Je länger das Problem- umso schwerer weg zu bekommen?

      Je länger das Problem- umso schwerer weg zu bekommen?

      Ich habe mein SSV Problem jetzt seit über 11 Jahren. Eigentlich vergeht kein Jahr, in dem es nicht aktuell ist. Sprich: Ich bin nie ein Jahr clean. Als ich mir das heute vor Augen gehalten habe, hat mich das ziemlich geschockt.
      11 Jahre kommen mir so lange vor. Ich habe manchmal das Gefühl, ich schaffe es nie komplett clean zu werden und davon los zu kommen.

      Meint ihr man kann sagen: Je länger das Problem anhält, umso geringer ist die Chance das Problem nicht mehr zu haben?
      Kann man es nach so langer Zeit überhaupt schaffen? Für mich ist es die schlimmste Abhängigkeit auf dem Planeten Erde, weil die "Droge" so leicht zu organisieren ist.
      Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass es faktisch schwerer wird je länger man es hat.
      Weil auch die Schwere der Organisierbarkeit eines Suchtmittels in keinem Verhältnis zur Abhängigkeit steht. Weil wenn man erstmal abhängig ist, wäre es einem egal welche Strapazen man auf sich nehmen muss um sich das Suchtmittel zu organisieren.
      Was bei Sucht und Abhängigkeit ja das Problem ist.

      Aber ich bin kein Fan davon groß die Tage zu zählen die man ohne SVV klar kam. Mir hat das eher mehr geschadet.. Wichtig ist eigentlich immer nur ein Tag, der folgende. Und jeden morgen ist der neu. Dabei ist es egal ob ich erst einen Tag hinter mir habe oder 10.000, denn zum einen sagt die Zahl nichts darüber aus ob es gute oder schlechte Tage waren, wo es mir leichter oder schwerer fiel standhaft zu bleiben, und zum anderen ist das auch egal. Ich finde nicht besonders dass "ich hab schon 10/100/1000 tage geschafft, da muss ich heute unbedingt schaffen" ein so starker Motivator ist, dass er "verdammt, ich hab 1000 tage geschafft, jetzt bin ich wieder bei null, nun ist es auch egal weil ich eh wieder bei eins anfange, da kann ich auch noch ein paar tage die eins hinausschieben" überwiegt. Weshalb ich irgendwann versucht habe das Denken los zu werden.
      So habe ich nun viel zeit "clean" von verschiedenen Vorlieben verbracht, aber habe immer Tage wo es schwer ist, wo ich dinge sehe, an sachen erinnert werde, manches romantisiere und einfach einen Höllentag habe, und eben manche die positiver sind, aber am Ende ist es immer der eine Tag.
      Und für den ist es nicht wichtig ob vorher 1000 Tage ohne, oder 1000 Tage mit oder 2 Tage mit oder 2 Tage ohne.
      Schwer ist es immer. Zumindest solange bis es einen Ersatz gibt der einem Hilft, bis man manche Sachen vllt auch versteht wieso sie so sind und so gegen sie agieren kann. Eben dieses Lernen. Denn das hilft einem an Ende mit Skills und Mitteln über den Tag.
      Anfangs vllt mal nur ein paar Minuten oder eine Halbe Stunde den Drang nach hinten zu verlegen, dann vllt ein paar Stunden, dann möglicherweise einen ganzen Tag und irgendwann, vielleicht, ich sage nur vielleicht, auch ein ganzes Leben. Aber Rückfälle und der Drang können immer passieren, weshalb für mich irgendwann nurnoch der eine Tag Bedeutung hatte und alle anderen vorangegangenen eben unwichtig wurden in der Betrachtung.
      Frei nach dem Motto The only easy day was yesterday.

      Liebe Grüße
      Neph

      PS: Und ich war halt auch kein Fan des Aufhörerclub thread, weil sich irgendwann etabliert hatte, dass ich wenn ich gesehen habe das andere das ja alles einfach so schaffen und ich nicht, ich angefangen habe aus Frust mich dann dafür mit SVV dafür zu bestrafen, dass ich ja nicht ohne SVV klar kam. (Was in einer der beknacktesten Spiralen geendet ist, die ich mir heute vorstellen kann)
      Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit, sondern mit dem Körper, so wie er ist, Lebensfreude zu haben.

      Dr. med. Eckart von Hirschhausen
      Ich seh das nicht ganz so wie Neph. Ich glaube, wenn man so viele Jahre damit verbracht hat seine Probleme mit SVV zu "lösen", ist es viel schwieriger Sachen zu finden die einem als Skills helfen. Ein gesunder Mensch hat ja viele Möglichkeiten mit schwierigen Situtationen umzugehen, wenn man dann mit SVV anfängt hat man trotzdem noch andere Möglichkeiten und SVV ist sozusagen nur der allerletzte Ausweg. Wenn man aber schon so weit drinnen ist, dass SVV die "Standardantwort" auf Probleme ist und schon etwas normales & gewohntes ist, ist es glaub ich schon schwieriger da wieder wegzukommen. Allerdings glaube ich, dass man auch nach längerer Zeit SVV wieder damit aufhören kann. Nämlich indem man sich dem Problem stellt und daran arbeitet.
      Das einzige was ich sicher sagen kann, ist dass das Problem sich nach 11 Jahren sicher nicht von selbst löst. Wenn man als Jugendliche mal SVV "ausprobiert" kann das wirklich nur ne Phase sein, aber nach 11 Jahren müsste man da wohl wirklich hart daran arbeiten, damit sich da was ändert.
      Mir persönlich hat Tage zählen schon geholfen, aber tlw. wars auch wie bei Neph nicht immer so hilfreich (in dem Sinne, dass ich mir nach nem Rückfall dachte "Jetzt ist es e schon wurscht") Allerdings hat bei mir der hilfreiche Teil überwogen. Also es hat mich oft motiviert wenn ich gesehen habe, dass ich es schon X Tage ohne geschafft habe, noch einen Tag durchzuhalten. Ist wohl genauso wie bei den Skills. Man sucht sich den Teil raus der einem hilft und der Rest ist halt leider nichts für einen.
      Hej,
      ich bin auch schon länger clean was dass direkte schn*iden angeht, und wenn dann nur noch sehr selten. Selbst - verletzen tut man sich ja vielleicht auch auf anderen Ebenen aber das sei mal dahin gestellt...
      ich habe nie in meiner "Laufbahn" Tage gezählt, kann dir auch gar nicht heute sagen wann ich das letzte Mal geschn*tten habe - ehrlich keine Ahnung. habe daüber nie irgendwie Liste geführt oder so, wollte immer möglichst wenig daran denken.
      Aber auch ich bin der Überzeugung wie oben genannt, das man das Ganze umlernen muss. Ich glaube mittlerweile laufen bei mir Skills automatisch ab, aber nicht nach Schema F, sondern so wie ich es gerade brauche. das habe ich gelernt, umgelernt, genauso wie man halt lernt das Schn*iden hilft. Ich gestehe zu, dass das direkte Schn*iden vielleicht oft "schneller" geht und die Erleichterung schneller eintritt, aber eben auch nur kurz und mit langfristigen Folgen und ich mir immer wieder sagen muss, dass mein Körper genug geschunden wurde in meinem Leben das muss ich nicht auch noch fortführen. - und ja, alles absolut kein leichter Prozess und auch immer wieder bis heute tlw schwer
      Also: ich glaube an einen Lernprozess und den kann man immer in Gang setzen, egal wie lange und wie schwer man das Ganze schon ausübt.Der Wille muss da sein, wie bei vielem, und das Zugeständnis dass es auch unbequem und belastend wird (klingt vielleicht paradox, aber ich finde sich nicht - verletzen ist oft unbequemer als das sich - verletzen).
      Alles Gute für dich
      also .. irgendwie verstehe ich denn sinn hinter der frage nicht so ganz. aber meine persönliche erfahrung (zumindest was SVV angeht) ist folgende: solange ich versucht habe, das svv "loszuwerden" im sinne von "das muss aufhören, das darf ich nicht mehr machen" ohne dass sich an den zugrundeliegenden Faktoren was ändern konnte und es nur um so und so lange kein SVV mit Skills und weiß der Teufel was ging, hat das überhaupt nichts gebracht, eher im Gegenteil. Da gings mir eher wie Neph.

