Verlernt über Probleme zu sprechen?!

      Verlernt über Probleme zu sprechen?!

      Hi

      Kurze Geschichte:

      Ich habe vor ein paar Wochen erfahren, dass sich meine beste Freundin(15)auch r*tzt. Ich war total geschockt und hab mich gefragt warum sowas ausgerechnet nochmal in meinem Umfeld vorkommt. So jetzt hab ich vor zwei Tagen erfahren, dass sich eine andere gute Freundin(15) ebenfalls selbst v*rl*tzt. Mich lässt das nicht mehr los, muss die ganze Zeit daran denken.


      Ich kenn mich jetzt nicht so aus, ob es irgendwelche Studien gibt oder so...
      Aber glaubt ihr, dass das nur so Zufall ist oder ist sowas irgendwie ein zunehmendes...Problem - also so bei Jugendlichen. War das jetzt ne dumme Frage?
      Eigentlich hätten wir doch über Probleme oder so sprechen können wenn wir alle miteinander befreundet sind aber nein wir fangen mit so was Dummen an.

      Ich hoffe mal, dass mir jemand antwortet auch wenn ich nicht weiß was man darauf antworten könnte xD

      LG
      Hallo,

      bei mir war/ist das ähnlich, ich hab vor kurzem erfahren, dass sich zwei Freundinnen einige Zeit selbst v*rl*tzt haben. Bei mir war halt das Problem, dass es gar kein konkretes Problem gab, bei einer Freundin genauso. Ich hab nur gemerkt, so wie es ist und wie ich mich fühle, halte ich es nicht aus, und da diente das R*tz*n als Ventil. Aber es gab nichts Konkretes, worüber ich hätte reden können.

      Ich weiß natürlich nicht, wie das bei dir und deinen Freundinnen war, aber vielleicht ja teilweise ähnlich. Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen.

      Liebe Grüße!
      also ich hab schon häufiger davon gelesen, dass svv bei jugendlichen immer häufiger zu beobachten ist und generell psychische probleme im zunehmen begriffen sind. aber warum ist das für dich so wichtig? möchtest du deine freundinnen ansprechen und unterstützen und weißt nicht wie, weil du selbst betroffen bist oder was ist genau das problem?
      was schockiert dich daran, weißt du nicht, wie du damit umgehen sollst, dass auch nahestehende in deinem umfeld sich verletzen, nicht nur du selbst? ich weiß nicht genau, was du dir für antworten erhoffst und was es für dich verändert, wenn du weißt, ja, auch andere sind mehr und mehr davon betroffen?

      also mich würde es schon nachdenklich machen, wenn freundinnen mir davon erzählen würden, aber darüber wundern, dass auch sie probleme haben, denen sie scheinbar momentan nicht anders begegnen können, würde ich mich nicht. ich meine, jeder kann an seine grenzen stoßen oder dinge erleben, mit denen er erst einmal nicht umgehen oder fertig werden kann.das ist ja nichts, was total außergewöhnlich wäre. dass das auf immer mehr menschen zutrifft, wundert mich auch nicht wirklich, wenn ich so beobachte, was sich rund um mich abspielt. das ist für mich nachvollziehbar. und als meine probleme anfingen, wusste ich nicht einmal selbst, was da mit mir passiert, noch weniger konnte ich darüber sprechen, weil ich einfach keine worte dafür hatte oder es irgendjemandem , nichtmal mir selbst, hätte erklären können. zudem hatte ich angst vor der reaktion meines umfeldes, und so weiter und so fort.
      es war für mich vollkommenes neuland, ich kannte mich selbst nicht mehr aus mit mir und ich bin auch grundsätzlich eher ein introvertierter typ und rede nicht so viel und gern, schon gar nicht über probleme oder negatives.
      das ist auch ziemlich verschieden von mensch zu mensch und du kennst deine freundinnen wohl am besten. ich würde mich vorsichtig erkundigen, anbieten, für sie da zu sein, und mir versuchen selbst darüber klar zu werden, wie ich für mich damit dann gut umgehen kann.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hi,

      die Überschrift verstehe ich nicht in dem Zusammenhang, den solche Probleme kann man nicht weg diskutieren. Nein natürlich haben die Menschen nicht verlernt Probleme zubesprechen, aber gewisse Dinge erzählt man nun mal niemanden, weil es Privat ist. Auch Freunde dürfen Geheimnisse haben. Was daran jetzt schockierend sein soll oder wieso es dich nicht mehr los läst verstehe ich nicht, wir sind zwar geistig alle einzigartig, was aber nicht heißt das wir nicht alle ähnliche Probleme haben, die wir versuchen auf die gleiche Weise zulösen. Nicht jede vermeintliche Lösung ist auch eine, somit wir sind ja lernfähig, die einen früher die anderen später.

      MfG.

      Wolverine
      aus persöhnlicher erfahrung denke ich schon, dass ein zusammenhang besteht zwischen nicht über ängste schmerz etc reden können u dem finden von dummen lösungen mit denen man es mit sich selbst ausmacht.
      ob das zunimmt? weiss ich nicht.
      bei mir lag es glaub ich daran, dass ich bei meinen eltern auch keine authentische kommunikation erlebt hab. die fanden zwar manchmal alles scheiße, aber so ein ehrliches “mir geht es nicht gut, lass uns was schönes machen oder nimm mich in den arm oder hör mir zu“ das gabs nicht.
      aber man kann ja dazulernen ;)
      Die psychischen Probleme in unserer Gesellschaft nehmen zu. Das lerne ich auch im Studium. Davon ab, verlernen es Kinder und Jugendliche Stress auf natürliche Art und Weise abzubauen.
      Faktoren wie Scheidung der Eltern, Mobilität, hohe Alltagsanforderungen und Flexibilität verstärken das.
      Viele Eltern setzen ihre Kinder unendlich leistungstechnisch schon in der Grundschule unter Druck oder kümmern sich als krasser Kontrast gar nicht um sie.

      Früher gab es noch kein Internet, kein Cybermobbing etc.

      Die Ansprüche an den Menschen steigen. Am besten soll man heute 24/7 gut drauf sein und maximale Leistung bringen, möglichst schön sein und ohne Fehler.
      Da bleibt kein Spielraum für psychische Probleme oder Sorgen.