Hallo,
hmm, wie fang ich an?
Die Situation gerade ist die, dass ich mit meinem jetzigen Job wohl nicht mehr weitermachen werde, ich bin derzeit krankgeschrieben, wahrscheinlich auch noch länger. Ich merke, dass es mir _derzeit_ gut tut, Zuhause zu sein und nur das zu machen was mir gut tut und mit mir und der Erkrankung klarzukommen. Ich merke aber auch, dass es auf Dauer nicht für mich ist, "nichts" zu machen. Ich möchte nochmal eine neue Ausbildung beginnen oder ein Studium, einfach was Neues. Und da ist das Problem, ich weiß nicht wieso das so stark ist: Ich weiß einfach nicht was ich möchte bzw. habe ich den Anspruch, dass es die Welt verändern muss. Am liebsten Meeresbiologie studieren und "das Meer retten".
Ich weiß was mir wichtig ist: Nachhaltigkeit, Natur, Umwelt, Gesellschaft, Soziales. Ich möchte etwas machen, das meine Werte widerspiegelt. Eine Zeit lang wollte ich unbedingt in die S**z*dprävention gehen, inzwischen glaube ich, dass ich dieses Thema jeden Tag nicht gut aushalten würde. Dann bin ich mir wieder sicher, dass ich Landschaftsarchitektur studieren möchte, in der nächsten Woche weiß ich, dass ich Naturschutz am Meer machen möchte, Wattwanderungen und die Meeresvögel schützen und dass Landschaftsarchitektur doch falsch ist, dann wieder denk ich mir: Ach, ich werd Erzieherin, oder doch was anderes. Dieses Hin und Her kennen sicher viele - nach der Schule. Ich bin jetzt 29 und denke seit Jahren drüber nach und komme auf keinen Nenner.
Dazu eben der Anspruch, dass mein Job etwas bewirken muss, zu 150% sinnvoll sein muss, was verändern muss.
Und dazu kommt obendrauf das Gefühl, dass ich als einzelner Mensch doch sowieso nichts bewirken kann.
Manchmal, oder eher oft, denk ich an all die Menschen, die auf dieser Erde leben und wie klein der einzelne Mensch ist und wie sinnlos eigentlich somit das Dasein, dann denk ich mir z.B., es gibt viel zu viel Plastik, ich muss da was ändern, aber wie kriegt man da ne Veränderung in die Gesellschaft, wenn ich als einzelner Mensch so wenig bewirken kann? Irgendwie werden meine Gedanken da so "groß", ich kann es nicht genau beschreiben. Ich bin dann einfach so hilflos, weil ich nicht weiß was für eine Aufgabe ich hier haben kann. Ich möchte irgendwie was hinterlassen, nicht nur bei/für mir/mich und Freunden und Familie, sondern für die Gesellschaft und ich krieg nicht raus was das sein kann und das macht mich irgendwie fertig. Das klingt wahrscheinlich für viele nach einem Luxusproblem, es belastet mich trotzdem.
Letzte Woche hatte ich mit jemandem darüber gesprochen wie ich die Zeit bis Februar (da ist Klinik angedacht) sinnvoll nutzen kann. Und da hatte ich die Idee, durch verschiedene Ehrenämter sozusagen zu schauen was mir gefallen könnte und gleichzeitig könnte ich somit was helfen und dann war die Idee, dass ich sonst auch Bundesfreiwilligendienst machen könnte nächstes Jahr (ist ja auch nicht klar, dass man einen Ausbildungsplatz bekommt usw.), da ging es mir gleich viel besser mit und ich dachte: Das macht auch voll Sinn. Und dann dauert es wieder nicht lange, dass ich doch wieder alles anzweifle, mir das nicht zutraue, Angst habe, eine falsche Entscheidung zu treffen und wieder in dieses Denken komme wie sinnlos das doch alles ist, wie kurz mein Leben und das aller Menschen und wie klein.
