Hey,
ich muss etwas ausholen, um zu erklären worum es geht.
Mit 15 bin ich das erste Mal in die Klinik, dort blieb ich 1 Jahr und 3 Monate, was sozusagen der Baustein für den weiteren Weg war. Nach der Klinik folgten 4 Jahre Heim und 4 Klinikaufenthalte in der Zeit, danach wieder ein Jahr Kliniken und danach zwei Jahre Reha. Mit 24 hab ich dann meine Ausbildung angefangen und danach gearbeitet, in der Zeit erfolgten weitere 5 Aufenthalte, allein in den letzten 2 1/2 Jahren war ich 4 Mal in der Klinik. Hospitalisierung ist definitiv vorhanden. Und jetzt ist mein Krankengeld zu Ende und es geht darum, ob ich in Rente gehen muss oder durch eine Reha wieder arbeitsfähig werde. Ich möchte auf jeden Fall die Reha und im Oktober studieren und hab viel Angst davor, dass die mich für arbeitsunfähig halten und ich in Rente gehen muss. Ich will nicht in dieses System, er erschreckt mich schon so sehr dass ich so viel krank war, dass ich ausgestwuert werde. Ich möchte so nicht sein. Ich möchte arbeiten und das schaffen.
Ich bin derzeit auch stationär und wir arbeiten dran; dass ich mich auf Dauer mal ohne Klinik stabil halten kann. Die ambulante Versorgung war bisher meist suboptimal bis hin zur Retraumatisierung, das wird sich hoffentlich ändern. Traumaaufarbeitung möchte ich noch, aber nicht mehr zwingend bald.
Ich möchte dieses Mal aus der Klinik gehen und den Fokus nnicht mehr auf Traumaaufarbeitung legen, sondern auf das Leben. Wenn ich merke, ich komm ohne Aufarbeitung erstmal klar, dann ist das gut. Wenn ich merke, es schränkt mich im Alltag zu sehr ein, dann geh ich wieder in die Klinik. Aber eben nur dafür, nicht mehr zur Stabilisierung.
Puh.. so viel. Worum es mir eigentlich geht: Es erschreckt much selbst wie sehr mein Leben in Institutionen stattgefunden hat und wie sehr der Fokus darauf gerichtet ist. Ich habe fast nie ein Zuhause-Gefühl und wenn ich es habe; dann in der Klinik. Aber ich möchte kein Zuhause, das aus Menschen besteht, die ihren Job machen. Ich möchte ein richtiges Zuhause.
Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, das schwierig war und als ich mit 15 in die Klinik bin war das wie Zuhause. Irgendwie schäme ich mich dafür. Und wenn ich sehe wie mein Leben ausgerichtet war. Und es macht mich traurig, auch wie einsam ich trotzdem war all die Jahre.
Und jetzt möchte ich loslassen, ich möchte ein anderes Leben. Ein Leben im echten Leben. Und ich hab Angst. Ich hab Angst davor, mein "Zuhause" Klinik loszulassen und davor wie es weitergeht und davor, es nicht zu schaffen aus diesem Kreis auszubrechen. Ich glaube, dass alle Klinikaufenthalte notwendig waren und ich erkenne auch wieso ich immer wieder so zusammengebrochen bin. Trotzdem: So soll es nicht weitergehen.
Nur wenn ich auf all das blicke, dann sieht es rein von den Fakten her so aus als wäre ich so ein typischer Fall, der immer wieder in Kliniken landet. Wie kann ich denn glauben, dass gerade ich es schaffen sollte, ein weitgehend normales Leben zu führen? Ich möchte das so sehr und gleichzeitig macht es mir so Angst. Scheinbar banale Dinge, ein Alltag ohne ständige Tiefgründigkeit machen mir Angst, mein Kopf ist so darauf trainiert sich mit mir und Problemen auseinandersetzen.
Und in der Klinik fühle ich mich sicher, auch als wüsste ich hier wer ich bin und welche Aufgabe ich hier habe.
