Lehrerin über Panikattacken informieren

      Lehrerin über Panikattacken informieren

      Hallo ihr Lieben,

      ich bräuchte doch nochmal euren Rat. Ich merke im Moment, dass Panikattacken und Dissos bei mir wieder häufiger werden. Ich habe es bis jetzt immer geschafft mich wieder "zu fangen" wenn das in der Schule passiert so dass ich im Unterricht nach außen hin halbwegs ruhig bleiben kann und auch nicht komplett wegdrifte und mich dann erst in der Pause zurück ziehe. Generell kam das in der Schule auch eher selten vor. Es wird allerdings wie gesagt häufiger, letzte Woche hatte ich eine Panikattacke in einer Klausur (die natürlich dementsprechend komplett versemmelt ist). Und jetzt bin ich mir sehr unsicher ob es sinnvoll wäre meine Klassenlehrerin darüber zu informieren. Wir sollen bei allen Krankheiten die sich auf die Schule auswirken können oder wo es wichtig wäre dass der Lehrer weiß wie er reagieren muss das unserer Klassenlehrerin melden. Das würde vielleicht auch bei Dissos Sinn machen, ich kann mir vorstellen dass es zu Verunsicherung führen kann wenn die merken dass ich teilweise plötzlich nichtmehr auf Ansprache reagiere. Und ich möchte auch ungern dass die auf die Idee kommen den Rettungsdienst zu rufen wenn ich wegen Hyperventilieren bei einer Panikattacke Kreislaufprobleme bekomme. Andererseits möchte ich nicht als "Psycho" abgestempelt werden, ich bin im Grunde stabil, auch wenn es immer wieder Stimmungseinbrüche gibt. Und ich möchte nicht dass die sich Gedanken drüber machen wie es mir jetzt geht und ob man dieses oder jenes sagen kann ohne mich zu triggern. Ich will dass meine Noten zustande kommen indem meine Leistung bewertet wird und nicht dass ich irgendwelche "Zusatzpunkte" oder "Boni" bekomme weil ich ja das arme geistesgestörte Mädchen bin und das dafür doch ganz passabel mache (das ist natürlich jetzt überspitzt formuliert). Ich will auch nicht dass es so aufmerksamkeitsheischend rüberkommt wenn ich erkläre dass das vorkommen kann. Gleichzeitig weiß ich aber, dass wenn tatsächlich eine Panikattacke auftreten würde es mir nicht hilft wenn alle um mich rum stehen und auf mich einreden. Und wenn ich den Raum kurz verlassen muss um mich zu fangen hilft es mir nicht wenn der Lehrer mir Leute hinterher schickt die bei mir bleiben sollen. Und da könnte es die Situation für mich deutlich einfacher machen wenn die Lehrer einfach wissen was sie tun müssen bzw dass sie eben nichts tun sollen.
      Habt ihr da Erfahrungen mit? Wie ist/ war das bei euch? Haben eure Lehrer das von selbst gemerkt? Hab ihr sie drauf angesprochen? Wusste/ Wissen sie es eventuell garnicht? Und was ist so generell eure Meinung dazu?
      Vielen Dank schonmal an alle die sich das durchgelesen haben :)
      LG
      Wenn einer, der mit Mühe kaum,
      gekrochen ist auf einen Baum
      schon meint, dass er ein Vogel wär,
      so irrt sich der.
      [Wilhelm Busch]
      Huhu,

      Ich melde mich mal kurz aus dem Urlaub (ich sollte lieber abschalten zum runterkommen... Aber es gibt hier einige die mir am Herzen liegen... Dass ich hier weiter reinschau)

      Ich hab meinem Lehrer nur einen groben abriss gegeben. Sprich, dass es vorkommen kann, dass ich Termin während des Unterrichts habe.
      Mein Lehrer merkte (wie andere auch) das es mir nicht gut geht.

      Für ihn war vorrangig nur wichtig welcher Art der Termin ist(also Psychotherapie) und ob es sonst noch was gibt, was er wissen sollte.

