Überfordert...

      Überfordert...

      Hallo,


      ich habe ein Problem, das jetzt letztendlich zu einem grandiosen Nervenzusammenbruch führte, aber wirklich besser geht es mir noch immer nicht. ;(

      Es ist Folgendes passiert: Meine beste Freundin heiratet und möchte unbedingt, dass ich Trauzeuge bin. Nun ist es allerdings so, dass diese Hochzeit extrem viele Tücken mit sich bringt, vor allen Dingen für jemanden mit sozialer Phobie.


      Ich muss ein bisschen weiter ausholen, entschuldigt, ich fühle mich gerade, als hätte mich ein Panzer überrollt, aber ich muss es loswerden.
      Für mich ist es nicht einfach, wirklich nicht einfach, gewisse Dinge zu tun. Der dienstägliche Besuch bei meinem Psychologen verläuft bereits nicht allzu reibungslos, da öffentliche Verkehrsmittel und soziale Situationen im Moment noch etwas schwierig sind. Die Nacht davor kann ich meistens nicht schlafen, leide unter Grübelzwängen und wenn ich vor Ort bin, muss ich mich prinzipiell erst einmal übergeben...ja, nach besagtem Termin, bin ich völlig fertig.
      Und jetzt soll ich zu einer Hochzeit, die 800km entfernt stattfindet. Oh...mein...Gott. Oh mein Gott!!! :shock: :shock:
      Hinzu kommt, dass ich dort natürlich übernachten muss und aufgrund der fehlenden Flexibilität von gebuchten Flügen (einmal gebucht, wird nicht mehr storniert) und der absoluten Unmöglichkeit von Alternativen (Bahn,Bus, usw. fallen aufgrund der Fahrtdauer gänzlich weg, das würde ich niemals aushalten, außerdem wäre dies noch teurer) irgendwo in der Falle sitze.
      Ich müsste dort alleine hin, alle anderen dieser unbekannten Gastwesen (ich kenne außer der Braut niemanden) schlagen mit Partner auf und kennen sich untereinander. Es ist so, ich ertrage Liebeskram momentan absolut nicht, da mich beißender Liebeskummer plagt. Und dort bin ich von Pärchen umzingelt, zig Ehepärchen, die einem Pärchen dabei zusehen, wie es ebenfalls ein Ehepärchen wird. Alles krampft sich zusammen, wenn ich daran denke. Mein Herz tut weh, mein Kopf tut weh, meine Arme tun weh, alles schmerzt.
      Ein weiteres Problem ist das Geld, sie würde mir den Flug bezahlen, hat dies allerdings ihrer Mutter erzählt, welche jetzt wütend auf mich ist und sich auf dem Kriegspfad befindet. Ihrer Meinung nach bin ich eigentlich nur im Weg. :confused:
      Also werde ich es wohl doch alleine bezahlen müssen, was mich immens unter Druck setzt.

      Es ist alles...ich habe keine Ahnung, wie ich das ertragen soll, wie ich das alles nur ertragen soll! Und gleichzeitig fühle ich mich irgendwo bedrängt und mein schlechtes Gewissen bringt mich ebenfalls beinahe um.
      Irgendwo denke ich, dass ich mit viel Zähne zusammenbeißen diese knapp 48 Stunden doch überleben werde, aber als ich eben nach Flügen ausschau hielt, fühlte ich mich so dermaßen in die Enge getrieben, dass ich heulend zusammenbrach.
      Ich bin auch wütend, denn eigentlich weiß sie um meine Phobie. Ich höre immer nur Hochzeit und der Druck wächst und wächst.


      Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll und wo mir der Kopf steht. Vorhin habe ich ihr eine Mail geschrieben, in der steht, wie schlecht es mir geht, wobei ich nicht weiß, ob das etwas ändert und/oder ob ich ihr damit nur die Freude vermiese. Ich weiß einfach nicht...was ich tun soll.
      Alles spricht dagegen, lediglich der Gedanke, ihr diesen Wunsch zu erfüllen, würde mich dazu bringen, mir das anzutun...aber...au Mann, ständig äußert sie diesen Wunsch und ständig flammt mein schlechtes Gewissen auf.

