Große Veränderungen und vor allem: Umzug!

      Große Veränderungen und vor allem: Umzug!

      Hallo ihr Lieben,

      in den letzten paar Monaten hat sich bei mir sehr vieles verändert. Das ganze letzte Jahr war schon sehr aufregend. Abgeschlossenes Studium, was kommt danach? Anstrengende Weiterbildung, Praktikum, der erste Vollzeitjob.. Ein ziemlich später Start, wie ich finde. Immerhin bin ich nicht mehr die Jüngste..
      Nun habe ich aber alles über einen Haufen geworfen. Job gekündigt und schwupps, rein in die Freiberuflichkeit mit all ihren Unsicherheiten und dem Papierkram. Neue Freiheit, neue Aufgaben, wieder wahnsinnig viel Unsicherheit und natürlich Sorgen. Es war dennoch richtig, denn ein so anspruchsvoller 40Std Job plus lange Anfahrt macht mich völlig kaputt. Und dann noch miese Bezahlung - Nein danke.
      Der Übergang in die Freiberuflichkeit läuft nun irgendwie. Bisher ist es noch schwierig mehrere Auftraggeber zu finden. Aber diese Sorge rückt schon beinahe in den Hintergrund, denn ich werde umziehen.

      Umzüge sind der Horror für mich, denn ich verbinde damit Trennungen und Abschiede, vollendete Tatsachen, Unsicherheiten. Seinem sicheren Nest entrissen zu werden ist grausam. Ich habe einige Jahre in dieser Stadt gelebt und fühle mich hier wohl. Klar, die Studentenbude ist sehr klein. Ein Neuanfang woanders klingt verlockend und ich gebe zu, dass mich nicht mehr viel in dieser Stadt hält. Mich zieht es aufs Land, in die Ruhe, in eine neue Umgebung und ich bin auch neugierig. Andererseits habe ich wahnsinnig Angst. Die Wohnung steht schon fest und ich fühle mich dort komisch. Langsam werden ein paar Dinge eingerichtet und gesäubert. Der Geruch in der Wohnung ist unangenehm, eine leere Wohnung sowieso unheimlich. Es ist alles so viel größer als bei mir, ich kenne die Nachbarn nicht, bisher auch keine Leute dort, ich kenne mich in der Umgebung noch nicht so aus. Ich kann nicht mal eben mit dem Bus herumfahren. Es gibt kein Kino, dafür müsste man schon eine ganze Strecke fahren... Es ist alles so anders.

      Außerdem beende ich damit meine Zeit hier, lasse Erfahrungen hinter mir. Ich denke wehmütig an meine gute Zeit hier, das Studentenleben, die Zeit beim Campusradio, die Kommilitonen, spannende Momente in der Uni.. Schöne Orte hier in der Nähe fehlen mir jetzt schon. Immerhin muss ich mich kaum von Freundschaften trennen, denn als ich fertig mit dem Studium war, hat sich das alles leider sehr traurig entwickelt.

      Aber es ist nun einmal vertraut, mein sicheres Nest hier. Noch steht alles da, noch bin ich zu Hause. Wenn ich an den Umzug denke wird mir schlecht. Die viele Arbeit, alles was ich irgendwie organisieren muss, Kisten packen, Transporter fahren, Möbel schleppen.. Und wer soll mir dabei helfen? Schaffe ich das mit wenig Unterstützung? Und werde ich mich dann wirklich wohl fühlen in der Fremde?

      Es ist auch das erste Mal, dass ich mit einem Menschen zusammenziehe. Und auch das macht mir Sorgen. Was ist, wenn es Streit gibt? Was, wenn ich gar keine Freunde dort finde? Wenn ich keine guten Ärzte finden kann?

      Meine Sicherheit schwindet dahin und ich fühle mich ausgeliefert, klein und wie damals, als ich noch ein Kind war und der Umzug beschlossene Sache war. Ich wusste, dass danach alles anders sein würde. Und es war wirklich sehr anders. Selbst mein Umzug innerhalb dieser Stadt war schwer. Erstmal wahnsinnig anstrengend und auch eine riesen Umgewöhnung, obwohl es eine riesige Verbesserung war mit der Wohnung.

