Studium und stationäre Intervalltherapie

      Studium und stationäre Intervalltherapie

      Hallo ihr,

      ich mach mir gerad viele Gedanken darum wie es weitergehen wird bei mir. Nächstes Jahr würde ich gerne ein Studium anfangen und auf der anderen Seite ist es so, dass noch mehrere Klinikaufenthalte geplant sind und wohl notwendig, die einmal im Jahr sein sollen, immer so 8 Wochen, also dauert das sicher noch ein paar Jahre.
      Eigentlich war ich der Meinung, das klappt schon irgendwie, aber ich krieg gerade irgendwie Angst, dass das alles nicht so klappt. Denn in den vorlesungsfreien Zeiten sind ja auch Prüfungen und in der Klinik brauch ich auf jeden Fall den Kopf für mich, wir wollen da inaltlich arbeiten, es kann also durchaus sein, dass es mir dann erstmal schlechter geht. Und ein Studium ist auch ziemlich anstrengend und wenig Zeit für sich selbst wie ich das so mitbekomme (Teilzeitstudium geht nicht, weil ich dann kein Bafög bekomme, soweit ich das richtig verstanden habe). Nur Therapie oder nur Studium kommen für mich eigentlich nicht in Frage. Ich möchte gerne beides. So wie es gerade ist, gehe ich "einfach nur" mit meiner Erkrankung um, aber damit geht es mir zu schlecht, deshalb führt für mich kein Weg an inhaltlicher Arbeit vorbei. Ich bin derzeit aufgrund meiner Erkrankung nicht arbeitsfähig (dieses Jahr haben wir das erste Mal inaltlich gearbeitet und da ist einiges losgebrochen), was ich aber ändern möchte und ich bin auch irgendwie nicht dazu bereit für die Therapie auf Job/Studium zu verzichten - nur weil ich einmal im Jahr in die Klinik gehe, kann es ja nicht sein, dass ich die nächsten Jahre den Rest der Zeit nichts mache (und mein derzeitiger Job kommt nicht mehr in Frage).

      Deshalb meine Frage: Hat jemand da Erfahrungswerte, hat vielleicht auch so eine Situation und kann mir dazu was sagen?

      Liebe Grüße,
      disarming
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      ToWriteLoveOnHerArms

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „disarming“ ()

      Hallo disarming
      Ich habe leider keine Erfahrungswerte für dich, aber evtl ne Idee.
      In Österreich ist es so, dass man an der Uni von Juli-September wirklich Ferien hat (und meistens dann in der 1. Oktoberwoche Prüfungswoche), in Deutschland ist das glaub ich auch so Oder? Könntest du die Klinikaufenthalte denn so planen dass du Juli+August in der Klinik bist? Da müsstest du noch nicht für prüfungen lernen und könntest dich nur auf dich konzentrieren
      LG Nellie
      Hallo liebes
      Ich hab zwar nur einen Studiengang hinter mir aber seit ich im Berufsleben bin ist mir klar: es gibt keine "einfachere" zeit als im Studium in die Klinik zu gehen und "Zeit" zu verpassen. Zur Not muss man eben ein, zwei, oder drei Semester dran hängen, allerdings weiß ich das nur von meinem Studiengang und meinen Kommilitonen die zeitweise mal ausgefallen sind und auch manche immer wieder wo das kein problem war außer eben Zeit die nachgeholt werden musste. ich glaube die Studiengänge sind teilweise so unterschiedlich aufgebaut, hast du einen im Auge? Kannst du herausfinden wie das ist mit Fehlzeiten ggf Zeit hinten ran hängen etc?
      Dass du langfristig nicht krank geschrieben sein willst finde ich gut und ich glaube auch nicht sinnhaft für deine Heilung.
      Ich glaube du musst es ausprobieren. Niemand kann wissen wie es dir nach dem zweiten dritten oder vierten Aufenthalt geht, niemand weiß wie es sich verändert und wie du mit der Doppelbelastung klar kommst. Klar ist ein bachelor Studiengang heutzutage sowie ich das mitbekommen habe auch sehr verschult. Wäre es denn möglich Aufnahmezeitpunkte sehr genau abzupassen in Zeiten wo es dir gut passt? Wäre das von der Klinik aus möglich?
      Funktionieren wirst du stückweise überall egal was du anfängst, aber im Studium kann man mehr sich auch mal eine Pause gönnen wenn man es hinbekommt sich diese zu nehmen... ;)
      Probier es, ich glaub an dich :* Und wegen den Klinikaufenthalten auf ein Studium zu verzichten finde ich nicht gut.
      Hey du,

