Umgang mit Stress

      Umgang mit Stress

      Hi! ;)

      In einem anderen Thread ging es am Rande um den Umgang mit Stress auch um therapeutischem Input zu dem Thema, der Selbstverantwortung beim Umgang mit Stress.

      Hatte vorhin einen Thread geschrieben und nicht abgeschickt. Es war zu wirr, ich wusste eh schon was ich nicht hören will, bekam beim Schreiben aber Ideen die ich annehmen könnte.

      Der Umgang mit Stress ist aber eigentlich genau das worum es geht.
      Bin seit 2-3 Wochen in scheinbar unänderbarem Dauerhöllenstress ;)
      Wie schaff ich es zu verhindern mich stressen zu lassen.
      Klar es gibt die Option die äußeren Umstände zu ändern. Aber was kann ich in mir ändern?

      Ich weiß nicht, kann man dazu auf so einer allgemeinen Ebene etwas sagen?
      hej swollen,

      also ich versuche es mal so abstrakt wie es eben geht.

      was mir hilft ist, mir morgens einmal im kopf einen plan zu machen (dafür am vorabend in den bürokalender zu schauen, damit ich da auch alles präsent habe, was anliegt), und danach aber nur noch schritt für schritt vorzugehen. also im prinzip extreme achtsamkeit. wenn ich zur arbeit fahre, fahre ich nur zur arbeit und überlege nicht schon, wie ich das telefonat nachher führe. dann hole ich mir kaffee, und auch dabei hole ich mir nur kaffee. dann kommt das telefonat, dann ziehe ich das durch und hake es ab (ich hab tatsächlich auchn eine 2do-heute-liste im outlook[aufgabe], die ich immer aktualisiere).

      dann kommt das nächste, wird abgearbeitet, so weit das geht. und auch bewusst einen strich drunter machen, wenn es für heute nicht weiter geht. also wenn ich merke, ich brauche jetzt das feedback einer kollegin, die ist aber erst im meeting, dann muss sie selbst dringend was fertig machen und dann ist sie im feierabend, dann mache ich da für heute einen haken dran, das dokument zu, und verschiebe es auf der liste nach unten für morgen (anstatt noch stundenlang immer wieder dran zu denken, "hach, wenn sie jetzt aber mal kurz 5 minuten hätte, könnte ich vllt wenigstens noch den nächsten absatz.... bla, macht alles keinen sinn und frisst nur zeit.)

      so versuche ich möglichst strukturiert durch den tag zu kommen. und wichtig: wenn ich dann aus dem job raus bin, dann zu hause auch BEWUSST abschalten. nicht beim kochen noch drüber nachdenken, wie irgendwas hätte anders laufen können, sondern nur kochen.

      die kleinen momente, die man mag (bei mir ist das duschen morgens, wenigstens 15 minuten vorm einschlafen lesen, musik hören, fahrradfahren zur arbeit und zurück...) mitnehmen und genießen, damit man ruhepole behält, auch wenn der ganze restliche tag "gejage" ist. und GANZ wichtig: die wenige freie zeit, zb am WE; eben auch in solchen zeiten NICHT beplanen. nicht samstags noch von kumpel zur freundin zur familie und zum kino-date hetzen, damit man alle besucht hat oder termine im sportstudio, zum tatortschauen oder sonstwas hintereinander legen. sondern sich dann einfach mal die zeit geben, zwei stunden zu lesen, spazieren zu gehen und irgendwo ein eis zu essen, oder nur aus dem fenster zu schauen und zu gammeln oder was auch immer.

      so, ist doch viel geworden, ich hoffe, du kannst damit was anfangen.
      lg
      solaine
      "But isn't that life for us all? Trusting to luck?"
      "You can always try to give luck a helping hand", she said.
      //william boyd//


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Hallo Solaine,

      vielen Dank für deine Mühe!

      Hmmmm..
      Es tut mir leid, ich kann nicht alles auf mich anwenden.

