Gefühl als einzige gescheitert zu sein?

      @fylgja: Sei mal ehrlich: Wie leicht ist es denn sich abzukapseln und zu distanzieren, wenn das gesamte Umfeld Vergleiche anstellt? Unsere Gesellschaft vergleicht nun einmal. Damit ist meine Mutter auch nicht die Erste und Einzige.
      Den Menschen, der da Augen und Ohren verschließt und das gar nicht an sich heran lässt würde ich gern sehen.
      Fakt ist nun mal, dass man wenn man mit über Mitte 20 noch nie Geld verdient hat eher die Ausnahme darstellt.
      Weiterhin: Willst du mir jetzt unterstellen, ich wäre nicht auf anstrengende Anmerkungen eingegangen? Ich habe Andere NIE abgewertet.
      Dass meine Mutter sprunghaft ist und heute morgen so und morgen so denkt, habe ich mehrfach geschrieben. Und nein: Sollten jetzt Kommentare kommen wie: Dann distanziere dich von ihr, bringt mich das Null weiter. Solange sie der Geldgeber ist, reden wir auf anderen Ebenen.

      @solaine: Mal ehrlich: Die meisten Menschen sind nun einmal so veranlagt, dass sie sich über die Fehler anderer freuen. Ansonsten hätten Serien wie Frauentausch oder andere Kaliber wohl längst abgefrühstückt. Genauso wie jeder hin und wieder über andere lästert freut er sich, dass es anderen schlechter geht als ihm selbst. Wie moralisch wertvoll das ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber ich denke, der Mensch ist grundsätzlich so veranlagt und wenn wir das abstreiten idealisieren wir einen Übermenschen, den es so nicht gibt

      Lina478 schrieb:

      Aber ich denke, der Mensch ist grundsätzlich so veranlagt und wenn wir das abstreiten idealisieren wir einen Übermenschen, den es so nicht gibt


      naja, sich über fehler anderer lustig machen oder es genießen, wenn andere sich drüber lustig machen ist das eine (und sicher auch eine charakterschwäche, auch wenn sie fast jeder, ich auch, hat). aber andere bei wichtigen dingen wie ihrer eigenen lebensentscheidung spüren zu lassen, wie armselig man sie findet, ist halt mehr als ein kleines moralisches defizit. aber vermutlïch haben die leute um dich rum das meistenteils gar nicht so gemeint, sondern freuen sich einfach, weil sie gerade mal erfolg haben, und erzählen das jedem ohne drüber nachzudenken, dass leute, die gerade an einer anderen stelle ihres lebens stehen, sich dabei vllt scheiße fühlen könnten. und ja, auch das macht jeder mal, und gerade deswegen sollte man daraus keine generalabwertung der eigenen person, des eigenen lebens und eigener entscheidungen machen.

      es sagt niemand, dass das leicht ist. und ja, jeder vergleicht sich. aber man kann dem mehr oder weniger raum geben, sich seine eigenen stärken bewusst machen und gegenstrategien anwenden (zb positiv-listen, gute gedanken etc) oder eben nicht. und wenn nicht, reißt es einen wesentlich mehr.
      zum beispiel habe ich probleme mit meinem aussehen und meinem körper. aber ich hab sehr lange und schmerzhaft gelernt, dass es gar keinen sinn macht darüber ständig nachzudenken und dem so viel raum zu geben, weil sich an meinem aussehen dadurch nichts ändert und ich mir nur das leben versaue. deshalb hab ich geübt, darüber nicht mehr nachzudenken, mache das, was ich brauche, um mich fit, lebenstüchtig und in kontrolle über meinen körper zu fühlen (sehr viel sport) und nach ein paar jahren klappte das. wenn mich heute jemand gezielt nach meinem aussehen fragt, komm ich immer noch in scheiß stimmung, aber in meinem alter redet man darüber nicht mehr so viel und ich denke meistens einfach nicht drüber nach und schaue mich zb auch anders im spiegel an, also nicht mehr so "sehe ich heute mal so aus wie ich gerne würde?" sondern eher "ist der pickel von gestern noch da, nee, also alles gut." vergleiche mich also wenn mit mir selbst, dränge die blöden gedanken weg, mache dinge die ich mag und die mir ein gutes gefühl geben. und siehe da, psychisch bin ich wesentlich stabiler als vor zehn jahren.