      also ich möchte mich da Graf Zahl anschließen: Es ist machbar. Und wenn es länger dauert, dann dauert es eben länger (ich hab selbst wesentlich länger für den Bachelor gebraucht). Klar ist das auch eine Frage der Finanzierung, aber auch dafür gibt es Wege.
      Ich glaube, bevor du dich verrückt machst, wäre es das sinnvollste, wenn du dich direkt bei der betreffenden Uni/Hochschule erkundigst. Denn keiner hier kann eine allgemein gültige Aussage treffen. Es gibt Studiengänge, da hat man die ganze vorlesungsfreie Zeit auch wirklich Ferien, es gibt Studiengänge, da musst du mit drei Wochen pro Semester klarkommen. Und dann ist das auch von Student zu Student unterschiedlich: Manche meiner Kommilitonen schreiben ihre Hausarbeiten während des Semesters, ich schaffe das nur in den Semesterferien (zugegeben, ich habe auch hohe Ansprüche an mich).
      Aber grundsätzlich gilt: Du kannst aus gesundheitlichen Gründen (d.h. mit Attest) jederzeit ein Urlaubssemester einlegen. Und du kannst für Prüfungen etc. Aufschub bekommen, wenn du ihn brauchst. Oder einen anderen Nachteilsausgleich (z.B. eine mündliche statt einer schriftlichen Prüfung oder umgekehrt). Alle Universitäten (und daran angeschlossen i.d.R. die Hochschulen) haben heute eine/n Beauftragte/n für Studenten mit Handicap/Behinderung/chronischer Erkankung... (nennt sich immer anders). Diese Person kann dir genau sagen, welche Möglichkeiten es gibt. Aber ich würde zunächst zu dem Fachberater des betreffenden Faches der betreffenden Hochschule gehen und mit ihm ganz offen sprechen.
      So motiviert wie ich dich hier kennen gelernt habe und mit deinem Willen, an dir zu arbeiten und zu kämpfen, glaube ich, dass du das absolut packen kannst. Meiner persönlichen Erfahrung nach kann man heute sehr viel Unterstützung bekommen - wenn man es wagt, offen zu sein (und sich davor nicht als desinteressiert oder faul präsentiert hat) helfen einem die Dozenten manchmal auch unter der Hand, d.h. ohne das Prüfungsamt miteinzubeziehen.
      Ich kann deine Ängste und deine Sorgen verstehen. Und ich will sie auch nicht herunterspielen oder klein reden, aber ich denke, zu einem Teil, ist die Frage "Schaffe ich das?" auch bei gesunden Leuten ein Problem. Ich bin der Meinung, dass du das schaffen kannst. Und wenn es dann doch nicht klappen sollte, dann ist das zwar schm*rzhaft (ich bin ja selbst aus meinem ersten Studium geflogen), aber auch dann gibt es einen Weg. Und es ist meiner Meinung nach besser, als sich immer zu fragen, warum man es nie versucht hat.

      Alles Liebe
      Fylgja
      Hey,

      danke für eure Antworten.
      Also von der Klinik aus müsste ich das terminlich gut klären können. Das einzige Problem, das entstehen könnte: Wenn meine zuständige Therapeutin in der Zeit Urlaub hat, weil es für mich wichtig ist, dassich mit ihr arbeite, müsste mal absprechen, ob auch Bereitschaft dazu da wäre ansonsten übergangsweise mit wem anders zu arbeiten, gestaltet sich aber eher schwierig (von meiner Seite aus).

