ich weiß nicht mehr weiter

      ich weiß nicht mehr weiter

      ich trage das jetzt schon eine ganze weile mit mir herum, ich traue mich fast nicht darüber zu schreiben, aber ich bin einfach verzweifelt. ich nehme immer mehr zu, weil ich seit langem immer wieder sehr unkontrollierbare essattacken habe, die ganz wie in trance geschehen,und ich schaffe es einfach nicht , damit aufzuhören. Früher habe ich dann versucht, mit Bewegung dagegen zu steuern, bis sich das ganze wieder normalisiert, bzw. der auslösende Stressfaktor wieder auf halbwegs erträglichem Niveau war. Jetzt ist es seit ca 2 Jahren schon so, dass ich es auch kaum noch schaffe, Bewegung zu machen. Ich erstarre sehr oft im Alltag und je mehr ich mich schäme, umso leichter passiert das. Mittlerweile passen mir meine Klamotten kaum noch, obwohl ich nur lockere Kleidung trage, alles andere halte ich kaum aus. Ich verdränge das im Alltag so gut es geht, aber ich fühle mich einfach schrecklich eklig und muss mich sehr überwinden , überhaupt noch aus dem Haus zu gehen. jetzt bin ich knapp über der grenze zum übergewicht, und so viel hab ich überhaupt noch nie gewogen
      Ich kenne sowas schon mein halbes Leben, nur so extrem war es noch nie. bewegte sich immer innerhalb des normalgewichts,aber bisher kam immer i-wann der Punkt, an dem ich umdrehen konnte, wo es mir so mies damit ging, dass ich das stoppen konnte. Jetzt geht es mir schon eine Ewigkeit so mies und ich schaffe es trotzdem nicht.
      Das Problem dabei auch. Ich war früher mal magersüchtig, und da hab ich vor allem eins gelernt: dass ich essen MUSS, ganz egal wies mir dabei geht. Und ich hab angst, dass mir auch deshalb keiner glaubt, wie schlimm das geworden ist. Und da ist ganz tief verwurzelt, dass ich ganz einfach nicht aufhören DARF zu essen, und wenn ich so fett wäre. das glaubt mir niemand. schließlich war ich ja mal magersüchtig.seither habe ich diese essattacken immer mal wieder. aber ich halte das einfach nicht mehr aus. ich muss das einfach wieder auf ein normales level kriegen. und damit meine normal, nicht mehr und nicht weniger
      ich kann darüber nicht in der therapie reden. nur schreiben. und auch das ist verdammt schwer. ich hab auch nicht das gefühl, dass er da kompetent ist.
      und ich mache das normalerweise mit mir selbst aus. denn über essen rede ich nicht. das war immer gefährlich. aber ich weiß einfach nicht , wie ich aus dieser starre und diesen schrecklichen attacken rauskommen soll. ich schäme mich so und ich ekle mich einfach nur noch vor mir und wenn es nicht sein muss, gehe ich kaum noch vor die tür. aber das muss wieder aufhören.
      ich.. weiß nur nicht wie. ich meine, ich weiß, was ich tun Müsste, aber ich schaffe es nicht, das umzusetzen. und ich hab angst, dass das sowieso niemand ernst nimmt und das ziemlich lächerlich ist.
      aber ich kann einfach nicht mehr. und ich kann wirklich nicht darüber reden. und ich weiß einfach nicht, wie ich das wieder hin kriege. und ich hab da ja eigentlich schon einige erfahrung damit.
      ich muss was tun. und deshalb schreibe ich hier, auch wenn ich mich entsetzlich schäme.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Liebe ares,

      ein paar Gedanken möchte ich dir mitgeben, bin aber die Tage nicht zu Hause und schreibe vom Handy, daher bin ich erwas kurz angebunden, bitte verzeih mir das.

      Du schreibst, dass du mit deinem Therapeuten nichtmüber Essen reden kannst, hast du ihm schon einmal über das Thema geschrieben oder kannst du dir das vorstellen zu tun? Kannst du dir vorstellen deinen Beitrag so wie er ist ihm zum Lesen zu geben?
      Denn der ist so gut formuliert, dass ich mir einbilde verstanden zu haben, warum es dir so geht wie es geht.

      Kannst du dir vorstellen einen genauen Speiseplan für einen konkreten Zeitabschnitt zu machen und genau nach dem Plan einzukaufen?
      Wenn du dann nicht wesentlich mehr Lebensmittel im Haus hast und regelmäßig leckere Mahlzeiten mit normalem Nährwertgehalt zu dir genommen hast schränkt sich die Essattacke von selber ein. Entschuldige bitte, wenn das total blöd ist, mein Gedanke dazu war nur, dass dich ein nomales Essverhalten auch dazu diszipliniert nicht wieder inndas andere Extrem zu rutschen und vielleicht ein positiveres Gefühl zu Essen ermöglicht.
      Merkst du es, wenn du drohst in diesen tranceartigen Zustand zu rutschen? Kannst du dann Skills anwenden oder dich ablenken? Helfen dir spezielle Rituale? Gibt oder gab es für die Essattacken Auslöser

      Für ein allg.besseres Körpergefühl tut mir zur Zeit Bewegung sehr gut. Da habe ich mir auch einen konkreten Plan gemacht (ich bin so und das ist meine Methode Dinge umzusetzen, mach das naürtlich so, wie du das brauchst). Jeden Tag eine kleine (15 Minuten) Sporteinheit. Mal etwas für Muskelaufbau, mal Streching, mal Kondition, immer abwechselnd. Jetzt wird es auch abends schon recht früh wieder dunkel und da bekomme ich mich immer öfter überwunden doch noch eine Minirunde um den Block zu joggen (oder zu keuchen ;-)). Sobald es dunkel ist, sind die Straßen leer und keiner erkennt einen. Gerade zu Anfang hatte ich schnell Erfolgserlebnisse, keine optischen, aber das Gefühl fitter zu werden und einfach eine positivere Meinung über meinen Körper, nur bloß nicht übertreiben. Bei den Fitnessbüchern und Filmen, die ja ganz prima sind für zu Hause haben mich diese durchtrainierten definierten Models stets demotiviert und da diese Übungen ja nicht so kompliziert sind, dass man die nicht nach drei Tagen drauf hat, habe ich mir ein eigenes Poster mit individuellem Programm gestaltet.

      Das, was du geschrieben hast ist überhaupt nicht lächerlich sondern beweist deinen Mut, dass du dich überwunden hast darüber zu schreiben. Daher schon mal Hut ab für die Überwindung, dass du den Berg in Angriff nehmen möchtest. Am Fuße eines Berges wirkt jeder ersteinmal bedrohlich und unbezwingbar. Doch mit der richtigen Ausrüstung und Ausdauer wirst du ihn bezwingen können. Den Anfang hast du getan!

