Was ist jetzt eigentlich los mit mir?

      Was ist jetzt eigentlich los mit mir?

      Hallo ihr lieben...

      Ich weiß gerade nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Effektiv hat sich seit Samstag einiges wieder geändert. Vorher gings mir zwar auch "schlecht". Aber ich hatte immernoch über eingiges Kontrolle.
      Samstag war es nun so, das ich, nachdem ich Arbeiten war, einfach immer "trauriger" wurde, ich weiß nichtmal den Grund, ich fühlte mich mehr "allein" als sonst. Auch die Frage ob jemand was mit mir unternehmen wollte, führte zu nichts. Niemand hatte Zeit (Und ich hab hier nunmal nicht viele)...
      Gegen Abend war es dann so weit, dass ich, nach ungefähr 7 Jahren, mal wieder in tränen ausgebrochen total am Boden war, davor war alles immer recht ohne Gefühle, traurig, ja, aber nicht so.
      Seit dem bin ich innerlich und äuserlich auf der "Flucht"...ich fühl mich unwohl, fang oft an zu Zittern. wenn ich in der Stadt unterwegsbin, "renn" ich rum als wäre ich in panik verfallen, so schnell es geht.
      Jede Situation überfordert mich. ich könnte momentan wegen jeder sache anfangen zu heulen...
      Gedanklich dreht sich vieles sehr ins Negative, ich versuche krampfhaft die oberhand, die kontrolle zu bewahren, aber das kostet so unmengen an Kraft.

      Selbst als ich gestern Abend nach der Arbeit, noch mit Kollegen an der Bar saß, fühle ich mich nicht dazugehörig. Es ging auch alles an mir vorbei, zugehört hab ich kaum.

      Ich versteh einfach nicht was gerade los ist. Warum auf einmal so anders? Ich hatte gehofft, mit dem Anfang der Therapie wird es besser. Und mir ist bewusst, dass es seine Zeit brauch. Aber es macht das ganze nicht leichter...es kostet so viel Kraft, wie das tägliche aufstehen...das vorbeireiten für die Arbeit....die arbeit selber. es schlaucht alles so tierisch...

      Es kann doch nicht nur daran liegen...das ich den ganzen blödsinn mit dem SvV versuche wegzuschieben...skillen wo es nur geht um nicht in versuchung zu kommen...aber soll das dann der Preis für sein?....

      danke fürs lesen...vielleicht weiß jemand rat...

      Dakhras
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Hallo Dakhras,

      mir geht es leider trotz Therapie auch noch oft so, dass ich plötzlich wieder richtig tief unten bin, traurig, irgendwie "entrückt", alles zieht an mir vorbei, fühle mich überfordert, die Gedanken bleiben negativ, ich merke wie labil ich bin und den Tränen nahe..
      Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass es nichts bringt krampfhaft die Oberhand zu behalten wollen. Also suche ich mir dann einen Ort und lasse es raus. Natürlich geht das nicht auf der Arbeit aber wenn man dann zu Hause ist zum Beispiel. Einfach mal richtig heulen, vielleicht auch an einen einsamen Ort gehen und schreien, schluchzen, laut Musik hören oder selber singen... Ich denke da hat jeder so seine Favoriten, was dann gut tut. Und das bringt mich auch schon zum nächsten Punkt: Was tut dir gut? Was kannst du auch in solchen Zeiten tun, dass du nur für dich tust und dir wenigstens ein wenig gut tut. Wenn die Gesellschaft nichts bringt, dann brauchst du in dem Moment vielleicht etwas anderes?

      Auch wenn man in diesen Zeiten nicht daran glaubt: Es geht vorbei. irgendwann. Es kommt und geht so wie alle Gefühle und Gedanken eben. Wenn man gerade drin steckt kann man nur das beste draus machen.

