Die Gefahren der Isolation

      Die Gefahren der Isolation

      Ich glaube wenn man sich zu viel zurück zieht kann dies ziemlich ungesund sein. Ich gehe mal von mir aus, ich fange an immer mehr mit mir selbst auszumachen und der nächste Schritt zur Verdrängung ist dann auch nicht mehr weit, ich bemerke diesen gar nicht, wenn dann oft erst hinterher. Außerdem fange ich an, natürlich ganz unbewusst weil die Zeit in der ich mich mit jedem Scheiß selbst belüge ist vorbei, mir die Sachen so zurecht zu legen wie sie mir am Besten passen. Meine Mutter ist mir dabei ein alarmierendes Negativbeispiel, sie will keine Therapie machen und ist auch überhaupt nicht kritikfähig, sie weiß wirklich alles besser. Und wo hat sie das hingeführt? In ein echt mieses Leben, das sollte mich warnen. Aber normalerweise bin ich nicht so, sonst könnte ich das hier wohl schlecht schreiben. Mir sind auch durchaus Verhaltensweisen bei mir bewusst, die schlecht für mich sind und wenn Leute mich kritisieren wollen, dürfen sie das auch gerne machen. Ich schätze Offen- und Ehrlichkeit, das ist mir um einiges lieber als wenn sich Leute ihren Teil denken. Ich bekomme mit der Zeit auch ein leicht von der Realität abweichenden Eindruck von mir, wenn ich von Anderen nicht reflektiert werde, kann ich gar nicht zu 100 Prozent beurteilen, wie ich bin. Ich nehme mich dann anders war wie andere. Meine Gedanken werden autonom, ich entferne mich also von einer Gesellschaft, nur das dies auf eine ungesunde Weise passiert. Meine Mutter sagt ihr kann keiner helfen, sie urteilt schon obwohl sie es nicht ausprobiert hat. Nach meiner Ansicht spricht da die Krankheit oder wie es andere sagen mögen das Böse wie auch immer. Mir persönlich bringt es immer was, meine Gedanken mit anderen auszutauschen, selbst wenn andere gar nichts dazu sagen und einfach nur zuhören. Der Mensch ist einfach nicht dafür geschaffen immer alleine zu sein, finde ich und das virtuelle ist kein Ersatz dafür. Ich verändere mich im Ganzen und es fällt mir noch nicht einmal auf, das hat mir so keiner gesagt, aber ich gehe davon aus. Wenn ich denn wieder voll im Leben bin wird es mir auffallen, wie merkwürdig das alles war und ich werde mich fragen, wieso habe ich so lange so gelebt, wie kann man das nur aushalten? Tja man gewöhnt sich schleichend an alles, das ist ja kein radikaler Übergang, aber die Psyche meldet sich, wenn man es schon nicht selbst merkt und das ist wiederum gut. Man kann sich langfristig nicht selbst bescheißen, also bemühe ich mich es zu lassen, ansonsten wird sie sich melden und das kann dann sehr übel aussehen. Man muss gut zu sich sein, zu seinem Körper und zu seiner Seele, aber das Bewusstsein geht bei mir oft einen anderen Weg. Meditation ist übrigens eine sehr tolle Sache, es ist viel mehr als nur diese Zeit in der man meditiert, auch das könnte ich mal wieder etwas öfter machen.
      Hallo Sunshen,

      leider finde ich schwer aus Deinem Text zu entnehmen, welche Hilfestellungen, Antworten oder Worte Du gebrauchen könntest. Könntest Du Dein Anliegen, das Du hast, vielleicht deutlicher formulieren? Was erwartest oder erhoffst Du Dir für Antworten? Das würde es anderen erleichtern auf Dein Problem einzugehen und vielleicht Rat oder derlgeichen zu geben.

      Wenn Du allerdings keine bestimmte Absicht hattest, möchte ich hier nochmal darauf hinweisen, dass das RT-Forum dem direkten und hilfsorientiertem Austausch zwischen Betroffenen dienen soll. Wer lediglich seine Gedanken öffentlich mitteilen möchte, sollte sich für die Zwecke einen eigenen Blog anlegen oder andere Angebote wahrnehmen, die es im Internet gibt.

      Grüße
      klirr
      Ja , kenne ich durchaus . Immer mal wieder mehrere Monate dann Therapie , dann wieder mehrere Monate usw... 6 waren die längste Zeit , ich hab das Haus nur zu Arzt-Terminen verlassen , wegen den Medikamenten .
      Ist mittlerweile immernoch so , dass ich mehr Zeit mit Online-Kontakten verbringe . Glücklich macht das nicht -da hast du schon Recht.
      Ich weiß selber auch , dass es schwer ist wieder neue Kontakte aufzubauen , gerade wenn man psychische Probleme hat . Geht eben nicht von heute auf morgen.
      Einfachste Möglichkeiten,um da teilweise neue Kontakte zu kriegen, wären dann z.b. die Arbeitskollegen - fragen ob man mal was trinken geht am Wochenende oder sowas
      Ich hab auch Leute durch Selbsthilfegruppen kennen gelernt, für mich mit meiner Abhängigkeitserkrankung ist so eine Gruppe Pflicht. Wenn es mir psychisch mal nicht gut geht, dann kann ich damit leben,
      aber mit Drogen rückfällig zu werden, das kann ich mir definitiv nicht leisten.
      Einmal wieder drinn ist alles Weitere offen, wie lange ich wieder konsumieren, ob ich es überlebe usw..
      In meinem Sportverein bin ich auch an Menschen gekommen oder auch durch das Internet, das man sich denn auch in echt getroffen hat.
      Dann würde da noch Volkshochschule in Frage kommen oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
      Möglichkeiten gibt es, man muss sie nur wahr nehmen, ist manchmal aber wirklich schwer sich aufzuraffen.