... ich bin gespannt, was ihr zu berichten wisst. Danke fürs Lesen und bitte lacht mich nicht aus...

      LG Amikalein
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      hej amika,

      ich bin sicher nicht hochsensibel, auch wenn einige der dinge in dem test auf mich zutreffen - ich brauche viel zeit für mich, mag keine menschenmengen oder laute situationen, und ich bin konfliktscheu.

      ich denke auch nicht, dass man zu sensibel sein kann, und es macht sicher keinen sinn, gefühle unterdrücken zu wollen. denn wenn sie da sind, sind sie nun mal da, dann muss man mit ihnen umgehen, aber nicht den deckel drauf halten. ich würde an deiner stelle glaube ich versuchen, die gefühle zu akzeptieren, im sinne von willkommen heißen. denn sie sind ja auch ein wichtiger ratgeber für dich, für deine momentane verfassung und ein kompass für das, was du dir im moment zumuten kannst und was lieber nicht. und wenn du beides hast, sensible und starke phasen, ist es doch umso besser, denn dann musst du auf nichts verzichten. sondern eigentlich nur beidem raum geben und eben bestimmte dinge eher in bestimmte phasen legen.

      wenn im zusammenhang mit pms die sensible seite rauskommt - begrüße sie. gib den gefühlen vielleicht namen (sowas wie "der kleine heuler", "das wehwehchen", etc) und dann sagst du ihnen "hallo, du bist auch wieder da!" und kümmerst dich ein bisschen. soll heißen, wenn dir nach weinen ist, dann wein halt. solange du zuhause bist ist das doch völlig unproblematisch. und wenn, jetzt mal als beispiel weils bei mir so ist, du nur tierfilme schauen magst, weil dir alles andere zu dramatisch ist, dann mach halt einen tierfilmabend, oder zwei, drei. oder wickel dich in eine decke, höre beruhigende musik und verbring so den abend. niemand zwingt einen, auf ein rammelvolles konzert zu gehen, wenn einem gerade nicht danach ist. vllt kannst du das ja sogar takten, wenn dein zyklus halbwegs regelmäßig ist, dann weiß man ja vorher schon, och, dafür kauf ich lieber keine tickets, da ist mir wahrscheinlich mehr nach bett.

      ich denke es bringt nichts, deine gefühlswelt zu werten, denn sie ist nun mal da. das wörtchen "zu" signalisiert ja, dass daran irgendwas falsch wäre, und das ist das, was ich und vlt auch deine therapeutin nicht glauben kann. es ist doch toll, wenn man für bestimmte dinge empfänglich ist, wenn man dinge mitfühlt, die andere vlt nicht mitfühlen können. und dass es auch seiten gibt, die in manchen momenten halt unpassend sind - konfliktscheu sein zum beispiel - da lernt man sich halt einen umgang damit an. mir geht es heute noch so, dass ich bei ungerechtigkeiten nicht still sein kann, und obwohl es mir total zuwider ist, muss ich dann in konflikte gehen und hab jedesmal zum einen das gefühl, dass mein kopf total heiß wird beim reden, kann mich an nichts erinnern, was ich gesagt habe und denke zum anderen hinterher "jetzt geht die welt unter" und bin immer ganz erstaunt, dass leute danach noch normal mit mir reden. obwohl doch alles so unharmonisch war ;) aber inzwischen habe ich es einfach oft genug gemacht, dass es mich zwar in der situation selbst "mitnimmt", aber ich hinterher doch auch recht schnell damit abschließen kann. manchmal geht es nicht, dann schlafe ich wegen einem konflikt mal zwei drei nächte schlecht, aber hey, ganz ehrlich, dann hat man halt mal schlecht geschlafen.

      hat bestimmt auch vorteile, wenn man ein super dickes fell hat (dafür verpasst man da dann halt vieles, zb im zwischenmenschlichen, du kennst bestimmt von leuten "wieso ist der jetzt beleidigt?" wo sich alle anderen nur anschauen und denken, "was ist das denn für ne dumme frage, ist doch glasklar warum!"), und genau so hat es vorteile, wenn man sensibel ist :) natürlich gerät man auch mal in situationen, auf die man nicht vorbereitet ist, und es "überfällt" einen entweder unmittelbar oder eben später. aber ganz ehrlich: dann kümmert man sich um sich, gönnt sich ruhe, und die welt geht davon auch nicht unter. (stichwort in der öffentlichkeit weinen: die meisten leute sprechen dich sowieso nicht an, sondern gucken nur komisch, und das mag sich blöd anfühlen, aber irgendwann ist es auch vorbei oder du findest ein kaufhaus/café mit toilette, wo du mal zehn minten bleiben kannst, oder oder. und wenn du nur am weinen und nicht gerade am schluchzen bist, nimmt jeder, der vllt doch fragt, gerne eine ausrede wie "kontaktlinsen verrutscht" oder "allergie" oder so. also wenn du es zwei, dreimal erlebt hast wirst du merken, so schlimm wie man es sich vorstellt ist es gar nicht.).

      ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen zuversicht vermitteln, es ist nichts schlechtes, sensibel zu sein. man muss sich nur ein paar tricks und strategien aneignen, um nicht im unpassenden moment zu sehr "gerissen" zu werden :)

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Hallo Solaine,

      vielen Dank für deine Antwort! Ich habe sie gelesen und sie tut mir sehr gut, weil sie so eine wertschätzende Haltung vermittelt. Du hast recht damit, dass es in Ordnung ist, wenn ich beide Seiten kenne und mich darauf einstellen kann/lernen kann, mich darauf einzustellen - das zu lesen tut mir sehr gut.