      Aber mir war immer sehr bewusst, dass das SVV bei mir nur ein Notventil ist, wenn ich die Dinge, die mich dazu bringen, soweit bearbeiten bzw. verbessern kann, dass ich das nicht mehr brauche, muss ich mich auch nicht mit Ablenkungsmanövern und Tagezählereien quälen, denn so hab ich das empfunden.
      Und. als ich eine Therapie begonnen hab, die nicht Symptome in den Vordergund stellte und deren Reduzierung, hab ich einen entspannteren Zugang kennengelernt. und das SVV erstmal nicht mehr als soo wichtig betrachtet. Wenn ich mir gar nicht mehr anders zu helfen weiß, dann "darf" ich auch das und ich muss mir nicht ewig Vorwürfe machen sondern sollte nach vorne blicken. Schauen, was war da, wieso konnte ich mir nicht anders helfen. Was steht dahinter und wie kann ich mir da sonst noch helfen.oder was brauche ich eigentlich wirklich? anstelle von SVV.
      Ich weiß nicht, wie sehr das für dich passt, aber für mich war es sehr wichtig, diese Sicherheit für mich zu haben, das ist ok, wenn ich es wirklich noch brauche, aber gleichzeitig zu wissen, im grunde eigentlich nicht das, worum es geht. ich darf das erstmal noch "behalten" bis ich es nicht mehr brauche, im grunde gehts um ganz andere Dinge, die ich angehen muss. wenn die aushaltbarer werden, wird auch das SVV weniger. und so war /ist es auch.
      Dazu muss ich sagen, dass ich erst spät mit SVV begonnen habe, als quasi andere Ventile nicht mehr funktionierten und ich hab es auch nicht sehr stark ausgeprägt , aber es begleitete mich doch eine lange zeit und ich bin nicht sicher, ob ich es "nie wieder" machen werde, allerdings habe ich einige jahre bestens und ohne ein Verlangen danach zu haben schon hinter mir, mit einem "Ausreißer" letzten Herbst , aber mir war klar, dass das ein Einzelereignis bleiben wird, es fühlt sich nicht mehr richtig an, und ist wirklich das allerletzte Notfallsmittel für mich geworden.
      Ich glaube, das ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden, wie schwer es ist, gerade dieses Symptom zu verabschieden, ich denke, es kommt sehr darauf an wieviel Platz es all die Jahre eingenommen hat, auch darauf , dass man eine für einen selbst stimmige Hilfe hat, um die schwierigkeiten die dahinter stehen zu bearbeiten und zu verbessern. und darauf, dass man sich darauf auch gut einlassen kann, offen und bereit (im Sinne von können und natürlich auch wollen) dafür ist. Ich denke schon, je länger und intensiver man das macht, desto mehr "Gewohnheit" und ein gewisser Automatismus kommen dazu. Aber ich würde nicht sagen, dass die Dauer es unbedingt nur schwerer macht. Ich glaube, als Mensch verändert man sich ständig und reift auch, wenn nicht auf dem einen Gebiet, dann auf einem anderen und das verändert auch etwas und kann im Laufe der Zeit auch helfen, alte Gewohnheiten oder was auch immer leichter hinter sich zu lassen. Weil man mehr verschiedenartige Zugänge, Sichtweisen kennt als vor 10 Jahren, weil es sowas wie einen Reifungsprozess gibt, der Zeit braucht und das geeignete Umfeld, um voranzukommen.
      Mit 15 sieht das ganz anders aus als mit 30, erst recht, wenn man die Chance hat, zb in einer Therapie sich selbst besser kennenzulernen und zu wachsen.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      ​also .. irgendwie verstehe ich denn sinn hinter der frage nicht so ganz. aber meine persönliche erfahrung (zumindest was SVV angeht) ist folgende: solange ich versucht habe, das svv "loszuwerden" im sinne von "das muss aufhören, das darf ich nicht mehr machen" ohne dass sich an den zugrundeliegenden Faktoren was ändern konnte und es nur um so und so lange kein SVV mit Skills und weiß der Teufel was ging, hat das überhaupt nichts gebracht, eher im Gegenteil. Da gings mir eher wie Neph.


      Ich habe mir hier die Frage gestellt, ob ich je vom SSV los komme und von euch super Antworten erhalten.
      Ja, bei mir ist es irgendwo schon so, dass man es mit einem Poker Spieler vergleichen kann, der im Spiel nur eine Karte in der Hand hält und ja damit quasi von vornherein verloren hat.
      Ich sehe das SSV manchmal nur als einzige Variante.
      Ich habe bereits eine Therapie hinter mir. Das war vor meinem Studium, bevor ich selbst vieles über Therapien und Therapiearten gelernt habe. Damals gings eher über Panikattacken.
      Ich denke mein Pferdefuß ist, dass ich heute zu viel über psychische Erkrankungen weiß und selbst in der Beratungsschiene beruflich tätig bin.
      Wenn mir dann jemand sagt, ich soll Bäume umarmen oder mit Gummibändern irgendwo dagegen schnipsen oder mir Blut auf die Arme malen, kann ich nur müde lächeln.
      Ich merke einfach, dass ich zwar bei anderen ein super Berater bin, bei mir selbst aber massiv scheitere. Ich bekomme regelmäßig positive Rückmeldungen egal ob in Studium oder Arbeit. Aber selbst bei mir ist es eine Katastrophe.
      Ich kenne diese ganzen Tricks eben schon und bin irgendwie auch angenervt davon, weil ich die im beruflichen Alltag so oft bei anderen zur Empfehlung gebe.
      Bei anderen mag das helfen und ich will die Skills hier auch nicht schlecht reden. Aber mir kommt das alles immer so affig vor, weil man das mit den eigenen Klienten so oft durchgekaut hat und ausprobiert und alles.