      Ich weiß nicht, wie ich mich aufmuntern könnte, wie ich die Ängste etwas besser aushalten kann. Ich bin hibbelig und wehmütig, ängstlich und verzweifelt. Es gibt keinen Halt mehr, es ist alles beschlossen und ich habe so wahnsinnige Angst, dass ich da ins Unglück renne. Wie soll das nur alles werden?

      Wie geht ihr mit solchen schwierigen Veränderungen um? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich? Am liebsten würde ich einen Rückzieher machen, aber das geht nun nicht mehr. Außerdem kann ich nicht ewig wie ein Student leben. Die Wohnung hier ist sehr teuer und natürlich auch klein. Ich habe mich daran gewöhnt aber ich bin nun schon wirklich nicht mehr im Studentenalter.. Mich plagen Zweifel an meinen letzten Entscheidungen. Hätte ich besser den Job durchgehalten? Würde ich besser hier bleiben? Oder woanders hinziehen als dort aufs Land? Wäre eine kleine eigene Wohnung besser als mit jemandem zusammen zu ziehen? Schaffe ich das alles oder stürze ich dadurch nur wieder völlig ab?

      Ich freue mich über eure Worte, eine Tipps und Ideen dazu. Vielen Dank schonmal. Ich hoffe euch fällt etwas dazu ein und wenn es nur ein wenig Verständnis ist oder ihr von eurem Umzug berichten könnt.

      Liebe Grüße
      Grottenolm
      Hallo grottenolm,

      hatte ein bisschen darauf gehofft und wünsche dir, dass hier viele dir antworten, dir Glück wünschen, dir Mut zusprechen auf deinem Weg. Ich möchte es gern tun.

      Freiberuflerin: damit hast du alle Macht für dich und deinen Weg, aber auch alle Risiken. Wenn du deine Ziele erreichst, dann hast du etwas gewonnen, was ganz allein dir gehört: das hast du geschafft. Lass dir diese Worte mal auf der Zunge zergehen und fühle ihnen in dir nach. Diese Worte, diesen Klang, dieses Gefühl solltest du dir verankern z.B. mit einer kleinen Sonne z.B. Immer wenn du evtl. Zweifel oder Unsicherheit verspürst, dann ruft dich diese kleine Sonne zurück auf deinen Weg.

      Zuckerschlecken ist es nicht, wenn du es allein machst. Machst du es allein oder mit Partnern, Freunden, anderen mit der gleichen Idee? Dein Arbeitsaufwand wird vermutlich stark zunehmen und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass ab und an Zweifel in dir nagen und verunsichernde Fragen stellen. Leg dir einige Sätze, die dir Mut machen bereit. Kleb sie an deinen Kühlschrank, kleb sie an deinen Badezimmerspiegel, kleb sie an die Eingangstür (von innen natürlich :D ), dann liest du ihn, wenn du deine neue Wohnung verlässt.

      Achte auf deine finazielle Buchführung und deren Dokumentation. Ein Steuerberater kann dir sicher gute Tipps dazu geben. es erscheint mir äußerst wichtig, die finanzielle Basis im Auge zu behalten. Außerdem gibt es Termine, Kreise, Vereinigungen, wo sich Jungunternehmer/Innen treffen. Vielleicht solltest du dazu Kontakte knüpfen, um Anlaufstellen dir zu schaffen. Sprich mal die IHK an. Schau mal in der Tagespresse deiner neuen Stadt nach.

      Ängste sind aus meiner sehr persönlichen Sicht ein berechtigtes Gefühl. Sie haben die Aufgabe uns zu warnen und uns zu schützen. Sie sind deine Freunde, wenn sie auch nicht bequem sind. Wenn Ängste auftauchen hast du die Möglichkeit zu schauen, was sie genau im Einzelnen wollen und kannst daraus für dich Aktionspläne erarbeiten, Stück für Stück. Und mit jedem Schritt, den du tust, mit jedem Plan, den du abarbeitest, wirst du Sicherheit gewinnen. Sicherheit in dich und deine Stärken, Sicherheit und Vertrauen in dich und deinen Weg.

