albträume

      hey,
      ich eröffne eigentlich selten einen eigenen thread aber momentan belasten mich albträume wieder sehr stark. eigentlich ist es seit 10 jahren immer derselbe traum. ich träume davon, wenn es mir gerade wieder schlechter geht - ich unsicher bin und Ängste habe. dabei ist es ganz egal, was mich gerade belastet - ich träume diesen einen speziellen traum. natürlich hab ich auch noch andere schlechte träume. zu der zeit als ich antidepressiver genommen hab, waren meine träume zb wirklich filmreife horrorträume, was jetzt zum glück nicht der fall ist. trotzdem belastet es mich sehr, weil ich ja schon tagsüber mit Ängsten zu kämpfen hab und wenn ich aus diesem traum aufwache begleitet mich das gefühl den ganzen vormittag über. sonst ist vormittags eigentlich eher die zeit in der es mir besser geht und druck und negative Gedanken nehmen erst gegen abend hin zu.
      vielleicht hat jemand tipps wie man so schlechte träume hinter sich lassen kann? ich würd wirklich gern irgendwas konkretes versuchen können, damit ich mich nicht so ausgeliefert fühle.
      danke schonmal!!
      Hey just_me :)
      ich finde es gut, dass Du einen eigenen Thread aufgemacht hast! Um Hilfe zu bitten ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Und es zeigt mir grade, dass Du, auf Grund der Tatsache, dass Du selten Threads eröffnest, wirklich mit der Sache zu kämpfen hast. Vielleicht hast Du schon irgendwo mal darüber geschrieben hier im Forum, vielleicht auch nicht - ich frage trotzdem.
      Was ist das für ein Alptraum? Ist es ein Alptraum, den Du auch als "einfachen" Alptraum bezeichnen kannst? Oder spielt sich etwas ab, was mal passiert ist? Oder ist es sowas Flashback-artiges?
      Das würde hier sicher sehr helfen, das zu wissen!
      Wenn Du den Traum bewusst abrufen kannst, Du also jetzt erzählen könntest, was darin vorkommt, dann ist es eine gute Möglichkeit, den Traum tagsüber immer wieder durchzugehen und ihn bewusst zu verändern. Du gibst ihm immer ein gutes Ende oder veränderst Geschehnisse so, dass sie für Dich okay sind. So, dass Du die Kontrolle hast.
      Zumindest kenne ich diesen Ablauf bei "normalen" Alpträumen so. Du kannst es aufschreiben etc. Wichtig ist bloß, dass Du den Traum verändern kannst in einem Zustand, wo es Dir bewusst ist.
      Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, bewusstes Träumen zu erlernen, aber das ist zeitaufwändig, schwierig und es fällt auch nicht jedem so leicht. Hier sieht es eher so aus, als wäre eine schnelle Lösung wichtig.
      Deswegen: Versuche den Traum in Gedanken immer wieder zu verändern. Im Normalfall müsse sich irgendwann (das kann auch ein paar Wochen dauern :/) der Alptraum zu dem ändern, was Du tagsüber bewusst "träumst".
      hey page,
      vielen dank für deine antwort.
      bei dem traum geht es um etwas das vor viele jahren mal passiert ist - gemischt mit Ängsten die ich immer noch habe. aber es sind keine flashbacks, weil es so wie ich es träume nie passiert ist.
      danke für den rat, dass ich den traum im Wachzustand durchgehen soll und versuche soll ihn bewusst zu verändern. ich denke das werde ich wirklich versuchen. zu 99% vermeide ich immer Gedanken an die dinge die mir angst und druck machen indem ich mich ablenke oder mich auch v*rl*tz*. dass diese bewältigungsstrategie aber keine wirkliche lösung ist weiß ich, sonst wären auch die albträume nicht da. ich will mich nicht mehr nur im kreis drehen :(
      ich werde also wirklich versuchen an den traum zu denken und ihn zu verändern... damit hab ich dann wenigstens das gefühl etwas tun zu können und nicht allem hilflos ausgeliefert zu sein.
      ich hoffe, ich halte es durch.
      danke nochmal
      Huhu,