      Ich beschäftige mich in Studium und auf Arbeit den ganzen Tag mit Figurenaufstellungen und Visualisierungen und was es nicht alles gibt und bin einfach nur satt davon.
      Also bist du für dich jetzt zum Schluss gekommen, dass du nie damit aufhören können wirst?
      Mal im ernst: Jeder der hier unterwegs ist, weiß viel über psychische Erkrankungen. Manche haben etwas in die Richtung studiert, andere haben sich (krankheitsbedingt?) einfach "nur so" über diverse, möglicherweise auf einen selbst zutreffende Krankheiten informiert. Und den Skills-Thread hier hab ich nicht nur einmal komplett durchgearbeitet (und nicht nur hier, sondern so ziemlich überall wo man etwas dazu finden konnte), also sollte mir das Thema auch zum Hals raus hängen, aber mittlerweile brauch ich keine Liste mehr zum Nachschauen was helfen könnte, sondern weiß was in der Situation jetzt gut sein könnte. Was ich damit sagen will: Wenn du diese Details nicht weißt, kannst du sie auch nicht anwenden. Die Tatsache, dass du das alles von der Arbeit und dem Studium kennst wäre doch eine tolle Voraussetzung um das auch selbst umsetzen zu können!
      Wieso sollten diese ganzen Skills genau bei dir nicht helfen? Funktioniert deine Psyche so komplett anders als die von deinen Klienten?
      Du gibts diese Empfehlungen doch aus der Überzeugung (und Erfahrung?), dass sie helfen oder?
      Aber red dir ruhig weiter ein, dass du nicht anders kannst und dass dich das Thema wegen deinem Studium und deiner Arbeit schon so sehr nervt, dass es auf keinen Fall in Frage kommt, dass du dich darauf einlassen könntest und möglicherweise sogar davon profitieren könntest.
      Das ist jetzt keinesfalls böse gemeint, aber nachdem du das ja in deinem Studium gelernt hast WEISST du doch was man Leuten in deiner Situation rät und was da helfen könnte oder? Wieso fällt es dir so schwer zuzugeben, dass auch du diese Hilfe brauchst? Und dass dir das möglicherweise sogar helfen könnte?
      Das habe ich nicht gesagt.
      Ich habe nur meine derzeitigen Beweggründe geschrieben, die es schwer machen.
      Du wirfst hier einiges durcheinander.
      Übrigens verstehst du das nicht. Es ist ein Unterschied, ob man im Bereich Therapien ausgebildet wird oder einfach viel über psychische Erkrankungen weiß oder liest.
      Ein Laie oder Amateur hat nie ein derartiges Wissen wie ein Professioneller. Ansonsten würden sich Kranke gegenseitig therapieren und davon ist dringend abzuraten.
      Das ist eine Tatsache und definitiv nicht das gleiche, weil du im Studium Bereiche ganz anders und viel intensiver reflektierst, als wenn du einen Artikel liest oder weißt welche Skills es gibt.
      Ansonsten bräuchte man ja gar nicht zu studieren und jeder Passant würde sich Psychotherapeut oder Berater nennen.

      Wieso sollten diese ganzen Skills genau bei dir nicht helfen? Funktioniert deine Psyche so komplett anders als die von deinen Klienten?


      Schon mal den Grundsatz gehört: Therapiere nie dich oder Verwandte? Oder: Bei einem selbst scheitert das, was bei anderen funktioniert? Diese Problematik existiert nicht ohne Grund.

      Aber red dir ruhig weiter ein, dass du nicht anders kannst und dass dich das Thema wegen deinem Studium und deiner Arbeit schon so sehr nervt, dass es auf keinen Fall in Frage kommt, dass du dich darauf einlassen könntest und möglicherweise sogar davon profitieren könntest.


      Ich würde dir wirklich mal empfehlen, deinen teilweise sehr aggressiven Tonfall mir gegenüber zu überprüfen. Wie du hier mit mir sprichst ist mehr als grenzwertig. Du bist für mich eine Fremde und ich für dich und nicht meine Mutter oder meine beste Freundin. Da sollte man doch schon den normalen Tonfall wahren und nicht anmaßend zu werden. Wenn ich so mit meinen Klienten umgehen würde, wäre ich schon arbeitslos, weil dann niemand mehr zu meiner Beratungsstelle käme.
      Im übrigen würde ich dir empfehlen genau zu lesen. Dann kannst du auch meinen Beitrag verstehen. Ich habe nie geschrieben, dass ich beratungsresitent bin. Ich habe lediglich ausgeführt, dass mir die Tipps, die ich anderen gebe schwer in der Umsetzung mit mir selbst fallen und man wenn man die Kniffe und Tricks der Therapeuten kennt, ganz anders damit umgeht.
      Das ist als ob du in einem Irrgarten steckst, den Weg schon zehn Mal mit anderen gegangen bist und den Weg jetzt zum elften Mal gehen sollst.
      Dass ich keine Hilfe brauche, schrieb ich nirgendwo und ich habe es auch nicht abgestritten. Es geht hier um die Umsetzung von Hilfe
      Ich merke an deinem Beitrag, dass du nicht unbedingt in der Materie steckst und nicht weißt, welche Probleme es mit sich zieht, wenn man selbst therapeutisch arbeitet und dann therapeutischen Rat braucht.
      So einfach, dass man die Ratschläge von anderen auf sich selbst ummünzt ist es bei weitem nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Lina478“ ()

      Lina, ich kann schon nachvollziehen wie es dir damit geht. Man kann es irgendwann einfach nicht mehr hören.

      Ich habe vor sieben Jahren angefangen mich zu verletzen und wenn mich heute jemand fragen würde, ob ich es noch tun würde, wüsste ich nicht wie ich antworten sollte. Klar, hin und wieder schon, aber längst nicht mehr so häufig wie früher. Inzwischen vergehen zwischen den einzelnen Rückfällen Monate. Damit, die Tage zu zählen, habe ich schon in den ersten Jahren wieder aufgehört. Ich glaube ohne richtigen Grund, ich wollte mich wohl nur nicht mehr so darauf konzentrieren. Im Moment handhabe ich es so dass ich mir für das Jahr 2016 erlaubt habe, mich dreimal zu verletzen. Einmal habe ich schon. Und damit geht es mir zur Zeit sehr gut. Ich weiß, ich werde mich nicht fertigmachen, wenn ich es doch mal tue, aber wenn ich Druck habe denke ich doch auch darüber nach, ob es gerade wirklich sooo schlimm ist dass ich einen der drei "Joker" aufbrauchen muss. Und bevor ich dann tatsächlich etwas tue grüble ich meistens noch solange darüber, dass ich genug Zeit habe meine Gedanken abzufangen und mich zu fragen, was eigentlich das Problem ist, was ich brauche und was ich tun kann.
      Mit Skills habe ich irgendwie nie viel anfangen können. Inzwischen gehe ich doch lieber auf Ursachenforschung oder tu mir was Gutes.

