hoffnungslos

      ich muss mich hier an irgendjemanden wenden, weil ich grad hier allein sitz und weine und ... mir geht's absolut nicht gut... ;(
      ich komme grade von einer wieder sinnlosen therapiestunde zurück.
      ich rede dort und bin aber eigentlich total allein. heute war wieder so eine Sitzung wo ich mir denke, dass er mir kein bisschen helfen kann, mich nicht kennt und nicht versteht und ... ich eben ganz alleine bin. schuld dran bin letztendlich aber ich, weil ich es nicht hinkriege das aus mir hervorzuholen was da drin steckt und mich fertig macht. und ich weiß nichtmal was es ist.
      und dann red ich von der arbeit und von Selbstzweifeln und davon dass ich fehler nicht an mir akzeptieren kann - und das stimmt auch alles und hat anfangs auch gut getan, dass er mir da gut zugeredet hat aber das alleine ist es nicht... da ist irgendwas und ich kriegs nicht raus und er weiß nichtmal dass es sich für mich so anfühlt. jedes einzelne mal - egal wovon ich rede. ob es die arbeit, meine Eltern, meine Beziehung ist... behandeln wir in der Therapie diese Probleme und es ist auch gut drüber reden zu können aber ... es ändert in mir drinnen nix. und da stimmt irgendwas nicht. und gar nichts hilft und gibt mir Sicherheit außer nicht essen und svv. und ich hab Kopfweh und ich kann nicht schlafen und meine Hand tut mir weh und ich fühl mich so hoffnungslos mittlerweile und..... dann sitz ich in der Therapie und erzähl lauter scheiß der mich nicht weiterbringt. und fühl mich so allein...

      es tut mir leid, wenn das alles konfus und unverständlich klingt. ich versteh mich ja selber nicht. aber ich halts nicht mehr aus nach so vielen jahren und kann es nichtmal in worte fassen :(

      nichtmal eine richtige frage kann ich gerade stellen an euch. aber vllt hat trotzdem irgendwer einen Gedanken dazu für mich. ;(
      danke.
      Hallo just_different,

      ich hab eben deinen Beitrag gelesen und mich gefragt, ob du dich auch im Alltag mit dir selbst beschäftigst oder nur einmal die Woche in der Therapie. Es liest sich so als wärst du einfach wenig bei dir selbst und viel im Außen, auch viel bei den Problemen, die da im Außen sind: Eben die Arbeit, deine Eltern, Beziehung. Aber nicht bei dem was dahinter steht, was wirklich nur dich bewegt, unabhängig von dem was da in Außen ist.
      Ich glaube, dass man da nur mit Therapie auch nicht hinkommt, einmal die Woche. Sondern dass da ganz viel Beschäftigung mit dir auch im Alltag stattfinden muss, wenn du mehr bei dir sein möchtest.
      Ich bin Donnerstag aus der Therapie gegangen und hab mich auch mies gefühlt, aus einem ähnlichen Grund: Meine Therapeutin meldete mir das zurück was ich auch immer dachte: Wir sind an der Oberfläche und ich verschwende die Stunden, weil ich es nicht zulasse, meinne Panzer zu öffnen und Schwäche zuzulassen und mich wirklich mit dem auseinanderzusetzen was weh tut, wovor ich eigentlich ganz weit weglaufen möchte.

      Was mir da hilft:
      1. Klingt erstmal etwas komisch vielleicht, aber: Zeitdruck. Stunden sind begrenzt, die Krankenkasse zahlt nicht ewig und ich weiß aber, dass meine Therapeutin Gold wert ist, das ist meine Motivation, wirklich hinzusehen. Ohne Ausflüchte mehr.
      2. Die Frage: Was hilft es mir, wenn ich so weitermache? Ich weiß, ich werde es furchtbar bereuen, wenn ich diese Chance jetzt nicht nutze.
      3. Auseinandersetzung mit mir im Alltag durch Tagebuchschreiben, Blogs lesen von Leuten, die "sich selbst gefunden haben", Achtsamkeitsübungen, mir selbst Fragen beantworten (z-B. was meine Werte sind, wie ein perfekter Tag in meinem Leben aussieht, was meine größten Ängste sind usw.) - eigentlich egal was: Hauptsache, ich komme bei mir selbst an

      Kann sein, dass ich da ganz auf dem Holzweg bin und das passt nicht, aber ich dachte mir, es schadet jetzt auch nicht, dir von meinen Erfahrungen zu schreiben.