      hab auch schon von der genannten strategie gehört.
      mir hilft auch morgens direkt darüber zu sprechen (wenn du jnd hast bei dem das möglich ist), dann grübel ich nicht mehr allein darüber nach, sondern hab es in die realität geholt.
      ausserdem, zumindest am wochenende, bleib ich gern noch ne halbe std liegen und geb dem ganzen direkt das passende ende. so im halbschlaf.
      den Vorschlag von Swollen halte ich für sehr gut!!! Könnte ich mir auch mal zu Herzen nehmen^^
      Bist Du in Therapie? Ich hab hier noch zu wenig gelesen, um das so spontan wissen zu können, tut mir Leid :)
      Wenn der Alptraum auf ein Ereignis zurückgeht und immer noch so penetrant in Deinen Träumen auftaucht, solltest Du Dich am Besten doch mehr damit beschäftigen. Das mag sehr schwer sein und erst mal boykottiert werden, aber es scheint sehr wichtig zu sein. Irgendwann willst Du ja auch mal wieder ruhig schlafen gehen können, oder? :/
      Ich weiß nicht, wenn Du magst und kannst, könnten wir Dir vielleicht auch helfen, den Traum zu verändern. Oft helfen kreative Ideen von Außen, man hat mehr Distanz und sitzt nicht direkt davor, kann das besser angehen.
      Ich wünsche Dir viel Kraft und Erfolg!
      erstmal ein großes danke für eure antworten und das mitgefühl und Verständnis!
      das mit dem liegenbleiben und dem traum im Halbschlaf ein anderes ende zu geben schaffe ich denk ich Moment noch nicht, weil ich in dem Moment so angst und druck hab, dass ich aus der Situation raus will und aufstehen muss und so viel Realität wie möglich in mich aufnehmen muss - auch mit möglichst viel licht und Ablenkung.
      letzte nacht hatte ich wieder einen schlimmen albtraum. dieses mal war er aber ganz anders als sonst. ich merk zwar dass dieselben Ängste darin verwurzelt sind aber trotzdem war es ein anderes Thema und das ganze Drumherum hat sich an mein aktuelles leben angepasst. deshalb war es aber noch schlimmer, weil ich nach dem aufwachen noch schwerer aus diesen gefühlen rausgekommen bin, weil ja alles im traum mit meinem jetzigen leben verwurzelt war. ich hab meinen freund diesmal sogar geweckt, weil ich so angst hatte. er hat mich sogar in den arm genommen und gestreichelt und gesagt, dass es nur ein traum war und alles gut wird. so einfühlsam ist er sonst eigentlich kaum. trotzdem ist er nach ein paar min halt wieder eingeschlafen und ich war noch wach und hatte weiter angst.
      ich bin in Therapie und hab das Thema albträume auch schon früher mal kurz angeschnitten - aber damit gearbeitet haben wir nicht. so akut wie jetzt war es aber auch schon lange nicht mehr. eigentlich hatte ich überlegt die Therapie sowieso wieder abzubrechen, weil ich nicht das gefühl habe dass es mir hilft und er mich auch nicht wirklich versteht. andererseits fühl ich mich dann total alleingelassen... also geh ich wohl doch weiter hin. der nächste Termin ist am 29.1. da werde ich das Thema albträume und Ängste auf jeden fall ansprechen.
      bis dahin versuch ich mir jetzt wirklich mal ein anderes ende für den traum zu überlegen. aber wenn er sich jetzt "aktualisiert" - was dann? naja... ich werde es ja heute nacht sehen.
      danke nochmal, für eure ratschläge und hilfe und einfach dafür, dass ich mich hier mitteilen kann. DANKE.
      Hey,

      mal eine andere Idee, ich weiß nicht wie du zum Thema Medikamente stehst. Das Neuroleptikum Amisulprid soll gegen Alpträume helfen und es gibt ein Medikament, das sich Prazosin nennt, das bewirken kann, dass die Alpträume schneller verfliegen und man sie schneller vergisst, manche traumen dann auch generell nicht mehr so schlimm. Das ist eigentlich ein Blutdrucksenker, hat aber eben diese Nebenwirkung und ist als Blutdrucksenker in Deutschland allerdings nicht mehr zugelassen, man kann es aber mit Rezept vom Facharzt in internationalen Apotheken bestellen.