Und wenn ich dann noch dazu Nachrichten sehe und jetzt auch aktuell die Situation der Flüchtlinge, die Brandanschläge, die Anfeindungen usw., mich überkommt einfach so eine Hilflosigkeit und Verzweiflung und ich möchte etwas tun und weiß einfach nicht was ich tun kann, was ich bewirken kann. Es ist als würde ich das alles ohne Filter aufnehmen. So geht es mir auch jedes Mal, wenn wieder ein Terroranschlag ist. Dann seh ich eine Reportage über Konsum und denke mir, ich kauf nix mehr, ich kann das nicht mehr unterstützen. Ich denk mir, ich muss aufhören zu rauchen, weil die Kinder sterben, die auf den Tabakplantagen arbeiten. Ich darf kein Plastik mehr kaufen, weil die Fische davon sterben, und das Meer verdreckt ohne Ende. Keine Eier mehr essen, weil die Hühner ohne Ende leiden, auch die mit Bio-Zertifikat. Kein Flugzeug mehr fliegen, tötet die Erde auf Dauer auch. Es nimmt in meinem Kopf dann einfach kein Ende, es ist wie eine Art Gedankenketten-Zwang und hilft natürlich nichts, weil es viel zu viel auf einmal ist.
Was ist denn jetzt die eigentliche Frage? Ich weiß gerad gar nicht genau. Wie findet man raus was man möchte und ... was mach ich mit diesem übergroßen "Es muss unbedingt 150% Bedeutung haben und alles verändern"? Es soll ja Bedeutung haben und auch was bewirken, was ich tue, nur wären da 70% irgendwie einfacher als 150% (in Bezug auf die Arbeit und auch so auf mein Leben). Dann wäre es vielleicht auch nicht so dramatisch, wenn es sich plötzlich anfühlt, dass ich als einzelne Miniperson ja eh nichts ändern kann.
Liebe Grüße,
disarming
hmm, wie fang ich an?
Die Situation gerade ist die, dass ich mit meinem jetzigen Job wohl nicht mehr weitermachen werde, ich bin derzeit krankgeschrieben, wahrscheinlich auch noch länger. Ich merke, dass es mir _derzeit_ gut tut, Zuhause zu sein und nur das zu machen was mir gut tut und mit mir und der Erkrankung klarzukommen. Ich merke aber auch, dass es auf Dauer nicht für mich ist, "nichts" zu machen. Ich möchte nochmal eine neue Ausbildung beginnen oder ein Studium, einfach was Neues. Und da ist das Problem, ich weiß nicht wieso das so stark ist: Ich weiß einfach nicht was ich möchte bzw. habe ich den Anspruch, dass es die Welt verändern muss. Am liebsten Meeresbiologie studieren und "das Meer retten".
Ich weiß was mir wichtig ist: Nachhaltigkeit, Natur, Umwelt, Gesellschaft, Soziales. Ich möchte etwas machen, das meine Werte widerspiegelt. Eine Zeit lang wollte ich unbedingt in die S**z*dprävention gehen, inzwischen glaube ich, dass ich dieses Thema jeden Tag nicht gut aushalten würde. Dann bin ich mir wieder sicher, dass ich Landschaftsarchitektur studieren möchte, in der nächsten Woche weiß ich, dass ich Naturschutz am Meer machen möchte, Wattwanderungen und die Meeresvögel schützen und dass Landschaftsarchitektur doch falsch ist, dann wieder denk ich mir: Ach, ich werd Erzieherin, oder doch was anderes. Dieses Hin und Her kennen sicher viele - nach der Schule. Ich bin jetzt 29 und denke seit Jahren drüber nach und komme auf keinen Nenner.
Dazu eben der Anspruch, dass mein Job etwas bewirken muss, zu 150% sinnvoll sein muss, was verändern muss.
Und dazu kommt obendrauf das Gefühl, dass ich als einzelner Mensch doch sowieso nichts bewirken kann.