      Ich habe das Gefühl, ich MUSS dort hin, weil es meine Pflicht ist.

      Irgendwo ärgere ich mich über meine Empfindsamkeit, andere reisen in die USA oder buchen einen Abenteuerurlaub und ich?
      Es ist so ein mords Zwiespalt, in dem ich mich befinde. Ab und an denke ich selbst: "Ach sei nicht so dumm, sei cool, verdammt nochmal", aber...ich weiß nicht mehr, in welche Richtung ich denken soll, mir schwirrt der Kopf.

      Vielleicht kann mir ja jemand sagen, wie er handeln würde oder wie weit Gefälligkeiten unter Freunden tatsächlich gehen dürfen/sollen. Ich weiß es gerade nicht, ich weiß es wirklich nicht.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hey, das liest sich ja alles seht verwuselt... Hast du Stabilisierungstechniken die du anwenden kannst? Was mir so spontan einfällt ist fie Frage ob standesamtliche und zeremonielle Trauung beide 800 km weit weg stattfinden? Weil oft ja zur Anerkennung der Ehe die standesamtliche vor Ort geschlossen wird. Und da sind Trauzeugen als eben solche, als Zeugen die mitunterschreiben, wichtig. Falls es also so ist das ein Teil vor Ort ist kannst du ja den Kompromiss anbieten das du bei dem vor Ort dabei bist, beim anderen nicht? Lg
      Hallo du,
      Wieviel Zeit ist denn noch bis zu der Hochzeit?
      Du könntest versuchen, mit deinem Therapeuten ganz gezielt daran zu arbeiten, wie du das 'überstehen' könntest.
      Allerdings sehe ich auch, abgesehen von deinen sozialen Ängsten, einige ungünstige Bedingungen: die Geldfrage (Flug + Übernachtung), das angespannte Verhältnis der Brautmutter dir gegenüber und irgendwie auch, wie deine Freundin damit umgeht, dass diese Situation solch eine große Herausforderung für dich ist.
      Ich weiß ja nicht, wie das bei deiner Freundin sein wird, aber bei meiner Hochzeit im letzten Jahr haben unsere Trauzeugen viel mit organisiert und praktisch durch die ganze Feier geführt. Weißt du, welche Aufgaben du ganz konkret hättest?
      Du hast aber auch alles Recht der Welt, den Job nicht zu übernehmen, wenn es dir zu viel ist. Das mag für deine Freundin dann schade sein, als Freundin sollte sie aber auch Verständnis haben.
      Hallo und dankeschön für eure Antworten. :)


      @Pinsel: Ich habe etwas geschlafen, aber so richtige Stabilisierungstechniken habe ich nicht, nein. In meinem Kopf fühlt sich alles nach Hochzeit an, es fühlt sich an, als würde es sich um eine Abschlussprüfung handeln. Dadurch, dass sie erst im September stattfindet, habe ich auch noch massig Zeit, um mich fertig zu machen. Wenn das ewig so weitergeht, kriege ich einen Lattenschuss.

      Also, sie heiraten nur standesamtlich und eigentlich werden dafür keine Trauzeugen mehr benötigt, sie sind nurmehr Deko. Ich fürchtete mich seit Jahren vor diesem Moment, da sie mir immer mal wieder damit "drohte" und nicht einsehen wollte, dass ich das wirklich nicht möchte. *seufz*
      Eigentlich ist niemand so recht von dieser Hochzeit angetan, für alle geht das viel zu schnell, der Bräutigam wollte im Prinzip auch nicht so recht. Es ist eine "jetzt oder nie!"-Aktion.
      Ständig beschwert sich jemand und möchte, dass der Termin verschoben wird und da fühlt man sich komisch, wenn man selbst auch noch "meckert", wobei das wirklich absehbar war. Es ist alles so dermaßen erzwungen.