      Viel Kraft sendet dir
      A.
      liebe avicienna
      ich danke dir sehr für deine antwort. es tut mir leid dass ich mich nicht schon früher drauf gemeldet habe. Es hat mich ein wenig beschäftigt, aber so wirklich schlau werde ich leider immer noch aus mir....
      zu deinen vorschlägen:

      *therapeut schreiben:
      ich habe schon ab und zu mal was geschrieben, er weiß auch von meiner ganzen vorgeschichte und dass das ziemlich tiefe spuren hinterlassen hat, nicht nur in bezug auf essen. ich hab es in der deutlichkeit noch nicht geschrieben, nur dass ich wieder mal echt probleme damit hab und nicht weiß, wie das weitergehen soll. wahrscheinlich ist es gut, wenn ich ihm diesen beitrag schicke. obwohl ich ihn eher wirr empfinde, aber das scheint nicht so anzukommen bei anderen. ...
      es ist auch so, auch wenn mir niemand ganz konkret helfen kann, so hilft es mir doch, wenn ich das gefühl habe, nicht ganz allein zu kämpfen sondern auch .. emotional unterstützt zu werden. Danke dir dafür, dass du dir so viel Mühe gemacht hast, und mir so viele Anregungen gibst und so einfühlsam geantwortet hast :)

      *speiseplan und gezielt einkaufen:
      das mache ich eigentlich sowieso. Ich lebe allein (bzw. mit Katze) und ich habe Assistenz, muss also meinen Alltag sowieso ziemlich durchorganisieren, damit das klappt und hab da auch ein ganz gutes System entwickelt. Ich kauf meist ähnliche Sachen, muss mir sowieso am Vortag schon überlegen, was ich die nächsten Tage wohl so kochen und ansonsten erledigen werde und weiß auch, wieviel und was ich in etwa dafür brauche. Es ist bei mir auch nicht so wie bei manchen anderen, dass ich extra für einen Essanfall einkaufe, das mache ich nicht. Es lässt sich aber nicht vermeiden, dass irgendwas da ist. In diesen Trancezuständen esse ich ja überhaupt nicht bewusst, es ist wie ein Zwang, und ich esse dann einfach, was da ist, und wenn es die pure Butter ist. :/ Das ist nicht so gezielt, ich weiß auch nicht.

      *Auslöser und Skills:
      Ich hab schon viel darüber nachgedacht, was die Auslöser dafür sind, ich kann es nicht immer sagen und ich merke das auch nicht so unbedingt, es ist so ein unmerklicher Übergang, und der Trancezustand beschränkt sich nur auf die Zeit des Essens, da ist das aber einfach so, dass ich es bisher mit nichts geschafft habe, mich davon abzuhalten,
      also in der Art von Skills. Dieser Drang zu essen ist einfach unbezwingbar, viel stärker als ich das vom SVV sonst kenne bei mir. Ich vermute nur, dass es irgendeine Form der Stresskompensation ist, manchmal kann ich den Auslöser in etwa festmachen, manchmal - wie jetzt in der letzten Zeit - nicht so . Ich glaube auch, dass das nicht so direkt aufeinanderfolgt oft. Dass es mehr so ein gradueller Übergang. Ich hab auch über die Jahre gelernt, mich wegen einzelnen Ausrutschern nicht so fertig zu machen, sondern trotzdem zu versuchen, ein vernünftiges Essverhalten beizubehalten. Außerhalb dieser Attacken ist das auch kaum ein Problem mehr. Nur die sind mittlerweile zur Regel geworden, besonders abends, wenn ich müde und erschöpft bin und trotzdem nicht schlafen bzw. mich entspannen kann. Sport schaffe ich aber dann nicht mehr, das klappt bei mir nur unter Tags, am abend geht es überhaupt nicht mehr. Allerdings ist die Hemmschwelle, mich da aufs rad zu schwingen und sichtbar zu sein, zur zeit sehr hoch. Zuhause könnte ich auch was machen, da passiert es aber regelmäßig, wenn ich mir das vornehme, dass ich wegdrifte und einfach unbeweglich hocken bleibe, wohl aus Angst davor, dann das eklige und das schämen noch mehr zu spüren.... :(

      *Bewegung:
      Ja, ich weiß, was für eine gute Wirkung Bewegung auf das Körpergefühl hat. Das hat mir auch immer sehr geholfen, vor allem als die Tendenz zur Magersucht noch stärker ausgeprägt war, essen und Körper irgendwie auszuhalten. hm.. Durch die Therapie ist glaub ich mein sehr strenger , bestrafender Anteil sehr zurückgedrängt worden, was eigentlich gut ist auf vielen Ebenen. Aber der war auch stark dran beteiligt, mich anzutreiben und auch zum Bewegen zu zwingen, auch wenn ich sehr depressiv war oder/ und mich sehr geschämt hab wegen dem Essen und dem Körper. Das ist jetzt nicht mehr so. Und ich bin da viel nachsichtiger und "weicher" mir gegenüber geworden, was aber jetzt auch zur Folge hat, dass ich das nicht mehr so hinkriege mit dem Bewegen, wenns mir schlecht geht.

      Deine Idee , mir wieder einen Plan zu machen und ganz kleine Einheiten einzubauen, finde ich gut. Dadurch, dass ich eine Körperbehinderung habe, fallen ja einige Dinge von Haus aus schon weg und momentan würden mich i-welche durchtrainierten superschlanken Frauen in diversen Videos auch ziemlich demotivieren. Das Problem für mich ist auch, dass ich grundsätzlich sehr auf meine Energien achten muss, und es in schlechteren Phasen noch um einiges schwieriger wird, da auch genung "Pufferzone" noch für Bewegung zu lassen.
      Ich brauche da für mich extrem viel Sicherheit, dass ich genug Zeit habe, nachher nichts mehr Weltbewegendes ansteht, das ich noch machen muss und dass ich das Drumherum gut handeln kann. Deswegen ist es vielleicht gut, ganz kleine 15 min Einheiten zu machen, das überfordert mich dann auch nicht so schnell.
      Das größte Problem ist aber, wie ich es hinbekomme, meine Scham und meine Angst vor dem Körperspüren zu überwinden. Das ist das, was mich glaub ich letztlich immer dran hindert, und mich in diese Erstarrung fallen lässt. Nur nicht bewegen, ganz still halten, nichts spüren. Ich weiß einfach nicht, wie ich da den Anfang kriege. Denn ich glaube, wenn ich das mal geschafft hab und auch wieder ein positives Gefühl und ein kleines "Erfolgserlebnis" in Bezug auf das Körpergefühl habe, ist es keine so große Hürde mehr, mich wieder regelmässiger zu bewegen. Nur da bin ich wirklich ratlos. Ich denke oft, in dieser Hinsicht wäre mehr Strenge mir gegenüber durchaus angebracht. Aber ich bringe das nicht mehr auf. Und ich möchte auch nicht, dass das wieder so wird wie früher. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich es sonst hinkriegen soll?
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      Hallo ich Klinke mich mal kurz ein..
      ich habe 2 seit 2 Jahren keine Lebensmittel mehr zuhause. Ich kaufe jeden Tag 2 mal ein immer wenn ich was essen will. Morgens esse ich quasi unterwegs (Joghurt, Brötchen) und mittags kaufe ich nur das ein was ich auch tatsächlich verbrauche.

      * ♥ * never give up * ♥ *
      Hallo Ares,
      diesen Satz finde ich sehr schön
      Und ich bin da viel nachsichtiger und "weicher" mir gegenüber geworden
      und an diesen Satz möchte ich anknüpfen. Vorneweg - mit Essstörungen kenn ich mich nicht, also kann ich dir auch keine Tipps zum Essverhalten geben. ich finde deinen Satz, den du so ein bischen dahingeschrieben hast (meine Wahrnehmung) aber als einen ganz wichtigen Satz: sich (seinem Inneren) und seinem Körper (seinem Äußeren) weicher gegenüber zu sein. Weich sein heißt in diesem Fall nicht: nichts tun, alles so dahin gleiten lassen, passiv sein. Weich sein heisst hier für mich: seinen Körper als einen wichtigen Teil seiner Person zu sehen und diesen als wertvoll zu behandeln.

      Ich könnte mir vorstellen, dass so wie das Esspendel vorher in die Mangel-Richtung geschlagen hat jetzt das Pendel vermehrt in die Gegenrichtung ausschlägt. Weil man sich als machtlos empfindet und sich für das Essenverhalten und resultierend für seinen Körper schämt, rutscht man in die "Nichts-Dagegen-Tun-Können"-Falle. Die Folgen spürst du sowohl innerlich wie auch äußerlich.