      Ich sagte ihm, dass ich nicht anders behandelt werden möchte. (auch wegen zeitlich festgelegten Abgabe).
      Und er ist einer der sich daran auch hält.

      Ich saß auch schon nach dem Unterricht schön bei ihm, in Tränen aufgelöst, weil ich es nicht geschafft hab.

      Also, ja, ich finde du solltest mir deiner Klassenlehrer sprechen. Erzähl ihr so wenig wie möglich und so viel wie nötig...
      Prinzipiell darf ein Lehrer ja gar nicht anders bewerten, aus Gründen (Ausnahmen gibt es natürlich). also er muss neutral bewerten.

      Ich kann deine bedenken verstehen, weil mir ging und geht es da genauso. Ich will weder auf Arbeit noch in der Berufsschule anders behandelt werden, egal wie schlecht es mir geht. Das weiß z.B auch mein Chef.

      Ich hoffe, es wird nie der Fall sein, dass du wirklich Anspruch darauf brauchst...das du nicht dissoziierst oder eine Panikattacken bekommst.

      Ich wünsche dir alles Gute

      Dakhras
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Hallo du,

      ich kann mich da Dakhras anschließen: Sprich mit deiner Lehrerin. Falls es dir dann wirklich aktu schlecht gehen sollte, weiß einfach jemand, was zu tun ist bzw. was zu unterlassen ist. Du kannst dir natürlich auch überlegen, ob du sie bittest, dass sie das ganz unaufgeregt dem Kollegium mitteilt. Ich finde das auf alle Fälle besser als wenn eine Situation eintritt, mit der niemand umzugehen weiß.
      Meiner Erfahrung nach reagieren Lehrer da im Allgemeinen auch sehr gut. Es ist dann schon ab und an vorgekommen, dass ich gefragt wurde, wie es mir gerade geht oder ob alles ok ist (wir hatten einmal pro Halbjahr mit manchen Lehrern kurze Einzelgespräche zu den Noten). Das finde ich aber auch ok und vollkommen normal, wenn man um die Krankheit von jemandem weiß. Das ist ja auch kein anders Behandeln.
      Ich kann gut verstehen, dass du Angst hast, irgendwelche Notenvorteile zu bekommen. Ich würde das bei einem Gespräch auch deutlich formulieren: Dass es dir nicht darum geht, Vorteile zu bekommen oder anders beurteilt zu werden, sondern dass es dir allein um den Umgang geht. Ich persönlich hatte in der Schule auch nicht das Gefühl, dass ich bessere Noten bekomme. Was aber schon sehr geholfen hat, war, dass mir Lehrer bei einer ungewöhnlich schlechten Note manchmal signalisiert haben: "Ich weiß, dass du nicht dumm oder faul bist, ich kenne die Gründe." Und das hat gut getan, damit konnte ich dann solche Noten auch besser akzeptieren.
      In der Uni habe ich dann gelernt, dass es einen Unterschied zwischen Vorteil und Nachteilsausgleich gibt. Wenn ich für eine Arbeit zwei Wochen mehr Zeit bekomme, dann habe ich keinen Vorteil gegenüber meinen Kommilitonen, sondern dann wird dadurch versucht, den Nachteil, den ich habe, auszugleichen. Auch wenn ich das ehrlich gesagt fast nie in Anspruch nehme und Probleme habe, das anzunehmen. Aber das ist ja auch etwas, was zu lernen vielleicht gar nicht so schlecht ist...