      Und eben weil die Abstände zwischen den Rückfällen immer länger werden bin ich eigentlich recht zuversichtlich. Nicht unbedingt in der Hinsicht, dass ich irgendwann SVV-frei bin, aber zumindest so dass es irgendwann kein Problem mehr darstellen wird, über dass ich nachdenken müsste. Zur Zeit schlage ich mich noch häufiger, was für mich aber nebensächlich erscheint weil ich das Ritzen einfach schlimmer finde. Wer weiß, vllt ritze ich mich irgendwann so selten, dass schlagen für mich schlimm genug ist, dass ich ernsthaft versuche damit aufzuhören.
      Wenn man aber seit 11 Jahren in gleichbleibender Intensität/Häufigkeit ritzt, stelle ich es mir schon sehr schwierig vor aufzuhören. Ich denke, dann ist der Gedankenweg "Mir geht es schlecht (oder so ähnlich), ich ritze mich jetzt" so fest eingefahren dass es schwer ist umzulenken. Aber deswegen aufgeben? Himmel, nein.
      Hallo Lina,

      ich möchte den Gedanken von Nellies zweiten Post mitaufgreifen, der in meinen Augen nicht böse gemeint war wie sie selbst schrieb, sondern eher provokant gefragt.

      Nellie schrieb:


      Mal im ernst: Jeder der hier unterwegs ist, weiß viel über psychische Erkrankungen. Manche haben etwas in die Richtung studiert, andere haben sich (krankheitsbedingt?) einfach "nur so" über diverse, möglicherweise auf einen selbst zutreffende Krankheiten informiert [...]. Die Tatsache, dass du das alles von der Arbeit und dem Studium kennst wäre doch eine tolle Voraussetzung um das auch selbst umsetzen zu können!
      Wieso sollten diese ganzen Skills genau bei dir nicht helfen? Funktioniert deine Psyche so komplett anders als die von deinen Klienten?
      Du gibts diese Empfehlungen doch aus der Überzeugung (und Erfahrung?), dass sie helfen oder?


      Ich finde Nellie hat da einen entscheidenen Knackpunkt angesprochen. Wir alle wissen mehr oder minder viel über Krankheiten, Beratungen, Therapieformen etc. Ich selbst habe auch in solchen Bereichen gearbeitet und studiere es derzeit weiter. Und? Was solls. Hier in diesem Forum bin ihc keine Beraterin oder sonst was. Hier bin ich ich. Die eben auch Probleme hat. Und genau da muss man dringend differenzieren, denn sonst macht man für sich selbst und für andere keinen guten Job in meinen Augen.
      Es gibt das Berufsich und das Privatich.
      In deinem Berufsich musst du dich von deinem privaten Ich etwas distanzieren, sonst vermischst du zuviel und es wird Quark.
      Aber: Privat muss ich das auch mal beiseite lassen können. Denn zuhause, hie im Forum, da bin ich nihct Frau X, sondern Pinsel. Es erscheint mir wie eine Schutzbehauptung, wenn du sagst, das du nur müde lächeln kannst über Skills etc.
      Lass es an dich ran!
      Es geht nicht (!) darum das du dich selbst therapierst. Das ist , da hast du recht, ein eher schlechtes Vorhaben. Aber was spricht denn dagegen, sich selbst Hilfe zu suchen?
      Ok, du hast vor (!) deinem Studium eine Thera gehabt. Aber wie du selbst schreibst, haben sich Lebensumstände und Gedanken geändert, es spricht doch nichts dagegen, da anzusetzten und sich da neu Hilfe zu holen zu holen.

      Ich muss - vor allem in sozialen Berufen- mich immer selber reflektieren. Ich muss ehrlich zu mir sein, denn ich kann den Job nur machen, wenn cih die Stabilität dafür habe und mit mir selbst offen und gerecht umgehe. Das kann cih aber nicht, wenn ich immer sage "ich bin Beraterin, ich kann das nicht" (überspitzt gesagt).
      Nellies Frage, ob du denkst, deine Psyche funktioniert anders als bei deinen Klienten finde ich super. Denn ich glaube, da hakst du. Vielleicht aus Schutz, vielleicht aus anderen Gründen. Das kannst nur du beantworten.

      Und auch wenn sich jetzt vielleicht innere Stacheln aufstellen und du denkst, das ist alles angreifend etc gemeint: Nein. Ist es nicht. Vielmehr möchte ich Impulse geben, nochml neu, nochmal anders an die Sache ranzugehen. Und vielleicht, irgendwo in dir weißt du das auch. Sonst hättest du keinen Thread eröffnet. Denn damit beginnst du ja dir Hilfe zu suchen.

      LG, Pinsel
      Mir ist bewusst dass mein Beitrag provokant war, aber Aggressivität kann ich daraus keine hervorlesen. Aus deinem Beitrag schon eher.

      Ich weiß dass es einen Unterschied macht ob man etwas studiert hat oder nur darüber gelesen hat. Es ging mir bei meinem Beitrag eher darum, dass man einfach ein gewisses Grundwissen braucht um so Sachen wie Skills überhaupt anwenden zu können und dass dein Wissen in dem Bereich kein Nachteil ist, sondern eine Chance sein kann.
      Auch sehe ich es nicht als "sich selbst therapieren" wenn man Skills anwendet, auch wenn man die auch seinen Klienten vorschlägt. Eine Therapie setzt ja bei der Ursache an und nicht, wie Skills, nur beim Symptom.

      Wie gesagt mir ist bewusst dass mein Tonfall provokant war, aber wie du ja selbst geschrieben hast: ich arbeite nicht in dem Bereich, ich hab keine Ausbildung in dem Bereich, ich bin nur Laie und "zufällig" selbst betroffen. Alles was ich hier schreibe können somit nur persönliche Meinungen basierend auf eigenen Erfahrungen sein. Und du musst nicht unbedingt meiner Meinung sein, es ist jedem selbst überlassen zu denken was er oder sie will.

      Ich hab nie geschrieben, dass du beratungsresistent bist. Weiß grad nicht wo du das hervorgelesen hast? Wo habe ich versucht dich zu bemuttern oder deine beste Freundin zu sein?

      Pinsel schrieb:


      Und auch wenn sich jetzt vielleicht innere Stacheln aufstellen und du denkst, das ist alles angreifend etc gemeint: Nein. Ist es nicht. Vielmehr möchte ich Impulse geben, nochml neu, nochmal anders an die Sache ranzugehen. Und vielleicht, irgendwo in dir weißt du das auch. Sonst hättest du keinen Thread eröffnet. Denn damit beginnst du ja dir Hilfe zu suchen.