      Vielleicht wäre das eine Option.

      Liebe Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
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      ToWriteLoveOnHerArms
      liebe disarming,
      danke für deine antwort.
      ich wollte eigentlich keine Medikamente mehr nehmen... aber so wie das mit den Alpträumen läuft ist es auch nicht auszuhalten.
      ich werde mir diese Option wohl überlegen müssen und mir die zwei Medikamente mal notieren.
      in letzter zeit sind 5 von 7 nächten mit Alpträumen gefüllt. in den letzten nächten zwar nicht dieser immer wiederkehrende Alptraum aber dafür horrorfilmreife Szenen wo ich mich einfach nur frage warum ich sowas träume. in meiner zeit mit den antidepressiver hab ich auch ständig sowas geträumt. ich kann mir so filme nichtmal ansehen... und dann foltert mich mein hirn damit.
      danke nochmal.
      letzte nacht wieder nur albträume. :(
      aber wieder andere. diesesmal sind menschen die ich lieb hab todkrank gewesen. ich bin ja froh dass ich diesen "ein speziellen traum" seit gut einer Woche nicht mehr geträumt hab, aber trotzdem wars schlimm und ich hab in den träumen sehr viel geweint.
      so kann man nicht ausgeschlafen sein. und mir fehlt auch ohne schlimme träume schon die Energie für den tag.
      am 29.1. hab ich das nächste mal Therapie. eigentlich wollte ich ja abbrechen, aber ich weiß nicht wo ich mich sonst hinwenden soll, also werd ich das dort ansprechen.
      ich danke euch für die rückmeldungen. durch dieses Forum hier fühl ich mich nicht so alleingelassen.
      Hey,

      nochmal ein anderer Ansatz, mit dem ich gabz gut fahre. Hier werden ja immer Tipps gegeben, mit den Träumen so umzugehen, dass man sich mit ihnen beschäftigt.
      Ich träume seit ich denken kann auch schlecht, kann mich jeden Morgen bzw. nachts, wenn ich aufwache auch immer erinnern. Irgendwann habe ich aufgegeben, da irgendwas gegen zu machen und mich damit zu beschäftigen. Keine Technik hilft und Medikamente auch nicht. Und wenn ichmich dann auch nnoch tagsüber bewusst damit beschäftige, nehmen diese Träume viel zu viel Raum ein. Mache das also "einfach" so, dass ich es akzeptiere. Ich steh dann auf und starte den Tag wie immer, ohne den Träumen noch mehr Raum zu geben. Vielleicht hab ich mich auch einfach dran gewöhnt und erwarte da gar nichts anderes mehr.
      Ich frage mich auch nicht was die Träume bedeuten, das hat aber noch nie irgendeinen Sinn für mich ergeben. Ne Zeit lang hab ich meiner Kollegin manche Träume erzählt und wir haben uns dann amüsiert und überlegt, ob ich Drehbücher schreiben sollte. ;)

      Heißt: Ich nehme es einfach nicht mehr ernst.

      Für mich klappt das ganz gut. Vielleicht ist das so wie mit anderen chronischen Symptomen oder Krankheiten. Wenn klar ist, da ändert sich nix dran, hilft es nicht, dem noch mehr Raum zu geben - ddamit leben ist dann das Prinzip. Und ich sage mir: Mein Gehirn verarbeitet da anscheinend irgendwas, es wird schon wissen was es tut, zu irgendwas wird es gut sein.