Manchmal, oder eher oft, denk ich an all die Menschen, die auf dieser Erde leben und wie klein der einzelne Mensch ist und wie sinnlos eigentlich somit das Dasein, dann denk ich mir z.B., es gibt viel zu viel Plastik, ich muss da was ändern, aber wie kriegt man da ne Veränderung in die Gesellschaft, wenn ich als einzelner Mensch so wenig bewirken kann? Irgendwie werden meine Gedanken da so "groß", ich kann es nicht genau beschreiben. Ich bin dann einfach so hilflos, weil ich nicht weiß was für eine Aufgabe ich hier haben kann. Ich möchte irgendwie was hinterlassen, nicht nur bei/für mir/mich und Freunden und Familie, sondern für die Gesellschaft und ich krieg nicht raus was das sein kann und das macht mich irgendwie fertig. Das klingt wahrscheinlich für viele nach einem Luxusproblem, es belastet mich trotzdem.
Letzte Woche hatte ich mit jemandem darüber gesprochen wie ich die Zeit bis Februar (da ist Klinik angedacht) sinnvoll nutzen kann. Und da hatte ich die Idee, durch verschiedene Ehrenämter sozusagen zu schauen was mir gefallen könnte und gleichzeitig könnte ich somit was helfen und dann war die Idee, dass ich sonst auch Bundesfreiwilligendienst machen könnte nächstes Jahr (ist ja auch nicht klar, dass man einen Ausbildungsplatz bekommt usw.), da ging es mir gleich viel besser mit und ich dachte: Das macht auch voll Sinn. Und dann dauert es wieder nicht lange, dass ich doch wieder alles anzweifle, mir das nicht zutraue, Angst habe, eine falsche Entscheidung zu treffen und wieder in dieses Denken komme wie sinnlos das doch alles ist, wie kurz mein Leben und das aller Menschen und wie klein.
Und wenn ich dann noch dazu Nachrichten sehe und jetzt auch aktuell die Situation der Flüchtlinge, die Brandanschläge, die Anfeindungen usw., mich überkommt einfach so eine Hilflosigkeit und Verzweiflung und ich möchte etwas tun und weiß einfach nicht was ich tun kann, was ich bewirken kann. Es ist als würde ich das alles ohne Filter aufnehmen. So geht es mir auch jedes Mal, wenn wieder ein Terroranschlag ist. Dann seh ich eine Reportage über Konsum und denke mir, ich kauf nix mehr, ich kann das nicht mehr unterstützen. Ich denk mir, ich muss aufhören zu rauchen, weil die Kinder sterben, die auf den Tabakplantagen arbeiten. Ich darf kein Plastik mehr kaufen, weil die Fische davon sterben, und das Meer verdreckt ohne Ende. Keine Eier mehr essen, weil die Hühner ohne Ende leiden, auch die mit Bio-Zertifikat. Kein Flugzeug mehr fliegen, tötet die Erde auf Dauer auch. Es nimmt in meinem Kopf dann einfach kein Ende, es ist wie eine Art Gedankenketten-Zwang und hilft natürlich nichts, weil es viel zu viel auf einmal ist.
Was ist denn jetzt die eigentliche Frage? Ich weiß gerad gar nicht genau. Wie findet man raus was man möchte und ... was mach ich mit diesem übergroßen "Es muss unbedingt 150% Bedeutung haben und alles verändern"? Es soll ja Bedeutung haben und auch was bewirken, was ich tue, nur wären da 70% irgendwie einfacher als 150% (in Bezug auf die Arbeit und auch so auf mein Leben). Dann wäre es vielleicht auch nicht so dramatisch, wenn es sich plötzlich anfühlt, dass ich als einzelne Miniperson ja eh nichts ändern kann.
Liebe Grüße,
disarming
For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
And we are freedom fighters. For now...
(The Tunics)
ToWriteLoveOnHerArms
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(The Tunics)
ToWriteLoveOnHerArms
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