      Danke fürs Mutmachen jedenfalls, ich werde mir da mal nen Termin machen bei der Beratung und gucken, vielleicht haben die da auch Erfahrung mit.
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      ToWriteLoveOnHerArms
      Hey,

      entschuldigt meine so abgehackte Antwort. Ich schaff es jetzt erst, wirklich zu antworten, weil die letzte Woche das Aufstehen an sich schon eine Tagesaufgabe war bzw. ist. Deshalb hab ich auch noch gar nicht bei der Uni angerufen. -.-

      Ich weiß gerade gar nicht mehr, ob ein Studium gut ist. Was ist, wenn ich es nicht schaffe, den Kopf dafür frei zu haben, weil ich so viel Kraft für mich selbst brauche und um klarzukommen. Ich schaff es jetzt ja nicht mal zu arbeiten, ich schaffe gerade gar nichts, wie soll ich da den Kopf frei haben für ein Studium, wenn ich nebenher mit dem klarkommen muss was bei ner inhaltlichen Arbeit hochkommt. Der letzte Aufenthalt war so krass und alles was er nach sich gezogen hat, ich bin so fertig von dieser Arbeit an mir, wie soll man da noch Kraft haben für ein Studium? Was ist, wenn ich das jetzt anfange und dann ist es zu viel und ich nicht stabil genug und dann hab ich es versaut und es wäre schlauer gewesen, dass ich das dann anfange, wenn es mir besser geht? Auf der anderen Seite denk ich mir schon seit Jahren: Ich mach das, wenn es mir besser geht und der Punkt kommt einfach nie.
      Ich brauch irgendwie was, damit ich die Therapie machen kann und nebenher was, das mir einfach gut tut. Woher soll ich wissen, ob mir ein Studium gut tut? Dann dachte ich heute wieder, okay, mach ich Bundesfreiwilligendienst, aber schaff ich das dann ohne therapeutische Anbindung (und das sind ja auch nicht so wenige Stunden, die man da arbeitet)? Wobei ich ja nicht mal hier vor Ort jemanden finde, der sich mit dem Krankheitsbild auskennt, danach kann man also irgendwie nicht gehen, aber hier hab ich wenigstens noch alle 3 Wochen die Kliniktherapeutin, wo ich hin kann, wobei sogar das eigentlich zu wenig ist.

      Ich will am liebsten irgendwo ein kleines Bed & Breakfast aufmachen, in einem kleinen englischen Ort, wo jeder jeden kennt, ganz viel Natur und Meer, alles bio und so, und glücklich werden damit. Ein paar Hühner und Katzen und so, idyllisch und ruhig. ^^

      Also, Zweifel ohne Ende und irgendwie gar keine Ahnung mehr, ob das alles richtig ist.
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      ToWriteLoveOnHerArms
      hej du,

      weißt du, dass es phasen gibt, wo man an allem zweifelt, das ist eben so. aber man findet halt letztlich auch nie raus, was hätte passen können, wenn man es nicht mal macht.

      probier das studium doch einfach mal, setzt dir eine deadline, wenn du nach einem jahr nicht überwiegend das gefühl hast dass es gut ist, machst du das mit dem B&B mal zwei, drei jahre (du kannst dir ja erstmal eins zum mit-einsteigen suchen), und wenns das dann auch nicht ist, schaust du dann weiter, wonach dir dann ist. aber bitte nicht noch 7 jahre herumsitzen und grübeln, ob es das theoretisch, wenn man es so in der phantasie zusammensetzt, sein könnte oder nicht.

