Umgang mit SVV in Beruflichen Umfeld

      Umgang mit SVV in Beruflichen Umfeld

      Hallo

      Ich habe mich vor einer längeren Zeitraum überwunden mich hier anzumelden, aber noch nicht getraut einen Post zu verfassen. Aber nun wird es doch Zeit, den Schritt zu begehen.
      Vor ungefähr 12 Jahren begann das SVV bei mir und hat zum Glück nur 2 Jahre angedauert und bin somit seit 10 Jahren clean ( wenn man das so schreiben darf ). Allerdings muss dazu gestehen, dass es niemand mitbekommen hat und ich seit diesen Zeitpunkt meine Narben versteckt halte, was gerade nicht so einfach/angenehm ist. Aber die letzten 10 Jahren hat das gut funktioniert. Ich war auch nicht in eine Therapie / Behandlung. Den genaueren Hintergrund kenne ich selber nicht für dieses Verhalten. Ich hab es einfach Akzeptiert und versucht es hinzunehmen bzw. verstecken. Allerdings merke ich in der Zeit, dass man nicht von der Vergangenheit weg laufen kann und das meine Narben den Rest meines Leben bleiben werden. Hab zwar mal bei einen Hautarzt gefragt, ob es eine Creme gibt, die ältere Narben unauffälliger machen kann und er meinte ja woher kommen Narben, aber als er mein Arm sah, war ihm wohl die Antwort klar. Leider musste er meine Frage verneinen. So ist das eben.

      Wie schon geschrieben, hab ich in der Zeit gemerkt, dass man so ein Versteckspiel nicht den Rest seinen Leben spielen kann ohne Glücklich / Frei sein zu können. Nun habe ich einige Fragen:

      - SVV In einem Vorstellungsgespräch (Kundenkontakt im zukünftigen Jobs) , natürlich auf keine Provokante Weise aber muss man das erwähnen, falls ja WIE?
      - Ist es Ratsam, so ein Teil der Vergangenheit zu behandeln oder ist dazu keine Behandlung, warum man dies getan hat unbedingt notwenig um endlich Glücklich zu sein ?
      - Wie Reagieren wenn Arbeitskollegen darauf ansprechen ?
      - Ist sowas ein Kündigungsgrund ? Natürlich werde ich kein Kurzes Shirt Tragen, die Ärmel einwenig umgekrempel so 3/4. Wenn man aber sich bewegt/dückt, dann rutschen die Ärmel zurück und die Gefahr ist einfach da, dass man das sieht.

      Vielleicht hatte jemand von Euch, das gleiche Problem und kann schildern wie es bei Ihn gelaufen ist.


      Danke fürs Lesen

      Grüße
      Hallo Leon,

      herzlich Willkommen im Forum!

      Ich schreib mal meinen Senf zu deinen Fragen:

      Leon schrieb:

      - SVV In einem Vorstellungsgespräch (Kundenkontakt im zukünftigen Jobs) , natürlich auf keine Provokante Weise aber muss man das erwähnen, falls ja WIE?


      Ich denke, du musst nichts sagen - sofern du nicht wegen eines bestimmten Dresscodes gezwungen bist, kurze Ärmel zu tragen. Dann würde ich erwähnen, dass du Narben hast, woher die kommen, geht aber niemanden etwas an. Ich persönlich würde es nicht erzählen, wenn du auch lange Ärmel tragen kannst.

      Leon schrieb:

      - Ist es Ratsam, so ein Teil der Vergangenheit zu behandeln oder ist dazu keine Behandlung, warum man dies getan hat unbedingt notwenig um endlich Glücklich zu sein ?


      Hör auf dein Inneres. Wenn du in die Tiefe gehen magst, mach nochmal eine Therapie, wenn es dir egal ist, lass es bleiben. Wichtig ist, denke ich, dass du immer in dich hineinfühlst und schaust, wenn du plötzlich wieder Gedanken an SV hast, dass du früh genug intervenieren kannst.

      Leon schrieb:

      - Wie Reagieren wenn Arbeitskollegen darauf ansprechen ?


      Hm, damit habe ich keine Erfahrung. Ich würds von den Kollegen abhängig machen, je nach Typ und Verhältnis mit den Kollegen kann man entweder sagen, dass man nicht darüber reden möchte, oder auch ein bisschen was erzählen. Mach es so, wie du dich am Wohlsten fühlst.