      Wenn alles so anstrengend ist, was könnte dir wieder Kraft geben? Schläfst du nachts denn gut? Kannst du nach der Arbeit erholen? Manchmal hilft es am Wochenende einfach mal nur zu lesen oder so. Viele schauen dann auch Serien zocken halt.. Da muss jeder rausfinden was gut tut. Reines Ablenken finde ich über längere Zeit immer etwas problematisch aber gute Bücher streicheln manchmal auch die Seele und dann ist es mehr als Ablenkung von den eigenen Problemen/Stimmungen..
      Was macht dich aus? Was hat dich früher begeistert? Vielleicht kannst du dir irgendwie etwas gutes tun. Ich denke da an >Selbstfürsorge< wie sich einfach mal was leckeres kochen, einen Tee machen.. naja, da ist jeder ja anders. Ich kaufe mir manchmal eine Blume oder versuche mir vorm Spiegel ein Lächeln zu schenken. Nur für mich. Meditation bringt mir auch etwas aber das ist gerade in solchen Phasen wirklich schwer. Aber im Grunde geht es darum sich gut um sich zu kümmern, sich selbst Verständnis und Liebe schenken..

      Es klappt nicht immer.. Ist bei mir gerade auch schwer, aber hier und da merke ich schon, dass es mir doch ein Lächeln entlockt oder einen kleinen Anflug von Wärme.

      Achja und zu deiner Frage, was mit dir los ist: Ist das denn so wichtig WAS es ist? Du bist jetzt leider in dieser Situation, in dieser Stimmungslage. Die Psyche geht manchmal seltsame Wege. Aber es kann ja nicht immer Regnen. Und wenn doch, dann tanze im Regen ;)

      Ich hoffe das war jetzt nicht zu unverständlich! Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Geduld mit dir selbst!
      Herzliche Grüße

      Grottenolm
      Danke für deine Antwort Grottenolm,

      Die Frage ob was ist, spielt für mich schon eine große Rolle, ich hab gerne die Kontrolle über mein denken und handeln, wahrscheinlich macht mir gerade das auch immer so probleme, wenn ich was unüberlegt mache (vond en Entscheidungsschwierigkeiten mal ganz zu schweigen...) Ich verstehe eben nicht, warum gerade Samstag, warum gerade so plötzlich? Wieso, weshalb...okay, allgemein Frag ich immer sehr viel....

      Zu deiner Frage...nein ich schlafe nachts nicht gut, eher das Gegenteil, entweder ich hab Musik nebenei laufen, weil ich sonst nicht einschlafen kann, weil mein Kopf in einer Tour wirre Gedanken ausspuckt, und wenn ich dann mal schlafe, wache ich in regelmäßigen abständen auf, manchmal mit diesem Gefühl des fallens...
      Wenn ich mich mal dran erinner kann, was ich geträumt habe...ist es meist das was ich lieber nicht hätte sehen wollen.

      Es ist halt auch schwer mich für das was mir eigentlich spaß macht zu motivieren. z.B. macht es mir eigentlich viel Freude, grafisch zu arbeiten, also mit Photoshop, BIlder nachbearbeiten, zeichnen usw...problem ist aktuell nur: die kreativität...wenn einem nix einfällt oder nichts gefällt.. ist das eher frustrierend...
      Ich bin gerne Arbeiten, der Beruf macht mir unglaublich spaß, aber aktuell strengt mich das auch sehr an, weil ich mich unsicher fühle, vorallem wegen dem Zittern, weil ich so labil bin. Ich arbeite auf einem recht hohen Niveau, der anspruch an mich selber ist sehr hoch angesetzt, dementsprechend habe ich mich heute sehr geärgert, das ich so einen "Bullshit" zusammengearbeitet habe. Andere würden zwar sagen, dass alles gut war, und das sowas passiert, aber wenn man alles perfekt machen will....~

      Ich versuch schon immer das zu machen...was mir gut tut, auch wenns schwer fällt, oder stellenweise recht unmöglich ist (vorallem wenn es finanziell eng ist)...

      es ist schon interessant...ich bin es gewohnt zu funktionieren. ich kann stellenweise unglaublich reflektiert sein...nur um dann doch wieder dazuhängen, und nichtmal einfache Gefühle einordnen zu können.

      vielen dank nochmal...danke..

