Zulassung bekommen- der Horror für mich

      Hallo nochmal,

      Lina478 schrieb:

      Genauso wie du mir unterstellst, ich würde dich als blöd sehen (was ich nicht tue und auch nie getan habe), habe ich in deine Aussage hinein interpretiert, dass du einen KFW mit einem positiven Abschluss gleich setzt. Auf mich kam es einfach so rüber und daher habe ich betont, dass man selbst wenn man den KFW aufnimmt, keine Garantie für einen Abschluss hat.
      Du hast es als Tatsache bezeichnet, aber ok, ich erkenne an, dass es deine Interpretation war und dass ein Gespräch ohne Interpretation ja grundsätzlich letztlich gar nicht möglich ist, weil keiner in den anderen reinschauen kann.

      Lina478 schrieb:

      Für mich ist gerade nicht nachvollziehbar, warum du an die Decke gehst. Dir hat hier niemand etwas unterstellt.
      Naja, wenn du mich fragst, ob ich überhaupt über meinen Studienkredit und die damit verbundenen Risiken und Verplfichtungen nachgedacht habe...

      Lina478 schrieb:

      Schon mal darüber nachgedacht, was man macht, wenn man das Studium nicht schafft und den Kredit zurück zahlen muss?


      Aber ist ja auch egal. Ich sehs wie Swollen, ich hab das Gefühl, dass deine Entscheidung (Gründe können wir ja jetzt mal beiseite lassen) schon gefallen ist, du dir dessen aber möglicherweise noch nicht bewusst bist oder bewusst warst. Aber nachdem du ausführlich dargestellt hast, dass es keine für dich persönlich wünschenswerte und passende Finanzierungsmöglichkeit gibt, müsste doch relativ einfach zu beantworten sein, ob du noch einen Master machen kannst oder nicht. Und trauere dem doch nicht hinterher. Du hast ihn damals nicht bekommen und statt hinzuschmeißen und aufzugeben hast du dir einen anderen Master rausgesucht und bist in einem halben Jahr fertig. Dass man sich da erstmal kurz ärgert, ist klar. Aber du kannst es nicht ändern und anstatt dass du, ich sags mal mit Kierkegaard, verzweifelt nicht du selbst sein willst (sondern die Lina, die den anderen Master bekommen hätte oder den zweiten Master noch machen kann), könntest du ja anerkennen was und wer du bist. Ist es nicht so, dass Determiniertheit nunmal Realität ist - ganz simpel, weil wir endliche Menschen sind, es aber unendliche Möglichkeiten gibt (und das sagte Kertész, der war immerhin mit 14 in mehreren KZs)? Absolutismus der Wirklichkeit (Blumenberg) könntest du das auch nennen, falls du da mal nachlesen willst. Mir zumindest helfen die abstrakten Gedanken von sehr, sehr viel klügeren Menschen als ich es bin, in manchen Situationen weiter.

      Viele Grüße
      Fylgja
      Aber ist ja auch egal. Ich sehs wie Swollen, ich hab das Gefühl, dass deine Entscheidung (Gründe können wir ja jetzt mal beiseite lassen) schon gefallen ist, du dir dessen aber möglicherweise noch nicht bewusst bist oder bewusst warst. Aber nachdem du ausführlich dargestellt hast, dass es keine für dich persönlich wünschenswerte und passende Finanzierungsmöglichkeit gibt, müsste doch relativ einfach zu beantworten sein, ob du noch einen Master machen kannst oder nicht


      Hey, ja ich glaube du fühlst richtig. Meine Entscheidung verfestigt sich momentan. Leider habe ich am Ende der Woche noch einen Termin mit dem Dekan der anderen Hochschule, für die ich die Zulassung habe und nächste Woche beim akademischen Berater vom Arbeitsamt. Hinterher bin ich dann sicher wieder total verunsichert: Aber hey. That's life.

      Doof ist eben nur, dass mir die Berater bei der Beratungsstelle eher zum Wechsel geraten hat. Aber der muss den Spaß ja nicht bezahlen.

      Danke nochmal.

      Ich versuche das jetzt auch temporär zu sehen. Nur weil ich das jetzt nicht finanzieren kann, muss es ja in 10 Jahren nicht auch so sein.


      Leichter wurde es definitiv nicht, aber ich versteh auch das Interesse der Gesellschaft daran, dass nicht jeder bis 35 vor sich hinstudiert, insbesondere Menschen wie ich, die sich schlecht intrinsisch motivieren können und eh nichts abschließen.



      Ich finde es schade, dass man jungen Menschen die Chance auf Umorientierung eher schwer macht. Ich verstehe schon, dass man nicht ewige Studenten haben will. Aber andererseits sind 14 Semester mit Bachelor und Master und manchmal auch mit Umorientierung schnell erreicht und diesen Eiertanz mit Langzeitstudiengebühren in dem Bundesland und in dem nächsten dann wieder nicht, finde ich unangebracht. Der erschwert das alles noch mehr. Für mich ist auch nicht nachvollziehbar warum das Kindergeld statt bis 27 nur bis 25 ausgezahlt wird. Jetzt bekommen die Arbeitgeber junge Akademiker und da ist es dann auch wieder nicht richtig, weil oftmals die Praxiserfahrung fehlt.

