Hallo ihr Lieben,
in den letzten paar Monaten hat sich bei mir sehr vieles verändert. Das ganze letzte Jahr war schon sehr aufregend. Abgeschlossenes Studium, was kommt danach? Anstrengende Weiterbildung, Praktikum, der erste Vollzeitjob.. Ein ziemlich später Start, wie ich finde. Immerhin bin ich nicht mehr die Jüngste..
Nun habe ich aber alles über einen Haufen geworfen. Job gekündigt und schwupps, rein in die Freiberuflichkeit mit all ihren Unsicherheiten und dem Papierkram. Neue Freiheit, neue Aufgaben, wieder wahnsinnig viel Unsicherheit und natürlich Sorgen. Es war dennoch richtig, denn ein so anspruchsvoller 40Std Job plus lange Anfahrt macht mich völlig kaputt. Und dann noch miese Bezahlung - Nein danke.
Der Übergang in die Freiberuflichkeit läuft nun irgendwie. Bisher ist es noch schwierig mehrere Auftraggeber zu finden. Aber diese Sorge rückt schon beinahe in den Hintergrund, denn ich werde umziehen.
Umzüge sind der Horror für mich, denn ich verbinde damit Trennungen und Abschiede, vollendete Tatsachen, Unsicherheiten. Seinem sicheren Nest entrissen zu werden ist grausam. Ich habe einige Jahre in dieser Stadt gelebt und fühle mich hier wohl. Klar, die Studentenbude ist sehr klein. Ein Neuanfang woanders klingt verlockend und ich gebe zu, dass mich nicht mehr viel in dieser Stadt hält. Mich zieht es aufs Land, in die Ruhe, in eine neue Umgebung und ich bin auch neugierig. Andererseits habe ich wahnsinnig Angst. Die Wohnung steht schon fest und ich fühle mich dort komisch. Langsam werden ein paar Dinge eingerichtet und gesäubert. Der Geruch in der Wohnung ist unangenehm, eine leere Wohnung sowieso unheimlich. Es ist alles so viel größer als bei mir, ich kenne die Nachbarn nicht, bisher auch keine Leute dort, ich kenne mich in der Umgebung noch nicht so aus. Ich kann nicht mal eben mit dem Bus herumfahren. Es gibt kein Kino, dafür müsste man schon eine ganze Strecke fahren... Es ist alles so anders.
Außerdem beende ich damit meine Zeit hier, lasse Erfahrungen hinter mir. Ich denke wehmütig an meine gute Zeit hier, das Studentenleben, die Zeit beim Campusradio, die Kommilitonen, spannende Momente in der Uni.. Schöne Orte hier in der Nähe fehlen mir jetzt schon. Immerhin muss ich mich kaum von Freundschaften trennen, denn als ich fertig mit dem Studium war, hat sich das alles leider sehr traurig entwickelt.
Aber es ist nun einmal vertraut, mein sicheres Nest hier. Noch steht alles da, noch bin ich zu Hause. Wenn ich an den Umzug denke wird mir schlecht. Die viele Arbeit, alles was ich irgendwie organisieren muss, Kisten packen, Transporter fahren, Möbel schleppen.. Und wer soll mir dabei helfen? Schaffe ich das mit wenig Unterstützung? Und werde ich mich dann wirklich wohl fühlen in der Fremde?
Es ist auch das erste Mal, dass ich mit einem Menschen zusammenziehe. Und auch das macht mir Sorgen. Was ist, wenn es Streit gibt? Was, wenn ich gar keine Freunde dort finde? Wenn ich keine guten Ärzte finden kann?
Meine Sicherheit schwindet dahin und ich fühle mich ausgeliefert, klein und wie damals, als ich noch ein Kind war und der Umzug beschlossene Sache war. Ich wusste, dass danach alles anders sein würde. Und es war wirklich sehr anders. Selbst mein Umzug innerhalb dieser Stadt war schwer. Erstmal wahnsinnig anstrengend und auch eine riesen Umgewöhnung, obwohl es eine riesige Verbesserung war mit der Wohnung.
Ich weiß nicht, wie ich mich aufmuntern könnte, wie ich die Ängste etwas besser aushalten kann. Ich bin hibbelig und wehmütig, ängstlich und verzweifelt. Es gibt keinen Halt mehr, es ist alles beschlossen und ich habe so wahnsinnige Angst, dass ich da ins Unglück renne. Wie soll das nur alles werden?
Wie geht ihr mit solchen schwierigen Veränderungen um? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich? Am liebsten würde ich einen Rückzieher machen, aber das geht nun nicht mehr. Außerdem kann ich nicht ewig wie ein Student leben. Die Wohnung hier ist sehr teuer und natürlich auch klein. Ich habe mich daran gewöhnt aber ich bin nun schon wirklich nicht mehr im Studentenalter.. Mich plagen Zweifel an meinen letzten Entscheidungen. Hätte ich besser den Job durchgehalten? Würde ich besser hier bleiben? Oder woanders hinziehen als dort aufs Land? Wäre eine kleine eigene Wohnung besser als mit jemandem zusammen zu ziehen? Schaffe ich das alles oder stürze ich dadurch nur wieder völlig ab?
Ich freue mich über eure Worte, eine Tipps und Ideen dazu. Vielen Dank schonmal. Ich hoffe euch fällt etwas dazu ein und wenn es nur ein wenig Verständnis ist oder ihr von eurem Umzug berichten könnt.