      Weiß nicht, ob das für dich passt. Vielleicht ist das auch nur eine Verzweiflungsstrategie, weil sonst nichts hilft. ;) . Soweit ich das verstanden habe, hast du auch Phasen, in denen du nicht so schlimm träumst oder?
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      ToWriteLoveOnHerArms
      ja ich hab auch Phasen wo ich nicht so schlimm träume - zum glück.
      vllt kann man auch gar nichts dagegen machen und dann ist es sicher eine gute Strategie wenn ich versuche mich tagsüber damit nicht zu beschäftigen.
      ich hätt nur schon gern eine antwort darauf warum es mir so geht wies mir geht. warum seit 15 jahren svv und probleme mit dem essen und warum diese ewigen träume und warum fällt es mir so schwer für irgendwas Energie aufzubringen und mich mit menschen zu treffen und warum wird das alles über die jahre immer schlimmer statt besser obwohl ich mich sogar überwunden habe eine Therapie zu machen seit ca. 2 jahren. ja in meiner Kindheit und meinem leben gabs dinge die sicher schwierig und vllt auch traumatisch waren - aber ich denke mir so viele menschen haben solche Erlebnisse und keine so stabile Kindheit und trotzdem lassen sie das irgendwann hinter sich. was ist also los mit mir? ich dürfte mich gar nicht so fühlen aber ich kann da nicht raus... alles im leben - jede kleine Herausforderung, jede Auseinandersetzung macht mir angst und möchte ich vermeiden. alles ist einfach so schwer und ich hab keine Ahnung ob ich jemals wirklich glücklich war. aber warum? hinzu kommt, dass ich mich ständig verstellen muss und so tue als wäre ich normal und alles ok... auch das kostet so viel kraft. und ich denke mir irgendwann fällt es den menschen auf, dass ich nur eine Fassade bin und so tue als ob und in Wirklichkeit nichts kann und absolut furchtbar bin... davor hab ich auch angst.
      vllt sollt ich auch hier aufhören darüber nachzudenken. nur irgendwie schaff ichs nicht.
      ich wünschte nur wenigsten im schlaf könnte ich mal zur ruhe kommen und mich sicher fühlen.
      Hey,

      weißt du... solche Vergleiche helfen meist nicht weiter. Und die meisten Menschen mitschlimmen Erfahrungen (und das ist meinem Gefühl nach auch der Großteil generell) lassen das nicht einfach so hinter sich. Erstens sieht man ihnen höchstwahrscheinlich nicht an wie es innen aussieht (so wie dir ja auch nicht anscheinend, wer weiß, ob Leute nicht auch so von dir denken: Dass es dir ja gut geht) und zweitens ist es oft harte Arbeit, eine schlimme Vergangenheit zu überwinden.

      Und wenn du diese Probleme schon so lange mit dir rumschleppst, dann ist auch nicht nach 2 Jahren Therapie alles gut.
      Du schreibst ja selbst: Da sind Dinge passiert, die traumarisch waren. Jeder muss selbst wissen wie er damit umgeht, meiner Meinung nach arbeiten diese Dinge aber (unterbewusst) in einem weiter und wenn man sie verdrängt und nicht bearbeitet, dann äußern sie sich durch Symptome: Essstörungen, Ängste, Depressionen usw.usf.

      Ich kann die Frage nach dem Warum gut verstehen. Mir hilft es sehr zu verstehen warum es mir gut oder schlecht geht, warum ich dieses oder jenes Verhalten an den Tag lege. Und dann ist für mich aber die Hauptaufgabe: Am Verhalten und den Gefühlen arbeiten und damit umgehen.
      Was für eine Therapie machst du denn? Bekommst du dort Hilfe wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst? Wie du dein Essverhalten in den Griff bekommen kannst? Denn die Frage nach dem Warum kann Verständnis bringen, aber sie ändert nichts an den Problemen und Mustern.
      Und wie gesagt: Zwei Jahre Therapie sind nicht viel im Vergleich zu der Zeit, in der es dir so schlecht geht.