      Bitte entschuldige die etwas verspätete Antwort. Ich war bisher nicht in der Lage, zu antworten und vermutlich wird auch diese Nachricht kürzer ausfallen - mehr schaffe ich im Moment nicht.... die Antwort hilft mir, die unterschiedlich sensiblen Seiten an mir mehr anerkennen zu können und nciht nur als Hemmschuh zu sehen.
      Hast du den anderen Thread von mir verfolgt? Dort war auch Serien schauen - v.a. harmlose, auch Kinderserien- ein Thema. Ich habe Tierdokus angeschaut. Habe auch da emotionale erwischt: Mit den Tieren leben; oder so. Sie gefielen mir richtig gut.

      Wenn ich mir die sensiblen Phasen zugestehe und erlaube, ganz langsam und bedächtig zu machen, dann geht es mir damit auch halbwegs gut, bzw. dann komme ich klar. das erlauben ist so eine Sache; diesmal finde ich, hab ich es ganz gut hingekriegt.

      Ich frage mich nur, wie sich dies z.B. mit einer Arbeitsstelle vereinbaren ließe. Das ist bei mir eben auch gerade Thema - jobcenter lässt grüßen :-/ Mein Arbeitsfeld wäre im sozialen Bereich, nur habe ich da im Moment nicht die Kraft dafür - es ist mir (noch) ein rätsel, wie sich alles stimmig und passend zusammenfügen lässt... die Zeit wirds zeigen... :)

      Liebe Grüße von der müden
      Amika
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~
      Hallo Amica (was fer ein Schöner Name -Freundin :) ) ,
      Der Test sagt ich währe auch hochsensiebel, ganz so unrealistisch is das garnicht .


      So das man empfindlich auf Kritik reagiert, Sich schnell zurückgewiesen und somit nicht richtig geliebt fühlt, Schnell weint..ist echt nicht schön.

      Allerdings gibt es auch die positiven Seiten dass man Sachen sieht die anderen Verborgen sind, sein Leben in einem anderen Sinne sieht und hinterfragt, Philosophische Gedankendinxes aufstellt, und immer die Fantasie eines Kindes behällt und sehr stark für Positives ist.

      Ich glaube die Psychologin hat recht, man kann nicht zu sensiebel sein.
      Bestimmt kann man Hochsensibilität nicht "heilen", wiso sollte man diese Gabe auch nehmen ?
      Aber ich glaube man kann lernen dass andere Menschen Sachen nicht böß meinen, sondern einfach Sachen anderst ausdrücken.
      Früher hat mich die Meinung von Anderen sehr interessiert (was denken sie Von mir...) und daraus meinen Wert definiert.
      Aber mittlerweile kränkt es mich nicht mehr wenn Fremde finden dass ich Scheiße binn, Wissens halt nicht besser, Ich kenn meinen Wert und andere mögen mich für das was ich binn.
      ...

      Allerdings dauert dieser Prozess eine Ganze Weile und ist wohl nie ganz abgeschlossen.

      Aber ich will damit sagen dass man lernen kann die negativen Seiten mehr zu - kontrolloeren ist das Falsche Wort - aber damit zurechtzukommen und lernen dass andere Menschen die Sachen oft anderst meinen und uns nicht verletzen wollen sondern einfach den Ton wählen die sie auch bei jemanden, der so Sensiebel wie ein Renotzeros ist , nehmen.

      Zu dem PBS kann ich dir aus Biologischen Gründen nichts sagen.
      Ich kenn nur normale Stimmungsschwankungen - von Depri bis in der Öffentlichkeit " I caame inn like a Wreeeakingbaaal ! " singen Yippi Ya jey- . Ein Rezept dagegen hab ich leider nicht.
      Mir hilft immer der Gedanke " in ein Paar Stunden/Tagen bist du wieder Yey " und Aufmunterungsstrategien natürlich (Z.B Die Sitkom "Die Nanny " ♥♥)

      Mehr kann ich dir leider nicht sagen, ich will das von Solaine erfundene Rad nicht nochmal erfinden,
      oder rumspekulieren.

      Alles Liebe <3

      White Dove

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „White Dove“ ()

      liebe amika,

      das freut mich und du musst auch gar nicht viel antworten.

      wegen deiner arbeitsstelle, ganz ehrlich, wenn es so weit ist gibt es auch da sicher möglichkeiten. sozialer bereich ist natürlich eher hart, weil man die einzelschicksale täglich miterlebt, aber entweder lernst du dann für die konkreten situationen ein schutzschild zu bauen, oder, wenn du nicht immer mit menschen arbeiten musst (also zb nicht in einer einrichtung, wo sie einfach überall sind, sondern in einer anlaufstelle, wo man termine ausmacht), kannst du dir die termine vllt auch so legen, dass an den sensibelsten tagen eher büroarbeit dran ist. denn da ist es wieder das gleiche, solange du für dich an deinem schreibtisch mit den tränen kämpfst, ist es ja gar nicht schlimm und man kann jederzeit aufs klo etc.

      und wer weiß, wenn du dich generell stabilisierst, sind ja vielleicht auch die sensiblen phasen nicht mehr ganz so empfindlich und du kannst sie auf die freizeit konzentrieren. disarming hat das in deinem anedren thread glaube ich gesagt: schritt für schritt. wenn es so weit ist, findest du dafür eie lösung.

      alles liebe,
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Ja, wird sich alles zeigen. Mich nervt es gerade nur, bzw. frustriert mich ... die Phase hält an... weinen geht gerade nicht mehr. Es war einfacher, als ich so viel geweint habe, da war ich traurig, dann aber auch wieder gut gelaunt. Gerade ist alles trüber einheitsbrei...
      Sei du selbst! Alle anderen sind bereits vergeben.
      ~ Oscar Wilde ~