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Hey :)

      Ich würde auch mit deiner Lehrerin sprechen. Seit meine Klassenlehrerin wegen einer anderen Geschichte zu mir kam und auch meine Eltern informieren musste und so hab ich mich zusammengerissen und spreche ab und zu mit ihr und sie hat mir was das angeht auch ein wenig die Scheu vorgenommen - zu mal das bei mir alles noch nicht mal ein Monat her ist.
      Also zum Thema ob Lehrer triggerndes sagen können, jap das können sie sehr gut im Biounterricht *lach* aber das sollte man, wenn man nicht stabil genug ist auch abklären. zB. kann meine Klassenlehrerin so im Unterricht auch sagen mit in Finger schn*id*n für Zellteilung damit neue Hautzellen entstehen und ich sitz da locker entspannt (am liebsten Füße hoch und relaxe) aber wenn sie mit mir alleine drüber spricht wird das immer ne zappellei mit den Händen, was so aber nie abgesprochen war, denn mir wäre es lieber wenn sie NORMAL davon spricht xD Also es kann auch unabgesprochen eine "Absicherung" der Lehrkraft im Einzellgespräch kommen. Ich denk mal dass es so ist, damit es nicht unangenehm wird im Unterricht.
      Den Psychostempel habe ich auch nicht bekommen, zumindest nicht von den Lehrern. Ich habe von den die das wirklich mit dem Sv wissen das Angebot bekommen, dass wenn etwas ist ich zu den kommen soll. (Dadurch bin ich mit ner ehemaligen Lehrerin von meiner alten Schule immer noch in nem richtig guten Kontakt.)
      Es kann halt sein, dass deine Klassenlehrerin dir irgendwie den Vertrauenslehrer oder den Sozialpädagogen vorschlägt, wie es bei der Fall war/ist und sie kann es dir ja vorschlagen, ist deine Entscheidung ob du hingehen wilst.
      Was ich halt damit sagen will, deine Klassenlehrerin wird dir sicherlich versuchen zu helfen. An den Noten darf meiner Kenntnis nach auch nichts gemacht werden, ich werde trotz Schulstress und so ganz normal benotet keine Sorge ;)

      Fazit:
      Versuche ein Gespräch mit ihr unter vier Augen!

      Also wenn du da noch mal genauer drüber reden magst, kannst du mir auch gerne eine Pn schicken.


      liebe Grüße
      Acita
      Stars are only visible in darkness
      (Imagine Dragons - Battle Cry)

      Ich werde immer an dich glauben, sowie du an mich geglaubt hast!

      Vielen Dank ihr Lieben für die Antworten. Da scheinen sich ja alle einig zu sein ;)
      Ihr habt mir Mut gemacht das doch mal an zu sprechen. Ich denke ich werde mit ihr reden wenn wir die Klausur zurück bekommen. Das machen wir wohl eh in Einzelgesprächen weil wir gleichzeitig Quartalsnoten bekommen (die wird durch die Klausur denk ich ziemlich runtergezogen, das ärgert mich ja immernoch...), da wird sie wohl ohnehin fragen was denn da bitte los war. Ich kann ja dann mal berichten wie es gelaufen ist.
      Ich mache mir immernoch ein wenig Gedanken ob dann nicht plötzlich alles anders wird, aber vermutlich kann ich das nur rausfinden wenn ichs versuche. Ich war nur so stolz und froh dass ich endlich mal an einer Schule nicht der "Psycho" war und nicht alle wussten, dass was nicht stimmt. An meiner alten Schule wussten eben alle dass ich krank bin und in den Schulen wo ich während der Klinikzeiten war natürlich auch. Auf meiner jetzigen Schule kennen die natürlich auch meine Narben, ich zeige die ja offen, aber die die man sieht sind alle alt, so dass für die anderen offenbar klar ist dass das Vergangenheit ist. Da ist es irgendwie ein Bisschen deprimierend wenn ich das jetzt sage, es fühlt sich an wie ein Rückschritt, dass das überhaupt nötig ist. Trotzdem weiß ich ja eigentlich auch dass es vermutlich besser ist wenn die das wissen. Ob ich das erstmal nur meiner Klassenlehrerin sage oder die das an's Kollegium weiterleiten lasse muss ich mal sehen.
      Ihr habt mir auf jeden Fall die Entscheidung etwas leichter gemacht, danke dafür!
      Liebe Grüße :)
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      so irrt sich der.
      [Wilhelm Busch]
      Hey :)

      hehe ich noch mal xD
      Also ja das mit den Gedanken ist wirklich nur mal, aber solange man sich noch welche machen kann ist es meiner Erfahrung nach sogar besser als ins kalte Wasser zu fliegen ;)

      Die Idee bei der Besprechung mit den Noten finde ich auch gut, da kann sie ja nicht weglaufen oder so.