      Zum Verstellen... das habe ich auch ewig lang gemacht und es fällt mir immer noch schwer mich mit Menschen zu treffen, wenn es mir schlecht geht oder das dann zu zeigen. Ich hatte und habe auch Angst, dass sie mich dann ganz schrecklich finden. Und doch habe ich irgendwann angefangen, das ein wenig zu verändern und somit die Erfahrung zu machen, dass die meisten Menschen bleiben. Und die, die es nicht tun.. die waren es dann auch nicht wert, wenn sie mich nur annehmen, wenn ich so und so bin.
      Ich glaube, da kannst du das nur ausprobieren und neue Erfahrungen zu machen.
      Wieso denkst du denn du seist so furchtbar und kannst nichts? Was konkret ist das?
      Und hast du schonmal aufgeschrieben was du gut kannst? Was andere oder du selbst an dir mögen? Du hast einen Freund, oder? Wäre der mit dir zusammen, wenn du so durch und durch furchtbar wärst?
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      ToWriteLoveOnHerArms
      ich weiß nicht genau ob ich die dinge die ich so erlebt hab wirklich als traumatisch einstufen sollte. auch hier gilt: es gibt viel schlimmeres.
      mein Psychologe ist systemischer familientherapeut. ein jahr davor war ich bei einem Psychiater - aber der war wirklich ein arsch... und hab danach ein jahr gebraucht um einen neuen anlauf zu starten. mein jetziger psychologe ist sehr nett, aber ich habe nicht das Gefühle dass es mir wirklich hilft die Therapie zu machen. es tut natürlich schon gut über mein Umfeld zu sprechen und dinge die mich belasten und dann seine Meinung dazu zu hören. mein eigener kopf malt alles immer schwarz und ich werte mich ab und dann zeigt er mir eine andere Sichtweise. er hat mich dann auch noch zu einem Psychiater geschickt wegen medikamentöser Unterstützung (hab dann ein jahr lang tresleen und deanxit genommen) - aber diesen Psychiater hab ich auch wieder als sehr desinteressiert wahrgenommen. die Medikamente hab ich dann aus eigenem entschluss wieder abgesetzt (langsam und nicht plötzlich).
      also... wirklich ändern tut sich nichts, aber vllt hast du recht und 2 jahre (bzw. vllt sinds auch schon zwei-einhalb) sind gar nicht so eine lange zeit und vllt bin ich zu ungeduldig.
      was das verstellen angeht: im Job ist das unbedingt notwendig und bei meiner Familie will ich einfach nicht, dass die irgendwas wissen.
      mein freund weiß natürlich grob gesagt schon bescheid.... aber er ist auch eher der typ der sowas nicht besprechen möchte. er hat zwar öfter mal gesagt, ich soll mit ihm reden anstatt mich zu verletzen aber immer wieder aus eigenem antrieb das Gespräch suchen, wenn ich das gefühl hab, dass er doch in Wahrheit nichts davon hören möchte und es letztendlich auch zu nichts führt ist auch schwer.
      weshalb er mit mir zusammen ist? wir sind schon ewig zusammen.... manchmal hab ich angst es ist einfach Gewohnheit und nicht weil er mich wirklich liebt. ich frag mich eben sowieso ob man mich lieben kann.
      Es gibt immer Schlimmeres. Das sollte kein Maßstab sein, auch wenn ich das Denken verstehe. Leid kann man aber nicht messen, das Thema hatten wir schonmal in einem meiner Threads soweit ich mich richtig erinnere.
      Selbst wenn du nichts Schlimmes erlebt hättest, würde das an deiner jetzigen Situation ja nichts ändern. Trotzdem ist es dann wichtig zu verstehen und zu handeln.
      Ich denk auch immer "Andere haben viel Schlimmeres erlebt, deshalb kann man meins nicht ernst nehmen". Wenn ich da aber anders drangehe bedeutet das aber auch, dass ich das Leid und die Probleme anderer Menschen nicht ernst nehmen dürfte, wenn sie weniger Schlimmes erlebt haben - das würde ich mir aber nie anmaßen. Und wie definiert man "schlimm"? Für den einen ist die Trennung der Eltern traumatisch, andere sind darüber froh. Die Geburt eines Geschwisterkindes kann traumatisch sein, für viele ist es das nicht. Diese Vergleiche sind verständlich, aber sie führen zu nichts.