      Genaus so war mein vorheriger Post und so ist auch dieser Post gemeint. Ich möchte dich damit nicht angreifen.
      ich kann dem Post von Pinsel nur zustimmen. zum Thema Therapie möchte ich noch hinzufügen, dass es durchaus viele verschiedene Ansätze gibt, so wie es eben auch verschiedene Menschen gibt. und vielleicht war die Therapie die du gemacht hast, für dich nicht die, mit der du gut was anfangen konntest. Ich hab mit Skills auch nie wirklich gearbeitet, ich habs zwar versucht, weil einem das immer als erstes geraten wird, sich doch mal durch die "durchzuarbeiten", auszuprobieren. Aber ich hatte immer so ein Gefühl wie du. Das sind doch alles nichts als billige Taschenspielertricks, ich "ver*rsch mich doch nicht in vollem Bewusstsein selber".. entschuldige, wenn ich das so formuliere, aber genauso hab ich mich damit gefühlt.
      Du musst ja auch nicht den Weg über "Skills" nehmen. In Therapien geht es doch oft viel weniger um das Wissen, um die angewandte Technik, die kognitiven intellektuellen Fähigkeiten, grade seelische Probleme lassen sich erstaunlich schlecht mit Intellekt und Fachwissen beeindrucken. Da geht es um zutiefst menschliches, das von der kognitiven Ebene aus oft nur sehr begrenzt erreichbar ist.
      Es geht doch auch vor allem darum, zu "erfahren", zu spüren, zu erleben, dass Hilfe möglich ist, dass es mit genügend Vertrauen, Mut und Unterstützung, Empathie auch gegenüber sich selbst, mit all seinen Stärken und Schwächen, mit der Empathie und Ermutigung anderer durchaus doch noch mehr als den einen Weg geben kann. die zuvor unmöglich bis schlichtweg nichtexistent schienen, und dass sich neue Wege und für unumstößlich geglaubte Einstellungen nicht nur mühsam beschwerlich oder auch nervtötend ungut anfühlen können, sondern dass es auch welche gibt, die tatsächlich auch gut tun können. So wie es meist nicht nur ein "entweder - oder in vielen Dingen gibt. Dazu braucht es Mut. Sich zu trauen, auch seine vermeintlich einzig möglichen Einstellungen , seine sogar vor sich selbst so gut versteckten Selbsttäuschungen, dass man sie meist gar nicht bemerkt, TROTZDEM einmal aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten, das ist der Mut, den es braucht, um eine Veränderung möglich zu machen. Und der kommt nicht durch Wissen, Bildung und Intelligenz zustande, sondern durch neue Erfahrungen, die bestärken und vertrauen wachsen lassen. Wissen und Intelligenzkönnen helfen, können aber auch sehr hinderlich sein, weil es oft in die Spirale mündet, ich weiß doch eh schon alles, ich bin doch ausgebildet, mir kann doch gar nichts mehr helfen, was ich nicht eh schon selbst wüsste. Es geht nicht ums Wissen. Es geht um tiefgreifende Erfahrungen, die sich meist nicht im kopf sondern im Gefühl und im Körper abspielen und manchmal ganz im unbewussten bleiben. Der Kopf kann insofern helfen, als dass man sich darüber bewusst werden kann , in welchen Spiralen man selbst denkt. und dann aber zu sagen, aus einer Distanz heraus. Auch wenn ich jetzt vollkommen überzeugt bin, dass mir sowieso nichts davon helfen können wird, weil ich das doch schon alles kenne. trotzdem versuche ich es , diese Überzeugung zu hinterfragen und etwas anderes zuzulassen. Etwas, wo ich mir evtl vielleicht doch zumindest vorstellen könnte, dass es sich für mich doch zu einem Teil gut auswirken könnte. Ich selbst habe nicht nur eine, sondern viele Therapien gemacht, und Erst in der Traumatherapie habe ich für mich Dinge entdeckt, die mir wirklich helfen können. Anfangs bin ich mir auch blöd damit vorgekommen, bis ich irgendwann erleben konnte, körperlich und emotional spüren konnte, dass das, was ich auf den 1. und 2. Blick so lächerlich, peinlich und unangemessen infantil für eine Erwachsene empfunden habe, unglaublich starke und gute Wirkung auf mich haben kann, ganz egal, wie sehr sich mein studierter, rationaler Kopf dagegen sträubt, das überhaupt zu versuchen. Es gibt etwas, dass auch mir helfen kann, wenn ich mich traue, auch diese (der erwachsenen intelligenten ares unliebsamen) Seiten an mir ernst zu nehmen . Wenn ich zulassen kann, nicht sofort, nicht immer, aber vielleicht immer öfter, dass das auch helfen "darf", obwohl es kindliche, schwache, hilflose Teile meiner selbst anspricht, die ich trotz allem auch in mir habe, auch wenn ich das nicht gerne sehe.
      Für mich war dieses " und auch" und das "dürfen", mehr als nur die intelligente, starke, erwachsene, rationale, akademisch gebildete Frau . .. zu sein, das anzunehmen u nd mir das vor mir selbst zu erlauben, auch diese Teile von mir zu achten, eine sehr wichtige Erfahrung. Eine, die mich viel Mut gekostet hat und überwindung. Doch eine, die den Grundstein für wirkliche innere Veränderung abseits der mir nach x Jahren und Therapien und ebenso Berufstätigkeit im Sozialbereich wohlbekannten "Tricks" und Techniken geschaffen hat. Und ich finde auch, dass der Mut und die Stärke, sich selbst immer wieder kritisch und zugleich liebevoll zu hinterfragen, seine Unvollkommenheit trotz aller Bildung und Erfahrung mit einem humorvollen Augenzwinkern vielleicht sogar, anzunehmen, die eigentliche Professionalität ausmachen.
      Ich kann das grad nicht so gut formulieren,ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Vorweg: ich habe nicht alle bisherige Antworten komplett gelesen.

      Eigentlich vergeht kein Jahr, in dem es nicht aktuell ist. Sprich: Ich bin nie ein Jahr clean.
      aber du bist vielleicht 364 (oder 360, oder 355...) Tage im Jahr clean. Oder auch mal ein komplettes halbes Jahr vollständig. Ich finde das sehr "schwarz-weiß", dieses "komplett clean oder gar nicht".
      Wenn du "nur" 350 Tage im Jahr clean bist, es dir aber psychisch insgesamt besser geht, ist das - in meinen Augen - viel mehr Wert, als wenn du 365 Tage (ggf. 366) clean bist, es dir aber mies geht. Klar wäre es das Optimum, wenn es dir (halbwegs) gut geht UND du clean bist. Aber selbst wenn man dieses Optimum nicht erreicht, kann SVV, das Leben, alles ja trotzdem besser werden. Und das ist es, worum es - in meinen Augen - gehen sollte. Nicht um dieses "alles oder nichts".