      Und wenn man nach dem Studium noch 3-5 Jahre weiter in einer WG wohnt und nicht von Lidl auf Biomarkt umstellt und wie andere Berufsanfänger den gesteigerten Lebensunterhalt mit gesteigerten Bedürfnissen genieß


      Ich denke, wie du sagst ist das eine Frage der Priorität. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Jahre lang echt am Existenzminimum gelebt habe und mich jetzt doch schon nach einem Einkommen im vierstelligen Bereich sehne und es leid bin immer bei irgendwas Abstriche zu machen. Wenns dir beim Einstieg in den Job dann noch schlechter geht, als im Studium selbst trägt das jetzt nicht unbedingt zur Zufriedenheit bei.

      Was hält dich davon ab, dich eine Stunde hinzusetzen, mit einem Tee, absoluter Ruhe, in dich hineinzuhorchen, nachzudenken und dann zu sagen “so mach ich es“ oder “ich brauch noch die Information von der KK und wenn die x ist, mach ich das, und wenn due y ist, mach ich dies“? Klappe zu, Affe tot gefühlt verkomplizierst und zerdenkst du etwas in dem Wunsch nach der perfekten oder auch nur guten Option. Manchmal gibt es nur blöde und noch blödere Optionen.


      Sehr gute Idee, die ich mir auch zu Herzen nehme. Leider bin ich so, dass ich dann immer wieder mit mir selbst verhandele und wieder anfange meine Entscheidungen in Frage zu stellen.


      Und ich kann nur sagen.. das Leben endet nicht mit einer Entscheidung.Du könntest dein aktuelles Studium fertig machen, 10 Jahre arbeiten, sparen oder eine Lebensgemeinschaft gründen, die dich über 2 Jahre komplett tragen kann und dann den Wunschmaster (oder dann Nachfolger dessen ) aus Spass an der Freude machen.



      Für die Aussage hätte ich dich echt knuddeln können. Sehr gutes Kopfkino gerade. :love:



      Man denkt immer “jetzt zwei Jahre zusammenreißen, jetzt den Grundstein legen, jetzt alles geben“ aber zumindest bei mir als Perfektionist endet “jetzt“ eh nie. Im Job ist es dann erst die Probezeit in der man sich von der besten Seite zeigen will, dann die Zeit bis vertragsende aus Angst dass er nicht verlängert wird, dann buhlt man um eine unbefristete Anstellung, dann die Beförderung, dann nur noch die Weiterbildung neben dem Job um sich für einen höheren Posten bewerben zu können...Klar da schließ ich jetzt von mir auf die Allgemeinheit..



      Das sehe ich auch als potenzielle Gefahr bei mir. Dann hast du den ersten besseren Arbeitsvertrag, kniest dich richtig rein, weil du dich profilieren musst, bist dann nach einem Jahr schon ausgebrannt.
      Und ja. Ich glaube, ich stehe mir selbst im Weg.
      Hallo, ich habe mich jetzt mal durch alles durchgewühlt und möchte nur kurz zwei Sachen einwerfen : zum einen die "schwierige" Job Lage - gerade im sozialen Bereich ( in dem du ja bist?! ) Gibt's viele Möglichkeiten, angefangen von Wochenenhilfe ( alle 14 tage Pflegehilfe) über Nachtdienst bis hin zu ambulanten Hilfen, wo man flexible Stunden arbeiten kann. Hab ich auch gemacht und Kenn viele die neben ihrem sozialen Studium/ Ausbildung so arbeiten. Nur als Idee-jeder soll ja da schauen was für sich individuell machbar ist :)

      Das andere ist deine Aufzählung an Finanzmöglichkeiten-ich mag da jetzt gar nicht über pro und Contra schreiben oder es gar bewerten. Den ich finde gerade bei Finanzen muss man den Weg wählen indem man sich gefestigt fühlt, auch wenn andere Wege machbar wären. Der reinen Aufzählung halber möchte ich aber noch die Möglichkeit des Stipendiums mit aufzählen. Und andere Hilfestellen wie Arbeiterkind. Aber wie gesagt man muss trotz vieler anderer möglichen Wege den finden zu dem man zustimmen kann.

      Das nur von mir :) und Glückwunsch das dir die Scheine anerkannt werden!!
      Hey, Pinsel. Ich habe schon 2 Jobs nebenher. Einen im Bereich Erststudium und dann noch einen anderen.
      Am Wochenende geht bei mir im kommenden Semester nicht, weil irgendein super intelligenter Mensch alle Seminare auf Mittwoch, Freitag und Samstag gelegt hat.
      Aber ich will mich mal nicht beschweren.
      Nachher klappts am Ende doch nicht.

      Ich habe allerdings eher nicht die Erfahrung gemacht, dass man im sozialen Sektor gut an Jobs kommt, die man neben dem Studium ausüben kann.
      Das ist sicher eher regional bedingt. Da wo ich jetzt studiert habe, suchen sie händeringend 450 Euro Kräfte. Was bei mir durch die Pendelei nicht ging.
      In meiner Gegend hatte ich hingegen nur Absagen, weil Stellen nur auf 30 Stunden Basis vergeben werden und ich dann wieder über die Grenze käme.
      Ich habe durch Vitamin B die zwei Stellen bekommen, in denen ich jetzt nebenher arbeite. Hätte ich das nicht gehabt, hätte es in meiner Region sehr düster ausgesehen.