      Auch wenn du, wie du schreibst, behindert bist und vielleicht deshalb eine andere Beziehung zu deinem Körper hast, so bleibt es doch dein Körper. Du kannst nicht aus ihm herausschlüpfen oder ihn in die Ecke stellen. Aber du kannst ihn zu deinem Verbündeten machen. Je mehr und je besser er dich in deinem alltäglichen Leben unterstützen kann, um so wohler, anerkannter und gut wirst du dich fühlen. Das wird sicher nicht über Nacht und durch Nichtstun geschehen und ist ein langer Weg mit vielen Ecken und Kanten. Gemeine Verführer und Diebe werden lauern, um dir deine Anfänge und die resultierenden Erfolge streitig zu machen. Manchmal tauchen auch große Zauberer auf und erzählen einem, dass das alles nicht bringe. Aber auch die meinen es nicht gut mit dir. Sie wollen nur wieder Macht über dich und deinen Körper gewinnen - euch auseinander treiben - euch deprimieren.

      Was Avicienna schon geschrieben hat, ist mäßiger aber regelmäßiger angemessener Sport/Bewegung eine große Hilfe.

      Desweiteren kann Meditation sehr hilfreich sein, um zum Einen den Weg zu seinem eigenen Ich zu finden und stetig zu verbessern, zum Anderen leere Zeiträume mit einer konkreten Übung zu brücken und auszufüllen. Wenn es dir möglich scheint, schau doch mal, ob du dich in solch einer Richtung bewegen und anmelden kannst. Ein wichtiger Nebeneffekt dabei ist, dass du mit Anderen dich auf diesen Weg begibst und immer wieder in einem gemeinsamen Austausch bist. Dies kann sich sogar bis in den Privatleben hineinziehen - wenn du es zulässt. Das ist deine Entscheidung.

      Mir hilft oft das Denken und daraus folgend das Formulieren und Schreiben. Das Denken bezieht sich hier nicht auf mich, sondern es sind auch sehr oft Anstöße von außen, die mich beschäftigen, um dann zu Worten, Sätzen und ganzen Texten zu werden. Manchmal drehen sich in meinem Kopf so viele Gedanken, dass ich mit dem Sortieren, Ergänzen und Formulieren gar nicht mitkomme. Aber dabei kann ich nicht essen.

      Musik ist ein weiteres solches Thema. Ich höre unheimlich gern Musik, Richtung ist nicht so wichtig - sie muss mir einfach nur gefallen. Seien es die Töne und ihre Zusammenstellung, seien es die Instrumente oder sei es die Stimme, die die Töne nach außen bringt. Musik kann man aktiv machen: allein, besser und unterhaltender jedoch zusammen mit anderen z.B. in einem Chor. Hast du so was schon mal als Möglichkeit für dich betrachtet? Einfach weil es Spaß macht, mit anderen zusammen zu sein und mit ihnen zu singen? Wenn es eine gute Truppe ist, ist Spaß auch in der Freizeit sicher ein großes gemeinsames Thema. Den ersten Schritt zu machen ist sicher eine Herausforderung. Aber auch dafür gibt es Strategien, die einen dabei unterstützen. Und wenn du es das erste Mal geschafft hast und da warst, welch ein Moment für dich. Wow.

      Vielleicht als Ergänzung und Motivation für dich dazu: Ich habe gerade vor 2 Wochen an einem tollen Event zuhören dürfen. Ich habe noch nie bewusst so viele unterschiedliche Leute singen hören. Es war einfach toll. Ich muss sagen: alle zeigten eine so herausragende Professionalität, aber auch eine Begeisterung und Leichtigkeit - einfach toll. Sicher haben sie schon lange miteinander gesungen, das Ergebnis phantastisch und hörenswert.

      Wenn für dich Zeichnen oder Malen im Rahmen deiner Möglichkeiten liegt: auch dies ist ein Weg zu sich und zu anderen. Farbe und das Ausdrücken damit kann dir viel geben.

      Gleiches gilt für Aktivitäten wie Töpfern oder anderes Gestalten egal welcher Art. Will ich hier deswegen nicht weiter ausführen.

      Manchmal sind es nicht die Worte, die uns den Weg zeigen sondern die Töne oder Farben, die Musikstücke oder die Bilder. Alles zusammen, Worte, Töne, Farben sind Hilfsmittel, die wir zu unserem Wohl und zum Wohl unseres Körpers einsetzen können.

      Jetzt folgen ein paar direkte Worte. Wenn du sie nicht magst, lösche meine Gedanken und meinen Beitrag.

      Du fühlst dich in eine Starre versetzt, fühlst dich gesteuert und wie in Trance bzgl. deiner Ess-Attacken und du schämst dich deines Körpers aufgrund der Resultate. Deine einsetzbare Energie ist knapp und kostbar. Es ist deine Wahl zu steuern. Es ist deine Wahl, deine knappe Energie an der richtigen Stelle zu nutzen - für dich und(!) deinen Körper. Denn nur gemeinsam seid ihr stark. Er ist dein Gerüst, dass dich trägt. Er bedarf deiner Fürsorge und deines positiven Kümmerns um ihn. Schieb ihm also nicht etwas in die Schuhe, das in deiner Zuständigkeit liegt.

      Wenn du es für dich schaffst, einen kleinen Teil deiner Energie in Möglichkeiten - siehe oben - zu investieren, wirst du ein Vielfaches für dich zurückgewinnen. Dann wirst du eines Tages ein gutes Gefühl haben , wenn du an dich denkst - an dich in deiner Gesamtheit und mit allem, was du bist.

      lg Elfenspiegel

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Elfenspiegel“ ()

      wow. das ist mir jetzt grad alles ein wenig zu viel. nur so viel , weil mich das grad einfach aufregt: @elfenspiegel: ich schiebe meinem körper nicht irgendeine verantwortung zu. ich finde, du interpretierst ein bisschen viel in mich hinein, was so nicht zutrifft. ich finde es zwar nett von dir, dass du dir darüber gedanken machst, aber ich wäre dir dankbar gewesen, wenn du etwas vorsichtiger wärst.

      ich muss mich ein wenig beruhigen denk ich und ich muss mir das alles nochmal genau durchlesen. vielleicht gehe ich dann nochmal darauf ein. aber im moment macht mich das ziemlich wütend. denkst du, ich weiß das alles nicht? tja, wenns nur an der Wahl läge, wäre ich nicht hier. das ist ein bisschen einfach. und ich bin nicht erst seit vorgestern mit mir und meinen Problemen befasst. Ich singe in einem chor, ich mache Musik, ich schreibe. Tja, diese Attacken hab ich trotzdem. Es geht mir nicht darum, meinen Alltag mit sinnvollen Dingen zu füllen, die ein Ersatz oder ein Ausgleich sein können. Das ist nicht das Problem. Ich habe diese Dinge schon und ich bin froh dass ich nicht mehr den ganzen Tag von einem Ding zum nächsten Hetzen muss um nur nicht ans Essen denken zu müssen. Das ist zum Glück schon lange vorbei.

      Du kannst Dir sicher sein, dass ich meinen Körper schon recht lange nicht mehr feindlich betrachte, und gerade deswegen mag ich es nicht, wenn sich andere Leute anmaßen wollen, mir zu sagen, dass ich meinen Körper ja nur zu meinem Verbündeten machen brauche, dass er ja schließlich mein Körper ist und ich nicht aus ihm rauskann. Danke sehr, das ist mir wirklich nichts neues. I Ich mag ihn mittlerweile grundsätzlich , ich finde, er macht tolle arbeit, wenn ich bedenke, welche Einschränkungen er umschiffen muss. Grade deswegen macht es mir sehr zu schaffen, dass ich es momentan mal wieder gar nicht hinkriege, ihn besser dabei zu unterstützen. Bzw. dass es ihm eigentlich schwerer mache. Das ist mir durchaus bewusst. Und dass das nicht einfach ist, und es Rückschläge gibt, ja weiß ich. Ich schreibe hier, weil ich schon lange damit versuche, auf eine konstruktive Art fertigzuwerden. Blöderweise ist es mir noch immer nicht gelungen, und ich bin schon ziemlich oft aus eigener Kraft da rausgekommen. Diesmal nicht. noch nicht. Deshalb hab ich hier Hilfe gesucht, weil ich einfach mit allen bisherigen Strategien nicht weiterkomme. und davon hab ich schon einige ausprobiert, glaub mir.

      entschuldige, das hat mich einfach verletzt und wütend gemacht.
      Meditation: glaub ich ist für mich nicht so was geniales, ich kämpfe sowieso schon mit Dissoziationsproblemen und hab die Erfahrung gemacht, dass das eher nicht so gut für mih ist. Eher Imaginationsübungen, da hab ich ein paar die ich regelmässig mache.

      ich schreibe später nochmal. ich kann jetzt grad nicht weiter darüber nachdenken.

