hoffnungslos
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Hallo just_different,
ich mag dir einfach nochmal Mut zusprechen und wünsche dir, dass du ein wenig mehr Geduld mit dir haben kannst.
Es gibt ja noch mehr Therapiearten als Gesprächstherapie. Vielleicht kriegst du auf andere Art und Weise besseren Zugang zu dir und dem was da in dir ist oder durch eine Kombi aus Gespräch und nebenbei Ergotherapie oder Kunsttherapie oder Körpertherapie oder durch das Lesen bestimmter Bücher oder Tagebuchschreiben (da gibt es ja auch bestimmte Techniken). Ich war immer so auf die Gesprächstherapie fokussiert und finde aber eine Kombination aus verschiedenen hilfreichen unterstützenden Angeboten sehr effektiv.
Ich würde ja auch sagen, dass es manchmal einfach nicht der richtige Zeitpunkt ist, um an sich zu arbeiten, aber dein Leidensdruck erscheint mir so hoch, dass du da doch Hilfe zu benötigen scheinst (wirkt auf mich so, nur aus dem was ich jetzt hier gelesen habe).
Aber vor allem wünsche ich dir, dass du dir selbst auch einfach Zeit geben kannst und nicht den Mut verlierst, wenn du nicht gleich an das kommst was da in dir ist.
Vierle Grüße,
disarmingFor this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
And we are freedom fighters. For now...
(The Tunics)
ToWriteLoveOnHerArms -
Huhu,
ich wollte nur meine Erfahrung mit dir teilen.
Bei meiner Thera ging es mir sehr ähnlich.
Ich wollte damals mein SVV und auch meinem Alkoholkonsum besprechen. Ich dachte ich lerne Skills oder spreche zumindest darüber.
Stattdessen ging es v.a. um meine Beziehung.
Am Ende vom Lied war ich getrennt und hab die Thera abgebrochen.
Ich kann nicht beurteilen, ob die Thera gut oder schlecht war und es ist zu lange her un einzuschätzen, ob ich selbst vielleicht auf andere Themen gelenkt hab.
Was ich aber weiß: die Thera war eine neutrale Bezugsperson, allein das tat mir gut.
Die Grunderwartung und Idee bei einer Therapie ist doch: Ich weiß nicht mehr weiter, der Beruf des anderen ist es mir Hinweise auf den richtigen Weg zu geben. Soooo gaaaanz grob gesagt. Es ist ja eine gewisse Kompetenz-Hierarchie.
Vielleicht solltest du ein wenig Vertrauen haben, dass er mit der Zeit die richtigen Fragen stellt, die richtigen Punkte findet usw.
Was den Zugang zu sich selbst angeht..
Vielleicht sind da Hinweise, die du nicht siehst, die aber das Bild kompletter machen.
Bei mir war es zB damals so, dass ich eben SVV und Alkohol gesehen hab. Selbstwertgefühl war mir auch klar.
Um zu sehen, dass ein enormer Schmerz aus meinem Elternhaus kam, war ich zu nah dran.
Was das SVV anging.. ich wollte das ganz praktisch loswerden. Aber wie will man an sich arbeiten, wenn man 23h am Tag in unsicherer Umgebung ist?
Diese beiden Dinge konnt ich nicht sehen, weil ich zu involviert war, zu nah dran.
Es gab aber auch andere Hinweise... eine extrem eigene Art der Dissoziation. Wäre nie auf die Idee gekommen das anzusprechen, waren doch nur Tagträume...
Ich will dir sagen: Hab Hoffnung!
Ich kann nicht einschätzen, ob ein Therawechsel hilft etc.
Aber es gibt keinen Grund aufzugeben. Manches braucht Zeit, manches braucht Veränderung, manches braucht einen anderen Blickwinkel.. und meist ist man im Rückblick schlauer.
Ich schick dir ganz viel Hoffnung, Vertrauen, Mut und Kraft -
Ich danke euch wieder für eure Antworten. Es ist jetzt eine gute Woch vergangen und ich hab wieder etwas Abstand zu diesem Thema. Das hat sicher Vor- und Nachteile. Ich fühl mich durch den Abstand zwar stabiler aber ich weiß auch dass dieses Gefühl dass da etwas ist wieser hochkommen wird. Letzte Woche hat mich das richtig verzweifeln lassen und um meinen Alltag hinzubekommen musste ich das wieder etwas verdrängen. Abends kommt zwar trotzdem täglich Druck aver auf eine Weise die ich seit vielen vielen Jahren gewohnt bin. Auch nicht schön aber doch meistens irgendwie (auch mit svv) auszuhalten.
