Ist SVV mutig??

      Ist SVV mutig??

      Hallo

      ich will niemanden mit diesen Beiträg ärgern oder ähnliches. Vieleicht gibt es ja ein Ratschl*ge um eines meiner Gedankenkarusells abzustellen.

      ich war vor ein paar Wochen mit einem Bekannten (wir sind derselben Theatergruppe) auf dem Flohmarkt (wir hatten zusammen einen Stand) Da ich im Theater auch mit kurzen Kostümen (zwangsläufig) rumlaufen muss (er also meine Arme und damit mein Problem) kennt und es sehr warm war hatte ich ein T-shirt an (ist ja schließlich meine Freizeit) Gefragt hat er nie weil ich mich nicht v*rletzten wollte. Ein andere Kunde war allerdings nicht so senibel und so habe ich mich mit meinen Bekanntne doch über das SVV unterhaltenen. Ist auch nicht weiter schlimm. Nur ein Satz geht mir seitdem nicht aus dem Kopf. Er meinte das es sehr mutig wäre sich selbst so (zumindest teilweise) tief zu v*rletzten/schn*iden. Und ich bin mir unsicher ob das wirklich mutig ist. Wenn ich in diesen aktuten Dr*ckzustand komme und mir nicht mehr anders zu helfen weis hat das in dem Moment für mich nichts mit Mut zu tun.
      Allerdings habe ich mir mir dieselben gedanken schon mal anders herum gestellt (also wenn ich z.b. Angst hatte vom Dreier zu springen was im gegensatz zu solchen V*rletztung rational lächerlich ist)

      Vieleicht hat ja jemand einen schlauen Gedanken dazu.

      junimond
      Hallo,

      ich denke er hat nicht ganz unrecht. Weil, siehs vielleicht mal so: Oft bekommt man die frage nach dem Warum gestellt. Und eine einfache Antwort wäre ja darauf, "Lieber SvV als wenn der Druck zu groß werden würde [...]...Ist zwar in manchmal fälle nicht das was man wirklich sagt, aber zumindest denkt. Sogesehen ist es schon "Mutig" den Schritt zu machen, und zu sagen, okay, diesen "Ventil" funktioniert. Es schmerzt, es ist vielleicht sogar gefährlich [...]
      Weißt du worauf ich hinaus möchte? Andere mit "problem" suchen ihr Ventil im alkohol, in drogen, in extremsport, in anderen destruktiven dingen. oder einfach nur "hart party machen"...

      Ich denke es geht bei dem "Mutig" sein nicht direkt darum, was man tut (Also ob jetzt SvV oder eben das "banale" wie vom Dreier zu springen)...sonder "Mutig" zu sein "etwas" zu tun.

      Ich will damit aber auch nicht SvV als etwas gutes abtun. Es ist absolut destruktiv und tut auf dauer eben nicht gut. Für den Moment hilft es aber. Oft weiß man eben nicht weiter. oft "sieht" man kein anderes "Ventil"

      Angst ist etwas ganz natürliches, und irgendjemand hat hier in seiner Signatur genau das stehen, "Das Mut die abwesenheit von Angst ist"....oder so ähnlich. Angst ist Schutz, manchmal überempfindlich, manchmal zu wenig.
      Also könnte man auch darüber argumentieren, "warum" es also "Mutig" ist sich selbst zu v*rl*tzen. Man hat vielleicht unterbewusst keine Angst davor, weil man es als "hilfsmittel" nimmt.

      Das sind alles nur meine ansichten, nichts muss genau so stimmen oder zum glauben verpflichten...

      Grüße,
      Dakhras

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      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
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      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)

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      Ich hab mal irgendwo in einem Buch von einem jungen Mann gelesen zu dem die Therapeutin sagte: Sie schaffen es mit ein bisschen Blut den Konflikt zu bewältigen. [...]
      Ich dachte nur: Steht das da wirklich oder ist die wahnsinnig?
      Mit der Zeit habe ich es verstanden.

      Mutig weiß ich nicht. Auf jeden Fall leichtsinnig. Ich schließe mich da aber nicht aus. Hab ja selbst das Problem damit und finde mein Verhalten von außen betrachtet leichtsinnig.

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      Danke für die Antworten.