      @keks: danke dir für deinen einwurf. ich muss sagen, ich finde den schritt recht radikal und auch schwer für mich umzusetzen, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das gut fände. Wenn es gar nicht anders geht, ja. aber ich habe ja durchaus schon lange phasen ohne solche attacken hinter mir und würde das für mich nur im notfall so machen . ich weiß auch nicht, wie ich das mit der assistenz hinbekommen sollte, aber da müsste ich drüber nachdenken. ich finde nur, es fühlt sich ein bisschen nach kapitulation vor mir selbst an. das möchte ich nicht... ich möchte ein möglichst normales verhältnis zu essen behalten bzw. wieder hinbekommen. aber für den notfall, zu beginn, ist es vielleicht eine option. ich denke darüber nach, wie das zu machen wäre.
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      ich glaube, es war ein fehler, hier so offen darüber zu schreiben. ich hätte vorsichtiger sein sollen, hier steht schon viel zu viel über mich,was nicht gut ist .. ich komme da grade gar nicht klar , es ist mir wirklich schwer gefallen,mich dazu zu überwinden,und jetzt hab ich das gefühl, ich hätte das besser gelassen. entschuldigung. ich schaffe das irgendwie nicht . genau deshalb rede ich nicht darüber. zu viel was da mit hochkommt. sollte eigentlich nicht. klappt nicht. :/ ;(
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      Hallo Ares,
      ich habe gerade deine Antwort gelesen und etwas, was ich auf gar keinen Fall wollte, ist dich in irgendeiner Form zu verletzen oder zu nahe zu treten. Wenn dies durch meine Zeilen passiert ist, so tut dies mir aufichtig leid. Auch liegt es mir absolut fern, in irgendeiner Weise als große Lehrmeisterin aufzutreten. Dies sollten meine Zeilen in keiner Weise bewirken.

      Ich wollte deine bisherigen Bemühungen und Erfolge in keiner Weise in Frage stellen.

      Dass du jetzt aus meiner falschen Antwort und aus meinem Fehler für dich ableitest, hier nicht mehr nach Rat und Unterstützung zu fragen , halte ich jedoch für falsch.

      Es tut mir leid.
      Elfenspiegel
      Hallo ares,

      erlaube mir bitte, noch eine Bemerkung zu ergänzen, damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich habe lange überlegt, ob ich noch eine Ergänzung schreibe. Ob du es lesen willst, ist deine Entscheidung. Missverstanden zu werden tut mir immer leid, denn dann sind all meine Gedanken nicht angekommen.

      Ich hatte in meinem Beitrag vorab bemerkt, dass ich keine Ahnung von Essstörungen habe. Den Hinweis hast du wohl in keiner Weise verstanden. Das ist meine Schuld. Genau aus diesem Grund hatte ich dir auch geschrieben, was ich versuche und unternehme um gegenzusteuern. Dass du dies alles bereits machst, steht nirgendwo in deinen Zeilen.

      Wie du meiner Antwort entnehmen kannst, hast du mich schon ziemlich getroffen. Dafür danke ich dir.
      Die ist keine Ironie(!), damit du mich nicht wieder falsch verstehst. Vielleicht sprechen meine Reaktionen für sich.

      Ich weiß nicht, was deine Diagnosen sind, meine sind u.a. schwere Depression, [...] Essstörungen - Binge-Eating. Nicht dass da Ähnlichkeiten mit deinem Verhalten sind. Sorry, aber Google kann helfen.

      Ach und hatte ich schon erwähnt: ich bin (ebenso wie du?) schwerbehindert mit Ausweis. Ich arbeite fulltime - 40 Stunden. Diese Diagnosen habe ich seit 20 Jahren [.....]

      Jetzt kannst du immer noch schreiben, dass du dich missverstanden fühlst und keinen Thread mehr eröffnen und um Tipps bitten willst.

      Wenn du noch Fragen hast.

      Ich versuche seit 20 Jahren, über meinen Schatten zu springen. Jetzt kannst du ja beweisen, ob du es kannst.

      Und trotzdem bitte ich dich um Verzeihung.
      Elfenspiegel

      P.s. an die Mods - verzeiht mir, wenn ich gegen irgendwelche Regeln verstossen haben sollte.

      [edit: zwei Satzteile entfernt, Bite die Regeln beachten. /solaine]

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „solaine“ ()

      Ich glaube ich muss mich hier nochmal entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich gestern so wütend und verletzt war. und mich dann zurückgezogen habe.
      Es tut mir leid, dass ich durch meine heftige Reaktion wieder jemand anders getroffen und verletzt habe. Elfenspiegel,es tut mir aufrichtig leid. Ich hätte vielleicht gestern noch einmal reagieren sollen auf deine Entschuldigung. Dann hätte ich nicht den Eindruck erweckt, dass ich mich hier gar nicht mehr blicken lassen will. Und vielleicht auch nicht so viel Spielraum für Interpretationen gelassen.

      Meine Reaktion war sicher nicht angemessen, es tut mir leid, dass ich das nicht weniger verletzend formuliert habe, was das in mir ausgelöst hat. Ich möchte das in Ordnung bringen. Ich weiß nicht, ob mir das gelingt, aber ich möchte es versuchen. und ich mache das hier, weil ich hoffe, dass der Thread dann nochmal eine neue Chance hat.

      Ich glaube, dass wir beide Dinge sehr unterschiedlich auffassen und wahrnehmen. Und Du hast recht, ich habe nicht erwähnt, dass ich alle Deine Vorschläge schon ausprobiert habe bzw. auch zum Teil für mich schon sinnbringend nutze, nur dass das auf das konkrete Problem mit den tranceartigen Essattacken leider gar keine Auswirkung hat.

      Das ist mir nach Deiner weiteren Antwort bewusst geworden. Das kannst du nicht wissen. Ich danke Dir für Deine Entschuldigung, das hat mir viel bedeutet.
      Und ich glaube Dir , dass Du das nicht wolltest. Das hat doch viel mehr mit mir und meiner Geschichte zu tun, und damit, wie Deine Worte -auch beeinflusst dadurch - bei mir ankommen.
      Nicht so sehr mit Dir.
      Trotzdem habe ich an meiner heftigen Reaktion gemerkt, dass ich nicht gut damit umgehen kann, das hat vieles wieder hochgeholt, was ich in der Vergangenheit intensiv erlebt hab und was mich an den Rand der Selbstzerstörung getrieben hat. Meine Reaktion war Flucht. Nur nicht das wieder. Nie wieder. Ich schaff das nicht nocheinmal. und ich will mich dem, was mich schon einmal fast zerstört hat, nicht wieder aussetzen müssen. Deshalb mein Rückzug. Weil ich gemerkt habe, dass ich mit den Reaktionen nicht klar komme, weil sie alles mögliche in mir auslösen. Nicht, weil deine Antwort per se so "falsch" und schrecklich gewesen wäre - kann sie doch gar nicht. Wie sollte sie falsch sein?