      Natürlich kann es auch sein, dass es dich einfach beruhigt, das SVV nicht komplett loszulassen. Wenn irgendeine Verhaltensweise so lange ein Teil von dir war, dann ist es natürlich eine große Hürde, die komplett loszulassen. Dann ist zwei, drei Mal pro Jahr vielleicht einfacher - nicht sooo belastend/einschränkend, was Narben, WUndversorgung, usw betrifft, und vielleicht einfach, als wirklich aufzuhören?
      Ich finde so einen Zustand eigentlich einen ganz guten "modus vivendi". Nicht Optimal, ja, aber vielleicht (erst einmal) besser, als die Alternative - den Druck haben, nie wieder zu schneiden, und allein durch diesen Druck vielleicht erst Recht psychisch belastet zu sein.

      Zum Thema Therapie: Kann sicherlich hilfreich sein, aber um (ggf. komplett) aufzuhören, ist eine Therapie nicht zwingend notwendig. Wenn dir andere Sachen als Therapie mehr helfen bzw. du eine Abneigung gegen Therapie hast, dann ist Therapie vielleicht wirklich nicht das Optimale. Es gibt andere Formen der Hilfe. Kirsenbetreuung, ambulante Betreuung in unterschiedlichsten Formen, Psychiater/Hausarzt zu dem man nur bei Bedarf gehen kann, Freunde/Haustiere, Job/Studium/Hobbies die einen wirklich auslasten, Selbsthilfegruppen,... Und so banal es klingt, manchmal hilft es auch einfach, wenn man andere Themen findet, die den Alltag bestimmen, und die absolut gar nix mit SVV, Psychokram usw zutun haben.
      the only way to get rid of a temptation is to yield it
      Hallo Lina,

      ich kann mich da den anderen nur anschließen. Und ich will dir keine Erfahrung oder Kompetenz absprechen, aber sagtest du nicht, du hättest Soziale Arbeit studiert? Das ist dann ja schon ein bisschen anders als ein psychologischer Therapeut, der ja eine Berufserfahrung hat, die du aufgrund deines Alters nicht haben kannst. Aber wie auch immer: Es bringt dir nichts, dich da drüber zu erheben, weil du meinst, ohnehin schon alles zu wissen. Wie die anderen gesagt haben: Lass es zu. Vielleicht hilft ja auch ein Wechsel? Was du schreibst klingt, als hättest du bisher Erfahrung mit verhaltenstherapeutischen Ansätzen. Wenn das dir zu nah dran ist an deiner eigenen Arbeit, dann denk doch mal über eine Alternative nach (soweit ich weiß werden in Deutschland noch tiefenpsychologisch fundierte und Psychoanalyse bezahlt). Ich hab vor einigen Monaten eine neue Therapie begonnen und was meinst du, wie ich mich am Anfang mit meiner Therapeutin gestritten hab. Ich hab nicht Psychologie studiert, sondern bin in verschiedenen Geisteswissenschaften unterwegs und da ist es kein Problem für mich z.B. Freud (in einzelnen Punkten) in Frage zu stellen. Das bringt mir aber nichts, das war alles nur Abwehr. Intellektualisierung nennt das meine Therapeutin: Weil ich so viel Angst vor meinen Gefühlen usw. habe, bleibe ich lieber auf der theoretischen Ebene, antworte nicht aus meiner Sicht, sondern aus der verschiedener Philosophen usw. Das bringt mir aber nichts. Das musste ich auch erst lernen und es war und ist verdammt hart. Gerade am Anfang hab ich stundenlang geheult und intensiv selbstschädigende Muster ausgelebt. Jetzt weiß ich immerhin, dass das Abwehr ist, dass ich aus totaler Angst heraus so reagiert habe. Ich erkenne das Verhalten immer öfter und kann es dann immer öfter auch ändern. Was ich damit sagen will: In einer Therapie geht es in erster Linie um dich. Und da gibt es immer etwas Neues zu lernen. Wenn man jemanden findet, dem man kommuniziert, dass man keine Skillsliste will, weil man das schon hat und der/die Therapeut/in das akzeptiert, dann ist das doch eine gute Voraussetzung, direkt bei dir als Person mit der Arbeit zu beginnen. Ich dachte nach 12 Jahren Verhaltenstherapie auch oft "Ja, erzähl mir was Neues", aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass darauf eingegangen wird, wenn ich sage, welche Übungen und Programme ich beherrsche und kenne. Ich denke, dass du trotz der langen Zeit und deines persönlichen Wissens erfolgreich eine Therapie machen kannst. Oder vielleicht auch gerade deswegen? Das kann ja beides auch eine Motivation sein. Gib dich auf jeden Fall nicht auf und versuch mal, anders zu denken, statt deine Ängste immer wieder neu zu formulieren. Denn dann bist du innerlich vielleicht eher bereit bzw. findest eher die Kraft, du Probleme und damit das SVV anzugehen.

      Viele Grüße,
      Fylgja
      @fylgja: Ich mache den Master in einem anderen Bereich als den Bachelor (Therapiebereich) und habe nun fast ein dreiviertel aller Module. Abgesehen davon habe ich davor schon in der Beratung gearbeitet
      auch bei einer Therapeutin beruflich gewirkt und arbeite derzeit auch wieder fest in der Beratung. Ich bin dabei eher therapeutisch tätig. Mit meinem Ausgangsjob hat das fast nichts mehr zu tun.
      Ich habe also durchaus die Erfahrung mit Klienten. Was mich ja mir gegenüber nicht automatisch zum eigenen Berater macht.
      Was du beschreibst werde ich so versuchen. Ich werde nach etwas neuem suchen. Denn ich merke, dass die Ansätze, die ich mit den Klienten täglich durchgehe bei mir nichts mehr bringen.
      Vielleicht wäre Hypnose etwas. Ich werde das ausprobieren.

      @merope: Ich kann den ressourcenorientierten Ansatz durchaus nachempfinden. Mir fällt es aber dennoch sehr schwer das so zu sehen. Für mich sind die restlichen Tage sehr dominant und ich sehe momentan gerade diese lange Sicht und nicht die Zeit, in der das Problem nicht so dominant war.
      Ich weiß aber worauf du hinaus willst.
      Im Gegensatz zu meinen Klienten, die zu mir kommen und ihre Probleme los werden wollen, weiß ich jetzt nicht ob ich an einem Punkt bin, an dem ich das kann (und vielleicht will). Mein Problem hat mir lange Jahre sehr geholfen (auch wenn das skurik klingt).

      @ares: Ich werde mich wie schon geschrieben nach Alternativen umsehen. Also nicht den herkömmlichen Weg mit Skills, Verhaltenstherapie und Co wählen, weil ich nicht glaube, dass das bei mir effektiv wäre und ich mich da auf eine Therapeutin einlassen könnte.
      Vorm Studium als ich noch sehr unbelastet war was Psychologie anging, hat das durchaus funktioniert. Jetzt nicht mehr.