      Dakhras
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      Lieber Dakhras,

      du hast geschrieben, dass du eine Therapie angefangen hast und dachtest, dass es damit besser wird. Ich weiß natürlich nicht worum es in der Therapie geht und welche Therapieform das ist. Aber meistens ist es doch so, dass durch eine Therapie noch mehr Dinge ans Licht kommen, die einen erstmal sogar stärker belasten. Daher empfiehlt sich beispielsweise eine tiefenpsychologische Therapie erst, wenn man stabil ist. (nur so als Beispiel dafür, dass eine Therapie eben auch belastend sein kann).Wenn du magst kannst du natürlich gerne näher berichten, was für eine Therapie du machst und worum es da geht.. Vielleicht wird es dann klarer, was mit dir los ist. Aber wiegesagt, nur wenn du magst ;)
      Die Frage warum gerade jetzt kann ich dir ohne Hintergrundwissen leider nicht beantworten. Aber ich denke nach wie vor, dass das gar nicht so wichtig ist, auch wenn du es natürlich gerne wissen würdest, schließlich würde dir das mehr Kontrollmöglichkeiten geben..

      Gerade wenn man leistungsorientiert denkt ist das sehr schwer zu akzeptieren, wieso man nicht mehr so funktioniert, wie vorher. Aber vielleicht ist das genau die Sache, die du lernen musst: Damit zurecht kommen auch mal nicht 100% geben zu können, dich mal dir selbst zuzuwenden und dich um dich selbst achtsam zu kümmern.. Den Wunsch nach Kontrolle über sich selbst kann ich gut nachvollziehen. Ich bin da auch eher vom Typ "Kontrollfreak" ;) Aber wir sind nunmal keine Maschinen und nicht immer kontrollierbar.

      Wenn du schon nachts wegen all den Gedanken nicht schlafen kannst, dann sind die sicherlich auch tagsüber permanent da. Kein Wunder, dass das Hirn bei so viel Input nicht volle Leistung bringen kann. So viele Gedanken müssen ja irgendwie verarbeitet werden und das kostet wahnsinnig viel Energie. Da zur Ruhe zu kommen ist wirklich schwer. Schreibst du hin und wieder deine Gedanken auf? Oder teilst du sie Jemandem mit? Gibt es irgendwo ein Ventil, wo sie raus können?

      Und zu deiner Kreativität: Gibt es keine Menschen in deinem Umfeld, von denen du dich etwas inspirieren lassen kannst? Es gibt doch immer Menschen, die Bilder schön bearbeitet haben wollen (ich selbst wünschte ich könnte das ;)

      Deine Labilität ist gerade auf der Arbeit natürlich sehr unangenehm. Aber wir sind alle nur Menschen. Wer weiß, mit was die Kollegen so zu kämpfen haben. Ich kann da wieder nur ein Beispiel aus meinem Leben liefern: Ich hatte immer das Gefühl ich bin schlechter als die Kommilitonen und habe viel mehr Probleme und bin soo wahnsinnig unsicher. Und dann habe ich mich mal näher mit manchen unterhalten. Inzwischen weiß ich von einigen Menschen, dass sie in therapeutischer Behandlung sind, auch extrem an sich zweifeln, zu Hause bei jeder Hausarbeit zusammen brechen und heulen.. Also natürlich verbessert das nicht die eigenen Probleme, aber ein bisschen weniger einsam fühlt man sich doch schon. Niemand zeigt gerne Schwäche. Aber gerade dadurch, dass ich anderen Menschen erzählt habe, dass ich Schwierigkeiten habe, haben sich auch andere geöffnet, waren froh, dass sie damit nicht alleine sind und fühlen sich weniger schlecht dabei Schwäche zu zeigen..
      Naja gut, das ist vielleicht in deinem Fall gerade nicht so erheblich für dich.. Bzw. es ist dir vielleicht auch egal, dass eben auch andere Leute mal labil sind.. Aber ich glaube eben, dass Kollegen da mehr Verständnis haben, als man denkt. Und vielleicht auch der Chef (je nachdem was für ein Mensch das ist). Falls ich das richtig herausgehört habe liegt es aber vielmehr an dir, es zu akzeptieren. Du schreibst ja, dass andere Menschen sagen würden, dass du deine Arbeit gut machst. Da stellt sich mir die Frage, woher kommt der Zweifel? Der Drang alles besonders gut zu machen? Und wie kannst du da zu etwas mehr Selbstliebe kommen und gütiger zu dir selbst sein..