      Zu dem Psychostempel, ich bin mir ziemlich sicher, dass da etwas von deinen Lehrern kommt. Ich selbst lief zu anfang auch mit Narben offen zeigen rum (legendärer Satzbau...) nur dass die nicht alt waren - das war ein epic fail aber es traut sich so an sich keiner mir doof zu kommen. Ich würde an deiner Stelle denken, wenn die wirklich der Meinung sind, dass du ein "psycho" seist nett lächeln, winken und Arschloch denken. Klingt fies aber die Menschen kennen dich ja nicht gut, bist ja neu auf der Schule und somit haben die ja auch nicht das Recht irgendein Urteil über dich zu fassen. Das war eigentlich auch so dass was mich nicht zum Durchdrehen gebracht hat.

      ich drücke dir Daumen!

      Aci
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      Acita schrieb:


      Die Idee bei der Besprechung mit den Noten finde ich auch gut, da kann sie ja nicht weglaufen oder so.

      Das will ich doch stark hoffen, dass sie nicht einfach wegläuft! :D Wobei die Frau so verrückt ist, das könnte ich mir sogar noch vorstellen ;)

      Acita schrieb:


      Klingt fies aber die Menschen kennen dich ja nicht gut, bist ja neu auf der Schule und somit haben die ja auch nicht das Recht irgendein Urteil über dich zu fassen.

      Naja, wir kennen uns schon alle eine Weile, ich war ja letztes Jahr schon auf der Schule und in der Klasse. Das ist auch so ein Grund warum ich mir Gedanken mache. Ich meine, was denkt die Frau denn jetzt wenn ich nach über einem Jahr mit dem Thema ankomme?

      LG
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      Achso, ich dachte du seist neu auf der Schule. Ja ok, dann kann ich auch verstehen wieso du dir Gedanken machst. Ich war 2 1/2 auf meiner alten Schule und bin dann im letzten halben Jahr an der Schule damit langsam rausgerückt. Da kam von meiner Lehrerin/ Freundin meiner Mutter nur ein "Wieso hast du nie was gesagt oder bist zu uns gekommen?" Ich denke mal, dass deine Freunde dir sicherlich Hilfe anbieten. Einige werden dazu auch sehr wahrscheinlich keine richtige Meinung haben :)
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      Ich werde immer an dich glauben, sowie du an mich geglaubt hast!

      Hallo N**dle,

      ganz kurz nur was hierzu:


      Naja, wir kennen uns schon alle eine Weile, ich war ja letztes Jahr schon auf der Schule und in der Klasse. Das ist auch so ein Grund warum ich mir Gedanken mache. Ich meine, was denkt die Frau denn jetzt wenn ich nach über einem Jahr mit dem Thema ankomme


      Du hast doch in deinem Anfangspost geschrieben, dass die Panikattacken und Dissoziationen in der letzten Zeit stärker oder häufiger in der Schule geworden sind. Genau so kannst du es ja auch sagen. Dass du schon länger erkrankt bist, es bisher aber okay war und du aber bemerkst, dass es gerade wieder akuter ist/wird und du es deshalb jetzt ansprichst.

      Ich wünsche dir alles Gute für das Gespräch!

      Liebe Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Danke auch dir, disarming, für die Antwort :) Ich denke ich werde versuchen ihr das so zu erklären. Mal sehen wie es läuft...

      Hat vielleicht noch jemand eine Idee wie ich ihr erklären kann was Dissoziationen überhaupt sind? Ich weiß nicht ob das wirklich so verständlich ist wenn ich das erkläre, bis jetzt ist es glaub ich den meisten eher schwer gefallen zu verstehen was ich damit meine :huh:

      Liebste Grüße,
      N**dle
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