      Also ich meinte jetzt nicht das ich SVV gut finde und weis das es langfristig keine Lösung ist. Die Abstände zwischen meinen Verletztung sind auch schon wesentlich größer geworgen - im Gegensatz zu früher.
      @Lina478 ein Kluger Mann hat mal gesagt "Angst ist keine vorsicht und Leichtsinn ist kein Mut" obwohl ich dir recht gebe und es auch schwer finde in machen Situationen Mut und leichtsinn zu trennen.
      @Dakhras Ich denke du hast schon recht. Ich glaube mein problem der Sache war, dass Mut für mich eher positiv ist und SVV eben eher negativ. Zumindest negatives Hilfsmittel. Ich selber kann mich nicht so gut einschätzen aber Leute in meinen Umfeld fanden mich eher mutig (also z.b. alleine für 2 wochen einen sprachurlaub in London ohne Freundin/eltern)
      [...] Aber ich denke du hast meinen Bekannten verstanden es geht (oder ging) ihm wahrscheinlich wirklich eher darum "mutig" sein "etwas" zu tun

      junimond

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      Ich diskutiere gerade mit meiner besten Freundin, seit ca 2 stunden xD, über das Thema. Mut und Leichtsinn, SvV und Co. Wir sind jedenfalls zu keinen Schluss gekommen. Für sie ist es nicht nachvollziehbar, wieso und warum, weil sie einfach ein sehr logisch eingestellter Mensch ist. Ich hab versucht ihr meine Sicht/Beweggründe näher zu bringen.

      [...] Spielt dabei eigentlich auch keine Rolle, es war nur ein Beispiel. Man kann aber im SvV durchaus "positives" sehen. Wenn ich mich z.B. nehme: der Druck in mir war so groß, das der ganze scheiß mir SvV wieder losging...was mich zu dem Punkt brachte: Okay du brauchst professionelle hilfe, du packst das nicht alleine und musst da raus, so gehts nicht weiter.
      Sogesehen ist SvV ein Grund für diesen Schritt gewesen, den ich ohne vielleicht nicht gemacht hätte, vielleicht wäre ich einfach verzweifelt, und den weiter daraus folgenden schritten.

      Langfristig ist es natürlich keine Lösung, meist bereut man es ja auch. und dementsprechend kann es sich zu einer ziemlichen Spirale entwickeln. Zuerst steht vielleicht der Mut "Etwas" zu machen...irgendwann ist es die "Angst" es nicht zu machen... und irgendwann der "Mut" daraus auszubrechen.

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      Hallo Junimond

      ja ich habe das auch schon oft gesagt bekommen
      und hab dann auch überlegt ob da vielleicht was dran
      ist, ich habe mich damit auseinander gesetzt und
      bin dann zu dem Schluss gekommen das man nicht sagen
      kann das es nicht mutig ist aber es ist auch nicht feige
      wen du verstehst was ich meine, ich denke das "mutig"
      einfach nicht das richtige Wort dafür ist..
      Mut ist für mich seine Angst zu überwinden und das ist
      es ja nicht was uns zu diesen Handlungen treibt, oder?

      Das wahr jetzt das was ich persönlich denke
      ich denke da muss jeder selbst mal überlegen. ^^


      lg Floret
      Genau in dem Moment,
      als die Raupe dachte die Welt geht unter
      wurde sie zum Schmetterling

      Peter Banary
      Danke für die Antworten
      @Dakhras das kenne ich. Ich habe generell Probleme damit leuten mein SVV als auch meine Essstörung zu erklären sofern es eben nicht Fachleute sind (Therapeuten, Sozialpädagogen) Und selbst das ist machnmal schwierig. Bei SVV ist noch schwierger weil es von Anfangn an "krank" (bei der Magersucht verfolgt man zumindest am Anfang noch ein gesellschaftliches akzeptieres Ziel) Und ich bin wie deine Freundin eigentlich auch ein sehr rationaler denkendr Mensch was die Sache noch mal schwieriger macht.
      Einem Kollegen auf der Arbeit habe ich von meiner essstörung erzählt und er versteht das aber nicht dan ich nicht einfach zwischendurch mal ein eis essen will oder so.

      @Lina478 ich denke meine Gefühle sind ähnlich. Zumindest die Verzweiflung ist dann sehr hoch.

      @Floret es tut gut zu hören das ich nicht die einzige bin der sowas mal gesagt worden ist. Mir ist das in meinen ganzen Jahren (bis auf den bekannten) nocht nicht passiert.

      junimond
      Hallo,

      ein Frage, die mir von Anfang an im Kopf rumgeschwirrt ist: Wieso ist dir diese Frage und die Antwort darauf so wichtig?