      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
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      //william boyd//


      Hey,

      ja, ich weiß... vom Denken passiert auch nix und ich hab irgendwann auch mal einen Satz gelesen, der in etwa sagte "Lieber in dem scheitern was man liebt als in dem erfolgreich sein was man nicht mag", irgendwie so. Ich kriege dann Angst.. was ist, wenn ich das nicht schaffe, dann bin ich so und so alt, wieder was Neues, kommt ja auch nicht so gut im Lebenslauf, irgendwann muss man dann ja mal klarhaben wo es langgeht. Aber stimmt auch, dass probieren wohl besser ist als weiter nichts zu machen oder etwas, das einen unglücklich macht.
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      ToWriteLoveOnHerArms
      ja und vor allem, meinst du irgendein popelkram oder eben "nichts, denn da habe ich mal fünf jahre nachgedacht" macht sich "besser" im lebenslauf? ist ja auch immer die frage, wozu der vermutlich noch taugen soll. wenn du nicht noch eine steile vorstandskarriere bei einem großkonzern anstrebst, ist ein völlig aalglatter lebenslauf vermutlich sowieso weniger wichtig....
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      Hallo disarming,

      ich kann dir nur eine kleine Anekdote erzählen...das es eigentliche gal ist, ob du dich erstmal um deine gesundheit kümmerst, und dann das machst was dir gefällt, oder du zwischendurch wechselst...
      Mein Therapeut war bis ende 20 - Ja, war er - Klempner. Und hat dann erst sein Studium angefangen...also sehr Spät.


      Ich mach mir aktuell auch gedanken darüber, wie es bei mir weiter gehen soll, ich bin mitte 20, werd nächstes jahr erst meine 2te Ausbildung abschließen, in einem Beruf der mir sehr viel Spaß macht. Eigentlich wollte ich dann mein Abi nachholen und dann Studieren, um irgendwann den Beruf professionell auszubilden...aber ob ich das Studium schaffe, gerade weil ich noch ganz am anfang der Thera stehe, nichts damit erreicht habe und weiß das es nocht lange dauern wird. Und jetzt ist es schon enorm anstrengend beides zu managen...

      Ich möchte dir nur sagen - Erstmal kommst du, wenn es dir besser geht (auch wenn es, wenn man in die tiefe geht ja erstmal nicht so scheint), dann kannst du durchstarten, das Denke ich zumindest. Dann hast du eben im Lebenslauf eine Lücke, oder etwas angefangenes. Aber lebensläufe sind sowieso total überbewertet, genauso wie Passfotos bei bewerbungen ;) letztendlich zählt die arbeit die du machst.

      liebe Grüße

      Dakhras
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Hehe, doch klar, ich möchte auf jeden Fall Top-Manager werden und 80 Stunden die Woche arbeiten, um 100 Millionen Euro im Monat zu verdienen... ^^ Nein.. das stimmt.. mein Lebenslauf ist ja auch nicht so schlecht und auch die Zeit jetzt wo ich krankgeschrieben bin, die taucht da gar nicht auf, weil ich ja immer noch angestellt bin und meine Chefs sind auch echt unnormal sozial, die sehen die psychische Erkrankung ganz normal, also, als wäre das ne Erkrankung wie jede andere auch, ist es ja auch.. aber das ist die Megaausnahme, ich kann das noch nicht mal so normal sehen wie die. Ich versuch da jetzt erstmal wieder zu arbeiten mit ner Wiedereingliederung und ich hab mir gerade nochmal was zum Studiengang durchgelesen und hab gerade wieder mehr das Gefühl, dass mich das echt interessiert und ich das machen möchte und habe der Frau, die chronisch Kranke und Behinderte berät eine Email geschrieben, um einen Beratungstermin zu vereinbaren. Ist ja auch noch ewig hin das Studium, das geht nur zum Wintersemester.

      Dakhras, ja... ich hab mir auch immer gesagt: Erstmal die Gesundheit, DANN das Berufliche. Aber ich werde ewig warten und nie was anfangen, wenn ich auf den Punkt warte, an dem ich sage "Jetzt bin ich soweit, jetzt geht es mir so gut, dass ich das machen kann". Aber du schreibst ja auch, lieber ne Lücke oder was Angefangenes als es nicht zu versuchen, das stimmt wohl auch.