      Ursprünglich hatte ich ihr die Situation erklärt, ich sagte, dass ich nicht versprechen könnte, dass ich komme, wie schwer es mir fallen würde und dass ich große Angst davor hätte. Sie akzeptierte es, obwohl ein wenig angesäuert. Aber dann steigerte sie sich mehr und mehr hinein.
      Sie weiß, was für ein Act diese Dienstage sind und ich erzählte ihr sogar kürzlich, dass meine Mutter unbedingt mit mir wegfahren wollte, allerdings nur einen Tagesausflug, und wie furchtbar das wäre. Ich erzählte von den Symptomen und dass ich das wirklich nur mache, wenn man mich zwingt, dass ich überhaupt nichts von solchen Dingen habe. Schweigen. Kurz danach meinte sie: "Dann erzählt ihr, du gehst im Septemer nach Berlin!".


      @SoRaya: Die Hochzeit findet im September statt, nur ist es so, dass ich keinen richtigen Therapeuten, sondern einen Berater habe, der auch bald für 2 Monate Urlaub hat...Sommerzeit - Ferienzeit, zu meinem Leidwesen.

      Ich habe Gott sei Dank keine wirklichen Aufgaben, da sie die Hochzeit selbst in die Hand nehmen. Womöglich ist das auch besser so, da ich absolut keine Ahnung habe, wie diese Gäste ticken und in der Ecke Berlin war ich auch noch nie, ich könnte auch keine Lokalitäten besichtigen oder - um Gottes Willen - jemanden anrufen. Bis jetzt hoffe ich, dass ich auch vor Ort mit niemandem reden muss.
      Ich soll einfach nur meine Freundin beruhigen, falls sie nervös sein wird.

      Es wäre vielleicht nicht so schlimm, wenn ich freier und spontaner handeln könnte, wenn ich wüsste: Ich kann gehen, wenn es zu viel ist. Aber ich weiß, dass dem nicht so ist und diese Mutter mich womöglich blöd anmachen wird. Meine Freundin meinte nur: "Oh. Ich hoffe, sie lässt dich in Ruhe", was bedeutet, dass davon auszugehen ist, dass sie es nicht tut.
      Vielleicht wäre es auch nicht so schlimm, wenn ich nicht alleine dort hin müsste.

      Ja und die Geldsache...jeder weiß jetzt, dass "die da" ein Schmarotzer ist. Ich getraue mich gar nicht, das Essen anzurühren, obwohl keiner der Gäste dafür bezahlt. -,-
      Und jeder weiß, dass "die da" (laut der Mutter) dem Brautpaar die Hochzeitsnacht versaut, weil sie wohl dort auf der Couch schlafen wird.
      Der Witz ist: Ich will überhaupt nicht übernachten, meine Freundin will es und dafür lästert die Mutter über mich ab. óò


      Ich sehe es schon kommen, dass ich jetzt 3 Monate lang Probleme haben werde. :( Ich zähle die Wochen und immer, wenn ich feststelle, dass eine um ist, wird mir übel.


      Nochmals herzlichen Dank für eure Antworten! Und sorry, dass ich so viel schreibe, das Ganze lastet mir jetzt seit einem Monat auf der Seele und ich habe das Gefühl, ich platze beinahe.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hallo nochmal,
      Hm, wie stehst du denn zu der Heirat?
      Deine Freundin scheint gerade eine Menge durchsetzen zu wollen - wenn selbst der Bräutigam eigentlich gar nicht so richtig will... Ich würde eine solche Heirat nicht 'bezeugen' wollen.
      Ich denke auch, nach dem, was du hier schreibst, würdest du eine Menge mit dir selber zu tun haben - ob du da noch Kapazitäten hättest, um deine Freundin zu 'beruhigen'?
      Das ganze ist doch sehr spannungsgeladen und währe bestimmt auch für einen 'sozial unängstlichen' Trauzeugen eine Herausforderung.
      Huhu, danke für deine Nachfrage. :)