      Schreibst du deinem Therapeuten Briefe oder Emails? Wäre das möglich?
      Kannst du ihm genau hiervon erzählen? Von dem was du hier geschrieben hast.

      Vielleicht ist er aber auch der falsche Therapeut für dich und kann dir nicht helfen an das zu kommen was da wirklich ist? Manchmal stimmt es ja auch einfach nicht auf der Beziehungsebene.

      Oder sind es innere Glaubenssätze, die dich davon abhalten, dich wirklich zu öffnen? Wovor hast du Angst?

      Was auch immer es ist, ich wünsche dir den Mut, dass du findest was du brauchst.

      Viele Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      danke für deine antwort.
      einerseits denke ich auch im alltag über mich nach - andererseits sicher nicht richtig tiefgehen, weil ich dann angst kriege. ich versuch eigentlich immer alles um vor meinen Ängsten wegzulaufen. ich kann sie nichtmal vor mir selber zulassen, wie sollte ich sie dann in der Therapie ansprechen? ich mag meinen Therapeuten und es würde mir auch zu schwer fallen mich jemand neuem anzuvertrauen, selbst wenn ich nur an der Oberfläche rumkratze. das Problem ist aber dass er glaub ich gar nicht weiß dass das die Oberfläche ist. und wer weiß, vllt ist ja darunter auch gar nichts - außer eben grundlose negative Gefühle. vllt gibt es da gar nichts und ich darf mich gar nicht so fühlen wie ich mich fühle. ich weiß nur dass ich das gefühl hab, dass sich so niemals etwas ändert und ich aber nicht mehr kann nur... ich weiß nicht was ich tun soll...
      ich werd aber deinen rat mal gleich befolgen und meinem Psychologen eine mail schicken (schreien ist immer leichter als reden) und versuchen zu erklären wies mir grad geht. hoffe es ist für ihn ansatzweise verständlich.
      danke nochmal für deine antwort!
      Wer schreibt dir vor wie du dich fühlen darfst und wie nicht? Es wird seinen Grund haben wieso du dich so fühlst und ich glaube, Gefühle sind nicht falsch oder richtig und auch nicht erlaubt oder verboten. Sie SIND einfach. Das heißt nicht, dass sie immer angemessen sind, aber sie haben ihren Grund. Und es wird seinen Grund haben wieso du dich nicht tiefer mit dir beschäftigen kannst, wieso das so viel Angst ist und genau da kannst du ja ansetzen und genau dieses Thema in die Therapie bringen. Du musst ja gar nicht sofort wissen wovor du da wegläufst oder wovor auch nicht: Alleine zu erkennen, dass du das Gefühl hast, dass es eigentlich nicht um Eltern/Arbeit usw. geht. Das ist der erste Schritt in die Richtung mehr zu dem zu kommen was da wirklich ist.

      Und die Angst kann ich verstehen, sehr gut. Für mich ist Angst keine Ausrede, sondern im Gegenteil :Sie zeigt mir wo ich hingehen muss, um zu wachsen. Das ist grauenvoll und furchtbar, da durchzugehen und ich schreib das gerade auch, um mir da selbst gut zuzureden, aber du hast deinen Therapeuten und bist nicht allein.
      Und schön, dass du ihm eine Mail schreibst.
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      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      naja wenn man nie erklären kann warum es einem nicht gut geht dann kriegt man sicher irgendwann gesagt, dass man sich eben zusammenreißen soll ... :(

      mein Psychologe hat zurückgemailt, dass ich wenn ich es nicht in worten ausdrücken kann was da drinnen in mir ist ob ichs malen kann. ich kann nicht malen und ich weiß nicht wie und was. ich weiß es ja nicht :(
      hab was gezeichnet und eingescannt und geschickt. aber bin mir nichtmal sicher ob das nicht auch "falsch" ist was ich da gemalt hab.

      nachtrag:

      hab mich gezeichnet - hinter einer decke versteckt und im bauch ein "Wirbelsturm" und von oben eine übergroße monsterhand die nach mir greift. dann eine Trennlinie am blatt und daneben "die welt da draußen im Sonnenschein".