      Vielleicht kannst du dir in deiner neuen Wohnung eine kleine Ecke schaffen mit Utensilien, die bewußt Beziehung zu deinem bisherigen Leben darstellen, aber nicht als Fluchtmöglichkeit, sondern als Quelle der Zuversicht. Ich für mich glaube, dass jeder Mensch solch einen Punkt braucht, an den er jeder Zeit gehen (zurückkehren) kann, um zur Ruhe zu kommen und Kraft und Zuversicht zu tanken. Schmücke diese Ecke mit den liebsten Utensilien, die du hast. Es ist dein Ort für dein neues Leben.

      Ich wünsche dir alle Kraft und Zuversicht dieser Welt, gutes Gelingen, viele Wohlfühlmomente in deinem neuen Zuhause, viele nette neue Kontakte.

      mit liebem Gruß Elfenspiegel
      Hallo Grottenolm,
      noch ein paar zusätzliche lose Gedanken. Manche davon sind natürlich abhängig von dem, was deine Freiberuflickeit beinhaltet. Aber egal, ich versuch's mal.

      1) Zielgruppenanalyse: für wen oder was ist deine Leistung wichtig, hilfreich, unterstützend, interessant?

      2) Leistungsanalyse: schauen, ob es vergleichbare konkurrierende Angebote gibt (heute äußerst wahrscheinlich). Analyse des Wettbewerbs: was macht der und ich auch? Was macht der anders und warum? Was ist besser/schlechter - seine Vorteile/deine Vorteile. Dies ist für die Gespräche mit Kunden wichtig, weil es zeigt, dass du dich mit dem Markt befasst hast und ihn kennst.

      3) Stichwort Aquise: eine Freiberuflichkeit hängt immer mit Personen, Gruppen etc. zusammen, denen du deine Leistung erbringen willst. Diese geeignet anzusprechen, erscheint mir daher eine erste wichtige Aufgabe. z.B. Flyer entwerfen, drucken lassen, an Zielpersonen / Locations verteilen und wenn's sich anbietet: dabei Kontakte knüpfen. Bei Dienstleistungen: Einstiegsangebote offerieren, um Dich/Deine Leistung kennenzulernen. Gleiches gilt für Inserate in entsprechender Presse: Tagespresse, Fachpresse, Kirchen-/Gemeindeblätter etc. Plakate, Ausstellungen, Hobbybasare, Messen. Nicht zu vergessen das triviale Internet und eine entsprechende Homepage. Kleiner Nebenschauplatz deines "Auftrittes": einheitliches Logo für dich und deine Leistung finden: Bild, Symbol. Dabei auf versteckte Botschaften achten. z.B. eine halbrunde Hand nach oben offen = gebend, tragend; eine halbrunde Hand nach unten offen = schützend über etwas, behütend.

      4) Neben all den Anstrengungen des Startens und der antreibenden Unsicherheit des Neuen eine Zeit des Ausruhens des "Wieder zu sich Kommens" nicht vergessen. Wenn du hier für dich auch Momente einbaust, wo du positive Effekte, Schritte auf deinem neuen Weg fixierst, hast du gleich noch ein "Mutmacher-Tagebuch". Kann manchmal als "Stütze" hifreich sein für zweifelnde Momente.

      5) Neue Kontakte. Klingt trivial, aber im Eifer des Gefechts vielleicht ein bisschen vergessen. Sie sind es, die dich begleiten, die dir zuhören können, die dich unterstützen können, die Druck rausnehmen können.

      6) Zum Ort der Ruhe in deiner Wohnung. Ein guter Bekannter von mir ist Architekt, hat in seinem Haus eine kleine Gebetsecke für sich eingerichtet. Dabei ist sein "Gebet" manchmal schon sehr zielorieniert :) : gelingender Auftrag oder so. Wenn es aber hilft und das letzte fehlende Quäntchen spendet, dann ist das aus meiner Sicht ok. Auch ein Ohrensessel kann solch ein Ort sein (ob er in deine Wohnung passt, weiss ich jetzt nicht :D ).