      Wieso fällt es dir schwer etwas für dich zu tun? Liegt das eher an fehlender Energie (zu erschöpft) oder spielt es da eine Rolle, dass du denkst du hättest es nicht verdient?

      Ach, es ist nicht leicht. Wie du siehst bin ich manchmal auch recht analytisch, kann mich meist super reflektieren, aber wie man hier im Forum sieht, bin ich dennoch oft verzweifelt und in meinen Verhaltensstrukturen und Emotionen gefangen. Nach außen hin wirke ich selbstbewusst, unnahbar.. Werde geschätzt bei Arbeitskollegen und scheinbar auch bei den Dozenten. Aber ich denke eigentlich bin ich total verwirrt und unfähig. Beides steckt in mir. Und langsam beginne ich hier und da auch die Schwächen zu akzeptieren. Ich halte das für sehr wichtig, wenn auch schwierig.. Aber ich weiß gar nicht, ob du das willst..?

      Tut mir Leid, ich schreibe zu viel von mir, aber irgendwie kommt es mir doch schon sehr bekannt vor, was du schreibst. Und im Grunde kann ich ja nur aus meiner Erfahrung berichten.. Ich hoffe das kommt nicht falsch rüber, würde dir einfach gerne helfen damit :)

      Liebe Grüße

      Grottenolm
      Hallo,

      nochmals, vielen dank für deine Antwort. es macht nichts, das du viel von dir schreibst, es ist eben das beste aus eigener Erfahrung zu sprechen. Allgemein finde ich, dass es das Gute hier ist, das man sich mit vielen so identifizeren kann.

      Meine Therapie geht in die Richtung Verhaltenstherapie, die recht Konflikbetont/Konfliknah arbeitet. Genaue Ziele sind noch keine gesetzt, da alles noch am Anfang steht, und er erstmal rausfinden möchte wie tief/schwerwiegend die akuten probleme sind, was die hintergründe sind usw. Mein Therapeut hat sich dahingehend auch geäusert, dass er recht individuell therapiert. Er hat mir vertrauen entgegengebracht, weil ich eine große motivation zeige, mich um meine probleme zu kümmern, dass es mir besser geht. Auch wenn die Lage der Termine es nicht 100% zulässt, hat er mir schonmal die möglichkeiten einer regelmäßigen Terminvergabe eingeräumt, dass ich eben vorrang habe, vor denen die unzuverlässig Termine wahrnehmen/nicht mitarbeiten wollen. Das hätte ich nicht erwartet, dass mir sowas zugestanden wird.

      Was meine probleme anbetrifft...nun, ich bin mir selbst nicht ganz im klaren darüber, nur soweit weiß ich, dass ein Teil von mir "leiden" möchte. Das spiegelt sich eben bei der arbeit wieder, begriffe wie "Selbstgeiselung" sind da bereits gefallen. Ich nehme viel "Schuld" auf mich, nehme mir vieles zu Herzen, was eigentlich nicht so gemeint war usw. Und das es dann auch bis hin zu SvV geht.
      bei den Ursache sind wir noch nicht sonderlich weit gekommen, meist schaffen wir so ein "Thema" pro Sitzung, und selbst das unterbrechen wir...
      Für mich persönlich hat vieles mit der Sache M*ssbr**ch zu tun. Den psyischen und körperlichen Verletzungen später durch meine "Freundin"...wie das alles zusammenhängt...tja, dass muss erst noch herrausgefunden werden.
      Das es mir erstmal schlechter gehen wird, meinte er auch schon, vorallen nach den Sitzungen (Er meinte am besten sollte ich den Tag dann auch Frei haben)...aktuell ist es so, nach der Sitzung fühle ich mich erstmal gut...weil ich darüber reden konnte, dass ich in den Gesprächen akzeptiert werde in meiner Meinung und ansichten, aber auch aufgezeigt bekomme, dass man einges anderes sehen kann. ganz neutral das ganze...
      Aber im laufe des Tages drehen sich eben mehr die Gedanken darum wieso, weshalb usw...was mich dann sehr runterzieht.