      auch mit müttern, die dabei nicht hilfreich sind, kann man unterschiedlich umgehen, aber irgendwie muss man mit ihnen umgehen. ich schalte auch da auf ignore, weil ich das mit dem klärenden gespräch aus anderen gründen nicht konnte/wollte. aber auch meine mutter ist da ein hardcore-trampel, ich habe zb von einem unfall eine große narbe auf der stirn und sie machte durchaus sprüche wie "na wenigstens bist du nicht völlig entstellt, aber trag doch lieber nen pony...", die in der situation damals, da war ich 19, nicht so pralle waren. auch zum thema beruf hat sie immer ihren senf gegeben, fh-professorin sollte ich werden (weils ja das einzige war was mit meinem dumm gewählten studium vielleicht etwas geld bringt) und/oder ins eu-parlament... klar, gab zeiten wo mich das extrem verunsichert hat, aber es lohnt sich, an der eigenen haltung dazu zu arbeiten. ein klärendes gespräch wäre in deiner situation da sicher eine gute idee. oder, wenn du das nicht kannst oder willst, eben ohren auf durchzug und ein dickes fell anziehen. das macht die beziehung zur mutter nicht besser, aber hilft einem selbst.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Hallo nochmal,

      bessere Worte als solaines wunderbare Antwort werde ich nicht finden, deswegen nicht mehr viel von mir dazu.
      Ich habe nicht gesagt, dass es leicht ist. Aber es ist einen Versuch wert, an sich zu arbeiten. Denn die anderen kannst du nicht oder nur wenig ändern. Was du aber ändern kannst, ist deine Einstellung zu dir und zu anderen. Und ja, auch zu deiner Mutter. Ich bin 26 und finanziell auch noch komplett von meinen Eltern abhängig und das voraussichtlich noch zwei weitere Jahre. Aber deswegen muss ich nicht alles richtig finden, was meine Eltern sagen. Ich darf mich trotzdem innerlich von manchem distanzieren.
      Ob Menschen grundsätzlich so und so sind, führt hier zu weit vom Thema weg, denke ich. Wenn du willst, können wir das mal per PN diskutieren, ich setze mich damit zur Zeit zwecks Studium intensiv auseinander.

      Viele Grüße,
      Fylgja
      An sich ist mir das egal wenn ich allein bin (was sehr oft der Fall ist).
      Bewusst wird es mir nur, wenn ich viele Menschen treffe oder mit Menschen zusammen komme.
      Sicher kann man das lernen relativ zu sehen. Aber ich finde es bringt auf Dauer nichts die rosa Brille aufzusetzen.

      Ich habe mit Mitte 20 weder Kinder noch ein festes Einkommen oder einen Job und wohne wieder bei meiner Mutter.
      Ich bin die Einzige in meinem Umfeld. Ich hätte gern Kinder und merke das meine innere Uhr tickt.
      Gleiches gilt für den Job, den ich vermutlich nie ausübe, weil ich mich entschließe noch etwas dran zu hängen.
      Einerseits weiß ich das es meine einzige Alternative ist, aus der sozialen Arbeit raus zu kommen. Andererseits sehe ich eben weitere Jahre ohne Einkommen.

      Und bei aller Akzeptanz. Aber ich finde mit Mitte 20 ist man eben nicht mehr Anfang 20 und im Gegensatz zu meinen ehemaligen Mitschülern hänge ich massiv hinterher.
      Und sich das schön zu reden finde ich eher schwer. Für mich fühlt es sich eher an mit 18 nach dem Abi stecken geblieben zu sein. Es gibt genau einen Unterschied, denn ich habe hoffentlich bald mein Bachelorzeugnis in der Hand.