      Vielleicht kannst du dir überlegen was du in der Therapie bräuchtest und genau das was du hier schreibst mit deinem Therapeuten besprechen. Vielleicht brauchst du auch eine andere Therapieform.
      Hatten die Medikamente denn nicht geholfen?

      Ja, im Job sollte man sein Privatleben nicht zu sehr einbringen, da stimme ich dir zu. Hast du Freunde, bei denen du so sein könntest wie du eben gerade bist? Oder kannst du dir Freunde oder neue Bekanntschaften suchen?

      Ich möchte dich nochmal dazu ermuntern darüber nachzudenken was an dir denn so furchtbar ist wie du es sagst und auf der anderen Seite auch nach etwas zu suchen, das du an dir magst. Nach Dingen suchen, die dir Spaß machen und die du in deinen Alltag einbauen kannst, um den Fokus auf etwas anderes zu richten.
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      ToWriteLoveOnHerArms
      ja ich gebe dir recht, dass man leid nicht messen sollte. und wie du ganz richtig sagst - bei anderen würde ich das auch nie tun. für mich gelten irgendwie andere regeln.
      was ich an mir nicht mag... eigentlich so ziemlich alles. anfangen würd ich da schonmal bei meinem momentanen gewicht. im juli hatte ich noch starkes Untergewicht - was für mich wunderbar war. und jetzt hab ich Normalgewicht und ich hasse meinen Körper so sehr, dass ich nichtmal duschen gehen mag und noch weniger unter menschen gehe wie ohnehin schon. diese Schwankungen hab ich schon lange, weil ich das hungern auf dauer nicht aushalte.... und auch das sehe ich als schwäche an. mir ist schon klar, dass das kein gesundes denken ist. aber ich empfinde es so. hinzu kommt, dass mir das hungern und abnehmen Sicherheit gibt, wenn ich es unter kontrolle hab. und auch das svv ist dann fast weg. ich bilde mir ein, dass es mir dann besser geht. auch wenn alle menschen mich schon täglich darauf ansprechen, dass ich viel zu dünn bin. naja ... egal - momentan trifft das so üüüberhaupt nicht zu. und das merk ich schon daran, dass kein mensch mehr sagt ich wäre zu dünn. wenn man nämlich zunimmt, sind alle still. niemand traut sich zu sagen, man hätte schon zu viel gewicht. aber das weiß ich auch selber.
      und dann sind da noch so viele "innere dinge" die ich an mir nicht mag. ich weiß nicht ob es sinnvoll ist sie alle aufzuzählen. ich denke zb dass ich so eine gute Schauspielerin bin, dass niemand merkt dass ich eigentlich dumm bin. egozentrisch und egoistisch bin ich auch. und faul und anstrengend.... usw.
      dein vorschlag, dass ich dinge suchen soll die mir spaß machen und die ich in meinen alltag einbauen kann ist sehr gut und wichtig. ich weiß, dass mein Tagesablauf zu eintönig ist. arbeit, Laptop (über svv und essen bzw. nicht essen nachdenken), chatten, serien anschauen, schlafen.
      ich hab früher mal sehr gerne gelesen, aber ich kann dafür keine Leidenschaft mehr empfinden. alles strengt mich an und ich hab zu nichts lust.
      ich habe keinerlei Hobbies und treffe mich auch mit niemandem. freunde hab ich keine. es gibt ein paar Bekanntschaften von früher, aber die seh ich so zweimal im jahr und das wars dann. ich habs in den letzten zwei jahren seit ich die Therapie begonnen hab geschafft 2 von diesen ehemaligen Freundinnen zu erzählen, dass es mir nicht so gut geht und ich zb auch Probleme mit svv hab. das war schon ein großer fortschritt für mich - auch wenn ich mich trotz allem sehr vage gehalten habe. aber jetzt wo sie wissen, dass es mir schwer fällt mich mit menschen zu treffen glaub ich melden sie sich noch weniger. vllt aber auch weil sie mit mir und meinen Problemen nichts zu tun haben wollen? ich weiß es nicht...
      die Medikamente die ich genommen hab haben schon ein bisschen geholfen. der drang mich zu v*rl*tz*n war viel weniger. aber ich hab sehr sehr viel geschlafen - wirklich extrem viel. manchmal überleg ich ob ich wieder Medikamente nehmen soll aber... ich denke mir die schalten den druck und die Ängste ja nur auf "pause". wenn ich die medis absetze geht's mir schlechter als zuvor. es bringt letztendlich nichts. und es wäre ein schritt zurück.
      eine andere Therapie will ich nicht machen. das ist schwierig, weil es hier am land sowieso nicht viele Möglichkeiten gibt und ich auch sehr paranoid bin was Ärzte und krankenkasse angeht. ich möchte alles selber und bar zahlen, damit die Therapie nirgends aufscheint - das machen sicher nicht alle Therapeuten. dazu kommt, dass der therapieplatz nicht in der nächstgelegenen Stadt sein soll - aber auch nicht zu weit weg, weil ich angst hab wenn ich zb Autobahn fahren muss oder in Städten die ich nicht so gut kenne. und was auch wichtig ist: ich will nicht nochmal einem fremden so viel von mir erzählen müssen bis er ungefähr weiß was bei mir los ist.
      hab ja auch schon schlechte Erfahrungen gemacht.
      danke dir nochmal, dass du dir so viel zeit nimmst um mir zu antworten!
      Ich weiß, für einen selbst gelten immer andere Regeln. ;) Dem ist aber nicht so.