      Du hast jedes Recht hier zu schreiben, was Du für hilfreich erachtest, genauso wie ich und jeder andere hier. Es ist mir nur bewusst geworden, dass ich nicht unbedingt mit allem, was da so kommen kann, klar komme Deine Worte sind bei mir ganz anders angekommen. Das ist nunmal so, muss aber überhaupt nicht heißen, dass das von dir so gemeint war. Auf mich wirkte Dein Beitrag wirklich sehr distanziert und belehrend, wenig auf mein konkretes Anliegen und das, was ich geschrieben habe eingehend, eher ein wenig von oben herab, nicht ermutigend, sondern darauf hinweisend, was alles verkehrt ist bei mir . und dass es diese und jene möglichkeiten ja gibt, ich mir nur mehr Mühe geben muss, dann schaffe ich das auch.

      Das hat mich wütend gemacht und verletzt. Das habe ich - leider nicht sehr eloquent und umsichtig formuliert - zum Ausdruck gebracht.
      Ich habe gemerkt, dass mich das sehr aufwühlt, mich sehr wütend macht und ich mich nicht mehr auf etwas Hilfreiches für mich konzentrieren kann, weil ich mich i-wie "bedroht", bewertet und abgewertet gefühlt habe und mich nur noch verteidigen will. Andere meiner Baustellen. Deshalb hab ich die Notbremse gezogen und mich zurückgezogen.
      ich konnte gestern nicht mehr gut denken und schreiben, weil so viel auf mich eingestürmt ist dadurch - deshalb kam mein letzter Post wohl auch missverständlich an. Ich hatte nur Angst, noch mehr verletzt zu werden, das wollte ich verhindern. Und ich wollte mich beruhigen können , um wieder klar denken zu können und nicht in meiner verletzten Panik noch mehr um mich zu schlagen und Schaden anzurichten auf welcher Seite auch immer.

      Ich verstehe nciht ganz, wieso du schreibst, dass Du von Essstörungen keine Ahnung hast. Und mir dann unten Deine Diagnosen auflistest. Aber das ist nicht so wichtig.
      Diagnosen spielen für mich keine Rolle. Verstehe ich nur nicht, wie das zusammenpasst oder was Du mir damit sagen willst.
      Dass Du es kannst, ja sogar noch 40 h arbeitest, obwohl du diese und jene schwierigkeiten hast, ich aber nicht? Kommt wieder ein wenig so an bei mir, tut mir leid, wirst du wohl anders gemeint haben. Mich ermutigen solche Beispiele leider gar nicht, eher im Gegenteil.

      Deinem letzten Satz muss ich aber dezitiert widersprechen: Ich muss niemandem irgendetwas beweisen. Darum geht es nicht. Das bringt mich nicht weiter, ganz im Gegenteil.
      Ich bin nicht hier, weil ich mir, dir oder sonstwem irgendwas beweisen muss, was ich kann oder nicht kann.
      Ich bin hier weil ich gut mit mir umgehen will, weil ich mein Leben sinn und wertvoll gestalten will.

      Ich entschuldige mich nochmal in aller Form. Ich hoffe, der Thread hat noch eine Chance , wenn ich jetzt nicht alle weitum verschreckt hab mit meiner Reaktion. Ich kann nicht versprechen, dass ich nicht wieder Panik bekomme und mich lieber zurückziehe. Das hat nichts mit Euch zu tun, ist nur ein schwieriges Thema für mich und ich hab schnell das Gefühl, mich schützen zu wollen/müssen. Ist auch sehr schambesetzt das ganze. Trotzdem würd ich es gern nochmal vesuchen.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ares“ ()

      Hallo Ares,
      ich wollte und will in keiner Weise mit meinen Gedanken irgendwelche negativen Gefühle oder Erinnerungen auslösen. Das möchte ich weder bei dir noch bei irgendeinem anderen Forumsteilnehmer/In. Dass dies aufgrund meiner Unvorsichtigkeit und schlechter Wortwahl hier passiert ist, bedauere ich von ganzem Herzen.

      Ich danke dir für deine ausführliche Rückmeldung, in der du schreibst, wie meine Worte bei dir angekommen sind und was sie ausgelöst haben. Dies gibt mir die Möglichkeit, mich damit für mich auseinanderzusetzen und nach einer besseren Vorgehensweise zu suchen.

      Ich wünsche dir zu deiner Frage und Bitte um Hilfe noch viele unterstützende Hinweise von allen.
      Elfenspiegel
      Danke dir, Elfenspiegel. Ich hoffe, dass Du meine Entschuldigung annimmst. und dass ich ein wenig erklären konnte, wieso das gestern so aus dem Ruder gelaufen ist.
      und ich hoffe, dass sich trotzdem noch jemand die Mühe macht, mir zu antworten.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
      Die Ursache bin ich selbst! (Thomas Bernhard) :thumbsup:

      DER KRIEG IST VORBEI! (meine exsupervisorin)
      Hallo liebe ares,

      ich wollte nur sagen, dass ich deinen Beitrag gelesen habe, weil ich das Gefühl habe, es ist dir wichtig, da in deinem Leid gesehen zu werden - auch weil du das Thema in der Therapie nicht so besprechen kannst.
      Hast du mal nach diesen Essattacken ein Verhaltensprotokoll geschrieben? Ich find die immer ganz schrecklich, aber doch hilfreich, um rauszubekommen was da eigentlich genau passiert ist. Sinnvoll wäre es, das direkt danach zu machen und nicht zu lange damit zu warten.

      Bzgl. des Spürens deines Körpers. Wie wäre es, wenn du da ganz klein anfängst? Also zum Beispiel ganz kleine Bewegungen machen, erstmal nur den großen Zeh bewegen (hab ich gerade probiert, kann ich nicht, da bewegt sich der halbe Fuß^^) oder erstmal nur den rechten Fuß oder nur den kleinen linken Finger und dort hinspüren. Vor ein paar Jahren noch fand ich zum Beispiel den Körper eincremen ganz schlimm, aber das nach und nach zu üben hat geholfen und ich glaube, ich hab dann auch erstmal nur die Hände eingecremt oder nur die Unterschenkel usw. Kam mir gerade in den Kopf, vielleicht ist das ja was.

      Ansonsten weiß ich nicht wie das in Österreich ist, ob du da noch andere Hilfen in Anspruch nehmen kannst und wie das finanziell aussieht, einen Körpertherapeuten zum Beispiel. Manchmal ist es ja ganz hilfreich das ambulante Betreuungsnetz auszuweiten.

      Viele Grüße,
      disarming
      For this is rock n roll, I’ve got a rock n roll soul
      And we are freedom fighters. For now...
      (The Tunics)


      ToWriteLoveOnHerArms
      hallo disarming

      hm . weiß nicht so genau wieso du meinst es ist mir wichtig in meinem leid gesehen zu werden. lieber wär mir eigentlich ich hätte dieses problem erst gar nicht, oder ich würd es schnellstmöglichst wieder in den Griff kriegen. ist ja auch relativ was neues, jeden falls in der intensität, dass ich echt über so lange zeit und mit sichtbaren auswirkungen drunter leide.