      Kontrolle, das klingt als wäre ich total der Kontrollfreak, aber dabei gehts ja nur ich mich selbst - Ich möchte mich im griff haben, unüberlegtes handeln hat mir immer nur probleme/schmerzen bereitet. Ich habe tierrisch angst davor "auszuflippen"...

      Bislang schreibe ich mein Gedanken eigentlich nur hier auf. und das auch nur wenn sich wirklich was "gebildet" hat, denn meistens sind die Gedanken so Wirr und durcheinander, dass ich sie gar nicht identifizieren kann. Wie eine Autobahn mit 20 Spuren die Kreuz und quer gehen...oder ein riesiger Strudel. Es sind meist "ganz klar" Gedanken die eigentlich Vergangen sind, Ex-Freundin...der M*ssbr**ch..usw...nichts greifbares aber. Fragmenthafte Bilder die dann aufblinken, die dass alles wieder zurück bringen. Und immer wieder die Frage "Warum hast du das so gemacht" und "Was wäre passiert hättest du es anders gemacht". Es geht nicht, es ist vergangen. "What's done is done"...rational gesehen weiß ich das. Aber ich kann das nicht kontrollieren.

      Zum Thema kreativität: Manchmal bearbeite ich was für andere - zufrieden bin ich dann meist nicht damit, weil ichs mir anders vorgestellt habe. z.B. letztens hab ich eine Menükarte gestaltet, für eine Abschlussprüfung Restaurantfach. Ich mach das echt gerne. ich brauch nur den input. Früher hab ich viele Gedanken mit in den Bildern verbaut, aber aktuell klappt das nicht. Genauso wie mit Gedichten/Geschichten...noch vor ein paar Jahren hab ich vieles darin verpackt...heute funktioniert das irgendwie nicht mehr.

      Mein Chef weiß z.B. darüber bescheid, dass ich mich in Therapie befinde - keine genauen Gründe natürlich. Hab aber dazu gesagt, dass ich nicht anders Behandelt werden will. So wie er immer auf mich wirkte, hat er selber probleme/probleme gehabt, und kann es deswegen nachvollziehen. Anderen wiederrum vertraue ich einfach nicht - Wer mich mehrmals anlügt/hintergeht, den erzähl ich garantiert nichts von meinem Privatleben. Frage wie es mir geht ignoriere ich aktuell einfach, klar stoße ich damit den Kollegen vor den Kopf, aber wer nicht die richtigen Fragen stellt...

      Ich bekomme allgemein recht wenig resonanz was meine arbeit angeht, ab und zu bekommt man mal gesagt, dass man was gut macht, aber das meist auch nur von meinen Gästen (Gastronomie), von meinen Kollegen eigentlich nur, wenn was schief läuft, und dann ist es eben Kritik, die nicht immer sachlich/gerechtfertigt ist. Und selbst die kleinste Kritik, nehm ich eben sehr persönlich. Da mag ich wahrscheinlich sehr überreagieren.

      Was das thema schwächen akzeptieren angeht...mein Gefühl was schwächen angeht ist nunmal folgendes: Sobald anderen von einer Schwäche wissen, werden sie diese früher oder später gegen dich verwenden. So war es in meiner Kindheit mit der Epilepsie, so ist es heute noch. Und dann für sich selber zu sagen, okay, das ist nicht mein gebiet, darin bin ich schwach - fällt mir sehr schwer. Lieber will ich alles ein bisschen können, als zugeben zu müssen, dass ich es nicht kann.