      Puh...speziell am Anfangs sah ich für diese Hochzeit zu 90% schwarz, da es einige Differenzen zwischen ihr und ihm gibt. Sie leben jetzt bereits wie ein altes Ehepaar, dabei sind sie Mitte 20 und immer wieder belastet meine Freundin diese Art von Beziehung. Allerdings ist sie der Meinung, dass man Männer erziehen kann und soll. Ich meldete erhebliche Zweifel an und empfand es als unangebracht, an jemandem rumerziehen zu wollen, aber - wie du bereits schriebst - "sie versucht einiges durchzusetzen".
      Sie versichert auch immer wieder, es hätte sich bereits gebessert und sie werde weiterhin an ihm arbeiten. Mh...hm...na gut, sie wohnt weit weg, ich kann die Situation nicht überblicken und kenne ihren Freund nicht, vielleicht ist es harmonischer, als ich mir vorzustellen vermag.
      Irgendwo bin ich mir sehr unsicher, ob beide auf Dauer glücklich werden können: Sie nicht, weil er ihr alle Arbeiten überlässt und sich bei ihr ausruht, und er nicht, weil sie mächtig Druck ausübt.
      Ich äußerte immer mal wieder vorsichtig Bedenken, denn sie war angenervt, dass sich alle einmischen wollten - was an sich verständlich ist, aber man kann sie doch auch nicht sehenden Auges gegen eine Wand brettern lassen. Alle empfinden diese Hochzeit als überstürzt, aber sie entgegnet: "Ja, weil sie überstürzt IST".

      Sie hat einen Plan im Kopf und den möchte sie zeitgenau ausführen; sie plante sogar bereis, wann sie schwanger werden MUSS, um ihren Plan einzuhalten - und da sie selbst auf die Welt kam, als ihre Eltern noch nicht verheiratet waren, möchte sie diesen Zustand ihrem Kind nicht antun, daher muss jetzt geheiratet werden. "Antun", nun ja, ich kann nichts Schlimmes daran finden, aber sie hat es wohl so erlebt.


      Ja und was der Bräutigam denkt, ist schwer zu sagen, er geht womöglich den Weg des geringsten Widerstandes. :/


      Sie ist wirklich ein sensibler und toller Mensch, nur in Beziehungsfragen erschreckend vereinnahmend.


      Und dann hätten wir da noch die beiden Elternpaare. Die Eltern des Bräutigams reagierten sehr verhalten auf die Hochzeitsansage, was für einigen Zündstoff sorgte (bei diesem Paar wollte ihre Mutter mich übrigens einquartieren, damit ich nicht störe). Und die Eltern meiner Freundin wollten das Datum verschieben, bzw. weiß niemand, ob der Vater überhaupt kommt (Eltern sind geschieden), aber WENN er kommt, wird es kritisch, da sich weder Mutter noch Tochter mit ihm verstehen.
      Meine Freundin meinte nur, jemand müsste ihren Vater bei Erscheinen von ihr fernhalten. Ich ahne, wer dieser Jemand sein soll. Der Typ ist Alkoholiker und gewalttätig. :shock:


      Ahm...ja...mein Bauchgefühl ist nach allen Seiten hin ganz, ganz schlecht. Mir wäre es wirklich sehr recht, würde sie die Hochzeit zumindest verschieben.