      Verhaltensprotokoll: ehrlich gesagt hab ich damit nie wirklich gearbeitet, ich habs mal versucht in der Klinik,bzw. haben die das einmal kurz erklärt, aber i-wie hat das auch nicht so richtig funktioniert, da rauszufinden, was passiert ist. Ich kann mir auch überhaupt nicht vorstellen , mich direkt danach hinzusetzen und mir vor Augen zu führen, was und wie viel ich grad gegessen hab. :unhappy: , das kann ich nichtmal nur für mich allein. ich schäme mich da einfach viel zu sehr und versteck das sogar vor mir selbst.. das kann ich beim besten Willen nicht.
      und wie gesagt, es ist glaub ich nicht so, dass dem direkt ein spezielles Ereignis, ein unangenehmes Gefühl oder so vorausgeht, das ist eher selten so, und wenn, dann ist mir der Zusammenhang auch klar, zumindest wenn ich darüber nachdenke. Meistens ist es aber einfach so eine längerfristig hohe Grundanspannung , und /oder Angst, weil Dinge anstehen, die ich nicht selbst beeinflussen kann oder wo es einfach eine Zeit dauert, bis sich das wieder alles auflöst, die dann auch meistens so in Fetzen zumindest noch alte Sachen antriggern, die schon ewig vorbei sind, und das ganze ist mehr so ein Konglomerat aus alten und aktuellen und wiederkehrenden Themen ( ZB Dauerthema Assistenzsuche , immer wieder neue leute, muss neu koordiniert werden, muss meinen Alltag mit 3-4 Leuten und deren Plänen abstimmen, außerdem muss ich immer wieder ganz neue Menschen in meine Privatsphäre lassen, muss mich an die gewöhnen und dass die ziemlcih viel von mir und meinem Leben mitkriegen, was mir nicht grad leicht fällt wenn mein selbstwert mal wieder eher im keller ist) oder diese ewige abhängigkeit von staatlichen leistungen, wo ich immer angst hab, wie es weitergehen soll, weil ichs ganz einfach nicht schaffe mich mit arbeit selbst über die runden zu bringen, das sind alles so dinge, die sind im hintergrund immer da, und periodisch wieder stärker, wenn da wieder eine änderung ansteht). Es ist zwar jetzt so, dass ich da schon relativ routiniert bin, aber ich merke doch, dass mich das i-wo immer nochziemlich stresst, es tritt halt nicht mehr so unmittelbar zutage, eher verdeckt oder auf einer anderen Ebene als früher. , jetzt eben durch diese Essattacken. weil eben diese Attacken gar nicht mehr aufhören und ich schon seit Ewigkeiten einen ziemlich beschissenen Schlafrhythmus hab und ziemlich oft , wenn ich alleine bin, einfach so "erstarre".

      ich kenne mich mit diesen Protokollen auch nicht aus, und hab das auch in der klinik nicht verstanden, was das bringen soll. i-wie war das bei mir nie so dass da war ok, zb anruf von x , Streit, folgt gefühl y -folgt handlung z. aber vielleicht hab ich das auch nicht richtig verstanden. Ich hab das immer i-wie ziemlich blöd empfunden, so wie diese psychologischen tests. I-wie so, wofür brauch ich da ein Protokoll, ich weiß ja eh, wie ich mich fühle und wieso?? verhaltenstherapie hab ich in der form auch nie gemacht, mit so protokollzeug. Du hast da bestimmt mehr erfahrung, glaubst du, du kannst mir das mal so erklären, dass ich das kapiere?
      ich glaub dass die auslöser wie gesagt auch nicht so einzelne sachen sind, dass es mehr so ist, dass die anspannung durch verschiedene sachen mittel bis längerfristig recht hoch ist, und sich dann einfach entlädt, wenn mir die kraft ausgeht, oder ich nicht durch außenreize permanent abgelenkt oder gefordert werde. Ich weiß nicht, ob so ein Verhaltensprotokoll da überhaupt was bringt?

      zehen bewegen kann ich gar nicht ;) bin froh , wenn ich es mit einem fuss ab und zu schaffe und der zweite nicht gleich mit hochgeht.
      Körpertherapie
      also ich mache ja wegen meiner körperbehinderung eh so eine art physiotherapie, die aber auch ein bissl was von yoga und pilates mit dabei hat, also da geht es auch ums hinspüren, so ein bisschen wie bei der Körpertherapieund den atem miteinbeziehen, auch sich vorstellen, wie man zb über die zehen hinausatmet und so mehr raum im körper kriegt usw. und das hilft mir eigentlich sehr. es ist halt nur alle 2 Wochen, es fehlt mir einfach ein bisschen dieses regelmässige bewegen, auch ein bisschen auspowern, einfach ein körperlicher ausgleich zu dem therapiezeug und der kopfarbeit. Das mit dem eincremen kenne ich auch, bei mir ist das nicht generell ganz schlimm, nur wenn ich körperlich gesehenmeine "Wohlfühlzone" verlasse, wegen Essanfällen oder in sehr depressiven PHasen oder wegen Medikamenten und in kombi mit zuwenig Bewegung. Ich meine, ich hab mich bis jetzt zB noch jedes Jahr zum Schwimmen gehen überwinden können, sogar heuer, und es wird schon besser, je öfter man das macht, aber im moment ist einfach ein Punkt erreicht an dem ich mich so, wie der Körper ist, einfach nicht mehr wohlfühle. Wenn ich draußen bin oder irgendjemand bei mir ist, schaltet sich dann sowieso automatisch ein anderer Teil von mir ein, der sich dann nur auf "Außen" konzentriert, und was da grade "zu tun" ist. nur wenn ich dann wieder zuhause bin oder allein, kommt alles wieder zurück.

      es wäre die frage, ob ich das mit der physio ein bisschen intensivieren könnte, bis ich das mit dem Sport wieder alleine auf die Reihe kriege. Da muss ich nachfragen, ob meine Therapeutin da öfter Termine für mich hätte. Ich kann mir irgendwie nciht vorstellen, im jetzigen Zustand jemand ganz neuen, wildfremden an meinen Körper zu lassen.... finanzierung ist auch ein thema, aber ich verbrauche derzeit nicht jeden monat alles was ich an behinderungsbedingten Beihilfen kriege, da ginge sich schon noch ein bisschen was aus.
      Ich bin auch schon draufgekommen, dass es mir hilft, wenn ich mir mit jemandem was ausmache, fahren wir zusammen oder treffen uns dann oben. (ich fahr mit dem Rad immer ein Stück einen Hügel rauf bis zu einem Park mit "meinem" Baum) dann kann ich nicht kneifen und wenn ich unter leuten bin, oder zumindest jemand dabei ist, bis ich zB am Fahrrad sitze, erstarre ich nicht. das passiert mir immer nur, wenn ich alleine bin. Allerdings ist es jetzt dann wohl bald zu kalt fürs Radfahren und dann bleibt für mich fast nur zuhause, weil laufen gehen oder so kann ich nicht. aber vielleicht krieg ich es ja doch noch bis dahin soweit in den Griff, dass ich das auch wieder allein schaffe..


      hm. ich hab das gefühl, dass ich sogar wenn ich drüber schreibe, meilenweit davor wegrenne... :confused:
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      Hallo liebe ares,

      "im Leid gesehen werden" meine ich gar nicht negativ. Manchmal ist es nur hilfreich, finde ich, wenn jemand sagt "Ich seh wie es dir geht". Aber wenn das nicht so ist, dann vergiss das einfach wieder. : )

      Hiermit beantwortest du dir die Frage nach den Auslösern ja schon sehr gut, oder?

      und wie gesagt, es ist glaub ich nicht so, dass dem direkt ein spezielles Ereignis, ein unangenehmes Gefühl oder so vorausgeht, das ist eher selten so, und wenn, dann ist mir der Zusammenhang auch klar, zumindest wenn ich darüber nachdenke. Meistens ist es aber einfach so eine längerfristig hohe Grundanspannung , und /oder Angst, weil Dinge anstehen, die ich nicht selbst beeinflussen kann oder wo es einfach eine Zeit dauert, bis sich das wieder alles auflöst, die dann auch meistens so in Fetzen zumindest noch alte Sachen antriggern, die schon ewig vorbei sind, und das ganze ist mehr so ein Konglomerat aus alten und aktuellen und wiederkehrenden Themen