So... und wie gehts jetzt weiter...? Ich hab immer riesen Angst vor Veränderungen. So starke Abgst dass ich lieber stillstehe als irgendwas zu tun. Manchmal ist aber der Stillstand so frustrierend dass ich dann eben verzweifle: Pattsituation. Ich trau mich den Therapeuten nicht zu wechseln gleichzeitig will ich aber auch zu ihm grad nicht hingehen... ganz aufzuhören macht aber auch Angst weil ich dann allein bin. Deshalb steht bei mir grad alles auf "Pause"...aber nicht zum ersten Mal. Vllt stimmt es dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist aber ich glaub nach 16 Jahren svv und Problemen mit dem Essen und Depressionen und drei Jahren Therapie ist Frustration verständlich wenn nix weiter geht. Ich schwanke dann zwischen Ungeduld und dass ich endlich einen "Durchbruch" will und dem Gefühl dass es sinnlos ist und ich den Hut draufhauen will.
Danke euch nochmal für eure Rückmeldungen und dass ich meine Gedanken mit euch teilen kann!!! -
die nächste therapiestunde rückt näher. zuerst hab ich überlegt sie überhaupt abzusagen aber ich werde jetzt doch hingehen. wahrscheinlich mache ich mir dann aber keinen neuen termin aus, sondern werde erst mal ein wenig pausieren.
nur weiß ich nicht, was ich in dieser stunde sagen soll. ich glaube ich werde wieder hinkommen und dann herrscht erstmal stille und alles was ich sagen kann ist, dass ich nicht weiß was ich sagen soll. das macht mir zu schaffen...
hat da jemand einen tipp für mich? -
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Hey du,
wollte nur sagen, dass ich dir morgen die Daumen drücke, dass du es schaffst zu reden.
Vielleicht kannst du ja heute Abend oder morgen früh noch genau das was du hier reingeschrieben hast aufschreiben und deinem Therapeuten morgen geben. Ich weiß, das kostet dann viel Überwindung, aber ich wünsch dir sehr, dass du das loswerden kannst was du loswerden möchtest und zusammen mit ihm da einen Weg findest oder eben ohne ihn und mit einer Pause. Aber so, dass es für dich hilfreich ist.
Ansonsten würde ich dir gern nochmal sagen, dass es einfach seine Zeit braucht. Das ist doof, weil die Stunden einer Therapie nicht endlich sind und man sollte tatsächlich nciht zu viel Zeit damit verbringen nichts zu sagen, aber trotzdem ändert das nichts daran, dass es oft einfach seine Zeit braucht bis man an das kommt was da wirklich tief vergraben ist und das eigentliche Problem ist. Das ist ein Prozess, den man meist gar nicht bemerkt und der sich zumindest für mich danach anfühlt als würde sich gar nichts verändern. Es sind einfach sehr sehr kleine Schritte. Hat sich in den 3 Jahren Therapie denn gar nichts, wirklich gar nichts verändert?
Du kannst ihn ja auch mal fragen wie er das sieht. Denkt er auch, dass ihr gar nicht weiterkommt? Ist er der Meinung, ein anderer Therapeut wäre passender? Sieht er einen Sinn in der Therapie? Ich empfand es immer als hilfreich, Antworten auf solche Fragen von Therapeutenseite aus zu bekommen. Man steckt oft selbst so sehr drin, dass man den Blick für die eigene Position oft verliert finde ich.
Viel Kraft für morgen,
disarming
For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
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(The Tunics)
ToWriteLoveOnHerArms -
danke für deine worte disarming. ich hab mir ein herz gefasst und ihn wirklich gefragt ob er denkt ich hätte mich in den letzten drei jahren verändert. er meint ich hätte es und würde jetzt über meine Gefühle besser bescheid wissen und ihm mehr anvertrauen.
auch sonst hat die Therapie heute ein gutes gefühl hinterlassen. ich war zweieinhalb stunden dort und hab mir auch einen neuen Termin ausgemacht. ich hab mich heute verstanden gefühlt und hatte nicht das gefühl mich vor ihm verstellen zu müssen.
ich möchte euch allen für euren zuspruch danken und werde versuchen mich von einzelnen negativen stunden nicht gleich wieder so aus der bahn werfen zu lassen. -
Liebe just_different,
schön, dass du eine Rückmeldung gibst und diese auch noch so positiv ist. Das freut mich wirklich zu lesen!
Aus der Bahn werfen gehört ja auch dazu und ist erstmal nichts Schlimmes, aber natürlich ist es trotzdem schöner zu lesen, dass deine Geduld und dein Durchhaltevermögen und Mut sich ausgezahlt haben und diese Stunde nun Erleichterung bringen konnte. Vielleicht kannst du dich bei der nächsten schwierigen Stunde an diese Stunde von heute erinnern.
Ich wünsche dir alles Liebe,
disarmingFor this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
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