      Danke für die letzte Anmerkung, ich fühlte mich bereits als Weichei. ^^
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Was denkst du, wie deine Freundin reagieren würde, wenn du ihr sagen würdest, dass du nicht ihre
      Trauzeugin sein möchtest?
      Gibt es etwas, das dir helfen könnte, wenn du dennoch, evtl als normaler Gast, hinfliegst?
      Vielleicht schreibst du ja mal eine Gegenüberstellung von Argumenten für und gegen dein Erscheinen dort und eine pro-contra Trauzeuge? Mir hilft sowas immer, um mich zu sortieren und die zu treffende Entscheidung auch später noch vor mir selbst 'rechtfertigen' zu können...
      Womöglich beleidigt, wir hatten vor Jahren bereits eine ähnliche Situation, in der es darum ging, dass sie mehr Kontakt wollte und ich weniger.
      Ob Trauzeuge oder nicht, das macht nicht viel Unterschied, ich möchte am liebsten nichts mit dieser Hochzeit zu tun haben, das einzige Argument dafür wäre: Weil sie es will. Es fühlt sich wirklich an, als würde sie mit gezückter Pistole neben mir stehen und mich zwingen.

      Aber ich glaube, ich werde wirklich eine Liste anlegen, danke für den Tipp. :) Wobei, wenn ich einen freien Willen haben dürfte, würde mich nichts und niemand zu dieser Hochzeit bewegen, es fühlt sich wirklich an, als würde ich völlig fremdgesteuert gegen mich selbst arbeiten und das stresst natürlich gewaltig.

      Es sind ja noch drei Monate und ich hoffe, dass ein wenig Rücksicht und Vernunft in diese Sache einkehren.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hey,

      nur ganz kurz: Könntest du eine Freundin/Freund/irgendwen mitnehmen, der dich begleitet und unterstützt? Andere bringen ja auch ihre Partner mit und wenn deine Freundin weiß wie schlimm das alles für dich ist, dann sollte sie doch nichts dagegen haben.

      Auf der einen Seite verstehe ich, dass es ihr wichtig ist, dich dabei zu haben, auf der anderen Seite: Wenn ich mich in ihre Lage versetz, dann würde ich mich an meinem Hochzeitstag nicht wohl mit dem Wissen wie schlecht es dir dann die ganze Zeit geht fühlen.

      Als Kompromiss könntest du doch zur Zeremonie hin, noch mitessen und dann wieder verschwinden, spazieren gehen oder was machen, das dir gut tut oder zurückfliegen (oder sind die Flüge schon fest?). Du kannst doch selbst entscheiden, auch wenn es ihre Hochzeit ist.

      Vielleicht bin ich da auch anders, aber wenn es mir so wichtig wäre, dass du dabei bist und wüsste wie schwer das für dich ist, dann würde ich mich zusammensetzen und gemeinsam schauen ob und wie das möglich ist.
      Du machst das ja nicht aus Spaß und wenn du jetzt körperlich so krank wärst, dass das solche Schwierigkeiten mit sich bringen würde und nicht gehen würde, dann würde das doch auch akzeptiert oder nicht? Verstehe nicht wieso das mit psychischen Sachen was anderes ist (aber verzeih mir, falls ich da was mit reinbringe was vielleicht gar kein Thema ist und falls ich ihr da was unterstelle, war gerade nur so ein Gedanke).

      Und sonst eben: Wen könntest du mitnehmen, der danach dann auch einfach wieder weg mit dir fährt, vielleicht mit dem Auto. Dann könntest du das spontan entscheiden.

      Und: Du hast einen freien Willen!! Nur zur Erinnerung. ;) Du kannst selbst entscheiden. Welche Entscheidung welche Konsequenzen für wen mit sich bringt, das istdann nochmal eine andere Frage, aber du bist diejenige, die entscheiden kann/darf...

      Liebe Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      Hey und danke für deine Antwort. :)


      Das hatte sie mir bereits angeboten, nur gibt es da leider niemanden, der mitgehen könnte; vor allem, da die Trauung mitten unter der Woche stattfindet. Das Datum ist etwas speziell, aber es bedeutet ihr etwas, daher mussten sie auch lange nach einem Standesamt suchen, welches diesen Termin überhaupt möglich macht. Ansonsten würde es eine Begleitung natürlich etwas einfacher für mich machen, das ist durchaus richtig.