      Meine Idee mit dem Verhaltensprotokoll kam mir, weil du am Anfang geschrieben hast, dass du die Auslöser nicht kennst. Und wenn ich diese Protokolle geschrieben habe, dann eben gerade weil ich das Gefühl hatte so wie du: Da ist kein Ereignis x, weshalb jetzt Handlung y eingetreten ist. Aber wenn ich dann aufgeschrieben habe wie sich mein Körper angefühlt hat oder was ich gedacht habe (davor und danach), dann ist mir manchmal klargeworden was passiert ist. Denn meist hat man ja das Gefühl, dass es keinen Auslöser gab, aber die gibt es meiner Meinung nach doch so gut wie immer. Auch wenn so eine Essattacke eine Art Ventil ist, dann hat es ja seinen Grund warum es sich dann in diesem Moment entlädt?! Wäre jetzt mein Gedanke jedenfalls. Eine Therapeutin sagte mal zu mir, dass ich auch gucken soll was einige Tage vorher so passiert ist. Zumindest kenne ich das von mir, dass manche Ereignisse Tage oder sogar 1, 2 Wochen vorher passiert sind und dann erst die Nachwirkung infolge von Symptomen kam.
      Wenn du möchtest, kann ich dir per PN einfach mal ein Muster von so einer Analyse schicken.
      Und ja... angenehm ist es nicht, sowas zu schreiben.
      Vielleicht passt es ja aber auch nicht für dich, kann ja auch sein. :)

      Wenn es um die Dinge geht, von denen du schreibst (ständige Grundanspannung, ungeklärte Dinge etc.), dann würde es ja eher darum gehen, dass du da guckst was du machen kannst, um damit besser umzugehen? Das würde sich dann ja vielleicht auf die Essattacken auswirken.

      Kannst du denn die Übungen, die du mit der Körpertherapeutin machst auch allein machen?

      Meine Idee wäre auch gewesen, dass du dann mit jemandem zusammen etwas machst. Würdest du dich denn trauen in einen Sportverein zu gehen oder gibt es da Gruppen für Behinderte bei dir (weiß nicht wie stark du da eingeschränkt bist von der Bewegung her)? Oder oft bieten auch psychosoziale Beratungsstellen Kurse an, jedenfalls hier in Deutschland.

      Viele Grüße,
      disarming
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      ToWriteLoveOnHerArms
      Huhu du

      ich hab etwas Respekt vor dem Thread ;)

      Nach allgemeinen Einstufungen lieg ich im Adipositas-Bereich. Dennoch würde ich naiv behaupten, dass ich gefühlt keine Essstörung hab. Ich hab nicht das Gefühl Kontrollverluste beim Essen zu erleben oder mich zu schämen etc.
      Ich will damit sagen: Ich hab keine Ahnung ;)

      Wenn ich deinen Eingangspost lese seh ich zwei Themen: die akuten Essattacken und die Scham über die Konsequenz.

      Vielleicht hilft es dir was die Konsequenz angeht, ein neues Höchstgewicht am Rand des Normalgewichts, da Gefühle/Aegumente/Ideen zu entwickeln, die da etwas Panik und Scham rausnehmen.
      Im Sinn von “ich arbeite daran einen Weg zurück weg von Attacken zu finden, aber das darf Zeit kosten“.
      Die Ausgangsidee dir zu schreiben war die: der Körper verändert sich. Manche haben Gewichtsschwankungen je nach Jahreszeit, andere je nach Beziehungsstatus, andere je nach Stress. Nach medizinischen Richtlinien darf man mit dem Altern auch etwas mehr wiegen.
      Ich hoffe das löst nicht grade Panik aus.
      Der Gedanke ist eher aus zwei Baustellen anderthalb zu machen.
      Da vielleicht dich an den Fortschritten von weniger Härte neu zu orientieren.

      Tut mir Leid, wenn das zu profan, beängstigend oder ähnliches ist.
      Ich glaub Essstörung und SVV haben gleichzeitig erschreckend viel und erschreckend wenig gemeinsam. Da ist die Chance total daneben zu liegen groß. Aber manchmal hilft ja auch ein profaner naiver Gedanke eines nicht involvierten.
      @disarming: danke dir, da hab ich mal wieder was falsch verstanden. ja, da hast du recht, es hilft schon, wenn man weiß, dass man gesehen wird. das hab ich ja auch irgendwie gemeint, als ich geschrieben hab, dass es mir oft hilft, wenn ich das gefühl habe, "emotional" unterstützt zu werden.

      Umgang mit den Auslösern und der hohen Anspannung: ja, ich glaub auch, dass wenn ich da was finde, um damit wieder besser klarzukommen, reduzieren sich die Attacken bzw. hören auch wieder auf. , Früher war da grade Bewegung ein gutes Mittel, jetzt krieg ich das nicht mehr hin, obwohl ich weiß, dass es mir bestimmt helfen würde. das problem ist einfach, dass ich i-wie vor lauter Anspannung total in diese Angststarre verfalle und das dann nur durch die Essattacken rauskann.
      positive Dinge sollte ich vielleicht noch stärker finden und einbauen in meinen Alltag, vielleicht auch erstmal eher mehr Sachen, wo es weniger um den Körper geht, das fällt vermutlich leichter. ist aber generell wieder schwerer ,dass mir überhaupt was einfällt, was mir gut tun könnte.. aber ich werd versuchen, da ein bisschen dran zu arbeiten, dass kann ich auch in der Therapie sicher zum Thema machen. Ich hab so meine Fixpunkte, die ich einhalte, weil ich einfach weiß, dass ich sonst komplett den Halt verlieren würde, und merke auch, dass mir das schon hilft, nicht ganz abzurutschen. und dass es mir fast immer danach ein bisschen besser geht. Aber es ist trotzdem immer ein Kampf, mich dazu zu überwinden.
      Ich hab in solchen Phasen schon öfter dran gedacht, mich in einem Kurs anzumelden, damit ich quasi ein Ziel , eine konkrete Verpflichtung hab, die ich einhalten "muss" und nicht allein dabei bin.
      Allerdings würd ich das wohl maximal einmal wöchentlich schaffen und ich müsste wohl eine meine anderen Aktivitäten dafür streichen, weil ich auch einplanen muss, dass ich den Weg hin und zurück auch bewältigen muss, das ist für mich keine Kleinigkeit. und ich bin froh, dass ich "meine" paar Dinge mittlerweile doch schon recht lang regelmäßig durchziehe, auch wenns mir grade sehr schlecht geht. Da ist auch schon ein bisschen Vertrautheit und Gewohnheit, keine oder wenig Angst vorher, weil ich alle schon kenne, weil ich mittlerweile weiß, dass mir das eigentlich fast immer gut tut und ich mich da vor nix fürchten muss. bei einem neuen Kurs wär das wieder ganz was anderes. Das stresst mich schon auch, grade wenn auch der Körper mitinvolviert ist. da werd ich nächstes mal in der Therapie schauen, ob wir da vielleicht gemeinsam mehr Ideen haben.

      Mit meinen Freunden kann ich mich leider nicht so regelmäßig treffen, das geht einfach organisatorisch nicht. und wenn,dann machen wir eher keinen sport sondern was anderes.

      Die Assistenz könnte ich verstärkt dazu nutzen, das hab ich auch schon gemacht, aber weil da so ein großer Schamfaktor dabei ist, fällt mir das echt schwer. zu sagen. ich möchte, dass du mich begleitest, zumindest bis ich am rad sitze, sonst schaff ich das nicht. das ist mir peinlich i-wie. naja. aber das ist das einzige, wo ich mir denke, da hab ich eine chance, da auch wieder eine regelmässigkeit hineinzukriegen, weil die ja jeden tag kommen und ich ja frei bin, zu entscheiden, worin sie mich unterstützen sollen. nur wissen die jetzt nicht so dezitiert von meiner psychogeschichte, das möchte ich auch nicht wirklich so an die große Glocke hängen in dem Verhältnis.
      Die Übungen von der Körpertherapie kann ich schon zum Teil auch allein machen, in besseren Phasen mach ich das auch. es ist halt ohne Gewichte nicht so gut spürbar und momentan ist es einfach sehr schwierig für mich ganz allein was zu machen, ohne davor schon in eine Starre zu kippen.
      Da sind aber viele gute Anregungen dabei, danke, ich werd mich bemühen, damit i-was anzufangen.


