Gedankenkarussell, Angst, dass es schlimmer wird

      Gedankenkarussell, Angst, dass es schlimmer wird

      Hallo ihr,

      ich denke, es ist am besten wenn ich die ganze Geschichte von vorne erzähle.
      Vor ca. 1,5 Jahren, als ich gerade 16 geworden bin haben mich meine Eltern gezwungen, die Pille zu nehmen. Die hab ich nicht vertragen und ich war psychisch am Ende, hab eigentlich nurnoch geheult, Kontakte zu Freunden sind abgebrochen etc., Schule war in der Zeit die Hölle, ich hab zugenommen (was es noch schlimmer gemacht hat weil ich sowieso recht unzufrieden mit mir bin). Meine Eltern meinten, ich soll mich nicht so anstellen. In der Zeit hab ich angefangen mich zu r*tz*en, nicht oft, nicht schlimm, nicht tief. Nach ungefähr einem halben Jahr hab ich aufgehört, die Pille zu nehmen und es ging mir langsam besser, es hat auch geholfen, in die 11. Klasse zu kommen, da ich nichtmehr jeden Tag die gleichen Leute in der Klasse ertragen musste (es hat mir da eigentlich nie jemand was getan, aber es waren laute und anstrengende Leute drin, wofür mir in dem Zustand die Geduld gefehlt hat). Das SvV wurde weder schlimmer noch besser, war aber kein Problem und da die Abstände dazwischen sowieso groß waren und es mir besser ging hab ich es mehr oder weniger vergessen für drei Monate.
      Dann bin ich mit dem Orchester für eine Woche weggefahren und am letzten Abend ging es mir allgemein nicht so gut, war angetrunken und hab dann bei einem Gespräch einer Freundin von dem SvV erzählt. SIe hat super lieb und verständnisvoll reagiert, da sie auch Probleme damit hatte. Wir haben dann noch die restliche Nacht darüber geredet und es hat echt gut getan, das alles mal jemandem zu erzählen (ich hatte vorher einem Lehrer davon erzählt, hab mit ihm aber nicht wirklich darüber geredet).
      Seitdem hat es aber wieder angefangen, regelmäßig und tiefer, ich bekomm langsam Angst, dass N*rb*n bleiben. Meine Eltern machen ziemlichen Druck wegen Abitur, was es auch schlimmer macht. Meine Gedanken kreisen oft darum, auch wenn es mir gut geht, und ich weiß meistens nicht mal wieso. Irgendein blöder Teil von mir will mir immer mehr w*ht*n obwohl mir klar ist, dass es unlogisch ist, dass es Leute sehen werden, dass N*rben bleiben. Skills haben bisher nicht so geholfen, ich bin aber weiter am Ausprobieren. Eigentlich will ich aber dieses Gedankenkarussell stoppen und nicht mehr ständig darüber nachdenken. Denkt ihr, ich sollte es einfach mit niemandem mehr darüber reden und hoffen, dass es wieder weg geht? Ich hab ja eigentlich keine Probleme und schäme mich, dass ich es trotzdem mache.

      Tut mir leid für diesen schrecklich verworrenen Text, aber meine Gefühle sind zur Zeit auch verworren...
      Hallo Pony (cooler Nickname übrigens :smile: ),