      Da sind viele Baustellen, die du hast. Vielleicht ist es hilfreich, Prioritäten zu setzen: Erstmal die Essstörung in den Griff bekommen oder erstmal wieder Dinge in den Alltag einbauen, die dir Kraft geben. Ich bin zur Zeit selbst sehr antriebslos und merke, dass ich "einfach" Dinge tun muss, egal ob ich Lust dazu habe oder nicht: Manchmal wird es dabei dann etwas besser oder zumindest mache ich nicht Nichts, sondern merke, dass ich noch handlungsfähig bin.
      Medikamente sollen ja auch nur eine Stütze sein, wenn es gerade sonst zu schwer ist und damit es erstmal etwas leichter ist: Wenn es einem dann besser geht, kann man sie ja wieder absetzen.

      Ich habe das Gefühl, dass du ganz viel nachdenkst, aber dass es wichtig wäre ins Handeln zu kommen - ganz egal erstmal wie das Gefühl dazu ist.
      Das ist wie mit dem Essen: Du _weißt_ was vernünftig und gesund ist, aber du _empfindest_ es anders. Und da ist es erstmal ganz egal wie dein Gefühl ist, es geht nur darum, dass du normal weiterisst und allen Gedanken, die dir sagen "Ich bin so dick, alle sehen das, ich muss hungern" usw. keinen Raum gibst. Eine Essstörung ist eine Krankheit und wenn es da um Schwäche oder Stärke gehen sollte, dann ist es doch eher Stärke, dagegen anzugehen und mutig zu sein und zu essen. ZZumindest hat bei mir da nur geholfen, die Gefühle zu ignorieren und erstmal nur zu handeln, egal wie sehr mein Kopf dagegen geht.

      Findest du denn auch positive Dinge? Z.B. dass du trotz all deiner Probleme die Kraft findest, um einen Job zu halten. Oder empfinde ich dich nur hier übers Forum jetzt und aus deinen Beiträgen als einen Menschen mit viel Empathie. Vielleicht magst du ja deine Augenfarbe. Kleine Dinge.

      Gerne. Ich kann nur schreiben was mir so hilft und vielleicht hilft dir davon ja auch was.
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      ToWriteLoveOnHerArms
      Heeeey! Das Frischfleisch reißt die Fresse auf! :D

      Ich kenne einige Menschen, die ziemlichen Mist erlebt haben, und daraus resultierend das eine oder andere Schlafproblem entwickelt haben.
      Ich finde die Einstellung "setze dich mit den Ursachen auseinander" absolut richtig - langfristig gesehen.
      Trotzdem bleibt das akute Problem "ich möchte schlafen ohne Träume" bestehen, unabhängig davon ob man sich damit auseinandersetzt oder nicht.
      Daher mein Tip (keine Garantie, dass er funktioniert): Hast du mal Sport vor dem Einschlafen probiert? Nicht direkt davor, aber sagen wir... eine Stunde vorher?
      Probier doch mal ne Runde joggen zu gehen, durchaus die fordernde Variante, komm nach Hause, geh duschen, bisschen entspannen, was du halt gern machst --> schlafen.