Liebe Grüße
Grottenolm
in den letzten paar Monaten hat sich bei mir sehr vieles verändert. Das ganze letzte Jahr war schon sehr aufregend. Abgeschlossenes Studium, was kommt danach? Anstrengende Weiterbildung, Praktikum, der erste Vollzeitjob.. Ein ziemlich später Start, wie ich finde. Immerhin bin ich nicht mehr die Jüngste..
Nun habe ich aber alles über einen Haufen geworfen. Job gekündigt und schwupps, rein in die Freiberuflichkeit mit all ihren Unsicherheiten und dem Papierkram. Neue Freiheit, neue Aufgaben, wieder wahnsinnig viel Unsicherheit und natürlich Sorgen. Es war dennoch richtig, denn ein so anspruchsvoller 40Std Job plus lange Anfahrt macht mich völlig kaputt. Und dann noch miese Bezahlung - Nein danke.
Der Übergang in die Freiberuflichkeit läuft nun irgendwie. Bisher ist es noch schwierig mehrere Auftraggeber zu finden. Aber diese Sorge rückt schon beinahe in den Hintergrund, denn ich werde umziehen.
Umzüge sind der Horror für mich, denn ich verbinde damit Trennungen und Abschiede, vollendete Tatsachen, Unsicherheiten. Seinem sicheren Nest entrissen zu werden ist grausam. Ich habe einige Jahre in dieser Stadt gelebt und fühle mich hier wohl. Klar, die Studentenbude ist sehr klein. Ein Neuanfang woanders klingt verlockend und ich gebe zu, dass mich nicht mehr viel in dieser Stadt hält. Mich zieht es aufs Land, in die Ruhe, in eine neue Umgebung und ich bin auch neugierig. Andererseits habe ich wahnsinnig Angst. Die Wohnung steht schon fest und ich fühle mich dort komisch. Langsam werden ein paar Dinge eingerichtet und gesäubert. Der Geruch in der Wohnung ist unangenehm, eine leere Wohnung sowieso unheimlich. Es ist alles so viel größer als bei mir, ich kenne die Nachbarn nicht, bisher auch keine Leute dort, ich kenne mich in der Umgebung noch nicht so aus. Ich kann nicht mal eben mit dem Bus herumfahren. Es gibt kein Kino, dafür müsste man schon eine ganze Strecke fahren... Es ist alles so anders.
Außerdem beende ich damit meine Zeit hier, lasse Erfahrungen hinter mir. Ich denke wehmütig an meine gute Zeit hier, das Studentenleben, die Zeit beim Campusradio, die Kommilitonen, spannende Momente in der Uni.. Schöne Orte hier in der Nähe fehlen mir jetzt schon. Immerhin muss ich mich kaum von Freundschaften trennen, denn als ich fertig mit dem Studium war, hat sich das alles leider sehr traurig entwickelt.
Aber es ist nun einmal vertraut, mein sicheres Nest hier. Noch steht alles da, noch bin ich zu Hause. Wenn ich an den Umzug denke wird mir schlecht. Die viele Arbeit, alles was ich irgendwie organisieren muss, Kisten packen, Transporter fahren, Möbel schleppen.. Und wer soll mir dabei helfen? Schaffe ich das mit wenig Unterstützung? Und werde ich mich dann wirklich wohl fühlen in der Fremde?
Es ist auch das erste Mal, dass ich mit einem Menschen zusammenziehe. Und auch das macht mir Sorgen. Was ist, wenn es Streit gibt? Was, wenn ich gar keine Freunde dort finde? Wenn ich keine guten Ärzte finden kann?
Meine Sicherheit schwindet dahin und ich fühle mich ausgeliefert, klein und wie damals, als ich noch ein Kind war und der Umzug beschlossene Sache war. Ich wusste, dass danach alles anders sein würde. Und es war wirklich sehr anders. Selbst mein Umzug innerhalb dieser Stadt war schwer. Erstmal wahnsinnig anstrengend und auch eine riesen Umgewöhnung, obwohl es eine riesige Verbesserung war mit der Wohnung.
Ich weiß nicht, wie ich mich aufmuntern könnte, wie ich die Ängste etwas besser aushalten kann. Ich bin hibbelig und wehmütig, ängstlich und verzweifelt. Es gibt keinen Halt mehr, es ist alles beschlossen und ich habe so wahnsinnige Angst, dass ich da ins Unglück renne. Wie soll das nur alles werden?
Wie geht ihr mit solchen schwierigen Veränderungen um? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich? Am liebsten würde ich einen Rückzieher machen, aber das geht nun nicht mehr. Außerdem kann ich nicht ewig wie ein Student leben. Die Wohnung hier ist sehr teuer und natürlich auch klein. Ich habe mich daran gewöhnt aber ich bin nun schon wirklich nicht mehr im Studentenalter.. Mich plagen Zweifel an meinen letzten Entscheidungen. Hätte ich besser den Job durchgehalten? Würde ich besser hier bleiben? Oder woanders hinziehen als dort aufs Land? Wäre eine kleine eigene Wohnung besser als mit jemandem zusammen zu ziehen? Schaffe ich das alles oder stürze ich dadurch nur wieder völlig ab?
Ich freue mich über eure Worte, eine Tipps und Ideen dazu. Vielen Dank schonmal. Ich hoffe euch fällt etwas dazu ein und wenn es nur ein wenig Verständnis ist oder ihr von eurem Umzug berichten könnt.
Liebe Grüße
Grottenolm