jede Nacht Alpträume

      jede Nacht Alpträume

      Ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben. Seitdem ich den Master als Studium begonnen habe, habe ich fast jede Nacht Alpträume.
      Verschlechtern tat sich alles damit, dass ich anfangen musste sehr weit zu pendeln und Zug zu fahren, was mir schon immer gegen den Strich ging.
      Anfangs war es mit den Alpträumen noch nicht so heftig.
      Mittlerweile träume ich jede Nacht davon.

      Entweder ich werde in meinen Träumen umgebracht, versage komplett oder werde verfolgt.

      Ich weiß echt nicht was ich dagegen machen kann.

      Weiß jemand Rat?
      Hallo Lina,

      ein paar Tipps, wie du mit Alpträumen umgehen kannst bzw. eine entspanntere Schlafatmosphäre schaffen kannst, damit diese vielleicht reduziert werden, findest du in diesem Sammelthread *klick*
      Ich habe aber das Gefühl, dass es dir weniger um die Alpträume geht. Nach wie vor bist du mit deinem Studium unzufrieden, warst es, wenn ich mich recht erinnere, schon mit deinem Bachelor. Liege ich damit falsch, dass du vielleicht hoffst, dass dir jemand empfiehlt, dein Studium abzubrechen? Könnte es vielleicht sein, dass du dir nicht eingstehen kannst oder willst, dass dieses Studium nichts für dich ist, du aber Angst hast, eine Entscheidung zu treffen und dich jetzt halt irgendwie durchzuwursteln versuchst? Vielleicht liege ich auch daneben, aber wenn das die eigentliche Ursache sein sollte - und nicht das Pendeln - dann rate ich dir, mal in dich zu gehen und dich zu fragen, ob dieses Studium für dich Sinn macht. Geh zur Studierendenberatung, die bieten Orientierungshilfe, Berufsberatung, viele mittlerweile auch erste Anlaufstellen für Studienabbrecher - deine Lage ist da ja gar nicht schlecht, du hast ja bereits einen Bachelor. Und lieber jetzt abbrechen und dem Arbeitgeber erklären, dass man die Praxis der Theorie vorzieht und das zu spät bemerkt hat (oder was auch immer der Grund sein könnte), als sich unglücklich durch ein Studium quälen, einen mittelmäßigen Abschluss bekommen (was ja gern mal die Folge davon ist) und dann nachher enttäuscht sein, wenn sich die Zeit nicht durch besseren Lohn ausgleichen lässt (entweder, weil man nicht immer mit dem Master so gut verdient, wie viele denken; oder, weil man die Zeit als verloren betrachtet und auch das Geld das nicht gutmachen kann). Vielleicht irre ich mich auch, daher noch zwei konkretere Ratschläge zum Umgang mit der Pendel-Situation:

      Du sagst, dass das Pendeln dir "schon immer gegen den Strich ging". Wenn du dein Studium weiterführen willst, sehe ich zwei Möglichkeiten:
      Erstens: Deine Einstellung ändern. Klar, Pendeln kann nerven. Aber es bietet auch Chancen. Wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst - was ich annehme - dann bietet dir das wunderbar Zeit, dich auf die Seminare und Vorlesungen vorzubereiten oder diese nachzubereiten. Wenn du dein Handy zuhause lässt oder an deinem Laptop kein mobiles Internet hast, dann sind die Ablenkungsmöglichkeiten fast so beschränkt wie in einer Bibliothek. Notfalls Ohropax mitnehmen. Einige meiner Professorinnen und Professoren machen das so, anstatt ihr Auto zu nehmen, weil es einfach Arbeitszeit bedeutet, die man gewinnt.
      Zweitens: Umziehen. Ja, ich weiß, du hast bereit geschrieben, dass du dir das nicht leisten kannst. Wo wohnst du denn momentan bzw. wo hast du während des Bachelors gewohnt? Das ist ja beides sicher auch nicht kostenfrei (gewesen). Da du nunmal chon vor Ort bist, ist es viel, viel leichter, ein Zimmer in einer WG oder einem Wohnheim zu finden, wenn du dich nur ehrlich darum bemühst. Sich darum bemühen heißt: Kommilitonen fragen, (informative!) Aushänge an der Uni/Hochschule und diversen schwarzen Brettern aufhängen. Kleinanzeigen durchsuchen, Seiten wie "WG gesucht" durchsuchen. Sich bei allen Wohnheimen nach den Modalitäten erkundigen. Sich im Studentenwerk erkundigen. Das sind Dinge, die du JETZT super tun kannst, weil das Semester noch am Anfang ist. Im Oktober, wenn die ganzen Erstsemester kommen und alle eine Bleibe suchen, sieht es da relativ schlecht aus. Und ich glaube einfach nicht, dass nichts zu finden ist. Ich wohne in einer Stadt, die regelmäßig in den TopTen der teuersten Mieten Deutschlands erscheint und habe auch etwas super güntiges gefunden - zwei Mal sogar. Und davon abgesehen gibt es ja auch noch Studien- bzw. Bildungskredite (was ich z.B. nutze) und auch da würde ich nicht auf den Freund des Schwagers einer Bekannten des Sitznachbarn hören, sondern direkt zur Studienkreditberatung des Studentenwerkes. Nur dort gibt es kompetente Informationen (bzw. bei einzelnen Banken, die meisten bieten sowas ja auch an, nicht nur die KfW).

      Manchmal hilft es schon, sich der Situation zu stellen, die Situation anzugehen, damit Alpträume verschwinden. Oft muss man gar nicht bis zur eigentlichen Lösung warten. Ist zumindest meine Erfahrung und wünsche ich dir jedenfalls.

      Liebe Grüße
      Fylgja
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