      Oh man, ich brauch zur Zeit echt so viel Zuspruch und Mut von Außen, aber das hilft mir dann auch und irgendwann hab ich auch selbst genug Mut. Vielleicht darf das ja auch mal so sein, dass man das mal braucht und das dann auch bekommt.

      Ich danke euch sehr!
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      ToWriteLoveOnHerArms

      disarming schrieb:

      Vielleicht darf das ja auch mal so sein, dass man das mal braucht und das dann auch bekommt.


      das darf auf jeden fall so sein. unterstützung kriegst du immer :)

      weißte, ich hab in meinem bekannntenkreis so viele "huckelige" biographien (dass man wie ich einfach nur eine arbeit macht, die mit dem studium nichts mehr zu tun hat ist da schon völlig normal), eben mehrere anläufe beim studiengang/der ausbildung, leute die mit ende 20 oder sogar mitte 30 überhaupt zum ersten mal seit dem abi eine ausbildung machen, leute, die im dritten, vierten job sind und jetzt (mal wieder) sagen, dass sie was ganz anderes machen wollen.... aber auch welche, die sich mit anfang 30 schon so "totgearbeitet" haben, dass sie kurz vorm burnout sind und jetzt kürzer treten wollen - wie mans macht: den glatten, einen weg gibt es nicht. mach das, was sich (meistens) richtig anfühlt, behalte die sensoren auf empfang (auch für dich und deine bedürfnisse), bleib wach für das, was es noch so gibt, sei häufiger mutig als verzagt und der rest findet sich :)
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      Das macht mir immer Mut sowas zu lesen. :) Ich kenne da sogar auch einige. Man muss nur in die richtige Richtung blicken, um sich da ein besseres Gefühl zu verschaffen. Es gibt ja auch viele Quereinsteiger, weiß zwar immer nicht wie das geht, aber ja... das machen ja auch viele. :)
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      ToWriteLoveOnHerArms
      quereinsteiger ist sowas wie ich: ich hab soziologie und theaterwissenschaft studiert, bin nach dem studium im zweiten anlauf (also nach einem ersten total popeligen telefonjob) über "connections" in eine pr-agentur reingerutscht und inzwischen mache ich marketing in einem kleinen unternehmen und für unsere unternehmensgruppe.

      gerader weg wäre gewesen: studium der bwl mit schwerpunkt marketing und direkt nach dem studium job im marketing.
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      Ich wollte nur mal eben zurückmelden, dass ich in der Uni angerufen habe und mit der für chronisch Kranke Zuständigen gesprochen habe und mich das sehr beruhigt hat. Auch viele Freunde sagten, dass gerade im Studium es sehr gut möglich ist, mal eine Pause einzulegen und sich das so zu gestalten wie ich es eben schaffe. Länger studieren würde ich auch gar nicht schlimm finden. Also erstmal allesgut. :)
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      ToWriteLoveOnHerArms
      Hey,

      das freut mich jetzt echt das zu hören. Klasse, dass du dich da informiert hast. Ich glaub, dass das möglich ist, auch wenn man mehr kämpfen muss als gesunde Menschen. Aber man kann an der Uni heute so viel Unterstützung bekommen. Es gibt echt auch Professoren, die sehen dich als Menschen und nicht als Matrikelnummer.

      Liebe Grüße
      Fylgja
      Huhu ihr,

      ich kram den Thread nochmal eben raus, weil ich wieder so am Zweifeln war/bin. Jetzt gerade ist die Zeit für die Bewerbungen und in der Therapie bricht gerade so viel raus, von dem ich nichts wusste und ich hab keine Ahnung wie das gehen soll, weil Symptome irgendwie meinen Alltag beherrschen und immer mehr dazukommt und erst im Mai ein paar Tage geschützte Station notwendig waren. Ich vergesse auch so wahnsinnig viel und kann mich so schwer konzentrieren, dass ich denk: Wie soll ich da studieren? Und finanziell ist gar nichts geklärt und das kann noch dauern, keine Ahnung, ob das bis Oktober geklärt ist oder ob ich dann ohne was dastehe (zig Ämter, Rentenantrag und so Zeug).

