Therapieende naht und wie dann weiter!?

      Therapieende naht und wie dann weiter!?

      [Falls es hier fehl am Platz ist, bitte verschieben und Entschuldigung dann.]

      Hallo Zusammen,

      nach 3Jahren Verhaltens/Gesprächs-Therapie stehe ich nun vor der letzten Stunde.

      Mir geht es soweit gut und ich weiß, ich komme auch ohne Therapie zurecht. Meine Therapeutin erklärte mir, dass ich trotz „Stundenende“ weiter für drei Sitzungen pro Quartal kommen könnte. Sie wüsste auch von keinem Fall bzw. keiner Anzahl wo die Krankenkasse dabei mal Stopp gesagt hätte.

      Mit ihr habe ich mich von Anfang an sehr gut verstanden, sie ist auch nur 3J. älter als ich, und ich fand es immer traurig, dass dies nun mal nur eine „Geschäftsbeziehung“ ist und keine Freundschaft draus werden kann. Das weiß sie auch u. kann es nachvollziehen, wir haben ein paar Mal kurz darüber geredet.

      Ich war daher seit langem für einen glatten C*t, mit dem ich mich danach nicht mehr bei ihr melden würde auch wenn ich Gesprächsbedarf hätte, da ich ja irgendwann eh loslassen muss.
      Nun hatte sie mich in der (dritt-)letzten Stunde eigentlich fast dazu gebracht, diese Entscheidung zu revidieren. Weil sie ja recht hat und es auch ein Teil der Selbstfürsorge ist, wenn ich bei Bedarf bei ihr nochmal anklopfe….. tja, bis sie mir dann erzählte, dass sie schwanger ist (und entsprechend von X bis Y deswegen nicht erreichbar sein wird).

      Ich freu mich für sie, aber das Thema ist halt so schon ein Wunderpunkt und zeigt mir dann nochmal mehr, wie wenig ich an ihrem Leben teilhaben kann/darf. Daher sagte ich ihr in der heutigen Stunde, dass ich deswegen wieder dazu tendiere mich nach dem Ende nicht mehr zu melden. Weil es halt immer wieder wie ein schmerzhafter Blick von außen durch ein Fenster wäre, auf etwas wozu ich kein Zugang habe (1. ihr Leben & 2. eine eigene Familie).
      Darauf meinte sie, dass sie dies zwar absolut versteht, es aber sehr schade fände, wenn ich nur deswegen nicht mehr käme und ich solle mir doch (als Hausaufgabe) überlegen, ob es nicht einen Mittelweg gäbe, der mir nicht wehtäte. „Wenn es keinen gibt, dann ist es halt so, dann sehen wir uns nicht wieder…. aber wenn doch, wäre es schön, wenn Sie den nutzen…. und Sie sollten nicht aus Angst vor Abweisung einen Vorschlag unausgesprochen lassen.“

      Aber genau vor dieser Abweisung habe ich eine tierische Angst und mir fällt auch nichts ein „was genug wäre, ohne mir weh zu tun“ an Kontakt, auch wenn ich mich ja auch eigentlich nicht so sehr in ihr Privatleben hineindrängen möchte, aber ich möchte dann auch nicht die Tatsache, dass sie schwanger ist oder ein Baby hätte komplett ignorieren, wenn ich dort bin. Mal ‘ne Karte aus dem Urlaub oder ‘ne kurze Mail zu Weihnachten/Geburtstagen an sie finde ich aufdringlich, von meiner Position als „Ex-Kundin“ gesehen, und von ihr darf ich schon eh keine erwarten, möchte ich doch nicht ihre Zeit stehlen. Denn wenn das bei allen (Ex-)Patienten so wäre, käme sie ja zu nichts mehr sonst.


      Habt ihr da ‘ne Idee oder wie lief/läuft das bei euch ab (wenn es euch so ähnlich ging)??


      Liebe Grüße und danke,
      SternenMädchen


      [Das andre ist halt, dass mich diese Hausaufgabe auch irgendwo ärgert, als werfe sie mir Hoffnung hin wo es keine Möglichkeit gäbe (oder sie mir ein Hinweis dazu vorenthält) und dann habe ich halt Pech, weil ich es nicht lösen konnte, sie hätte ja gewollt, also meine Schuld. Meine scheiß Paranoia. Aber das werde ich ansprechen.]
      ...und das Schiff mit 8 Segeln und mit 50 Kanonen wird entschwinden mit mir...
      ("Seeräuber Jenny" aus der "Dreigroschenoper")
      Hallo SternenMädchen,

      ein Therapieende bedeutet für viele von uns einen großen Einschnitt. Wir haben uns auf einen Menschen eingelassen und jetzt ist die gemeinsame Zeit am Ende. Das macht uns etwas traurig, denn wir wollen an dieser „Beziehung“ festhalten. Diese Beziehung tat uns gut.

      Und gerade deswegen müssen wir etwas begreifen. Diese Beziehung war eine Wegbegleitung, und wenn wir es wollen, können wir noch ein kleines Weilchen diese Halteleine nutzen. Aber dann müssen wir loslassen.

      Wir müssen auf einmal begreifen, dass wir wieder allein laufen müssen, Schritt für Schritt. Die, auf die wir bisher vertraut haben, glauben an uns und unsere Fähigkeiten. Deshalb wollen sie, dass wir allein laufen, und wenn es nur ein kleines Stück ist. Wir müssen wieder die Kraft in uns spüren, dass wir allein laufen können, wie wir es als kleine Kinder gespürt haben. Schritt für Schritt.

      Ich glaube ganz fest, dass dich ihre positiven Gedanken begleiten. Trau dich. Glaub an dich, so wie sie an dich glaubt.

      lg Elfenspiegel