Ich möchte das aber nicht mehr. Und das ist gut. Ich merke wirklich wie sehr ich meinen Alltag haben möchte und wie wenig noch die Klinik und ich freue mich auch darauf mein Leben in eine andere Richtung zu lenken und es mit anderen Inhalten zu füllen außer Therapie usw.. Was nichts daran ändert dass es so weh tut und so Angst macht, dass ich es nicht schaffe.
Ein wichtiger Punkt ist auch, dass ich in der Klinik aushalte, wenn es mir schlecht geht. "Draußen" macht es mir so viel Angst, wenn es mir schlecht geht. "Draußen" schaffe ich es nicht zu akzeptieren, dass ich Belastungen habe und das mit zu integrieren. Ich weiß nicht wieso. Da ist dann die Welt der "Gesunden" (haha, dass das so gar nicht stimmt weiß ich selbst) und da darf ich nicht schwach sein, ich kriege dann so schrecklich viel Angst. El
Es tut einfach so weh, dieses Loslassen. Und ist aber wichtig. Ich weiß nur nicht wie ich das machen soll... der Abschied von meiner Therapeutin hier z.B war immer so, dass wir schon abgemacht haben wann in etwa ich wieder aufgenommen werde. Jetzt werde ich ohne neuen Termin gehen - auf meinen Wunsch hin. Ich meine, das ist eigentlich ganz normal, aber für mich ist es etwas Besonderes, dass ich ohne neuen Aufnahmetermin entlassen werde und das ist irgendwie traurig und dafür schäme ich mich auch, und es macht den Abschied sehr schwer für mich, aber ich weiß, dass das wichtig ist für mich.
Langer Text. Danke fürs Lesen schonmal und was genau ich gerade brauch weiß ich gar nicht genau, vielleicht hat jemand ein paar Gedanken dazu.
disarming
ich muss etwas ausholen, um zu erklären worum es geht.
Mit 15 bin ich das erste Mal in die Klinik, dort blieb ich 1 Jahr und 3 Monate, was sozusagen der Baustein für den weiteren Weg war. Nach der Klinik folgten 4 Jahre Heim und 4 Klinikaufenthalte in der Zeit, danach wieder ein Jahr Kliniken und danach zwei Jahre Reha. Mit 24 hab ich dann meine Ausbildung angefangen und danach gearbeitet, in der Zeit erfolgten weitere 5 Aufenthalte, allein in den letzten 2 1/2 Jahren war ich 4 Mal in der Klinik. Hospitalisierung ist definitiv vorhanden. Und jetzt ist mein Krankengeld zu Ende und es geht darum, ob ich in Rente gehen muss oder durch eine Reha wieder arbeitsfähig werde. Ich möchte auf jeden Fall die Reha und im Oktober studieren und hab viel Angst davor, dass die mich für arbeitsunfähig halten und ich in Rente gehen muss. Ich will nicht in dieses System, er erschreckt mich schon so sehr dass ich so viel krank war, dass ich ausgestwuert werde. Ich möchte so nicht sein. Ich möchte arbeiten und das schaffen.
Ich bin derzeit auch stationär und wir arbeiten dran; dass ich mich auf Dauer mal ohne Klinik stabil halten kann. Die ambulante Versorgung war bisher meist suboptimal bis hin zur Retraumatisierung, das wird sich hoffentlich ändern. Traumaaufarbeitung möchte ich noch, aber nicht mehr zwingend bald.
Ich möchte dieses Mal aus der Klinik gehen und den Fokus nnicht mehr auf Traumaaufarbeitung legen, sondern auf das Leben. Wenn ich merke, ich komm ohne Aufarbeitung erstmal klar, dann ist das gut. Wenn ich merke, es schränkt mich im Alltag zu sehr ein, dann geh ich wieder in die Klinik. Aber eben nur dafür, nicht mehr zur Stabilisierung.