      So jetzt aber erst mal genug meiner Gedanken.
      lg Elfenspiegel
      Hallo Elfenspiegel,

      vielen Dank für deine Antworten.
      Die Idee mit der kleinen Sonne finde ich super, das werde ich versuchen. Das passt, das fühlt sich richtig an. Danke für diesen tollen Tipp! Ich werde mir sicherlich auch Zettel aufhängen und versuchen, mich immer wieder zu ermuntern.
      Ich glaube ich sollte mir sowieso mehr vor Augen halten, was ich bisher so geschafft habe, trotz negativer Prognosen von anderen. Die Steine im Weg habe ich übersprungen, bin drum herum gelaufen und hab hier und da einen mitgenommen, ihn studiert, davon gelernt. Gut, dass du mir diese Gedanken wieder wachgerüttelt hast.

      Mit meiner Freiberuflichkeit arbeite ich alleine. Aber nur insofern, dass ich mein eigener Herr bin und kein Unternehmen gründe. Austausch mit anderen Menschen besteht, aber das was ich mache (schreiben) ist mein Ding, meine Sache. Hier und da werde ich mich vielleicht mit anderen zusammentun, Kontakte knüpfen etc. Ich habe auch schon einen Kunden, habe Ideen, weiß wie ich das alles weiterhin angehen möchte. Bevor ich so richtig durchstarten kann, muss aber erst einmal der Umzug über die Bühne gehen und der macht mir viel mehr Sorgen als die Freiberuflichkeit.
      Immerhin, ich stehe nicht alleine da, obwohl ich für meine Arbeit selbst verantwortlich bin. Ich habe die Zusage für Unterstützung, wenn ich sie brauche. Außerdem muss ich keine teure Wohnung alleine zahlen, mein Leben wird finanziell entlastet durch den Umzug in eine viel günstigere Wohnung und keine langen Fahrten mehr zur Arbeit.
      Was es für Angebote für Unternehmer gibt, habe ich mir angesehen. Allerdings bin ich kein Unternehmer, weswegen viele Angebote für mich nicht zugänglich und auch nicht sinnvoll sind. Der Unterschied zwischen einem freien Beruf und der Selbstständigkeit ist ziemlich groß, wie ich festgestellt habe. Informiert bin ich, wiegesagt, die Freiberuflichkeit ist nicht das Problem. Es ist neu, klar, aber ich habe Ideen, bin sehr strukturiert und habe mir über die Punkte, die du ansprichst, bereits viele Gedanken gemacht und einen Plan zurecht gelegt. Meine ständigen Zweifel an mir und meinen Fähigkeiten stehen mir im Weg.

      Was, wenn ich keine Kraft habe das alles umzusetzen? Was, wenn ich wieder in meinen extremen Gefühlen verschwinde? Was, wenn ich keine Bekanntschaften knüpfen kann (ich bin jetzt nicht so der Mensch, den alle sofort mögen). Was, wenn mir die Wohnung oder der neue Ort gar nicht so gefallen, wenn ich mich unwohl fühle, aber dort nicht wieder weg kann? Irgendwie werde ich den Umzug überstehen, denn ich kann nicht zurück, aber vor der Durchführung alleine habe ich Angst. Die muss ich wohl ertragen, wie so viele Ängste, die zu stark sind und einfach abgewartet werden müssen.

      Eine Ecke in der Wohnung werde ich mir schaffen. Auch, wenn ich gerade gar nicht weiß, was für Gegenstände ich dort platzieren könnte. Vielleicht muss ich meine erneuerte Identität erst wieder richtig zusammenfinden.
      Veränderungen sind die Chance zu wachsen. Das mag sein. Aber gerade würde ich lieber ins Bett gehen und mich verkriechen.

      Mein sicherer Raum wird mir entzogen und ich habe das Gefühl nackt in der grausamen Welt zu stehen, allem Übel ausgesetzt, ohne Schutz, zerbrechlich. Kann ich diesen Sorgen, Ängsten und negativen Gedanken etwas entgegen setzen? Die Kraft, die Gründe und positiven Auspekte des Umzugs aufzulisten, sie mir bewusst zu machen, habe ich gerade gar nicht mehr. Ich hätte das vorher mal tun sollen, als die Zweifel kaum da waren.

      Danke für deine Anregungen und Gedanken. Für deine guten Wünsche.