      ich finde nicht, dass du dich schämen musst, weil du keine Probleme hättest und du brauchst dich auch nicht für deinen Text zu entschuldigen. Ich lese in deinem Thread, dass es dir echt schlecht geht und das ist ein Problem. Weißt du, es gibt immer größere Probleme und immer Menschen, denen es schlechter geht - aber wenn man nach dem Prinzip denkt und handelt, dann dürfte keiner seine Probleme ernst nehmen (hat mir erst wieder letzte Woche eine Therapeutin gesagt).
      Ich finde es sehr erschreckend, was deine Eltern getan haben. Ich nehme an, dass sie wollten, dass du die Pille nimmst, weil sie Angst hatten, dass du schwanger wirst? Richtig wäre es gewesen, mit dir über S*xualität und Verhütung zu sprechen. Aber einer 16jährigen ein medizinisch nicht notwendiges Medikament aufzuzwingen ist nicht in Ordnung. In dem Alter solltest du in solche Entscheidungen miteinbezogen werden. Wie das rechtlich ist weiß ich nicht - ethisch ist so eine Handlung unvertretbar. Dass dich die Nebenwirkung der Pille und vielleicht auch die Grenzverl*tzung durch deine Eltern so belastet haben, ist in meinen Augen kein Wunder. Konntest du mit ihnen darüber reden? Wissen sie, dass du die Pille nicht mehr nimmst?
      Ich finde es klasse von dir, dass du dich bemühst, aufzuhören und dass du Skills ausprobierst. Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass du mit keinem reden solltest. Sowas kann alleine weggehen, aber es kann auch schlimmer werden und egal, wie die Zukunft aussieht: Dir geht es offensichtlich nicht gut und da finde ich es wichtig, dass du dir Hilfe holst. Mein Rat wäre allerdings, nicht nur mit Gleichaltrigen oder Freunden zu reden. Ich meine damit nicht, dass du sie anlügen oder es verschweigen sollst. Aber ich habe es in deinem Alter und auch jetzt als sehr hilfreich empfunden, wenn ich mit jemandem reden konnte, der einfach Erfahrung mit sowas hatte, der auch Verantwortung übernommen hat und mir profesionell helfen kann. Habt ihr denn an der Schule einen Schulpsychologen oder einen Vertrauenslehrer? Sowas ist eine gute Anlaufstelle. Auch Beratungsstellen können echt helfen. Oder du sprichst mit deinem (Haus-)Arzt und erzählst ihm einfach, wie es dir geht.
      Wie ist denn mittlerweile das Verhältnis zu deinen Eltern? Ich glaube, dass es auch ein wichtiger Punkt wäre, dass sie Druck rauszunehmen. Einen gewissen Druck braucht man vielleicht zum Lernen, aber meist macht man sich den selber schon genug und ich finde, an erster Stelle stehst du und deine Gesundheit, erst weit danach kommt das Abitur.

      Also: Ich finde, dass du dir Hilfe holen solltest. Und was das Gedankenkarrussel angeht: Vielleicht kannst du dich mit etwas ablenken oder dir positive Gegenbeispiele sagen? Niemand ist komplett und überall doof und deshalb hast du ganz sicher auch Dinge, mit denen du nicht unzufrieden bist oder sein brauchst. Vielleicht kannst du dir das ja aufschreiben, was du an dir magst? Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind, es tut gut, sich das vor Augen zu halten.

      Viele Grüße
      Fylgja
      Liebe Fylgja,

      Vielen Dank für deine Antwort! Eigentlich haben mich meine Eltern nicht gezwungen sondern nur erpresst. Ich hätte sonst nicht mehr mit dem Orchester wegfahren dürfen, was keine Option für mich war, weil das Orchester die einzige Umgebung war, in der ich mich wirklich wohl gefühlt habe. Ich fand das auch nicht so schlimm, weil ich mir gedacht hab, dass es früher oder später sowieso nötig ist und dass alle anderen ja auch die Pille nehmen. Ein Stück weit versteh ich meine Eltern auch, weil mein Freund sechs Jahre älter ist als ich und sie Angst hatten, dass ich auf Probenfahrt schwanger werd. Sie haben dann natürlich mitbekommen, dass es mir immer schlechter ging, wollten dann aber, dass ich die Pille wechsel, was aber auch nichts gebracht hat. Sie wissen, dass ich sie jetzt nicht mehr nehme, aber drüber reden konnte ich nicht, für sie war das auch kein großes Thema.
      Mein Verhältnis zu ihnen ist zur Zeit irgendwie komisch. Sie stressen mich total wegen Schule, weil ich ein sehr fauler Mensch bin und sehen nicht ein, dass ich alt genug bin, um mich selbst drum zu kümmern und dass ich noch weniger Lust hab was zu machen, je mehr sie mich stressen. Das baut bei mir immer ziemlich Druck auf, aber mit ihnen zu reden macht es noch schlimmer, da sie sich absolut sicher sind, richtig zu handeln. Und das obwohl mein Abi in keinster Weise bedroht ist (ich steh auf der Kippe zwischen 1 und 2) und ich schon einen Studienplatz für ein duales Studium sicher hab.
      Ich hab mir auch schon überlegt, zum Schulpsychologen zu gehen, aber da hab ich ziemlich Angst davor, weil ich den gar nicht kenne. Eine weitere Option wäre ein Lehrer aus dem "Krisenteam" meiner Schule, das auch explizit als Ansprechpartner für SvV und ähnliche Probleme zur Verfügung steht. Der Lehrer mit dem ich reden würde, ist mein ehemaliger Mathe- und Physiklehrer, den ich sehr gerne mag. Ich zweifel aber daran, ob das was bringt weil ich schonmal mit einem anderen Lehrer geredet hab aber das irgendwie komisch war und mir nicht geholfen hat. Zu einem "richtigen" Arzt zu gehen ist für mich keine Option, da ich privat versichert bin und das meine Eltern mitbekommen würden. Ich muss einfach mal schauen, ob ich mich überwinden kann mit jemandem zu reden.
      Hallo Pony,