      Hätte jemand das zu mir gesagt, würde mich das nicht so beschäftigen glaube ich.
      Auf der Straße hat mich mal jemand angesprochen aufgrund meiner Narben, der mir sagte, er denkt, ich sei eine starke Persönlichkeit, weil ich anscheinend viel durchgemacht habe. Das konnte ich auch so sehen. Mit Mut hat das für mich aber nichts zu tun - die Selbstverletzungen sind in manchen Momenten ein Mittel, um Anderes nicht aushalten und fühlen zu müssen.
      Weshalb ich es weitaus mutiger finde, sich nicht zu verletzen, um etwas zu kompensieren, sondern um das was gerade vorhanden ist zu fühlen, auszuhalten und auf eine gesunde Art und Weise damit umzugehen. Das ist nämlich viel schwerer als sich zu verletzen.
      Natürlich, anfangs "wählt" man die Selbstverletzung als Mittel der Wahl, weil man es nicht besser weiß, weil niemand sa ist oder wie auch immer, aber auch das ist eher kein Mut, sondern Verzweiflung, tiefe Einsamkeit und Traurigkeit.

      Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      hej,

      ich hatte das ganz ähnlich, aber umgekehrt im rahmen meiner therapie. mein threpaeut fragte mich, warum ich mich immer noch v*rl*tze, und ich sagte ihm, dass ich eben denke, wenn ich den druck nicht auf diese art ablassen kann, passiert was noch viel schlimmeres.

      woraufhin er meinte, dass ich es aber genau deswgeen auch nie ernsthaft probiere, den druck auszuhalten und eben mal zu schauen und auch offen dafür zu sein, dass eben gar nichts schlimmeres passiert, außer dass ich mir halt mehr mühe geben muss ein anderes ventil zu finden und schlechte gefühle auszuhalten.

      seitdem würde ich klar sagen, nein, svv ist nicht mutig. es ist ein ventil, wenn man andere nicht ernsthaft genug nutzen kann/will. dafür mag es in bestimmten zeiten gründe geben, die es schwer machen. aber mutig oder un-mutig ist nichts davon. wobei ich mich jetzt auch gerade generell frage, ob symptome einer krankheit zeichen von mut sein können, und ich würde sagen, im zusammenhang mit krankheiten finde ich nur mutig, gegen sie anzukämpfen, auch in situationen, wo das aussichtslos erscheint.

      zum beispiel wäre es für mich mutig, ein bestimmtes medikament auszuprobieren, obwohl es auch krasse nebenwirkungen haben kann, einfach um alles versucht zu haben. oder seinen geraden lebensweg für einen klinikaufenthalt zu unterbrechen, auch wenn zb der ausbildungsplatz danach weg ist.
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo
      @disarming warum mich das so beschäftigt weis ich leider nicht genau. Es ist nur so, dass mein Bekannte im diesen Gespräch ziemlich darauf "rumgeritten" ist das SVV mutig ist . Fast so also würde er mich davon überzeugen wollen und ich hatte anders als in manch anderen gesprächen nicht von Anhieb an das Gefühl das es "passt" Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht, dass meine Gefühle das non plus ultra sind und alle anderen gedanken/Gefühle zu dem Theam Mut/SVV jetzt grundsätzlich falsch sind.

      ich denke ich habe ihr gute denkanstöße/erfahrensberichte bekommen Danke
      Hallo,

      noch eine persönliche und damit subjektive Meinung.
      Ich sehe das ähnlich wie solaine das SVV ein Ventil ist für etwas woit man sonst nicht klar kommt, etwas was man nicht in Worte oder Skills packen kann, und es deswegen ausführt. SVV ist G*w*lt für mich. G*w*lt gegen sich selbst.

      Mut ist hingegegen für mich genau diese G*w*lt anzusehen und zu sagen " Ja ich habe ein Problem". Denn damit setzte ich mich bewusst mit dieser Selbstg*w*lt auseinader. Ich schaue nicht weg, ich schaue einen Konflikt - meinen Konflikt an.
      Und dann - das ich sehr mutig- suche ich Lösungen und Wege um diesen (inneren) Konflikt zu lösen und zu bewältigen.

      So als eine weitere Ansicht,
      Pinsel
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