Hallo...

      Meine Name, oder vielmehr mein Nickname, ist "Puppet", denn manchmal fühle ich mich wie eine Marionette.
      Eigentlich bin ich schon seit Ende Juli dabei, doch irgendwie blieb ich nur eine stille Beobachterin. Jetzt wollte ich mich vorstellen und vielleicht auch Gleichgesinnte finden.
      Ich bin sechzehn, werde in wenigen Wochen siebzehn und gehe in die elfte Klasse eines Gymnasiums. Genaugenommen ist es jetzt mein zweiter Versuch in der elften. Hab es bei der ersten Runde einfach nicht geschafft. In meiner Freizeit surfe ich im Internet, schreibe und lese viel, oder spiele am Computer. Freunde habe ich nicht mehr so wirklich. Meine beste Freundin habe ich nach knapp fünf Jahren verloren. Gestorben ist sie nicht (obwohl es fast so weit gekommen wäre), sie hat selber einige Probleme und ist dann ausgetickt. Fast zwei Monate hat sie mich ziemlich fertig gemacht und ich war noch nicht einmal im geringsten in der Lage mich zu wehren. Zwei, drei Leute habe ich noch, zu denen ich halbwegs Kontakt habe, sowie ein paar Internetfreunde.

      Meine Probleme begannen langsam, als ich acht, vielleicht auch ein bisschen jünger oder älter, war. Im Innersten habe ich mich immer irgendwie einsam gefühlt. Ich hatte und habe noch immer das Gefühl, dass meine Eltern mich nicht mögen. Mein Bruder wurde schon immer bevorzugt, besser behandelt. Und obwohl es mir nicht gut geht, interessiert es niemanden. Damals, lag ich manchmal nachts wach und habe mich gefragt, ob es nicht besser für alle wäre, wenn ich nie geboren worden wär. Trotzdem hingen mir die Gedanken nicht oft und nicht lange nach. Nur selten beschäftigte es mich nachts und noch seltener am Tag. Die Zweifel verschwanden irgendwann für eine Zeit.
      Dann kam die Umschulung, das Gymnasium, die Pubertät, die Liebe. Ich wurde immer schlechter. Während in meinen Grundschulzeugnissen nur einsen und zweien standen, wurden diese durch dreien und vieren ersetzt. Mein Vater setzte mich immer mehr unter Druck, sagte mir, was ich zu tun oder zu lassen hatte, kontrollierte fast jeden meiner Schritte.
      In der siebten/achten Klasse musste ich mich dann das erste Mal verlieben. Es war aussichtslos - natürlich. Je mehr Zeit verging, in der ich in seiner Nähe war, aber nicht mit ihm zusammensein konnte, desto verzweifelter wurde ich. Nach außen hin zeigte ich es kaum, doch innerlich zerriss es mich.
      Mitte 2013 begannen dann die Probleme mit meiner Psychosomatik und parallel dazu entdeckte ich SVV. Täglich habe ich eigentlich nur mit zwei Problemen in dem Bereich zutun, nämlich mit Übelkeit und Atemproblemen.

      Von Ende 2014 bis Mitte 2015 bin ich in Therapie gewesen, wegen meinen psychosomatischen Problemen und die Therapeutin hat bei mir vor ein paar Monaten Depressionen diagnostiziert. Eigentlich wäre ich jetzt relativ gerne immer noch in Therapie, aber meine Stunden waren alle aufgebraucht. Wir hatten dann auch direkt neue beantragt, aber sie hat sich bis heute nicht mehr gemeldet. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie mich "abgeschoben" hat.

      Das war so ziemlich alles wissenswerte über mich und mein Leben. Sollten tatsächlich Fragen sein, könnt ihr sie gerne stellen.

      Zum Schluss möchte ich noch erklären, warum ich mich erst jetzt "vorstelle". Das hat etwas damit zutun, dass ich mich in letzter Zeit anders fühle. Auf eine andere Art und Weise leer. Meine Fähigkeit sich zu konzentrieren ist mir so gut wie vollständig abhandengekommen und wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, dann ekel ich mich nicht mehr/nur, sondern empfinde mein Spiegelbild als fremd. Zu Beginn dieses Jahres habe ich einfach begonnen NOCH mehr nachzudenken und tja, jetzt bin ich hier.

      Das wars jetzt aber endgültig. Ich hoffe das ist nicht viel zu lang geworden...

      Habt eine(n) schönen Tag/Abend/Nacht =)

      ~Puppet
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