      jetzt hat er zurückgemailt ich soll den Wirbelsturm heranzoomen und zeichnen was da drin ist. das kann ich aber jetzt wirklich nicht.
      das ist alles sinnlos... ;(

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „just_different“ ()

      Hallo just_different

      Angst, die in uns ist, hat eigentlich eine positive Aufgabe. Sie soll uns sensibel machen, sie soll Kräfte mobilisieren, damit wir uns schützen. Wenn diese Angst aber ihre Aufgabe so umfassend ausübt, dass sie uns an unser eigenes Ich nicht mehr heranlässt, dann ist es sicher zu viel. Aber letztendlich bleibt es ihre Absicht, uns zu schützen.

      Ich frage mich an deiner Stelle: was kann es in mir so Wichtiges geben, dass die Angst alle Kanäle nach innen zumacht? Da gibt es sicher viele Möglichkeiten, aber rumraten macht eher keinen Sinn.

      Was ich mir jedoch vorstellen könnte, ist vielleicht die Möglichkeit für dich, unter dem „Schutz deines Therapeuten“ mal etwas zu versuchen.Du bist dabei in der Rolle einer Kinobesucherin. Zwischen dir und dem möglichen Film, den du dir anschauen möchtest, ist ein großer Zwischenraum. Wenn dieser Abstand zur Leinwand und zur Betrachtung des Filmes nicht ausreicht, kann dein Therapeut eine „panzerfeste Glaswand“ dazwischen schieben, so als vorgestellte Hilfe und weiterer Schutz für dich. Vielleicht gelingt es dir unter Beachtung all solcher Schutzmaßnahmen, ein wenig einen kleinen Blick in dein Inneres zu werfen. Wie gesagt: solch ein Vorgehen empfiehlt sich ausschließlich unter therapeutischer Betreuung.

      Deshalb auch noch meine Frage an dich: könntest du dir gefühlt vorstellen, dass dir eine solche bildhafte Szene helfen könnte, den Einstieg zur deinen inneren Gefühlen zu finden? Irgendwo da drinnen - in dem ganzen Sammelsurium von Gefühlen - die du vielleicht wahrnehmen wirst, wird auch deine Angst stecken. Unter dem Schutz deines Therapeuten könntest du dann mit ihr in Kontakt treten, um herauszufinden, warum sie dich so übermächtig abschirmt.

      Aber das sollte sicher eure gemeinsame Aufgabe sein.

      Vielleicht benötigst du auch ein paar Hilfsmittel, die es dir erlauben, der Angst einen kleinen Schritt entgegen zu gehen. Dies sind alles gedankliche Hilfsmittel. Hilfsmittel wie:
      - das Bewusstsein gut behütet zu sein,
      - ein Paket „Liebe“ das man sich selber schickt,
      - andere „schützende“ Elemente wie Gedanken an Freunde und deren Unterstützung
      - Gedanken an einen sicheren Ort, wo du immer Schutz finden kannst
      - Ein persönlicher Talisman oder Glücksbringer

      Im Zweifelsfall schreib auf, was dich beschäftigt, wie du deine Therapie siehst, und gib diesen Brief/Email deinem Therapeuten. Vielleicht gelingt es euch, gemeinsam darüber zu reden. Dies wäre wie das Brechen des „Packeises“, was dich gefühlt festhält.

      Da du gerade auf den Vorschlag von deinem Therapeuten schreibst, dass du nicht malen kannst - vielleicht findest du im Internet ein Bild, was deine Sitaution für dich ausdrückt. Dann kannst du ihm ja dieses Bild als Beispiel schicken. Übrigens "falsch" kann ein Bild, das du gemalt hast nie sein. Es ist seine und deine Aufgabe, gemeinsam darüber einzusteigen und die richtigen Gedanken und Gefühle zu finden.