      jetzt habe ich endlich wieder Zeit gefunden, dir zu antworten. Wie geht es dir denn inzwischen? Hat sich etwas getan?
      Ok, das lässt die Situation mit deinen Eltern natürlich in einem anderen Licht erscheinen. Hast du mit deinem Frauenarzt gesprochen, inwiefern deine Probleme von der Pille kommen können bzw. habt ihr über andere Verhütungsmethoden gesprochen? Ist ja schon auch ein Thema, das man nicht vernachlässigen sollte.

      Was den Schulstress angeht, kann ich sowohl dich als auch deine Eltern verstehen. Mit 17 will man eigene Entscheidungen treffen und sein Leben selbst in die Hand nehmen. Andrerseits tragen die Eltern auch noch die Verantwortung für einen und auch wenn man volljährig ist, bleiben sie die Eltern und machen sich Sorgen und mischen sich (positiv wie negativ) ein. Wie lange gehst du denn voraussichtlich noch zur Schule? Manchmal hilft ein Deal, also z.B. dass man den Eltern vorschlägt, dass sie einem einen bestimmten Zeitraum mal keinen Druck machen und man mal guckt, wie das das Lernverhalten beeinflusst. Ich selber habe erst wirklich angefangen zu lernen und etwas für die Schule zu tun, als ich ein Ziel vor Augen hatte und meine Eltern mir keinen Druck mehr gemacht haben. Im Nachhinein finde ich aber, dass das da sehr trotzig und unreif reagiert habe, indem ich eben einfach nicht auf meine Eltern gehört habe. Und ja, ich war auch sehr faul.
      Du sagst von dir selbst auch, dass du faul seist. Ich denke, dass das ein guter Grund ist, jetzt mit dem Lernen anzufangen, auch wenn dir deine Abinote egal ist. Denn auch das regelmäßige Lernen will gelernt sein - das kommt im Studium meiner Erfahrung nach auch nicht einfach so. Lernroutinen und Lernstrategien zu entwickeln ist wichtig. Und auch, wenn das Studium heute sehr verschult ist (dual wohl noch mehr als das Vollstudium), muss man sich selber immer noch disziplinieren, weil einem nicht mehr ständig auf die Finger geschaut wird, ob man genug macht - und weil oft pro Vorlesung/Seminar eine Klausur am Ende des Semesters geschrieben wird, da kann man nicht mal eben eien Woche vorher mit Lernen anfangen. Klingt vielleicht jetzt oberlehrerhaft, aber das sind meine Erfahrungen aus fünf Jahren Studium.

      Ich finde die Idee mit dem Schulpsychologen gut. Natürlich muss man sich überwinden, aber der ist ja auch dafür ausgebildet und weiß, dass es nicht leicht fällt, über soetwas zu reden. Auch der Lehrer aus dem Krisenteam würde sich eignen, da der ja anscheinend auch dafür zur Verfügung steht und vermutlich auch weiß, damit umzugehen. Vielleicht hat dein anderer Lehrer einfach seltsam reagiert, weil er nicht wusste, wie er reagieren soll. Lehrer haben ja nicht alle grundsätzlich Ahnung von solchen Themen oder wie man auf Probleme Jugendlicher und junger Erwachsener eingeht. Aber wenn jemand explizit dafür genannt wird, dann reagiert er sich besser. Ich will dir Mut machen, das mal zu versuchen. Wenn es total blöd läuft z.B. bei dem Schulpsychologen, musst du da ja nicht wieder hin.

      Viele Grüße
      Fylgja
      Liebe Fylgja,

      was Schule/Studium/Lernen angeht: Ich weiß, du hast absolut recht.

      Die Frauenärztin meinte nur, ich soll eine andere Pille probieren, und ist gar nicht auf meine Probleme eingegangen, ich war seitdem auch nicht mehr dort. Verhütung ist kein Thema, weil ich mich viel zu sehr hasse, um meinen Freund an mich ranzulassen.