      So ähnlich hatte ich mir das bis vor kurzem auch gedacht: Ich gehe kurz hin und rausche sofort wieder ab, wobei das verkehrsmitteltechnisch leider nicht möglich ist, es gäbe keinen passenden Flüge, zumindest nicht im vorgesehenen Budget.
      Wenn ich mir die Nummer gebe, muss ich sie voll aussitzen. -,- Sogar wenn es möglich wäre, es müsste mich jemand zum Flughafen bringen, der immerhin 50km entfernt liegt; sie mussten wegen des Termines in den ländlichen Bereich gehen.
      Wenn ich nicht alleine wäre und wenn ich mich einfach - wie die Mutter mit der großen Klappe - als Beifahrer betätigen könnte, wäre alles nicht so tragisch.
      Bzw. wenn eine Form von Bewegungsfreiheit gegeben wäre, aber ich fühle mich wie in ein Korsett gezwängt und Druck ruft meistens Gegendruck hervor.


      Danke, mir ginge es da ganz ähnlich - ihr sicher auch, aber der Wille, sich durchzusetzen, scheint etwas größer zu sein. Es wäre zwar schade, auf jemanden zu verzichten, aber Erzwingen ginge überhaupt nicht. Bestimmt weiß sie das auch, sie ist sehr empathisch, möchte es aber nicht wahrhaben.

      Wobei mir gerade einfällt, dass sie bei den anderen Hochzeitsgästen diese liberalen Gedanken äußert. Ihre Tante muss nicht kommen, weil sie alleine wäre und sich sicher verloren fühlen würde. Und ihren Vater möchte sie ebenfalls nicht zwingen, das weiß ich, weil ihre Mutter ihn zwingen wollte.
      Es würde mir bereits helfen, wenn ich wüsste, sie flippt nicht aus, wenn ich nicht handle, wie sie es wünscht, das würde massig Druck abbauen. Doch bei mir und ihrem Freund scheinen Sonderregeln zu gelten. Sie sieht uns in einem Turm, sie steht außerhalb und kommt nicht an uns heran. Zumindest äußerte sie es so. Sie möchte unbedingte Nähe, wo wir gerne etwas Freiraum und Ruhe hätten.


      Richtig, eigentlich ist es merkwürdig, dass einem bei psychischen Erkrankungen immerzu Anstellerei unterstellt wird. Das Leid ist leider nicht ersichtlich, also existiert es auch nicht. -,-
      Ich vermute auch, sie blendet aus, dass ich tatsächlich eine Krankheit habe, sie sieht es als erhöhte Sensibilität an. Das ist allerdings eine Sache, die ich so von anderen Menschen ebenfalls zu hören bekomme, ich bin einfach nur sehr sensibel.
      Klar, das ist schon richtig, aber Sensibilität kann Krankheiten verursachen. Also, ich bin tatsächlich hochsensibel, ich rieche, höre, schmecke alles wie durch eine Lupe bzw. ungefiltert, aber das bedeutet nicht, dass alles trallala ist und damit meine soziale Phobie geklärt wäre. Das ist ein Problem, dem man immer wieder begegnet: "Du bist nicht krank, du bist nur sensibel", und dann folgt die Anstellerei. -,-

      Dankeschön. ^^ Es ist wirklich gut, dass du mich daran erinnerst, manchmal ist man so verängstigt, dass man das tatsächlich vergisst.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Hallo SinRatZiel,