      Alles Liebe
      die Elfe
      Danke für deine Antwort Elfenspiegel. Ich würde mir ja diesen "Kinofilm" ansehen aber bei mir ist die Panzerwand anscheinend undurchsichtig. Durch kommt nur die Stimmung und vllt Gruselmusik. Keine Bilder, keine Texte.
      Zu den Hilfsmitteln: ich wünschte ja ich hätte etwas das mir das Gefühl von beschützt sein gibt. Ich hab aber nur eine Kette als eine Art Talisman und das reicht mir nicht mal für meinen Alltag und deshalb such ich Sicherheit im wenig essen und/oder svv.
      Ich steck einfach für immer fest... :(
      Tut mir leid dass ich nichts anzunehmen scheine... :(
      Hallo just_different,
      ich möchte noch mal ein bisschen nachfragen:

      - was wäre, wenn die gepanzerte Glaswand, die dich schützen soll, ein wenig transparent wäre, wenn sie Licht und Sonnenschein und Wärme duchließe?

      - was wäre, wenn du feststellst, dass du nicht für immer feststeckst, dass du manchmal sehr beweglich bist?

      - was wäre, wenn du eines Tages in den Spiegel schaust und siehst, wie viel du angenommen hast und wie viel es für dich gebracht hat?

      - was wäre, wenn dir jemand sagt, dass du ein liebenswerter Mensch bist und in dir eine Stimme ja dazu sagt?

      - was wäre, wenn die Musik, die du hörst, plötzlich harmonische und melodische Klänge in deinen Ohren ertönen läßt?

      - was wäre, wenn du eine Wiese voller Blumen und einem kleinen klaren Bach siehst, in dem sich das Blau des Himmels spiegelt, und eine just_different inmitten dieser Wiese?

      und zuletzt: - wer oder was wäre just_different,
      - wenn dies alles eines Tages eintritt?
      - wenn keine Mauern mehr erforderlich sind?
      - wenn freundliches Sonnenlicht dich einhüllt?
      - wenn die schönsten Melodien nur für dich klingen?
      - wenn Menschen dich freundlich grüßen und dich anlächeln?
      - wenn die Kette ihre Zauberkraft für dich angewendet hätte?

      Was wäre, wenn du einen Schritt nach vorn machst und dann schaust, wie es sich anfühlt? Du kannst immer wieder diesen Schritt rückgängig machen. Aber du kannst auch von dort wieder einen Schritt nach vorn machen. Das Tempo und die Schrittgröße bestimmst allein du.

      Manchmal sind die Wege, die wir gehen, nicht so einfach und klar, wie wir sie uns gern wünschen. Aber wenn du auf einen Felsen kletterst, kannst du von dort oben vielleicht ein Stück deines Weges sehen.

      Nur so ein paar Fragen und Sätze zum Nachdenken. Im Übrigen hast du bereits ein bisschen "angenommen": du hast hier im Forum geschrieben.

      die Elfe
      Hallo just_different,

      es gibt ein wunderschönes Lied aus einem schwedischen Film, das ich dir gern als Text geben möchte. Der Film heißt „Wie im Himmel“ und dort das Lied „Gabriellas Song“. Es ist ein einerseits sehr trauriger Film, aber auch ein Film, der für mich zeigt, dass Musik alle Grenzen (meine Ergänzung: auch zwischenmenschliche) überwinden kann. Ob es ein Film für dich ist, kann ich nicht sagen, aber vielleicht spricht dich der Text an.

      Nur manchmal ist es wichtig, die Dinge eine Weile wirken zu lassen. Manchmal hören oder lesen wir Worte und spontan würden wir sagen: das gilt nicht für mich. Nur wenn wir dann vielleicht einmal ganz still sind, kann es sein, dass wir die Worte in uns klingen hören.

      Gabriellas Song

      Jetzt ist mein Leben meins
      Habe etwas Zeit auf der Erde bekommen
      Meine Sehnsucht hat mich hierher geführt
      Das, was ich vermisste, und das, was ich bekam.

      Es ist dennoch der Weg, den ich wählte
      Meine Zuversicht ist weit hinter dem Norden
      der mir einen kleinen Schimmer zeigte
      von dem Himmel, den ich nie erreichte.

      Ich will spüren, dass ich lebe.
      All die Zeit, die ich noch habe
      möchte ich so leben, wie ICH es will.
      Ich will fühlen, dass ich lebe
      und wissen, dass ich genüge.

      Ich hab niemals vergessen, wer ich bin
      Ich habe es nur schlafen lassen
      vielleicht hatte ich keine Wahl
      sondern nur den Willen zu überleben.