      Was meine Eltern angeht: Ich habe mir nochmal meine vorherige Antwort durchgelesen. Ich klinge wie ein nerviger Teenager, der ich ja auch bin. Ich glaube, in der Pubertät ist es normal, nicht immer gut mit den Eltern klarzukommen. Und wenn mich stört, wie sich meine Eltern verhalten, bestätigt das noch mehr, wie kindisch ich mich benehme. Diesen Sommer mach ich mein Abi und ziehe danach sowieso weg, bis dahin werde ich das schon aushalten, andere schaffen es ja auch. Ich werde einfach versuchen, mich möglichst erwachsen zu verhalten, ist ja klar dass meine Eltern mich sonst nicht ernstnehmen.

      Zum Schulpsychologen werde ich eher nicht gehen. Ich will nicht noch mehr Leuten zur Last fallen. Außerdem sind zwei meiner Freundinnen alleine vom SvV weggekommen, dann werde ich das auch schaffen. Außerdem ist die eine total gegen Schulpsychologen und ich will nicht, dass sie schlecht von mir denkt, weil sie hatte damals echte Probleme (Mobbing), vor allem weil sie mein einziger Gesprächspartner ist wenn es mir schlecht geht. Ich will einfach nicht, dass mich die Leute für selbstmitleidig halten. Ich habe schon oft gehört "Warum beschwerst du dich denn? Du hast doch überhaupt keine Probleme." Das will ich nicht. Insgesamt geht es mir schlecht. Es ist ein Teufelskreis. Ich habe mittlerweile drei Freundinnen vom SvV erzählt und deswegen ein furchtbar schlechtes Gewissen. Und dann v*rl*tze ich mich. Und hab dann ein noch schlechteres Gewissen. Und so weiter.
      Ich geh doch zum Schulpsychologen. Eine Bekannte meinte, dass er total nett ist. Morgen hab ich drei Freistunden und zwei Pausen, also genug Gelegenheiten, ihn zu suchen und zu finden. Ich werde mich überwinden und hingehen!!!

      Das musste ich nur schnell aufschreiben, dass ich sozusagen jemandem das Versprechen gegeben hab, es wirklich zu machen :)
      Hey du,

      nur kurz, weil ich grad nur mit dem Handy online bin: Also ich glaub Konflikte mit den Eltern haben auch die meisten Erwachsenen. Nur ist es in der Phase der Loslösung von zu Hause halt nochmal schwerer. Damit wollte ich aber keinesfalls sagen, dass du generell ein bockiger Teenager bist. Auf jeden Fall finde ich es echt klasse von dir, dass du da morgen hin willst. Das zeugt von Verantwortung und Selbstfürsorge und das lernen viele erst sehr viel später oder nie. Du musst es deinen Freunden ja auch nicht sagen bzw. der die den Schulpsychologen nicht mag musst du ja nicht erzählen, dass du dort warst.
      Dir geht es nicht gut, egal was die Ursachen dafür sind: Das ist ein Problem und das darfst du ernst nehmen und solltest du auch. Ich drück dir dir Daumen für morgen. Du schaffst das! Berichte gerne, wie es gelaufen ist wenn du magst.

      Viele Grüße
      Fylgja
      War gestern in der zweiten Pause da. War irgendwie seltsam, aber ok. Er hat recht genau nachgefragt und wollte die V*rl*tzungen sehen. War schwierig, hab zum ersten mal so detailliert Auskunft geben müssen und relativ frische Schn*tt* gezeigt. Alles sehr sachlich. Waren nur 10 Minuten, fühlte sich viel länger an. Hab Donnerstag in zwei Wochen einen Termin. Ich soll aufschreiben, wenn ich dem Druck widerstehen kann. Bin verwirrt, weiß nicht, wie ich mich fühle, was ich von dem allen halten soll.
      Hallo ihr,

      ich schreib hier nochmal, weil ich gerade etwas unschlüssig bin, was ich machen soll. Stand der Dinge ist, dass ich vor den Ferien einen Termin beim Schulpsychologen hatte. Er hat viel über meine Eltern gefragt, aber ich erinnere mich nicht genau. Außerdem meinte er, dass er sich nicht genug mit dem Thema auskennt und hat mir empfohlen, zum Arzt oder Therapeuten zu gehen. Er meinte, er könnte mir dann auch bei der Suche helfen. Ich soll jetzt nach den Ferien Bescheid geben, was ich machen will und ob ich noch öfters zu ihm kommen will, auch wenn er für sowas nicht wirklich ausgebildet ist (hat er so gesagt).

      Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Eine Therapie würde ich erst im Herbst anfangen können weil dann mein Studium anfängt und ich nicht mehr über meine Eltern versichert bin.

      Einerseits bin ich mir nicht sicher, ob ich das SVV alleine in den Griff bekomme. Leider ist es die letzten Monate schlimmer geworden und ich hab keine Ahnung warum. Und ich hab Angst, dass ich im Herbst dann allein in einer neuen Stadt bin und es mir scheiße geht und ich dann alles ganz allein angehen muss und noch eine lange Wartezeit vor mir habe.

      Andererseits denke ich häufig, dass es mir eigentlich nicht "schlecht genug" für eine Therapie geht und ich eigentlich keine Probleme hab (manchmal geht es mir ja gut). Außerdem hab ich Angst, dass mir die Aussicht auf Therapie irgendwie signalisiert, dass ich bis dahin machen kann, was ich will.

      Ich komme seit Wochen zu keiner Entscheidung. Wie seht ihr die Sache? Habt ihr noch andere Gedanken dazu? Ich bin für alles dankbar!

      Liebe Grüße,
      Pony
      Hallo Pony
      Den Gedanken, dass es einem für eine Therapie nicht schlecht genug geht kenne ich nur zu gut. Klar kann man damit argumentieren, dass es dir ja manchmal gut geht. Aber Tatsache ist, dass es dir manchmal so schlecht geht, dass es zu SVV kommt. Und desto schlechter es einem geht, desto schwieriger ist es auch, da irgendwie wieder raus zu kommen. Am Anfang meiner Therapie waren meine Thera und ich eigentlich nur damit beschäftigt mich halbwegs stabil zu bekommen. Großartig Themen bearbeiten war da nicht möglich, weil es mir dafür nicht gut genug ging. Was ich damit sagen will: Eine gewisse Stabilität kann für eine Therapie sehr hilfreich sein (vor allem weils während der Therapie auch mal vorkommen kann, dass manche Themen triggernd sind).

      Wenn du dich bei deinem Schulpsychologen halbwegs wohl fühlst würde ich das schon nutzen und öfter hingehen. Falls du merkst, dass er nicht versteht wies dir geht oder dir nicht helfen kann (weil er dafür eben nicht ausgebildet ist) kannst du ja noch immer sagen, dass du nicht mehr (so oft) kommen willst.

      Ich kann natürlich nicht sagen ob das bei dir auch so sein wird, aber für mich war (und ist) das Studium um einiges schwieriger als Schule und ich habs erst beim Studieren geschafft mir Hilfe zu holen. Weil ich gemerkt habe, wenn ich jetzt nichts ändere und mir keine Hilfe suche, dann schaff ich mein Studium ganz sicher nicht (und das wäre für mich das allerschlimmste gewesen). Vielleicht kann dir dein Schulpsychologe helfen, dass du einen Therapeuten in der Stadt in der du studieren wirst findest. Damit du gleich im Herbst Erstgespräche hast und dann schon sozusagen von Anfang an jemanden hast. Es gibt auch einige Organisationen extra für Studenten mit psychischen Problemen (ich weiß nicht wo du wohnst, deswegen kann ich dir nicht wirklich ein Beispiel sagen, aber ich war z.B. bei der Psychologischen Studentenberatung (in Ö). Aber bei Google findest du da sicher auch was in Deutschland/in deiner Nähe). An die könntest du dich auch im Herbst wenden (bzw. auch schon früher, damit du im Herbst gleich starten kannst).

      Die Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen, die musst sowieso du treffen, aber ich würde sagen, probiers einfach mit der Therapie, wenn du merkst es hilft nicht oder du findest es total doof kannst du ja jederzeit wieder aufhören.

      LG Nellie
      Hallo,

      heute hab ich einen Termin beim Schulpsychologen ausgemacht. Ich werd mich bei ihm mal wegen Therapie erkundigen, ich kenn mich da ja überhaupt nicht aus. Wegen Beratungsstellen schau ich mal, ob es da welche gibt.

      Vielen Dank für den Tipp und die Ermutigung! :)
      Liebe Grüße!