      Ich finde wenn man oft allein ist, hat man auch kein Konkurenzdenken. Das böse Erwachen kommt bei mir eher wenn ich meine 4 Wände verlasse und mich anschaue und meine Ex Mitschüler sehe.
      Hallo Lina478,

      für mich liest sich das so raus, dass es eher deine eigenen Ansprüche sind, denen du nicht gerecht wirst als die der anderen. Einfach mein Gefühl. Und wenn du dich dann mit anderen vergleichst, wird das nochmal verstärkt.
      Wie wäre das denn, wenn du dich mal mit anderen vergleichst als denen, die von außen ein "ach so perefektes Leben" haben (dass niemand ein perfektes Leben hat, ist ja sowieso klar). Ich fühle mich auch oft mies, weil ich meiner Meinung nach nicht das erreicht habe was ich bis Ende 20 erreichen wollte - beruflich - und manchmal sehe ich mir dann facebook-Profile von ehemaligen Mitschülern an und sehe nur: Die reisen dort hin und da hin und haben studiert, arbeiten erfolgreich, strahlen auf allen Bildern usw.usf. Abgesehen davon, dass das ja sowieso nur ein Bruchstück ist, fühle ich mich danach noch schlechter als vorher. Ich habe aber auch viele Menschen in meinem Umfeld, die Umwege gegangen sind, die Pausen brauchten, die nochmal ganz neu angefangen haben, sei es mit Mitte 20 oder Mitte 40. Daran sehe ich dann: So schlimm ist es gar nicht, wenn man Umwege geht oder den Mut hat, nochmal was Neues anzufangen.
      Denn das ist es auch: Mutig. Zu sagen: Ich fange jetzt nochmal was Neues an, auch wenn das diese und jene Risiken birgt und Einschränkungen mit sich bringt. Und wir leben mittlerweile in einer Gesellschaft, in der sowas trotz all des Leistungsdenkens immer mehr und mehr möglich wird.

      Es geht meiner Meinung nach auch gar nicht darum, sich irgendwas daran schön zu reden. Es ist einfach so wie es ist und es geht dann darum, das Beste für DICH selbst (nicht für das was andere denken) daraus zu machen. Nichts schön reden, aber auch nichts schlecht reden. Und ja, wenig Geld haben ist ziemlich sch..., aber es ist doch auch ein absehbarer Zeitraum, nicht für immer angelegt.

      Liebe Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Ich hab nochmal eine Nacht drüber geschlafen und mir kam der Gedanke, dass andere offenbar besser wissen sich gut zu verkaufen.
      Das mit dem Facebook Profil kommt mir übrigens bekannt vor. Da hat man wirklich das Gefühl es geht einem als Einzige beschissen, während andere schon übertrieben gesagt die Weltherrschaft an sich reißen.

      Andererseits ist es auf Dauer ziemlich frustrierend nicht einfach mal die Früchte seiner Arbeit zu ernten.
      Irgendwann will man ja auf Dauer auch sehen, wofür man sich auf gut Deutsch gesagt Jahre den Hintern aufgerissen hat.
      Ich stimme dir zu, irgendwann möchte man auch mal sehen was man erreicht hat und wofür die ganzen Anstrengungen gut waren. So wie ich das verstanden habe, dann hast du doch aber den Bachelor in deinem jetzigen Studium? Unabhängig davon, ob du in diesem Job arbeitest oder nicht ist das ja ein Erfolg, den du vorweisen kannst. Die Entscheidung noch etwas anderes zu machen ist deine, das heißt: Du hast das in der Hand. Ich habe auch eine abgeschlossene Ausbildung in einem Job, den ich mir nicht für den Rest meines Lebens vorstellen kann und wenn ich nochmal was Neues anfange, dann sind da viele Unsicherheiten, aber das ist meine Entscheidung.

      Du sagst, du bist dann noch 3 Jahre finanziell abhängig von deiner Mutter? 3 Jahre sind doch absehbar, oder? Und ich finde es toll, dass sie dich da unterstützt, sie könnte ja auch sagen, dass sie dir kein Geld gibt. Somit hast du ja die Möglichkeit dich zu entscheiden: In dem Job weiter, in dem du jetzt den Abschluss machst bzw. hast oder was Neues anfangen. Ich sehe das nicht als Niederlage, sondern als eine große Chance.
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      ToWriteLoveOnHerArms
      uuuund, da haben wir wieder den Salat, die mir die Laune hinsichtlichs meinen eventuellen Studiums nach der Ausbildung vermiest. Mich kotzt das an. Sobald man nicht SOFORT genau weiß was man machen möchte, bekommt man keine Unterstützung mehr.