      Ich kann dich gut nachvollziehen - für gewöhnlich bin ich auch so, selbstbewusst und unnahbar nach aussen hin - eigentlich nur eine Maske wenn ich ehrlich bin. Aktuell verhalte ich mich aus sicht der anderen, aber auffällig, weil ich diese "Maske" nicht aufbehalten kann.

      Vielen danke!
      Liebe Grüße

      Dakhras
      Bitte gib mich frei!
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      Hallo,

      also auf mich wirkt das so, als wärst du auf einem guten Weg! Das wichtigste ist Wille und Motivation bei einer Therapie. Bzw, das sind die Grundvorraussetzungen. Allein dafür kannst du dir wirklich auf die Schulter klopfen, denn das ist nicht selbstverständlich! Sich mit den eigenen Problemen konfrontieren und an sich arbeiten, Verhaltensweisen hinterfragen und ändern, das sind keine Kleinigkeiten! Und dein Therapeut weiß das ja auch zu schätzen, was wiederum zeigt, dass viele Menschen da anders sind und eben nicht zu motiviert und zuverlässig!

      Es ist wirklich schwierig aus der "Opferrolle" raus zu kommen. Dabei bin ich gerade auch und es fällt mir sehr schwer.. Ist kein leichtes Thema aber es ist bestimmt zu schaffen! :)

      Das Wort "Kontrollfreak" ist sehr negativ besetzt weil es oft als Vorwurf benutzt wird, man würde andere Menschen kontrollieren und beeinflussen wollen. So war das von mir aber gar nicht gemeint. Kontrolle gibt dir Sicherheit und dabei geht es eben um dich selbst, nicht um andere. das Gefühl sich selbst stehts im Griff zu haben, gibt dir Sicherheit (verstehe ich voll und ganz) und wenn es eben dann mal nicht klappt, dann ist das sehr unangenehm..

      Auch wenn die Gedanken extrem wirr sind hilft es manchmal, die für sich allein aufzuschreiben. Auch wenn es wirr ist. Wenn man die Gedanken dann vor sich sieht kann man sie manchmal sortieren, besser verstehen.. Hilft nicht immer aber vielleicht magst du es mal versuchen. ;) Ich habe mir mal ein Puzzle aus GEdankenfetzen gemacht, also einzelne GEdanken aufgeschrieben. Zum Teil stand dann da nur ein Wort und dann auf verschiedene Zettel. Ich saß auf dem Boden, um mich rum all diese Zettel und dann habe ich mich jedem mal gewidmet und ihnen einen Platz gegeben (manche weggeworfen, andere in Schachteln sortiert usw.). Nur eine kleine Anregung ^^ Ich habe schon viele Dinge ausprobiert aber ich glaube das ist auch notwendig um herauszufinden, was einem helfen kann.

      Ich wünsche dir, dass du bald wieder Kreativ sein kannst! Das ist wirklich schwierig wenn die auf hohe Anforderungen treffen.. Ich bin auch selten zufrieden, aber manchmal klappt es hier und da, dass ich es aushalte mal nicht perfekt zu sein ;)

      Es klingt wirklich gut, wie du auf der Arbeit mit deinem Problem umgehst. Du bist ehrlich zum Chef und er weiß das scheinbar zu schätzen. Aber allen würde ich es auch nicht erzählen. Irgendwie spürt man eben schon, wer ehrliches Interesse an einem hat und wer nur tratschen will..

      Was du bräuchtest ist mehr Lob und einen gesunderen Umgang mit Kritik (sauschwer finde ich!). Ich versuche mir selbst Lob zu geben, aber das ist natürlich etwas anderes. Daher versuche ich mich mit Leuten zu umgeben (in der Freizeit geht das ja eher als auf der Arbeit), die zu schätzen wissen was ich tue und mir das auch mitteilen. Hast du so einen Freundeskreis, der dir das rückmeldet?