Puh.. so viel. Worum es mir eigentlich geht: Es erschreckt much selbst wie sehr mein Leben in Institutionen stattgefunden hat und wie sehr der Fokus darauf gerichtet ist. Ich habe fast nie ein Zuhause-Gefühl und wenn ich es habe; dann in der Klinik. Aber ich möchte kein Zuhause, das aus Menschen besteht, die ihren Job machen. Ich möchte ein richtiges Zuhause.
Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, das schwierig war und als ich mit 15 in die Klinik bin war das wie Zuhause. Irgendwie schäme ich mich dafür. Und wenn ich sehe wie mein Leben ausgerichtet war. Und es macht mich traurig, auch wie einsam ich trotzdem war all die Jahre.
Und jetzt möchte ich loslassen, ich möchte ein anderes Leben. Ein Leben im echten Leben. Und ich hab Angst. Ich hab Angst davor, mein "Zuhause" Klinik loszulassen und davor wie es weitergeht und davor, es nicht zu schaffen aus diesem Kreis auszubrechen. Ich glaube, dass alle Klinikaufenthalte notwendig waren und ich erkenne auch wieso ich immer wieder so zusammengebrochen bin. Trotzdem: So soll es nicht weitergehen.
Nur wenn ich auf all das blicke, dann sieht es rein von den Fakten her so aus als wäre ich so ein typischer Fall, der immer wieder in Kliniken landet. Wie kann ich denn glauben, dass gerade ich es schaffen sollte, ein weitgehend normales Leben zu führen? Ich möchte das so sehr und gleichzeitig macht es mir so Angst. Scheinbar banale Dinge, ein Alltag ohne ständige Tiefgründigkeit machen mir Angst, mein Kopf ist so darauf trainiert sich mit mir und Problemen auseinandersetzen.
Und in der Klinik fühle ich mich sicher, auch als wüsste ich hier wer ich bin und welche Aufgabe ich hier habe.
Ich möchte das aber nicht mehr. Und das ist gut. Ich merke wirklich wie sehr ich meinen Alltag haben möchte und wie wenig noch die Klinik und ich freue mich auch darauf mein Leben in eine andere Richtung zu lenken und es mit anderen Inhalten zu füllen außer Therapie usw.. Was nichts daran ändert dass es so weh tut und so Angst macht, dass ich es nicht schaffe.
Ein wichtiger Punkt ist auch, dass ich in der Klinik aushalte, wenn es mir schlecht geht. "Draußen" macht es mir so viel Angst, wenn es mir schlecht geht. "Draußen" schaffe ich es nicht zu akzeptieren, dass ich Belastungen habe und das mit zu integrieren. Ich weiß nicht wieso. Da ist dann die Welt der "Gesunden" (haha, dass das so gar nicht stimmt weiß ich selbst) und da darf ich nicht schwach sein, ich kriege dann so schrecklich viel Angst. El
Es tut einfach so weh, dieses Loslassen. Und ist aber wichtig. Ich weiß nur nicht wie ich das machen soll... der Abschied von meiner Therapeutin hier z.B war immer so, dass wir schon abgemacht haben wann in etwa ich wieder aufgenommen werde. Jetzt werde ich ohne neuen Termin gehen - auf meinen Wunsch hin. Ich meine, das ist eigentlich ganz normal, aber für mich ist es etwas Besonderes, dass ich ohne neuen Aufnahmetermin entlassen werde und das ist irgendwie traurig und dafür schäme ich mich auch, und es macht den Abschied sehr schwer für mich, aber ich weiß, dass das wichtig ist für mich.
Langer Text. Danke fürs Lesen schonmal und was genau ich gerade brauch weiß ich gar nicht genau, vielleicht hat jemand ein paar Gedanken dazu.
disarming
For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
And we are freedom fighters. For now...
(The Tunics)
ToWriteLoveOnHerArms
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(The Tunics)
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