      @Nellie: Ich kann nur sagen, dass es auf mich sehr heftig gewirkt hat, auch wenn du es vielleicht nicht so gemeint hast.
      Vielleicht hast du mich auch grundsätzlich missverstanden. Ich habe lediglich ausdrücken wollen, dass ich Probleme habe, mich auf Professionelle einzulassen, weil ich was Theraüiemöglichkeiten angeht sehr fit bin und von dem was ich bisher erlebt habe weiß, dass ich mir etwas völlig neues suchen muss, dass ich so noch nicht kenne.

      Nellies Frage, ob du denkst, deine Psyche funktioniert anders als bei deinen Klienten finde ich super. Denn ich glaube, da hakst du. Vielleicht aus Schutz, vielleicht aus anderen Gründen. Das kannst nur du beantworten.




      Soll ich dir etwas sagen? Mein Denken ist ein anderes, weil ich die Kniffe in der Therapie kenne. Psyche ist das falsche Wort. Ich kann mich auf bestimmte Methoden nicht mehr einlassen, weil ich das selbst bis zum erbrechen praktiziert habe.
      Wenn jetzt die Therapeutin anfängt mit zirkulärem Fragen oder mit Rollenspielen oder Figurenaufstellungen, da mache ich automatisch dicht, weil ich es einfach nicht mehr hören kann. Dass ist als ob du 350 Tage im Jahr als Bademeisterinm Schwimmbad arbeitest und dann kommt dein Mann nach Hause und sagt: Schatz, ich habe Karten fürs Tropical Island.
      Und du denkst dir: <X Bitte nicht schon wieder.

      @winona: Aufgeben werde ich auch nicht. Deshalb bin ich ja hier im Forum. Wie gesagt. Hypnose wäre etwas, das mich reizen würde.
      Darf ich denn mal so zwischendrin fragen, was genau du studierst und arbeitest? Einfach um das hier mal konkreter betrachten und beantworten zu können.

      Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich diesen Thread hier verfolge und grade ein bisschen stutzig werde. Erstens ist eine beratenden Tätigkeit etwas völlig anderes als eine therapeutische. Berater therapieren nicht, das dürfen sie schon allein vom Gesetz her nicht. Und da muss ich jetzt die Psychologen-Karte ausspielen, denn ich stehe gerade am Ende meines Psychologie-Studiums und darf mich in wenigen Wochen dann auch als eben jener bezeichnen: als Psychologe. Ein Psychologe ist was anderes als ein Psychotherapeut und ein Berater ist noch mal was anderes als ein Psychotherapeut oder auch Psychologe. Zweitens lernst du selbst im Psychologie-Studium kein therapeutisches Handwerk. Das kommt erst in der anschließenden Ausbildung zum Psychotherapeuten. Drittens habe ich viele Freunde, die Soziale Arbeit studieren und damit auch bereits fertig sind, keiner von denen hatte therapeutische oder gar psychologische Inhalte im Studium, höchstens absolut basale Grundlagen. Deshalb würde ich sehr gerne von dir wissen, was du jetzt studierst nach deinem Bachelor in Sozialer Arbeit und wo genau da die therapeutische bzw. beratende Tätigkeit liegt. Denn rein vom Berufs-Gesetz her bist du da eigentlich gar nicht zu berechtigt, und ich frage mich ehrlich, auf was sich dein "ich kenne das alles in und auswendig, aber bin so müde und leid davon, das bei mir selbst anzuwenden" kommen könnte.

      Wahrscheinlich fühlst du dich von meinem Beitrag angegriffen, das tut mir aufrichtig Leid. Aber ich kann mich da jetzt nicht zurückhalten, einfach weil ich selbst vom Fach bin und hier keine Halbwahrheiten oder gar Schlimmeres lesen will.
      He scales the mountain, because he's not afraid of it.
      - Django Unchained -
      Nein, du darfst nicht fragen, weil in diesem Forum auch Außenstehende mitlesen können und ich vermeiden möchte, dass meine gesamte Hochschule und mein Arbeitgeber von meinen Problemen erfährt.
      Außer du kannst das Forum so einstellen, dass hier nur Mitglieder mitlesen und dazu bist du nicht fähig.
      Mein Studiengang ist speziell und ich werde den Teufel tun und hier die exakte Bezeichnung hinein schreiben.

      Du kannst in die Therapierichtung studieren und dennoch beratend tätig sein. Das eine schließt das andere nicht aus.

      Weiterhin erspare ich mir die Grundsatzdiskussion, weil ich hierrin keinen Sinn sehe, außer dass du mich als Lügnerin darstellen willst und das bin ich gewiss nicht.
      Ferner frage ich mich, was es zur Sache tut, dass du Pschologin bist (außer, dass du dich profilieren willst?)
      Wenn das hier ein Thread la volpe vs lina werden soll, dann siehst du mich in diesem Faden nicht wieder, weil ich keinen Sinn darin sehe, mit Personen die ich nicht einmal kenne einen virtuellen Kleinkrieg auszutragen. Kannst du gerne tun. Da musst du dir aber jemand anders suchen. Mit mir nicht. ;)

      Übrigens wirkt es auf Außenstehende nicht sehr seriös, wenn du im Team des Forums bist und mich hier nach privaten Daten fragen möchtest.
      Zumal ich nicht weiß, was dir das bringt. Genauso wie du hier im Internet erzählen kannst du bist Psychologin, kannst du nicht überprüfen was ich bin.
      Die Tatsache, dass du versuchst verschiedene Berufsgruppen gegeneinander aufzuwiegen erscheint mir unabhängig davon sehr unprofessionell.

      Drehe und wende es wie du möchtest. Es ändert nichts an der Tatsache, dass es mir durch mein Fachwissen schwer fällt, mich selbst in die klassische Therapie zu begeben.
      Ich muss sehen, dass ich ein Schlupfloch finde, in dem ich mich noch nicht auskenne, um so mein Problem zu bewältigen.
      Da ich das aber mehrfach geschrieben habe, sehe ich keinen weiteren Sinn an Diskussionen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Lina478“ ()

      Wie ich bereits in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, will ich keinen "Kleinkrieg" mit dir anfangen.

      Ich stelle dich nicht als Lügnerin hin, ich stelle dir Fragen, um deine Situation und deinen Ausgangspunkt nachvollziehen zu können. Aber, und da kann ich nicht leugnen, dass mir das ein komisches Gefühl macht und bei mir Zweifel aufkommen lässt: ich kann mir eben überhaupt nicht vorstellen, was genau du studierst und arbeitest, wenn ich nur das als Information habe, von dem du hier schreibst. Und ja, das kommt eben daher, dass ich fast fertige Psychologin bin und Einblick in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche und ins Berufsrecht habe. Und wenn dann jemand kommt und sagt "Ich arbeite therapeutisch/beratend und kenne mich da voll aus", dann will ich verstehen, woher dieses Wissen und die Berechtigung dazu kommen und was genau es ist, was derjenige macht. Kannst du das nachvollziehen? Das hat von meiner Seite aus mit Profilieren nichts zu tun, wenn das bei dir diesen Eindruck geweckt hat, dann hast du mich leider missverstanden.