      1. Ausbildung verkäufer, mehr ne Notlösung, war nicht 100% mein Fall, aber ich habs durchgezogen. BaB hatte ich nicht beantragt, weil ich noch bei meinen Ellis gewohnt hatte, und es sich dementsprechend nicht gelohnt hätte.
      2. Ausbildung Restaurantfachmann, mein Traumberuf, BaB wird abgelehnt wegen 2ter Ausbildung. JETZT bräucht ich es.

      Danach wollte ich die Fachoberschulreife machen, damit ich dann das Abi hab fürs Studium in Richtigung Restaurant/Hotelmanagment, für meinen "Traum" etwas eigenen zu haben.
      Naja, dann werd ich wohl quereinsteiger, mach das alles selber und erarbeite mir das durch Praxis....dann weiß ich wenigstens das ich das Geld für bekomme -.-

      Klar wir könnten froh sein, dass es in Deutschland überhaupt so eine Unterstützung existiert, gibt ja genug Länder die sowas nicht haben, und sogar viel Geld für verlangen überhaupt studieren zu können. Aber seien wir mal ehrlich, wer entscheidet sich schon beim ersten mal richtig? Wir sind doch keine perfekten Menschen.

      Tut mir Leid, wenn ich jetzt ein wenig abgeschwiffen bin. Das musste einfach mal raus. mah! Regt mich uff!
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Natürlich hat man die Möglichkeit, Bafög bei einer Zweitausbildung oder einem Studium nach einer Ausbildung zu beziehen. Das nennt sich meines Wissens nach "elternunabhängiges Bafög" und tritt in Kraft, wenn man bereits eine Ausbildung oder ein Erststudium absolviert hat. Mich betrifft es nicht, daher weiß ich leider nichts Genaueres, aber das gibt es auf jeden Fall. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen. Oder man dehnt das Studium etwas aus und arbeitet nebenbei. Es gibt immer Möglichkeiten, so etwas zu finanzieren. Einfach mal recherchieren oder sich beraten lassen, das hilft bestimmt weiter.
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Dann würde ich dich bitten, die Zugangsvoraussetzungen durchzulesen. Man muss mindestens 30 sein und 5 Jahre erwärbstätig.

      bafoeg-rechner.de/FAQ/elternunabhaengig.php

      xn--bafg-7qa.de/de/elternunabhaengige-foerderung-196.php

      Bei mir sind das Problem die vielen einzelnen zusätzlichen Kosten und Sonderfälle.
      Ich muss allein 500 Euro Langzeitstudiengebühren bezahlen, wegen des Zweitstudiums. Dann ist der Krankenkassenbeitrag sehr hoch und Kindergeld gibt es auch nicht mehr.