      Gefühlsmäßig ist an dem Satz mit dem Kaffee holen viel dran und auch Abends nicht mehr an die Arbeit zu denken.
      Ich muss mich immer wieder daran erinnern “Arbeit ist vorbei und fängt erst morgen wieder an“. Meine Gedanken richten sich manchmal schneller wieder auf die Arbeit als ich es überhaupt merke und ich sie da wieder wegscheuchen kann. Abends geht eigentlich nur noch schlafen, TV/Serien oder Pc spielen von der Kraft her. Habe viel PC gespielt, weil ich da gedanklich wirklich frei bin. Nur dadurch rast die Woche noch mehr durch.
      Und beim Einschlafen muss ich meine Gedanken nonstop zurechtweisen.

      Am Wochenende hab ich ausser Einkaufen eigentlich gar keine Termine.. Würde gern mal wieder Sport machen.. Aber Priorität ist ausschlafen, Wäsche und Spül etc nachholen, Couch...
      Ich glaube mal Eisessen, Grillen täte mir ganz gut, ohne Gejage auf jeden Fall.

      Von der Arbeit.. ich hab eine ähnliche Struktur.. Was erst ab 15 Uhr geklärt werden kann, schau ich bis dahin nicht mehr an. Ordne mir auch die fixen Aufgaben und arbeite das hierarchisch und nach Möglichkeit täglich gleich ab.
      Nur hmm ich müsste meinen ganzen Job erklären^^ Auf jeden Fall ohne die Struktur ginge gar nichts, mit ihr ist man immernoch jede Minute auf Abruf, beim nächsten Thema.

      Hmm ich komm noch nicht so auf den Knackpunkt für mich.
      Gestern hab ich mir bewusst gesagt “ok du kannst das Pensum nicht erfüllen, weil es nicht machbar ist. Ob du vollkommen fertig 35% der Arbeit schaffst oder nur fertig 30% spielt auch keine Rolle“. Das hat mich solang ich mich dran halten konnte entlastet.

      Tut mir leid, falls ich zu sehr abwehre.
      Irgendwie find ich noch keinen Weg.

      Die Arbeit ist grad so wie wenn man beim schnellrestaurant das Headset aufhat und mit den Drivein kunden spricht, dabei deren Bestellungen zubereitet auf dem Schirm schaut welche Burger sonst reinkommen, ob man dann schonmal mehr Paddies reinmacht, dabei nachrechnen muss, ob man beim aktuellen Geschäft noch eine Nachbestellung für Salat rausgeben muss, was nur jetzt geht, weil es sonst zu spät ist, mit einem Auge die neue Mitarbeiterin im Auge haben muss und einmal am Tag die Polizei holen muss weil sich im Laden einer prügelt und alle halbe Stunde schreiende fallende Kinder beruhigen muss, oder plötzlich die Gesundheitsbehlrde im Türrahmen steht oder der Ofen ausfällt und Techniker Versicherung gerufen werden müssen.
      Dabei muss der Drive in aber weiter betreut werden und das headset hat im büro und laden keinen empfang. so xd

      ich male nur ein bild. ich arbeite sitzend, aber die arbeit ist ähnlich simultan. immer mindestens zwei sachen auf einmal, die todiliste verschiebt sich minütlich weil auf mehreren kanälen nonstop neue Dinge reinkommen.
      Ich hab noch einen Nachtrag ;)
      Es ist objektiv schlimm aktuell, also ein Vielfaches des Üblichen, auch andere bestätigen, dass es mehr als jemals ist (auch Leute, die die Arbeit seit 10 Jahren kennen) und dass sie daheim eibfach gar nichts mehr packen.

      Aaaaber es gibt auch, wenn auch wenige, Kollegen, die irgendwie immernoch tiefenentspannt wirken. Wenn ich so drüber nachdenke sond das auch nur diejenigen, die generell gar nichts aus Ruhe bringt.
      Auch wenn das nicht ganz meinem Naturell entspricht und ich ein so... ka dickes Fell?...von mir nicht verlangen kann, such ich den Ansatz um mir davon zumindest eine dicke Scheibe abzuschneiden.

      Beim Kaffee holen, morgens, abends, am WE abzuschalten ist mit Sicherheit ein Teil der Lösung. Und auch eine Baustelle, die ich imner hab und sich so verstärkt.
      Den Kern vermute ich eher vielleicht in einem derzeit nicht erfüllbarem Perfektionismus, Gefallen wollen irgendsoetwas..