      just my two cents
      da ich ja wieder in kurzer zeit sehr sehr zugenommen habe "funktioniert" das mit dem essen ja zu gut. :( ich schaff immer nur ganz oder gar nicht :( stark würde sein wenn ich ein gesundes Mittelmaß bei dem ich schlank sein kann ohne zu hungern - und vllt auch noch regelmäßig Sport (aber auch hier ohne zu übertreiben) machen könnte.
      @montana: deshalb ist dein tipp auch sicher richtig - nur hab ich da eben auch so meine Schwierigkeiten mit dem Sport. ich schaffs zur zeit weder wenig zu essen, noch Sport zu machen - und wenn ichs doch mal wieder schaffen sollte (was ich ja will) ... dann sicher wieder auf keine gesunde art und weise.
      @disarming: dass du mich als menschen mit viel Empathie empfindest fand ich jetzt wirklich schön zu lesen. das ist sehr lieb von dir!
      meine augen sind ganz ok ja. relativ groß. geht zwar immer schöner - bin sicher keine mila Kunis ... aber die augen sind eine Sache die mich nicht jedes mal selbsthass empfinden lässt wenn ich in den spiegel schaue. nur wenn der rest zu schlimm wird, dann hilft das auch nicht mehr viel.

      vorhin bin ich auf der Couch eingeschlafen - und ich hab prompt schlecht geträumt.
      jetzt wandere ich von der Couch gleich ins bett aber ich hab schon die Befürchtung, dass es dort weitergeht. klar - so soll man nicht denken sonst hat man gleich eine self-fulfilling-prophecy. *versuch positiver zu denken*

      "gute" nacht.
      und danke euch allen.
      Bei deinem letzten Absatz musste ich etwas schmunzeln, weil ich dir das hier zitieren wollte:

      just_me86 schrieb:

      und wenn ichs doch mal wieder schaffen sollte (was ich ja will) ... dann sicher wieder auf keine gesunde art und weise.



      und dazu schreiben wollte: Wenn du jetzt schon weißt, dass es sicher keine gesunde Art und Weise sein wird, dann wird es auch sicher so kommen. ;)

      Ich hoffe du hast Hilfe bezüglich der Essstörung und sprichst darüber in der Therapie, hast einen Essensplan usw. Um da rauszukommen bedarf es sehr viel Struktur und auch (erstmal) Kontrolle von außen.

      Schön, dass du dich gefreut hast und schön, dass du dich darüber freuen kannst und es annehmen kannst. Könnte mir vorstellen, dass das noch mit anderen Aspekten klappt abgesehen von Empathie und Augen. ;)Das finde ich wirklich schön. Und dass die Augen nicht mehr ausreichen, wenn du den Rest an dir nicht magst,... kann ich verstehen., an doofen Tagen mag ich auch sehr wenig an mir oder noch weniger. Und da ist dann wieder die Frage: Wo setze ich den Fokus drauf? Auf das was alles doof ist oder (und das ist wirklich schwer, das weiß ich) auf das was gut ist. Abends schreib ich immer 3 Sachen auf, die schön waren und 3 Dinge, die ich heute gut gemacht habe. An manchen Tagen finde ich kaum was oder mein Gefühl dazu fehlt total: Aber trotzdem schreib ich das auf und finde auch immer was: Das Gefühl braucht einfach lange, um nachzukommen, also mach ich das und auch wenn ich es nicht fühle macht es einen Unterschied, ob ich sage " Ich schaffe das" oder "Ich schaffe das nicht" oder "Ich nmag mich nicht" oder "Ich mag mich".

      Ich wünsche dir, dass du gut schlafen konntest.
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      (The Tunics)


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