      @Swollen: ja, ist mir auch ziemlich peinlich, dass ich mal wieder so überreagiert hab. aber freut mich, dass du dich trotzdem nicht abschrecken lässt. ;)
      Du hast recht, es ist ein guter Ansatz, meine Panik ein bisschen einzugrenzen. Momentan mach ich mir damit nämlich schon auch selber gewaltig Druck, kann das einfach sehr schwer aushalten und locker dabei bleiben...
      In einem gewissen Bereich schaff ich das mittlerweile ganz gut, dass ich mir da nicht zu viel Stress mache, aber seitdem ich ein nie dagewesenes Gewicht erreicht hab und kaum noch klamotten hab, die mir richtig passen, macht mir das echt angst. dass ich das nicht mehr in den Griff kriege, dass das jetzt immer so hoch bleibt oder noch weiter steigt und nie wieder anders wird. das macht mir echt richtig angst, und ich merke, dass sich die gedanken verstärkt aufdrängen, ich muss unbedingt x kg abnehmen, sonst halt ich das nicht mehr aus. oder sogar mehr. naja. essstörung halt. und dabei bin ich eigentlich sehr stolz drauf, dass ich das über weite strecken gar nicht mehr habe sondern mich oft relativ wohl im körper fühle und sogar hübsch. und dass so normale schwankungen auch kein drama mehr sind.
      meine devise war bisher immer, solange mir meine klamotten noch passen, solange ich im angezogenen zustand noch sagen kann, ok, das fällt jetzt nicht wirklich stark auf und ich noch im normalgewicht bin und keine körperlichen einschränkungen dadurch spüre, kann ich da (einigermaßen) locker bleiben. Das ist jetzt einfach schon außerhalb dieses Bereichs, und seitdem verstärkt sich auch die Panik mehr und mehr, dass ich jetzt wirklich dick werde und das nicht mehr ändern kann. Obwohl ich mich so mies damit fühle. Zumal ich schon jedes kilo merke, dass ich mir dadurch noch schwerer tue, beim an- und ausziehen, aus der dusche steigen etc.
      und da sich auch manchmal so dieser alte Wunsch bemerkbar macht, einfach wieder so richtig dünn zu sein, ganz wenig essen zu können und so die Kontrolle über den Körper zu haben bzw. das eklige Gefühl darin in Schach zu halten. . und gleichzeitig gehören aber solche gedanken zu den ganz verbotenen, schlechten und kranken, die ich nciht haben darf und für die ich mich eigentlich hassen und bestrafen müsste, und die ich ja nicht äußern darf, sonst bestraft mich auch mein außen , so wie das damals war als ich magersüchtig war. und naja. ich versuche da nicht hinzuhören, bzw. es einfach nicht weiter zu beachten, aber da ist das trotzdem und je längre der zustand anhält, desto mehr wird das. und ich hab schon angst davor, dass das nie mehr aufhört...
      ich weiß nicht, wie ich mir da die angst nehmen soll, oder die scham, weil es halt mittlerweile schon sichtbar ist. und schon lange anhält.

      aber ich glaube, ich muss mich bemühen, solche sätze wie deine den anderen trotzdem entgegenzuhalten. und mich ermutigen, dass ich das schon schaffen werde, und dass das auch dauern darf, hab ich bislang noch immer. danke sehr, ich glaube, du hast da einen sehr wichtigen Punkt angesprochen. den Druck rausnehmen.
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ares“ ()

      Worin siehst du den Auslöser deines Verhaltens? Gab es in deiner Vergangenheit Dinge, die dazu geführt haben können? (Strenge Eltern, gemeine Mitschüler etc.)

      Ich denke, du hast hier schon viele wertvolle Tipps bekommen, die ich ebenfalls sehr gut finde.

      Was ich noch einwerfen möchte: Hast du vielleicht Dinge, von denen du weißt, dass sie dir gut tun? Gehst du gerne schwimmen/reiten/spazieren etc.?
      liebe lina.
      ich verstehe deine frage nicht wirklich, denn ich habe darüber schon viel in dem thread geschrieben. generell glaub ich hatte die essstörung (hab da die meisten spielarten i-wie gestreift ) auch mehrere verschiedene ursachen, die gesamt gesehen i-wann zu viel wurden. und die essstörung war aus meiner heutigen sicht auch nur eines von mehren symptomen, es gab damals einen großen bruch in meinem leben, der nicht an einem einzelereignis hängt. aber es gibt dieses vorher und nachher gefühl. nachher war nichts mehr so wie früher und ich habe mich jahrelang als "nicht mehr da, nicht mehr ich"gefühlt. nur der körper war noch da und wahnsinnig viel druck von allen seiten. denn was innen mit mir passiert ist hat niemand gesehen und ich konnte das damals auch nicht beschreiben oder erklären. bzw. hatte ich angst, dann für komplett verrückt gehalten zu werden seitdem versuche ich mein auseinandergefallenes innen wieder zu reparieren und die einzelteile wieder zu einem halbwegs stimmigen ganzen ich zusammenzufügen. das wurde damals als es passiert ist, aber von niemandem wahrgenommen, auch war die erste erfahrung die ich mit therapie und klinik hatte eher noch zusätzlich traumatisierend. das mühsam und nur aus reiner angst, völlig zerstört zu werden, zusammengeklebte ich fühlt sich seitdem häufig an wie ein unechtes konstrukt, wacklig und voller löcher, ist immer wieder bedroht, neu auseinanderzufallen, und mein ich-gefühl, meine identität sind auch noch immer nicht wieder ganz hergestellt, vielleicht wird es immer bei einer näherung bleiben, der 1. bruch ist jetzt ja schon ziemlich lange her., über 20 jahre.

      die jetzigen essanfälle sind aus meiner sicht eher ein stress/anspannungsproblem,das ich auch schon beschrieben habe.

      dinge die mir gut tun. klar gibt es die, allerdings fühle ich mich schon seit längerem trotz all der aktivitäten die ich so mache, die mir normalerweise helfen ziemlich leer und fühle mich danach nur sehr kurz und wenig besser. ich habe das gefühl , dass ich wieder sehr depressiv bin und kaum freude oder wirkliches interesse mehr für die dinge empfinde, die mir früher mal spaß gemacht haben oder mir sonst viel gegeben haben... da muss ich auf jeden fall noch weiter dran arbeiten. ich weiß nicht, ich kann viele dinge nennen,die mal gut getan haben, aber so gut wie keins, das jetzt auch gut tut und ein bisschen anhaltendere wirkung zeigt.. trotzdem tun wurde mir da immer geraten. wird wohl noch immer das beste sein.

      körperliche aktivität fällt mir halt seit dem ich so viel zugenommen hab und die essanfälle wieder so gehäuft auftraten schwer, weil da so viel scham und angst da ist , sichtbar zu sein, den körper noch mehr zu spüren, noch mehr beschämt zu werden.. momentan sind die essanfälle i-wie besser geworden,vielleicht hat auch geholfen, dass ich mit dem chor ein paar tage verreist war, ein ortswechsel hilft mir oft, aus verfahrenen situationenwieder ein wenig rauszukommen, abstand zu gewinnen, der rest hat sich aber noch nicht gebessert,..
      Vielleicht ist alles Schreckliche im tiefsten Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will."
      ..."vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit größerem Vertrauen ertragen als unsere Freuden. Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist...." (Rilke)
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