      Ich will glücklich leben, weil ich ICH bin
      Will stark und frei sein können
      Will sehen wo die Nacht den Tag umarmt
      Ich bin hier und mein Leben gehört nur mir

      Und den Himmel, an den ich glaube, den gibt es.
      Den werde ich irgendwo finden
      Ich will spüren, dass ich mein Leben LEBE

      mit liebem Gruß
      die Elfe

      Und die Mods mögen mir verzeihen :) .
      scheiß auf und ab der Gefühle...
      auch wenn man sich zwischendurch "ok" fühlt... dann kommen immer wieder so stunden wo man es einfach nicht aushält.
      und ich weiß einfach nicht wies besser werden soll. aber ich denke mal da gibt's auch nix.
      ich danke euch trotzdem für die antworten und die zeit die ihr euch genommen habt.
      dass ich hier meine Gedanken aufschreiben kann gibt das gefühl nicht zu 100% allein zu sein.
      Hallo just_different,

      verzeih, wenn ich dir auf den Geist gehe, ist noch ein Versuch. Danach geb ich Ruhe - versprochen - großes Elfenehrenwort.

      Kannst du denn für dich konkretisieren, wann oder wodurch das Pendel von der einen Stimmung "ganz ok" in die Gegenrichtung kippt? Vielleicht könntest du dann sehr viel konkreter für dich Gedanken und Wege finden, dagegen zu steuern.

      Will dir abschließend noch ein kleines Besipiel geben: einem Mitpatienten in einer der Kliniken, in denen ich war, der mir seine Geschichte anvertraute, erzählte ich eine Geschichte für Veränderung. Ich sagte ihm:

      Stell dir vor - du fängst heute an, den Nürburg-Ring in der anderen /entgegengesetzten Richtung zu fahren. Natürlich nur, wenn du allein auf der Strecke bist. Es wird dir verrückt und komisch vorkommen und du wirst vielleicht schon nach den ersten 5 Metern abbrechen und umkehren, und bei dir denken, das schaff ich nie, das fühlt sich ungewohnt ja fast schon verkehrt an.

      Morgen wirst du versuchen, wieder min. 5 Meter in der neuen Richtung zu fahren und du wirst vielleicht bis zur ersten Kurve kommen und dann abbbrechen, weil es dir absurd vorkommt und du diese Richtung als absolut ungewohnt empfindest.

      Übermorgen wirst du 10 Meter schaffen, und so weiter.

      Eines Tages wirst du den gesmaten Nürburg-Ring in der neuen Richtung durchfahren und du wirst bei dir spüren, dass es für dich ok ist. Die leute, die dich dabei sehen, werden sagen, der hat es geschafft. Er hat sich verändert. Und immer, wenn du spürst, dass alte Verhaltensmuster sich in den Vordergrund drängen wollen, wirst du an die Geschichte und dein Probieren nach dem Beispiel des Nürburg-Rings denken und die neue Richtung versuchen. Nur wenn du es versuchst, immer und immer wieder, wirst du eines Tages den gesamten Nürburg-Ring in der neuen Richtung durchfahren.

      Er hat - glaube ich - ziemlich viel über mein Beispiel nachgedacht und er hat "Veränderung" angefangen. Ob er es noch heute versucht, wie erfolgreich er für sich war, weiß ich nicht - wir sind leider nicht mehr in Kontakt.


      Ich wünsch dir Zuversicht, Geduld, Kraft und Ausdauer, deinen Nürburg-Ring in der neuen Richtung zu fahren. Schreib mir, wenn du die erste Runde geschafft hast ;) .

      lg die Elfe

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Elfenspiegel“ ()