      Liebe Grüße
      Grottenolm
      Hallo liebe Grottenolm,

      erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner tollen und mutigen Entscheidung! Wirklich. So wie du dich die letzten Monate, das hattest du ja im Forum auch geschrieben (ich hätte dr mal öfter ne PN schicken sollen, kommt noch, sorry), durchgequält hast, ist es sicher gut, was neues zu beginnen. Und wenn es nicht klappt: Na und? Ich weiß, dass das provokant ist und mit vielen Ängsten verbunden. Aber in Deutschland ist das einfach so ein Horrorszenario. Sieh das mal interkultureller: In den USA zum Beispiel gilt man dann als jemand mit mehr Erfahrung und nicht als jemand, der es nicht geschafft hat. Vor diesem Hintergrund kannst du dir vielleicht sagen: Du gibst dein Bestes. Du kannst niemals alles in der Hand haben und beeinflussen, aber deine Einstellung, die kannst du ändern. Ich arbeite da auch grad dran, finde das schwer. Aber ich merke auch: Zuversicht und Selbstvertrauen ist nicht automatisch gleich Selbstüberschätzung. Du scheinst gerade beruflich da überlegt dranzugehen. Das ist die beste Voraussetzung.

      Ja, es kann schief gehen mit der neuen Umgebung. Aber vielleicht kannst du dir auch mal ein gegensätzliches inneres Szenario gestalten: Es kann wunderbar funktionieren. Die einzelnen Probleme, die anstehen, kannst du nur zum Teil jetzt shon angehen. Vieles darfst du auch der Zukunftsgrottenolm überlassen. Denn es ist nur sinnvoll, einen Schritt nach dem anderen zu gehen - solange man nicht über eitreisemaschinen verfügt (bitte entschuldige meinen Ton, ich nehme deine Ängste selbstverständlich ernst).

      Wie wäre es denn mit zwei Listen für die neue Umgebung: Dinge, die du machen möchtest um dich wohl zu fühlen und Dinge, die du mal ausprobierst? Für erste gerade so Sachen für die Wohnung. Je nach finanziellem Rahmen vielleicht ein neuer Teppich. Auf dem Flohmarkt mal ein neues Möbelstück raussuchen, dass dir gefällt oder eine Kleinigkeit wie einen schönen Bilderrahmen oder eine coole Vase. Vielleicht auch was für die Küche. Du kochst und backst ja sehr gern, sich da dann auch mal Zeit nehmen und überlegen, welche 2-3 Rezepte du in den ersten zwei Monaten ausprobieren willst. Also auch da was Neues wagen, aber etwas, was du kannst und was auch Spaß macht.
      Und für die Kontakte: Gerade in einer ländlichen Umgebung: Lade die Nachbarinnen und Nachbarn doch einfach mal zum Kaffee ein. Dann kannst du alle mal kennen lernen und trittst gleich als offener, kommunikativer Mensch auf. Vielleicht gibt es auch einen Verein, etwas, was du dir einfach mal anschauen kannst, auch wenn dich das Thema vielleicht nicht sofort interessiert. Gemeindersitzungen, wo lokale Dinge besprochen werden, sind auch immer eine gute Möglichkeit. Einfach mal nachfragen bei den Menschen in deiner Nachbarschaft oder auf Aushänge und Ankündigungen achten. Oder im Bürgeramt - vermutlich musst du da ja sowieso hin für die Ummeldung etc. - mal nachfragen, was es so gibt. Es ist ganz viel neues und beängsigendes da, aber auch ganz viele Möglichkeiten, mit neuen Leuten in Kontakt zu treten, andere Typen von Menschen kennenzulernen und neues zu erfahren. Und: Du bist nicht allein in der neuen Wohnung. Darf ich fragen, mit wem du zusammenziehst, wie gut ihr euch kennt?

      Das sind mal so meine Ideen. Du darfst positiv auf die Zukunft blicken. Auch wenn es dir vielleicht widerstrebt: Mal dir mal aus, was alles positiv passieren könnte.

      Alles Liebe
      Fylgja
      Hallo Grottenolm,
      möchte dir noch ein, zwei Gedanken dazu geben. Wenn sie für dich trivial sind, dann vergiss sie einfach.