      Leon schrieb:

      - Ist sowas ein Kündigungsgrund ? Natürlich werde ich kein Kurzes Shirt Tragen, die Ärmel einwenig umgekrempel so 3/4. Wenn man aber sich bewegt/dückt, dann rutschen die Ärmel zurück und die Gefahr ist einfach da, dass man das sieht.


      Nein, das ist kein Kündigungsgrund, aber es kann natürlich sein, wenn wirklich jemand ein Problem damit hat, dass dann ein anderer Grund gefunden wird für eine Kündigung (ich will dich aber nicht beunruhigen, das wäre wohl eher die Ausnahme und ein Härtefall).

      Ich kenne die Gedanken, die dich derzeit bewegen. Auch wenn ich einen festen Job und daher planmäßig erstmal keine Bewerbungsgespräche habe, so stehe ich dennoch vor der Entscheidung, ob ich den Rest meines Lebens mit langen Ärmeln rumrenne, oder mich irgendwann traue, kurzärmelig zur Arbeit zu gehen. Irgendwann werde ich Kurzärmelig gehen, aber da muss mein Gefühl für stimmen - nächstes Jahr vielleicht =)
      Mach dir nicht zu viele Gedanken (das sagt die richtige *g*, leichter gesagt als getan...), geh locker und selbstbewusst an die Sache.

      lg Nunki
      Flügelwesen
      ...komm nicht auf Scherben zum stehn...
      Andreas Bourani

      Huhu,

      ich kann nur begrenzt antworten, da ich an den Armen wenig Narben hab und viele der Narben, die ich dort hab sogar tatsächlich Haustierbedingt sind^^

      Generell halte ich psychische Themen aus meinem Arbeitsumfeld aber komplett raus. Wenn ich Mal was über ungesunde Ex-Beziehungen oder meine nicht vorhandene Beziehung zu meinen Eltern erzähl ist das für mich schon extrem viel. Ist aber mein Weg und. möchte ich nicht pauschal festlegen. Wobei ich schon denke, dass man/frau, wenn man an “Karriere machen“ interessiert ist zwar auch Mensch und individuell sein darf, aber darauf achten sollte nicht als nicht-belastbar zu gelten.
      (Klar kann sogar ein aktiver SVVler sehr belastbar im Job sein, aber als Aussenstehender denkt man vielleicht anders)

      Was die Therapie angeht.. Bin seit etwa 7 Jahren weitgehend clean und auch einfach weitgehend stabil, frei etc.
      Dennoch denk ich immer wieder über eine Therapie nach. Ich frag mich zB ob eine Aufarbeitung nicht sinnvoll wäre bevor ich Kinder bekomm und irgendwelche unterbewussten Denkmuster weitergeb...
      Also ich denke Schaden kann es nicht, aber das musst du für dich entscheiden.
      Trotz meiner Ansicht war bei mir bisher die Priorität nicht so hoch als dass ich dafür bereit wär Arbeitszeiten für eine Thera umzuschichten und dem Arbeitgeber dann etwas kryptisches odernicht kryptisches zu erzählen.
      Hallo,

      Zu der Therapie Sache:es ist gut symptomfrei zu sein. Denn das sich v*rl*tzen ist nur ein nach außen getragenes Symptom für etwas was in uns arbeitet. Was dieses etwas ist, woher es kommt und wie man es be-/ verarbeiten kann, dafür ist eine Therapie in meinen Augen unverzichtbar. Denn man selbst verstrickt sich nur zu gern im sich Fragen warum /wieso /weshalb nur zu gern in Spiralen. Da ist es hilfreich sich mit jemanden zu unterhalten der geschult ist und eibem beim Aufdröseln dieser Spiralen hilft.
      Denn nochmal:Svv ist nie die "Krankheit " selbst nur ein Symptom
      Ich setzt Krankheit in Anführungszeichen weil ich finde, das man nicht krank im herkömmlichen Sinne ist. Vielmehr hat die Seele eine Wunde abbekommen deren Heilungsprozess komplex ist.
      Das so zum Thema Therapie.

      Zum Thema Job, niemand muss sagen woher er Narben hat. Wenn man schon um Antwort gebeten wird und man bereit ist dem zu folgen, kann man sagen das es persönlich ist. Evt. mit dem Zusatu das es eine zurück liegende Phase war. Man sollte immer so antworten das man auch dahinter stehen kann.

      Zu dem wegen der Kollegen :es gibt hier einen Thread " freche Sprüche zum kontern.". Kann ich grad nicht verlinken aber du kannst den ja mal suchen.

      Alles Gute !
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