      Jedenfalls hab ich mir eure Antworten hier nochmal durchgelesen, hab mir die Uni angeguckt, mit Freunden gesprochen und hab mich jetzt für das Wintersemester beworben. Wenn es finanziell gar nicht geht, dann kann ich den Platz immer noch ablehnen, aber sonst ärgere ich mich, wenn alles klappt und ich hab mich nicht beworben.
      Und ich denke: Naja, vielleicht kann Uni ja auch etwas sein, das mir nicht Kraft _nimmt_, sondern _gibt_ und sozusagen ein Gegenpol zu all dem inneren Mist. Ja, und das wollte ich nur eben erzählen. Dass eure Antworten mir hier auch nach einem halben Jahr noch eine Hilfe sind. :)
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      ToWriteLoveOnHerArms
      Hallo,
      Schön, dass du dich beworben hast für ein Studium. Versuche es einfach - aufhören geht ja immer, wenn es dir wirklich zu viel ist - aber selbst das sollte man nicht überstürtzen und sich im Falle des Falles Beratung holen und sich vor allem etwas Zeit geben. Gerade das 1. Semester finden viele ganz furchtbar, weil ein Studium so anders ist als Schule oder arbeiten.
      Gerade das sich selber organisieren finde ich manchmal sehr schweer - aber wenn ich mich erstmal aufgerafft, eingearbeitet und dann tatsächlich etwas geschafft habe, ist das ein sehr gutes Gefühl.
      Und 'ein paar Tage oder ein zwei Wochen Krisenintervention 'zerhauen' dir ja nicht gleich das ganze Semester. Gerade im Studium kann man ganz gut dosieren, wenn man finanziell irgendwie 'unabhängig' von BAFÖG o.ä. ist.
      Darf ich fragen, in welche Richtung dein Wunschstudium grob geht?
      Also wenn ich nachweisen kann, dass ich aufgrund meiner Erkrankung das alles nicht in der Regelzeit schaffen sollte, dann dürfte es auch mit dem Bafög kein Problem gebe.
      Danke aucj nochmal für deine Ermutigung. Wie genau das dann läuft mit Stundenplan zusammenstellen und aber so, dass es nicht zu viel wird, obwohl man ja diese und jene Leistung aber in dem Semester machn müsste, weiß ich gerade noch nicht. Aber mehreren Bekannten geht es ähnlich und eine davon ist sogar auch an der Uni und die ist so klein, da ist das auch von Vorteil, wenn es nicht ganz so anonym ist.

      ich war mir unsicher. Meine Themen sind ja immer Natur, Psyche, reisen und Gemeinschaft. So grob. Also ich würde gerne was mit all den Gebieten machen. Psychische Erkrankungen enttabusieren, Natur erhalten oder kranken Menschen durh Natur heilende Erfahrungen ermöglichen, so die Richtung. Und da kann ich von der sozialen Schiene rangehen und von der naturwissenschafftlichen und und ich glaub, dass das letzte besser für mich ist, also möchte ich was Richtung Umweltschutz/Umweltwissenschafen studieren. :)
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      ToWriteLoveOnHerArms
      Hey,
      Eventuell kannst du dir wegen dem (eventuell abgespeckten) Stundenplan auch Hilfe vom FSR holen - die wissen am ehesten, was man gut schieben kann, ohne dass die wichtigsten Grundlagen dann fehlen.
      Ich bin bis jetzt mit Offenheit (eine andere Behinderung betreffend, wegen der ich Nachteilsausgleiche brauche) immer gut gefahren. Falls der Studiengang zulassungsbeschränkt ist, könntest du auch einen Härtefallantrag stellen, um bevorzugt eingeschrieben zu werden. Das Merkblatt findest du im Internet - ich könnte dir aber auch Infos geben.