      In der Antwort lese ich, dass deine Freiberuflichkeit evtl. mit "Schreiben" zu tun hat. Wäre es da eine Möglichkeit (wenn die akt. Situation es noch zulässt), dir positive Sätze, Texte, Minigeschichten etc. zu schreiben? Nicht das Aufschreiben der sowieso schon vorhandenen Zweifel und sorgenvollen Gedanken und sie damit verstärken, sondern genau das Gegenteil. Vielleicht so wie du sie einer guten Freundin/ einem guten Freund schreiben würdest.

      Auch das Thema "Imaginationsübungen" könnte ich mir vorstellen. Du könntest dich vielleicht "malen, sehen , beschreiben",
      - wie du gut ankommst in deiner neuen Umgebung,
      - wie jeden Tag mehr positive Rückmeldungen zu dir fließen,
      - wie Sorgen sich auflösen wie der Nebel im kalten Winter, und dann eine herrliche Wintersonne zum Vorschein kommt und mit ihren Strahlen die Welt um dich in ein wunderschönes Meer an Kristallen und Farben verwandelt,
      - wie erstes Interesse an deiner Arbeit sich meldet, wie Zuspruch und letztendlich Erfolg sich einstellt,
      - (wenn du religiös bist) wie ein Engel dich behütet und dir hilfreich zur Seite steht,
      - usw.

      Du schreibst auch, dass du schon viele Hindernisse bewältigt hast, mit unterschiedlichen Strategien. Das sagt mir, dass du eine Werkzeugkiste mit Strategien nicht nur kennst, sondern sie auch schon gelernt bzw. angewendet hast. Besinne dich auf diese deine Fähigkeiten. Sie sind jetzt nicht einfach verschwunden, nur weil du einen großen Schritt in deinem Leben machst. Du besitzt weiterhin diese Möglichkeiten und Fähigkeiten. Sei dir ihrer bewußt, vielleicht kann solch ein immer wiederholter Gedanke letztendlich etwas Ruhe und Zuversicht einkehren lassen.

      Und wenn meine Zeilen nur zufällig eine positive Auflistung sind, ja dann ... :)

      mit liebem Gruß die Elfe
      Guten Abend ihr Lieben,

      ich danke euch sehr für eure Antworten! Es tut wirklich gut von euch zu lesen. Und genau da fällt mir etwas auf: Ich glaube es fehlt mir sehr mich mit jemandem über all diese Dinge austauschen zu können. Im Moment gibt es da kaum Kontakte..

      @Fylgja vielen Dank für deine motivierenden und aufmunternden Worte. Ich sehe das keinesfalls als provokant und mir ist auch klar, dass du mich ernst nimmst :) Gerade das fühlt sich ja auch sehr gut an. Deine Idee mit den Listen ist gut, ich werde mir das nach und nach in meinen Kalender eintragen. Da ist nämlich richtig viel Platz um Vorhaben und "Aufgaben" reinzuschreiben. Das bezieht sich dann zwar immer auf eine Woche, aber wieso nicht? Wieso nicht schon jetzt Ideen und Anregungen für die kommenden Wochen überlegen? Und wenn ich es dann nicht umsetze, blättere ich vielleicht später noch einmal zurück..
      Eine Einladung an die Nachbarn sehe ich im ersten Moment als sehr schwierig an. Da kommen fremde Menschen. In meine Wohnung. !!! Und ich kenne diese Leute gar nicht, ich weiß nicht was sie mögen, vielleicht sind sie abgeschreckt von der Einrichtung, von dem was ich koche, vom zusammengewürfelten Geschirr.. Ich glaube vorher möchte ich die Leute etwas "abchecken". Aber vielleicht kann ich ja mal mit Muffins an der Tür klingeln oder so. Mensch, das wird eine riesen Überwindung. Ich sehe ja nunmal auch nicht wie die Vorzeigemieterin aus und ich möchte mich auch nicht verbiegen dafür. Aber ich werde es als Möglichkeit im Kopf abspeichern.
      Ich möchte auch schauen, ob es einen Verein oder irgendetwas gibt, einen interessanten Kurs oder sowas, wo ich was spannendes mache und auch Leute treffen werde. Auch wenn das natürlich alles Überwindung kostet. Da muss ich wohl durch!
      Den Menschen, mit dem ich zusammenziehe, kenne ich nun schon ein paar Jahre. Wir verstehen uns ganz gut - jedenfalls im Moment. Ich denke in Zukunft wird das auch funktionieren, da ich immer besser und klarer kommunizieren und auch fair und ruhig bleiben kann. Wenn das Gegenüber das auch hinbekommt ist alles gut. Natürlich kann man sich auch auf die Nerven gehen. Ich hoffe das wird nicht passieren.
      Ich male mir dann mal meine rosige Zukunft aus. Jedenfalls wenn ich Energie dazu habe. Am Abend ist alles immer etwas gedrückter, schwieriger.. Danke jedenfalls für deine Anregungen! <3