      Liebe elfe,
      Ich weiß keinen konkreten Grund für das Pendel... es sind manchmal Kleinigkeiten (das Gefühl zu versagen oder abgelehnt zu werden zb) und ganz oft gibt es keinen Grund außer den dass es Abend wird und ich mit dieser Tageszeit einfach nicht klarzukommen scheine.
      Deine Geschichte ist sehr bildhaft und deswegen auch gut. Man vergisst sie nicht sofort wieder. Ein schöner Gedanke dass dieses immer wieder versuchen doch einmal dazu führen könnte dass man sich irgendwann wirklich verändert hat. Heute hab ich das nicht geschafft. Ich war in wirklich ALLEM in meinen alten destruktiven Verhaltensmustern. Aber ich versuch es morgen wieder.
      P.s. du nervst kein bisschen! Danke für all deine Zeilen.
      Hallo just_different,

      ein Wirbelsturm ist schon ´ne mächtige Power. Und die hast du in dir – wow :) . Ich glaube, der Wirbelsturm kann dir eine ganze Menge geben. Setz dich einfach neben den Wirbelsturm. Dann kannst du ihm zusehen, was für eine Energie er hat. Er kann zerstören, aber er kann dich auch emporheben, wie auf eine Wolke. Dann, wenn du oben bist, kannst du alles überblicken.

      Es gibt in Amerika (vielleicht auch wo anders) so Sturmjäger, die trauen sich ganz nah ran und fotografieren solche Stürme. Absolut irre – aber wow.

      Also kein Anlass für dich für Druck, schau dir doch einfach so ´nen Wirbelsturm wie in einem Film an.

      Warum er dich bittet auf das Zentrum zu schauen? Ich glaube, dass er dich fokussieren möchte: Wirbelsturm => drum herum, daraus folgt, das Wesentliche liegt im Kern. Deshalb versucht er, dass du auf den Kern schaust.Vielleicht kannst du ja einfach den Wirbelsturm wie einen Film in Zeitlupe für dich laufen lassen. Du bist diejenige, die alles steuert: Vorlauf, Rücklauf, Schnell-Vorwärts, Langsam-Vorwärts, Stopp.

      Hast du einen Talisman, ein Lieblings-Knuddeltier, etwas – was du ganz doll drückst, wenn du Kraft brauchst? Nimm es in deinen Arm, drück es und spüre einfach die Kraft und Zuversicht in dir. Den Schritt nach vorn zu machen, eine neue Welt zu entdecken braucht Kraft und Mut, die Kraft eines Wirbelsturms und den Mut von dir.

      Und von mir ein großes Kraftpaket dazu
      die Elfe
      Dieser Wirbelsturm in mir war ein schwarzer Kreisel den ich in meinen Bauch gezeichnet hab. Ich empfinde ihn aber nicht als etwas das mir Kraft geben kann sondern mir Kraft aussaugt und Angst macht. Und mehr weiß ich auch schon nicht mehr darüber. Es ist so chaotisch und unklar dass ich weder Worte noch Bilder hab um es näher zu verstehen. Ich steckalso richtig fest.
      Hey,
      ich hatte jetzt gedacht, dass du kämpferischer bist.

      Schieb doch den Wirbelsturm und das ganze Drumrum erst mal zur Seite. Vielleicht kannst du ja erst mal ein paar andere Dinge ansprechen und daran für dich arbeiten.

      Und jetzt wage ich mal einen Blick in die Zukunft: manchmal hilft dieser "kleine" Umweg, dass du danach einen konkreteren Weg siehst, wo du weiter für dich suchen solltest. Vielleicht will der Wirbelsturm dir eben das, was er gerade mit dir macht, machen - nämlich dich verunsichern, dich zum Aufgeben bewegen.

      Nach allem, was du schreibst - willst du das? Therapie ist kein Zuckerschlecken, sorry. Ich bin seit 20 Jahren dabei, und bei mir geht es heute noch gewaltig bergauf und bergab. Aber ich glaube für mich, ohne das Alles hätte ich schon verzweifelt. So rudere ich noch heute, nicht immer leicht und - Geduld fehlt mir auch oft. Manchmal geht es auch ohne dass man nach einem Termin gleich sagen kann: hab da was Neues entdeckt, was mir weiterhilft.

      ich wär ja nicht die Elfe, wenn mir da nicht noch ein Bild einfällt: du bist mittendrin auf deiner Bergtour - und jetzt willst du deinen Rucksack mit all dem, was du brauchst und schon erreicht hast, wegwerfen. Den Gipfel erreichst du nur mit deiner Ausrüstung, mit Ausdauer und deinem Willen, da oben zu stehen und auf Alles unter dir herunter zu schauen. Ich sage dir als Bergsterigerin - ein Super-Gefühl.

      Überleg es dir gut
      die Elfe

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