      Ein KFW wären Schulden, die ich ungern aufnehmen möchte. Abgesehen empfinde ich den Zinssatz als sehr hoch.
      Ich werde wohl nebenher jobben und dann weit über 30 sein, bis ich einsteigen kann. Einserseits würde ich das gern machen. Anderseits sehe ich es kritisch, weil ich es als sehr spät empfinde mit über 30 erstmals Geld zu verdienen.
      Um das Ganze mal etwas herunter zu brechen und zur Anfangsfrage zu gelangen: Ich denke, dass du eine Entscheidung treffen musst. Dass du ganz persönlich für dich und ganz bewusst sagst: Ich wähle diesen Weg oder jenen. Dann fällt es auch leichter, dahinter zu stehen, weil man eine _bewusste_ Entscheidung trifft. Und dann lässt es sich auch mir den Konsequenzen leichter leben.
      Man kann im Leben nicht alles haben. Viel Geld und den zweiten Studiengang gleichzeitig geht eben nur in extrem seltenen Ausnahmefällen. Also: Entweder du gehst arbeiten - und mit einem Bachelor findet man auch einen Job der nicht in dem Bereich des abgeschlossenen Studiengangs liegt. Ob dann das Vergleichen aufhört, wage ich zu bezweifeln. Oder du gehst deinem Wunsch nach und studierst. Und akzeptierst, dass Leute dumme Fragen stellen, dass du dich wirst rechtfertigen müssen, dass du finanziell knapp bei Kasse und abhängig bist. Aber wenn du die Entscheidung getroffen hast, deinen Weg bejaht hast, dann, wage ich zu behaupten, wird das weniger schlimm sein. Natürlich wird es nicht leicht, egal welchen Weg du wählst, es gibt immer Hindernisse. Aber sie sind leichtet zu überwinden oder auszuhalten, wenn du dich und deinen Weg bejahst. Das ist Kopfsache und viel Arbeit. Und vor allem muss man es wollen. Das hat nichts mit rosa Brille zu tun. Es gibt nicht eine Wahrheit oder eine richtige Perspektive. So simpel ist die Welt nicht gestrickt. Natürlich kannst du weiterhin darauf bestehen, deine Situation aus dem am meisten abwertenden und negativen Blickwinkel betrachten. Aber du kannst auch mal einen Schritt zurücktreten und überlegen, ob eine andere Bewertung deiner Person und deines Weges nicht auch ihre Berechtigung hat. Es muss kein entweder oder sein, kein schwarz-weiß, aber man sollte andete Blickwinkel zumindest ernsthaft überdenken.
      Ich verstehe deine Situation. Ich habe jetzt ebenfalls meinen Bachelor abgeschlossen. Ich habe hohe Gesundheitskosten und alle Versuche, nebenbei zu arbeiten sind bisher geacheitert. Ich bin also komplett von meinen Eltern abhängig. Dennoch habe ich mich für den Master beworben (mit der finanziellen Zusage meiner Eltern, aber das tut deine Mutter ja auch). Mir macht das auch keinen Spaß, ich liege auch oft wach und habe ein schlechtes Gewissen. Aber es ist mein Weg, es gibt Gründe, warum alles so ist wie es ist und dass ich den Master erst mit 29 Jahren haben werde. Aber ich habe mich entschieden, weiter diesen Weg zu gehen und kann deswegen auch selbstbewusst jeder Kritik begegnen. Weil ich hinter meinem Bildungsweg und hintet meinem Studienfach stehe. Und deswegen muss ich mich nicht mehr so sehr mit anderen vergleichen. Also: Entscheide dich. Das ist mein Rat an dich.

      Viele Grüße,
      Fylgja
      Danke. Die Entscheidung steht definitiv an.
      Problem ist, dass ich nie ein Mensch war, der selbstsicher Entscheidungen getroffen hat und auch von zu Hause aus nicht so erzogen wurde, dass ich mich selbstbewusst entscheide.
      Meine Mutter hat immer alles stark in Frage gestellt und dementsprechend skeptisch war ich dann.
      Ich sehe mich momentan in einer Zwickmühle, aus der ich irgendwie nicht heraus komme.
      Zusätzlich setzt mich meine Familie zunehmend unter Druck. Meine Mutter nervt mich jeden Tag mit einer Entscheidung. Ich kann seit Juli nicht mehr richtig schlafen und nebenher machen mich einige andere Probleme sehr fertig.
      Ich würde liebend gern das neue Studium durchziehen. Andererseits habe ich keine Ahnung, ob ich das finanziell auf die Reihe bekomme. Ich habe zwar mehrere Finanzpläne aufgestellt, aber meine Mutter macht auch keine klare Aussage. Heute sagt sie wir packen das schon, morgen stellt sie alles in Frage.
      Ich bräuchte aber eine klare Ansage von ihrer Seite.
      Denn ohne finanzielle Hilfe packe ich das nicht.
      Bezüglich nebenher arbeiten habe ich das gleiche Problem wie du.
      Meine Mutter war immer alleinerziehend. Mein Vater ist ein Ar*ch.
      Es war ein Kampf, dass er mir überhaupt den Bachelor bezahlt. Für ein Zweitstudium also nochmal Bachelor und Master neu würde er niemals aufkommen.
      Mit Nebenjobs hatte ich leider gar kein Glück.
      In der Umgebung gibt es allein für normal Arbeitssuchende kaum Arbeit und die 450 Euro Stellen nehmen einem die 1 Euro Jobber weg.
      Hey,