      Schwächen akzeptieren ist ein langer Weg. Klar hat man Angst, dass die eigenen Schwächen ausgenutzt werden, dass man geärgert wird oder sogar abgewertet deswegen.. Aber es sind dabei gar nicht unsere Schwächen, die dazu führen, sondern die der anderen Menschen. DIE sind schwach, wenn sie es nötig haben auf Schwächen anderer herumzureiten. Gerade Kinder sind da leider sehr grausam. Jeder Mensch hat Schwächen und sollte dazu stehen können und sie bei anderen nicht ausnutzen.. Leider tun das aber noch zu viele Menschen :( Das ärgert mich immer wieder!

      Ja genau, dieses aufgesetzte Selbstbewusstsein ist eben ein Schutz, den wir brauchen. Aber mehr und mehr wage ich mich da heraus, bin ehrlich, lasse Schwächen zu und erkunde, was unter der Maske steckt. Und ganz ehrlich: Ich finde Menschen sympathisch, die ihre Maske fallen lassen und auch mal schwach sind. Und ich bin sicher nicht die Einzige, die das so sieht ;)

      Liebe Grüße

      Grottenolm
      Hey du,

      Ich stell mir gerne eine Brücke vor, man hat 3 Wege, den zurück, den nach vorne, und den nach unten. Man muss sich nur entscheiden. Nach unten will ich nicht, zurück sollte ich nicht, da ändert sich nichts. Nach vorne schaff ich es nicht alleine. Klar, ich kann bestimmt noch länger so weiter machen, aber früher oder später wird es nicht mehr gehen, dann wird aus der Brücke ganz schnell ein Abgrund.

      Mein "Freundeskreis" umfasst wenige Personen. Effektiv gesehen nur meine beste Freundin und mein bester Freund, mit denen ich wegen der Entfernung nur übers Internet kontakt habe, die mich aber unterstützen und die mir immer wieder sagen, das ich "toll" bin. Und sonst eigentlich nur noch - ja es klingt so bizarr wie es ist, meine Ex-Freundin. Aber selbst diese "freundschaftliche Basis" macht sie sich aktuell selber kaputt. Dementsprechend stehe ich hier in meiner "Stadt" recht alleine da. Meine Eltern sollen so wenig wie möglich davon mitbekommen. Die haben genug probleme.

      Mit dem Puzzel werd ich mal versuchen! Ist bestimmt ganz interessant, das mal vor sich zu sehen, und vielleicht wäre das auch etwas, was man mal mit zur Therapie nehmen kann, um es zu besprechen.

      Es ist wie du sagst, das Wort Kontrollfreak ist negativbesetzt, aber genauso wie die Worte "Wut" "Angst" "Trauer" (sind ja ebenfalls Negativ besetzt) hat eben dies alles seine Daseinsberechtigung.
      Fühl ich mich sicher in dem was ich mache, brauch ich mir keine Gedanken darüber zu machen - es funktioniert.
      Gestern z.B. hatte ich zum ersten mal wirklich "alleine" das alà carte-Geschäft in unserem Restaurant (Ich arbeite in einem Hotel, Azubi 3.Lehrjahr), klar ich hab schon zich mal das Betrieb übernommen, aber da war immer der Ausbilder mit da, oder es war nur das Mittagsgeschäft, was immer sehr ruhig ist im vergleich zu abends.
      Es war Stress pur, weil viel mehr Gäste zum Abendessen kamen als geplant war und durch die Unsicherheit lief nicht alles 100% rund. Im Nachhinein dachte ich mir wieder "das hättest du besser machen können". "gott die Gäste haste ja schön vergrault" usw. Obwohl objektiv betrachtet alles im Rahmen der Möglichkeit war. Die fehler die mir unterlaufen sind, waren einfach der fehlenden routine zu Schulden. Mit dem Stress komm ich klar, und jeder andere wäre genauso ins rudern geraten, wenn alles auf einmal voll sitzt. Gut okay, das ich zwischendurch zu skills greifen musste, um bisschen runter zu kommen, ist immernoch okay: Es ist eben für mich akutell nicht anders möglich. Es ist nur schwer zu aktzeptieren, wie du schon sagtest.