      ...ist etwas länger her, dass wir uns zu anderen Themen austauschten...fast 2 Jahren...zwischendurch war auch bei mir einiges los...
      Doch zu Deinem Thema: Mir würde das alles auch Bauchschmerzen machen (die Entfernung, die Feindschaft der Mutter, die Kosten, dass Du alleine dorthin musst, dass es eine recht komische Hochzeit wird etc.). Es ehrt Dich, dass Du Deiner Freundin irgendwie doch beistehen willst...wobei ich mich frage, ob einer solchen Ehe ein langes Leben beschert ist...doch bei so vielen negativ Punkten (und jeder Punkt für sich ist schon schwer genug) würde ich von einer Teilnahme absehen...wenn die Hochzeit in Deiner Nähe stattfände, wäre es sicher was anderes, dann könntest Du bleiben solange wie Du es seelisch durchhälst , doch so weit da oben und dann noch alleine...?
      Und wenn Du ihr sagst, dass Du auf jeden Fall ALLEINE nicht kommst? Brächte sie für Dich das gleiche große Opfer?
      :smile:
      Wünsche Dir trotzdem einen schönen Abend...kannst Du irgendetwas tun, was Dich auf andere Gedanken bringt, wenigstens zeitweilig?
      :)
      Liebe Grüße
      jungi
      "Keiner weiß soviel wie wir alle zusammen." (Inschrift auf einer dänischen Rathaustür)
      Huhu,

      auf die Gefahr hin, dass ich egoistisch klinge...

      ich muss gestehen ich würde da gar nicht lang drüber nachdenken. Klar ich setz mich anderen zu liebe vielen sozialen Kontakten, Situationen, Veranstaltungen usw aus, die ich nicht unbedingt bräuchte. Ich nehm dafür auch zeitlichen oder emotionalen Stress in Kauf, Schlucke Worte oder Gefühle runter usw.
      Ich denk eine gewisse Anpassung ist bei Familie, Freunden, Beziehung immer notwendig.

      Aaaaber wenn ich merk mein ganzes Inneres streubt sich, ich weiß es wird mir wahrscheinlich körperlich und seelisch schlecht gehen... Nee.
      Es ist doch so: Sie hat mehrere Gäste, sie sitzt da nicht mit drei Mann auf ihrer Hochzeit, aus meiner Sicht ist es primär ihre Entscheidung, ob sie den “schönsten Tag ihres Lebens“ genießt oder sich vorher und währrenddessen daran stört, dass einzelne Dinge nicht nach ihrem Wunsch verlaufen.
      Wenn du für dich weißt, dass es derzeit nicht im Rahmen deiner Möglichkeiten liegt ( trotz Zusammenreißen und dich für Denkweisen entscheiden) da ansatzweise (seelisch) heil rauszukommen, würde ich ihr genau mit der Begründung klar absagen und dann mit ihr nach Alternativen schauen.
      Manchmal schaukeln sich Konflikte (also zwischen dir und der Braut) auch erst dadurch hoch, dass man nicht ganz klar und deutlich seine Aussage kommuniziert.

      Ist nicht auch die Frage was schlimmer für dich ist, ihre Enttäuschung/Wut oder den Tag dort durchzustehen?
      Huhu - und vielen lieben Dank für eure Antworten! :)


      @jungij: Richtig, ich erinnere mich! Hi du! :) Ja genau, das ist es und es scheint mir alles irgendwo zu viel verlangt - bzw. wirklich im Bereich des Unmöglichen.
      Es wäre etwas anders, wenn es sich um eine gemeinsame Reise mit Aussicht auf Wohlgefühl handeln würde, welche in einem sicheren Rahmen stattfinden würde. Aber...hier ist nichts sicher, es wäre eine einzige Aneinanderreihung von Triggerpunkten und Stresssituationen - und wer hilft mir dann eigentlich, wenn etwas schief geht?! Sicher niemand, wie denn auch?

      Brächte sie das gleiche Opfer...puh...sie hat andere Voraussetzungen, daher ist das schwierig zu beantworten, ihr würde es womöglich Freude bereiten und ich fürchte, sie nimmt mir momentan übel, dass das nicht auf mich zutrifft. Es ist nur eine Befürchtung, aber ich denke, wir stehen kurz vor einer Explosion, was nicht das Schlechteste sein muss.

      Vermutlich wird das Ganze in einem Streit enden, in dem ich ihr alle Gründe aufzähle, aber es wird richtig sein.