      wie wäre es denn, wenn du deine Mutter um eine klare Zusage für einen bestimmten Betrag x bittest? Das ist zwar blöd, wenn man das zwischen Mutter und Tochter so machen muss, aber vielleicht kann sie dir das schriftlich geben? Damit ihr etwas habt, worüber ihr kommunizieren könnt? Oder gibt es in deiner Verwandtschaft eine dritte Person, mit der ihr beide gut könnt und die dann ggf. als Vermittler bzw. "Zeuge" einspringen kann, wenn es Probleme gibt?
      Hast du dich schon nach Stipendien erkundigt? Da gibt es sehr viele Förderungsmöglichkeiten nach unterschiedlichen Kriterien.
      Letzten Endes ist es ja auch so: Es gibt ja auch ein Zurück. Sollte das finanziell gar nicht klappen, kann man im schlimmsten Fall auch abbrechen. Ich denke, zur Not musst du eben einen Studienkredit aufnehmen, auch wenn du die Konditionen ungünstig findest.
      Andrerseits: Welche Alternativen zum Studium gäbe es? Du möchtest nicht im Bereich deines Bachelorabschlusses arbeiten - aber dein Abschluss qualifiziert dich ja auch für andere Berufe als nur den im direkten sozialen Bereich. Erwachsenenbildung, Verlage mit sozial(wissenschaftlicher) Ausrichtung, Öffentlichkeitsarbeit... Ich kenne viele Leute, die in ihrer Arbeit etwas völlig anderes tun als in ihrem Studium.

      Wie auch immer du dich entscheidest, ich drücke dir die Daumen und wünsche dir, dass du deinen Weg trotz aller Hürden meisterst.

      Viele Grüße,
      Fylgja
      Da mein Vater nun schon einen Monat eher als gedacht die Zahlung eingestellt hat und ich davon ausgegangen war, dass ich dieses Geld für den jetzigen Monat noch sparen kann stecke ich nun wieder in der Klemme.

      Das Geld steht mir zu. Ich habe es auch per Anwalt eingefordert. Aber das kann wieder 3 Monate dauern.

      Mit meiner Mutter ist das eben so eine Sache. Sie sagt dann immer sie bezahlt mir den Einkauf oder dieses und jenes und wenn ich dann mit ihr im Supermarkt stehe, dann zensiert sie mir die Waren.
      "Ach, nein. Nicht der Joghurt. Den isst du doch eh nicht auf."
      usw.
      Genauso ist es mit dem gesamten Studium an sich. Heute ist sie total euphorisch, während sie morgen schon wieder mein Zweitstudium in Frage stellt.

      Versuche irgendwie an einen Nebenjob zu kommen sind heute mal wieder gescheitert. Es geht nur um 400 Euro und es ist wahnsinnig schwer hier überhaupt eine Stelle aufzutreiben. Die meisten wollen selbst für den Nebenjob Joberfahrung. :thumbdown:

      Stipendium bekomme ich nicht. Da muss man gewisse Leistungen bringen und so überdurchschnittlich gut bin ich nicht.

      Momentan stehen die Bedingungen wirklich schlecht für ein Zweitstudium und ich bin ernsthaft am überlegen ob ich mich für die nächsten 2 Jahre nicht quälen sollte und erstmal arbeiten, auch wenn ich den Job so sehr hasse.

      Dankeschön nochmal.
      Nur noch kurz zu diesem einen Punkt:

      Lina478 schrieb:

      Stipendium bekomme ich nicht. Da muss man gewisse Leistungen bringen und so überdurchschnittlich gut bin ich nicht.

      Das ist nicht korrekt. Natürlich gibt es leistungsabhängige Stipendien. Aber viele (die meisten?) sind abhängig von politischem, sozialem oder religiösem Engagement, Zugehörigkeit zu einer bestimmten religiösen oder sozialen Gruppe etc. Vielleicht nochmal informieren, evtl. gibt es da doch etwas.
      Hi,

      also zu deinem ursprünglichen Thread,

      mein Geselle hat mir in der Ausbildung immer gesagt "Geld und Angst sollte man nicht haben, verdierbt nur den Charakter!"

      kann es aber gut nachvollziehen, dieses Vergleichen geht einen echt auf den Wecker.

      Kenne das dank meinen großartigen Eltern, bekomme bei jeder Gelegenheit reingedrückt das meine Brüder alle super sportlich, intelliegent und super bezahlte Jobs haben..
      Habe mir das lange zu Herzen genommen, mittlerweile zitiere ich nur noch mein Gesellen.

      Außerdem ists wichtig das man zwar mit dem Job leben kann aber noch viel wichtiger ist es das man es gerne macht!

      Viel Kraft und Segen!
      Dein Leben ist ein Geschenk,
      achte darauf das es dir das Schicksal
      NICHT weg nimmt!
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