      @Elfenspiegel danke, dass du nochmals schreibst. Deine Gedanken sind alles andere als trivial! Ich könnte eine Geschichte über mich und meine schöne Zukunft schreiben. Vielleicht auch hier und da mit kleinen Dingen, die nicht so gut laufen (damit es realistischer bleibt) die aber nicht so schlimm sind. ;) Eine gute Idee. Leider schreibe ich kaum nur für mich selbst. Das ließt dann ja keiner und hat für mich nicht viel Sinn, ich möchte doch andere Menschen mit meinen Ideen und Worten begeistern. Mich selbst.. irgendwie ist das schwierig. Aber es wäre einen Versuch wert! Ich muss sowieso den Fokus wieder mehr auf mich richten, im Moment lenke ich mich viel ab von dem, was ich so denke und fühle. Da sind die Imaginationsübungen eine gute Sache. Danke für die guten Ideen!
      Meine Werkzeugkiste bestand bisher vor allem aus der Angst zu versagen. Die treibt mich an. Und ein gewaltiger Trotz, der nicht akzeptieren will, dass ich etwas nicht schaffe, nur weil andere es mir nicht zutrauen. Von diesen Gefühlen bin ich getrieben und kämpfe mich voran. Daher sehe ich auch: Angst ist nicht immer schlecht. Aber irgendwie wäre ein anderer Motor schön.. Nochmals danke für deine Anregungen, die sind sehr hilfreich!

      Liebe Grüße an euch,
      Grottenolm
      Hallo Grottenolm,

      ich möchte kurz ein zwei Gedanken sagen, die mir so beim Lesen gekommen sind. Zum einen kenne ich das mit den Umzügen sehr gut, ich bin in den letzten Jahren quasi jährlich umgezogen.... Ich finde es immer toll, in "meine" neue Wohnung zu ziehen und Stück für Stück eigene ich sie mir auch immer mehr an. Wohnungen beziehen ist wie ein Nest einrichten, es muss nicht sofort alles passen, man kann hier und da mal Möbel rücken, neue Farbkonzepte ausprobieren, sich überlegen ob man sich zum Beispiel Pflanzen ins Haus holt etc. Wohnungen machen Angst, aber sie bergen auch unwahrscheinliches Potential.

      Zu der Sache mit den Nachbarn: gerade in ländlichen Regionen ist es immer hilfreich sich mit den Nachbarn zu vernetzten, einfach, weil Nachbarschaft auch viel Gutes inne hat. Und man muss ja nicht gleich eine Fete schmeißen, es reicht ja auch - zurückgreifend darauf das du gerne backst - (Sommer-) Kekse oder so zu backen,die in eine hübsche Tüte zu verpacken und dann von Haus zu Haus gehen, klingeln und sich mit dem Mitbringsel kurz vorstellen. Das kann man zB gut so mit den nächsten 3 Häusern rechts und links machen, muss ja nicht die ganze Straße sein. Aber dann hat man sich bei seinen direkten Nachbarn schon mal vorgestellt und hat so auch Ansprechpartner, wenn man zb Ärzte, oder Einkaufsmöglichkeiten sucht.
      Desweiteren gibt es auch Nachbarschaftsportale im Internet, wie nebenan.de, vielleicht gibt es das ja bei dir auch, da kann man sich auch vernetzen. Ansonsten lohnen sich dazu sonst auch Volkshochschulkurse, wo man zugleich ein neues Hobby ausprobieren kann.

      Liebe Grüße, Pinsel
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