      Ich habe Schwierigkeiten einzusehen, dass dich hier jemand nur anhand der Bezeichnung deines Studiengangs identifizieren könnte. Natürlich bleibt es dennoch deine Entscheidung, die Fragen danach nicht zu beantworten. Meine Zweifel und Unklarheiten beseitigt das jedoch nicht, eher im Gegenteil. Macht nicht gerade den Eindruck, dass du für eine Diskussion und Lösungsansätze offen bist.
      Und nur so nebenbei: als Teammitglied kann ich die Foren-Einstellungen bearbeiten und könnte das Forum so einstellen, dass nur Mitglieder hier Beiträge lesen können. Das ist aber nicht Sinn und Zweck dieses Forums, dass wir eine "geschlossene Gesellschaft" sind, und das ist auch hier nicht die passende Stelle für diese Diskussion. Solltest du das diskutieren wollen, dann kannst du das im Feedback-Bereich gerne ansprechen.

      Was genau ist denn für dich eine klassische Therapie? Ich weiß leider nicht, was das für dich bedeutet. Eine der Therapieschulen, die in Deutschland anerkannt sind? Wenn dir diese drei Richtungen nicht zusagen, dann weißt du ja mit Sicherheit dass es da noch unendlich viele weitere Möglichkeiten gibt, die du für dich überdenken und ausprobieren könntest.


      edit: Da du in deinem editierten Post nun meine Seriosität ansprichst, möchte ich dir nahelegen, dass du eventuell mal kurz durchatmest und versuchst von der persönlichen Ebene runterzukommen. Ich greife dich nicht an, ich stelle dich nicht als Lügnerin hin. Ich frage dich auch nicht nach persönlichen Daten, sondern lediglich danach, was genau du studierst. Es steht dir (wie erwähnt) frei, mir darauf zu antworten, fragen darf ich dich das trotzdem. Ich kann dir selbstverständlich in diesem Rahmen hier nicht beweisen, dass ich fast fertige Psychologin bin, aber du hast Recht, das muss ich auch gar nicht. Ob du oder sonst jemand mir das glaubt, ist ebenfalls deine/dessen Entscheidung.
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      - Django Unchained -
      ​Ich stelle dich nicht als Lügnerin hin, ich stelle dir Fragen, um deine Situation und deinen Ausgangspunkt nachvollziehen zu können. Aber, und da kann ich nicht leugnen, dass mir das ein komisches Gefühl macht und bei mir Zweifel aufkommen lässt: ich kann mir eben überhaupt nicht vorstellen, was genau du studierst und arbeitest, wenn ich nur das als Information habe, von dem du hier schreibst. Und ja, das kommt eben daher, dass ich fast fertige Psychologin bin und Einblick in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche und ins Berufsrecht habe. Und wenn dann jemand kommt und sagt "Ich arbeite therapeutisch/beratend und kenne mich da voll aus", dann will ich verstehen, woher dieses Wissen und die Berechtigung dazu kommen und was genau es ist, was derjenige macht. Kannst du das nachvollziehen? Das hat von meiner Seite aus mit Profilieren nichts zu tun, wenn das bei dir diesen Eindruck geweckt hat, dann hast du mich leider missverstanden.


      Eine fast fertige Psychologin ist aber immer noch keine fertige. Wenn ich hier nichts ausführlich schreiben möchte, dann ist das sicher schade für dich.
      Wie oben aufgeführt habe ich jedoch meine Gründe und möchte nicht meiner gesamten Umwelt meine Probleme offen legen. Ansonsten hätte man für das Forum hier auch keinen Nickname gebraucht und kann sich die gesamte Anonymisierung sparen. Gerade als "fast fertige Psychologin" wirst du sicher die Gründe nachvollziehen können, warum manche Mitglieder wert auf Anonymisierung legen.


      ​Ich habe Schwierigkeiten einzusehen, dass dich hier jemand nur anhand der Bezeichnung deines Studiengangs identifizieren könnte.


      Dass ist direkt gesagt deine Sache. Ich habe mich für diesen Schritt entschieden, da mein Studiengang mit der gesamten Bezeichnung individuell ist und man mit der genauen Bezeichnung wüsste wo ich studiere und dann kann ich mir hier auch die Anonymisierung im Forum schenken.

      edit: Da du in deinem editierten Post nun meine Seriosität ansprichst, möchte ich dir nahelegen, dass du eventuell mal kurz durchatmest und versuchst von der persönlichen Ebene runterzukommen. ​





      Dass würde ich dich ebenfalls bitten. Da du diese Regel unangebracht findest, wäre es von dir als Teammitglied mehr als vorbildhaft, persönliche Dinge außen vor zu halten und dazu gehört auch, dass du zum zehnten Mal erwähnst, dass du eine fast fertige Psychologin bist. Schön, dass du stolz auf dich bist. Wenn es so ist, kannst du das sicher auch sein. Aber es passt nicht in diesen Faden.

      Was genau ich studiere ist persönlich, da es nach dem primären Studium oftmals Spezialisierungen gibt. Schön, dass du dann wenn du eine fertige Psychologin sagen kannst, du hast reine Psychologie im Master studiert. Es gibt Studiengänge, da ist es spezieller.
      Liebe Lina478,

      ich bin auf keiner persönlichen Ebene, ich greife dich nach wie vor nicht persönlich an.
      Ich habe nicht "zum zehnten Mal erwähnt, dass ich fast fertige Psychologin bin", ich habe lediglich zwei Mal gesagt, dass ich in der Richtung über Fachwissen verfüge und das Berufsrecht kenne und zwar eben weil ich bin was ich bin. Damit es für dich (und andere mitlesende User) nachvollziehbar wird, warum ich dir die Fragen stelle, die ich dir stelle. Das dient nicht der Profilierung und auch nicht der Betonung wie stolz oder besonders ich bin, es soll verdeutlichen was die Grundlage meiner Unklarheiten ist. Und genau deshalb passt es in diesen Thread hier herein.
      Selbstverständlich verstehe ich, dass im Internet und diesem Forum hier Wert auf Anonymität gelegt wird, dazu muss man kein Psychologe sein. Ich habe verstanden, dass du meine Frage nicht beantworten willst und respektiere das.

      Würdest du mir dennoch bitte die Frage beantworten?
      Was genau ist denn für dich eine klassische Therapie? Ich weiß leider nicht, was das für dich bedeutet. Eine der Therapieschulen, die in Deutschland anerkannt sind? Wenn dir diese drei Richtungen nicht zusagen, dann weißt du ja mit Sicherheit dass es da noch unendlich viele weitere Möglichkeiten gibt, die du für dich überdenken und ausprobieren könntest.
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