      "Take off your Mask, the World will see, the freak in you, the freak in me." - Eine sehr treffende Liedzeile...und gerade das fällt schwer. Schwäche ist Gesellschaftlich nicht akzeptiert. Und nichts ist schlimmer als ein Aussenseiter zu sein. Natürlich gibt es auch andere, die schwächen zugeben, und auch mit der resonanz umzugehen wissen...aber das weiß ich eben nicht. Weil ich immer nur möchte das es anderen Gut geht. Und mich selbst dabei weit unten anstelle. Es klingt wie eine Flucht vor sich selber.

      Kinder mögen Grausam sein, aber auch nur weil sie es nicht besser wissen, wenn man ihnen zeigt, dass ihr verhalten falsch war, machen sie es meist nicht noch einmal. Fehlt diesen lernverhalten, machen sie es eben immer wieder. Niemand ist von natur an Böse und Grausam, man wird immer dazu gemacht...entweder man weiß es nicht anders, man hat es selbst so erfahren, oder man ist verbittert.

      Liebe Grüße,

      Dakhras
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      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
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      Hey,

      das klingt doch alles schon wieder sehr reflektiert und positiver! Ist das eine Maske oder habe ich da einen richtigen Eindruck? Das bedeutet natürlich nicht, dass es dir plötzlich viel besser geht, aber du eben wieder etwas anders auf die Dinge sehen kannst.. oder?

      Wirklich schade, dass du nicht so viele nette Menschen um dich herum hast in deiner stadt :( Aber vielleicht ändert sich das ja noch ^^ Man weiß ja nie ;)

      So wie das auf mich wirkt bist du wirklich sehr reflektiert und deiner Probleme bewusst. Und du arbeitest ja auch daran. Dann gilt es also in den schwierigeren Momenten einfach irgendwie klar zu kommen. Sie gut zu überstehen. Aber vielleicht findet sich ja ein Weg diese Zeiten zu überbrücken mit kreativer Energie oder einfach mit der Gewissheit, dass das eben gerade so ist, du daran arbeitest und das auch vorbei gehen wird.

      Ja, das stimmt, Kinder sind nicht von Grund auf grausam. Auch wenn Menschen generell sind ja nicht von grund auf schlecht..
      Verzeih, dass ich gerade nicht mehr auf dich eingehe. Ich bin gerade selbst ein wenig im depriloch ;)

      Wünsche dir alles Gute

      liebe Grüße

      Grottenolm
      Ich weiß nicht ob es eine Maske ist, vielleicht hängt auch das ganze Oberstübchen voll damit...irgendwann verlernt man zu differenzieren...Aber ja, im moment kann ich reflektiert auf die Situation sehen, auch wenn ich mir dies alles so weit weg wünsche. das es mir JETZT in dem Moment gut geht....oder dass wenigstens jemand mit mir hier im Raum wäre, der mich versteht, ohne viel erzählen zu müssen.

      das meinte mein therapeut auch...das ich neue leute finden sollte, mit denen ich was unternehmen kann, weil die einsamkeit wohl auch ein faktor ist, aber ich bin niemand der offen auf andere zu geht. selbstbewusst bin ich eigentlich nur auf arbeit. Ich hab angst wieder benutzt zu werden. Oder einfach über mich gelacht wird....

      bedeutet es, reflektiert zu sein, auch wenn man seine probleme nicht benennen kann?...

      Menschen sind nicht von grund auf schlecht, aber menschen sind von natur aus egoistisch, jeder kommt irgendwann zu dem punkt, wo er nur an sich denkt, und an niemanden anderen. Jeder der sagt, er würde für jemanden anderen sterben, meint das vielleicht genau so, aber in dem moment, sollte es doch lieber der andere sein...naja...whatever...das sehe ich wohl auch zu extrem.

      Du bist schon sehr auf mich eingegangen, ich danke dir!

      Wünsche dir das selbe...

      Dakhras.
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