      Ich zeichne momentan wieder und langsam gelingt es mir tatsächlich, mich ein wenig in meiner Welt einzufinden, dankeschön. :)


      @Swollen: Danke für deine klaren Worte, ich glaube, genau das ist der Haken bei vielen: Sie setzen Unwohlsein und das absolute Drama gleich, aber beides steht in keinem Verhältnis zueinander.
      Du hast durchaus recht, womöglich war es auch ein Fehler, so lange zu versuchen, zu probieren und sehenden Auges (aber nicht wahr haben wollend) ins offene Messer zu rennen. Das war für beide nicht gut.
      Wäre es wirklich nur Unlust, aber diese Situation stimmt mich völlig panisch.

      Seit sich immer klarer herauskristallisiert, dass ich der Hochzeit fern bleiben werde, fühle ich mich wieder wesentlich wohler, also wird genau das die richtige Lösung sein.
      Ich meine, was passiert, wenn ich dort bin und sie enttäuscht reagiert, weil ich nicht die mir zugedachte Rolle zufriedenstellend ausfülle? Weil ich nicht ausreichend kommuniziere, weil ich ihr keine Hilfe bin, weil ich nicht richtig esse..weil..weil..weil. Dann wäre alles umsonst.

      Momentan steht sogar die Möglichkeit im Raum, dass ich in eine Klinik muss, dann hat es sich vermutlich ohnehin von selbst erledigt, wobei sie wohl auch da enttäuscht sein wird, aber ich denke, damit muss ich klar kommen, es gibt einfach Grenzen.



      Nochmals vielen lieben Dank an alle, die mir Meinungen und Tipps zukommen ließen, ihr habt mir wirklich sehr geholfen! ^^
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Ein kleiner Einwurf meinerseits.
      Bevor es zur Explosion oder Eskalation kommt, wäre es vllt ratsam vorher das Gespräch zu suchen... Im Streitfall sind wir nur rational und gute Gründe prallen gegen Wände... Weil jeder auf seinem stand beharrt.
      Wenn Sie dich kennt. Wird sie es verstehen... Denke ich
      Bitte gib mich frei!
      Dieser Stein lastet zu schwer auf meinem Herzen,
      diese Bürde reißt mich wie ein Spaten Erde teilt , entzwei.
      (Samsas Traum - Das Lächeln eines Toten.)
      Hey und danke. :)


      Das ist richtig, aber das anstehende Gespräch wird vermutlich leider genau diese Art von Reaktion hervorrufen. :( Es ist eine heikle Sache und letztendlich hatten wir in den vergangenen Jahren immer mal wieder wegen Themen dieser Kategorie Streit: Einer möchte mehr, der andere weniger.
      Ansonsten wäre das Ganze wahrscheinlich überhaupt nicht erst zu einem Problem geworden.
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben
      Danke, dass du dir Gedanken darüber machst. :)

      Ich hoffe ein wenig, dass ihr Freund diesen Part übernimmt, wobei ich mich nicht darauf verlassen kann, dass sie ihn einbezieht. Aber ich denke, dass sie sich ihm gegenüber äußern wird und er eventuell etwas Beschwichtigendes dazu sagt. Mit Sicherheit kann ich das nicht wissen, da ich ihn nicht kenne und vieles wohl auch schriftlich "gesagt" werden wird (ich möchte nicht telefonieren, wenn sie aufgeregt ist), aber ich weiß von anderen Fällen mit anderen Personen, in denen er besänftigend einwirken konnte.


      Aber es ist tatsächlich so, dass ich mich bereits sehr viel ruhiger und besser fühle. Nicht mehr so durcheinander und aufgewühlt, ich weiß, dass ich nicht alles ertragen muss und kann im Wesentlichen wieder zu mir selbst finden. ^^
      Menschen, die v*rl*tzt wurden, sind gefährlich, denn sie wissen, dass sie überleben